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r.) Indem, daß und was er ist nothwendig seye.
2.) unveränderlich,
;.) habe alles bey ihm mögliche auf einmahl würcklich, und seye
4-) dermassen ewig, daß in ihm keine folge der dinge oder reit
platz haben könne, mithin von ewigkeit zu ewigkeit
ohne alle änderung der nehmliche.
Da nun alle mögliche Vollkommenheit zugleich und würcklich haben
das allervollkommenste wefen anzeiget, so ist GOtt das allervollkommenste
wesen, und alle Unvollkommenheit bey ihm unmöglich.
§. V.
Daß etwas würcklich seye, und doch weniger vorhanden, und da seye,
als was zu jenes dinges dafeyn ganz und gar unentbehrlich und nothwen,
big ist, das widerspricht sich selbst. Wann dahero etwas würcklich vorhan-
den ist, so muß auch das da und vorhanden seyn, welches zu jenes
würcklichem dafeyn nothwendig ist. Da nun das, was zum wahren seyn
und würcklichkeit eines dinges nöthig und hinlänglich ist, der hinlängliche
gründ eines dinges heisset, so muß alles, was würcklich ist, feinen hin-
reichenden gründ haben, und nichts würckliches ungegründet seyn. Da
nun GOtt würcklich und durch sich selbst ist, auch alle äusser ihm befind-
liche würckliche jedoch nicht durch sich selbst seycnde dinge durch Ihn ihr
seyn haben ,(§.!.) so ist GOtt in sich selbst, und alle äusser Ihm nicht
durch sich selbst seyende, jedoch würckliche dinge, sind in GOtt gegründet.
§. VI.
GOtt ist in dem, daß und was er ist, nothwendig, und hat alles
beyfammen mögliche auf einmahl. (§. IV.) Könnte er auf eine andere
als auf eben diefelbige weise feyn, so wäre er in dem, was und wie er ist,
nicht nothwendig. Demnach ist GOtt nur auf eine einige weife möglich. Da er
auch alles beyfammen mögliche würcklich und zugleich hat, so ist weder in
derart des feyns GOttes, noch in dem, was er hat, und haben muß, irgend
ein unterschied nur möglich, noch weniger würcklich. Was weder in der
art .des seyns noch in der fache selber unterschieden seyn kan, das kan
nicht zwey, sondern muß nur eins seyn. Folglich muß GOtt nur einer
seyn. Es kan diese Wahrheit auch kürzer so begriffen werden: alles was
ist, das ist entweder durch stch selbst, oder ist so, daß es nicht durch sich
selbst, sondern durch das ,st, was durch sich selbst ist I-)- Beederley
B art
r.) Indem, daß und was er ist nothwendig seye.
2.) unveränderlich,
;.) habe alles bey ihm mögliche auf einmahl würcklich, und seye
4-) dermassen ewig, daß in ihm keine folge der dinge oder reit
platz haben könne, mithin von ewigkeit zu ewigkeit
ohne alle änderung der nehmliche.
Da nun alle mögliche Vollkommenheit zugleich und würcklich haben
das allervollkommenste wefen anzeiget, so ist GOtt das allervollkommenste
wesen, und alle Unvollkommenheit bey ihm unmöglich.
§. V.
Daß etwas würcklich seye, und doch weniger vorhanden, und da seye,
als was zu jenes dinges dafeyn ganz und gar unentbehrlich und nothwen,
big ist, das widerspricht sich selbst. Wann dahero etwas würcklich vorhan-
den ist, so muß auch das da und vorhanden seyn, welches zu jenes
würcklichem dafeyn nothwendig ist. Da nun das, was zum wahren seyn
und würcklichkeit eines dinges nöthig und hinlänglich ist, der hinlängliche
gründ eines dinges heisset, so muß alles, was würcklich ist, feinen hin-
reichenden gründ haben, und nichts würckliches ungegründet seyn. Da
nun GOtt würcklich und durch sich selbst ist, auch alle äusser ihm befind-
liche würckliche jedoch nicht durch sich selbst seycnde dinge durch Ihn ihr
seyn haben ,(§.!.) so ist GOtt in sich selbst, und alle äusser Ihm nicht
durch sich selbst seyende, jedoch würckliche dinge, sind in GOtt gegründet.
§. VI.
GOtt ist in dem, daß und was er ist, nothwendig, und hat alles
beyfammen mögliche auf einmahl. (§. IV.) Könnte er auf eine andere
als auf eben diefelbige weise feyn, so wäre er in dem, was und wie er ist,
nicht nothwendig. Demnach ist GOtt nur auf eine einige weife möglich. Da er
auch alles beyfammen mögliche würcklich und zugleich hat, so ist weder in
derart des feyns GOttes, noch in dem, was er hat, und haben muß, irgend
ein unterschied nur möglich, noch weniger würcklich. Was weder in der
art .des seyns noch in der fache selber unterschieden seyn kan, das kan
nicht zwey, sondern muß nur eins seyn. Folglich muß GOtt nur einer
seyn. Es kan diese Wahrheit auch kürzer so begriffen werden: alles was
ist, das ist entweder durch stch selbst, oder ist so, daß es nicht durch sich
selbst, sondern durch das ,st, was durch sich selbst ist I-)- Beederley
B art