t>er Stil Isabel und die Italiener
§1
der Gotik halten:
Salamanca und Se-
govia. Die erste,
seit 1513 von dem
MeisterCri'Z de Hon-
tanon geleitet, ist
im System durcli-
aus gotisck, ob-
wolil ikr Bau gar
bis 1733 sick kin-
zog. Trotzdem
weht auch liier
der neue Geist;
die Platereske
drängt sich überall
hindurch, beson-
ders an den pracht-
vollen Portalen;
die zu Segovia,
von demselben
Meister und sei-
nem Sohn Rodrigo
Gil gesckaffen, ist
nock mehr dessel-
ben Wesens, stren-
ger in ihrer An-
lage (Kapellen-
kranz) wie in ihren
Einzelheiten, die
durckweg noch
dem 15. Jahrhun-
dert anzugekören
scheinen.
Damit schwin-
det das Mittelalter Abb. 2!. Casa de Conchas in Salamanca
für immer, wenn
es auch in der ma-
leriscken Freiheit fortlebt, die den alten Aufbau und Umriß nach Gutdünken
benützt, die auck in einer eigenartigen Leidenschaftlichkeit und ungezügelten
Freude an der reichen Einzelheit und sckwungvollen Bewegung zunächst sich
von der ernsten Würde der antiken Kunst nocli weit entfernt hält. Erst die
Scklußzeit des 16. Jahrhunderts, die Zeit Philipps II und seiner Nachfolger,
bringt darin den bekannten Umschwung, der im Eskorial und Herrerastil
gipfelt, zu rein akademiscker Behandlung und langsam bestimmend werdendem
Yerzicht auf Schmuck und Zierlichkeit.
§1
der Gotik halten:
Salamanca und Se-
govia. Die erste,
seit 1513 von dem
MeisterCri'Z de Hon-
tanon geleitet, ist
im System durcli-
aus gotisck, ob-
wolil ikr Bau gar
bis 1733 sick kin-
zog. Trotzdem
weht auch liier
der neue Geist;
die Platereske
drängt sich überall
hindurch, beson-
ders an den pracht-
vollen Portalen;
die zu Segovia,
von demselben
Meister und sei-
nem Sohn Rodrigo
Gil gesckaffen, ist
nock mehr dessel-
ben Wesens, stren-
ger in ihrer An-
lage (Kapellen-
kranz) wie in ihren
Einzelheiten, die
durckweg noch
dem 15. Jahrhun-
dert anzugekören
scheinen.
Damit schwin-
det das Mittelalter Abb. 2!. Casa de Conchas in Salamanca
für immer, wenn
es auch in der ma-
leriscken Freiheit fortlebt, die den alten Aufbau und Umriß nach Gutdünken
benützt, die auck in einer eigenartigen Leidenschaftlichkeit und ungezügelten
Freude an der reichen Einzelheit und sckwungvollen Bewegung zunächst sich
von der ernsten Würde der antiken Kunst nocli weit entfernt hält. Erst die
Scklußzeit des 16. Jahrhunderts, die Zeit Philipps II und seiner Nachfolger,
bringt darin den bekannten Umschwung, der im Eskorial und Herrerastil
gipfelt, zu rein akademiscker Behandlung und langsam bestimmend werdendem
Yerzicht auf Schmuck und Zierlichkeit.