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Doktor-Ernst-Hauswedell-Buch- und -Kunstantiquariat, -Buch- und -Kunstauktionen (Hamburg)
Auktion / Dr. Ernst Hauswedell & Co.: Musik, Autographen, Noten, Bücher: Versteigerung in Hamburg Montag, den 23. Mai 1966 — Hamburg: Dr. Ernst Hauswedell, Nr. 146.1966

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https://doi.org/10.11588/diglit.65747#0023
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1. Musikautographen (Strauß - Wolf)

(Wagner, Richard)
176 Eigenh. Brief m. U. Luzern, 28. 2. 1869. 4 SS. 8°. Mit Adresse (93) (800.-)
Bittet Hans Richter, derzeit Musikdirektor in München, »zur Gesammtherausgabe meiner Schriften - folgende
Copien von Originalien, welche leider durch mich in den Besitz seiner Majestät des Königs übergegangen sind«
zu besorgen. - »Kunst und Klima« - »Wieland der Schmied« - »Copie der Veränderungen im Text des Tann-
häusers« - »Siegfrieds Tod« (Copie der Copie nach dem Winterthurer Original). - Die gewünschten Kopien wer-
den ausführlich beschrieben. - Er möge sich nicht direkt an den Hofrath Duffligs wenden, Richter solle »wie
eine Schmeißfliege« immer wieder schreiben u. nachfragen. - Zum Schluß eine Mitteilung über »Tannhäuser«. -
Schöner, ausführlicher Brief. - Kouvertadresse aufgeklebt, wie auch bei den nachfolgenden beiden Briefen.
177 -. Eigenh. Brief m. U. Tribschen, 17. 7. 1869. 2 SS. 8°. Mit Adresse. (93) (600.-)
»Liebster Freund Richter!« - W. ist besorgt um die Gesundheit Richters, schreibt von seiner Unzufriedenheit mit
dem Dekorationsmaler u. bittet wieder, ihm Einiges zu besorgen, darunter »Siegfried's Tod« u. die Partitur des
»Rheingold«.
178 -. Eigenh. Brief m. U. (kein Namenszug). Bayreuth, 27. 4. 1877. 1 S. 8°. Mit Adresse.
(93) (600.-)
Ebenfalls an Richter, den er bittet, von sich hören zu lassen - »Nicht nur immer so links und rechts Geld
schicken!« - u. am 15. Mai in Bayreuth zu sein, »um zu adjutantiren«. - Er zählt dann die Musiker (Instrumente)
auf, mit denen er rechne, u. schreibt anschließend: »Nun aber - Sie, der Sie mir immer so viel vom »Contra-
fagott« vorgeschwatzt haben. Jetzt schaffen Sie mir einen, Beethoven will! . . .« Statt Namenszug als Unterschrift:
»Ihr alter guter Meister aus Tribschen« u. Schnörkel.
179 Weber, Caroline von (1794-1852). Eigenh. Brief m. U. (Dresden ca. 1828.) 2 SS. gr.-8°.
(180.-)
An einen Bekannten, dem ihr Mann Carl Maria »Freund und Lehrer« war. - ». . . Für mich ist das Gefühl schon
erhebend und beglückend, zu wißen daß das Andenken Webers noch in dem Herzen edler Menschen lebt . . .«.
180 Weingartner, Felix (1863-1942). 5 eigenh. Briefe m. U. 1908-10. 16 SS. 8°. (90.-)
Interessante Schreiben an Kalbeck. Berichtet von Batkas Opposition gegen einen Brahms-Abend. - Beigefügt:
Brief (maschinengeschr.) m. eigenh. U. Wien, 17. 11. 10. 1 S.
181 Widmann, Josef Viktor (1842-1911). Eigenh. Brief m. U. Bern, 15. 9. 1887. 11 SS. gr.-8°.
(150.-)
An Ignaz Brüll, dem er den Text zu einer Oper schickt und ausführliche Angaben zum Thema macht. »Uber die
Hauptperson, den Peter Munk, äußerte Freund Brahms, der nebenbei bemerkt dieses Märchen wundervoll
findet . . .« »Brahms ist nächsten Sonntag u. Montag zum letzten Male bei mir; dann reist er nach Baden-Baden,
wo er mit Joachim u. mit einem Cellisten sein neuestes Werk, ein Doppelconcert für Violine und Cello,
probiren will. An diesem großen Menschen ist nicht nur der Genius des künstlerischen Könnens herrlich, son-
dern auch der treue Charakter, der nicht eine Faser von Unlauterkeit duldet.« Es folgen noch weitere Äußerungen
über und von Brahms, auch über ein beabsichtigtes Heiraten, um eine Rolle spielen zu können wie Mozarts
Vater. »... damit der Sohn dann wirklich das hätte werden können, was ihm (Brahms) zu werden versagt
geblieben.«
182 -. 39 eigenh. Briefe sowie 34 eigenh. Postkarten m. U. (meist Bern) 1881—1911. Zus.
230 SS. Verschiedene Formate. (1.200.-)
Umfangreiche Korrespondenz des berühmten Brahms-Freundes und Schriftstellers mit Kalbeck, die in weitem
Maße äußerst interessantes biographisches Material über Brahms enthält. Besonderer Erwähnung bedarf der
Brief vom 4. 4. 1897 nach dem Erhalt der Nachricht vom Tode des Meisters. - Die Herausgabe der Briefe von
Brahms an Widmann besorgte Kalbeck, auch Widmanns Erinnerungen an Brahms erschienen in Buchform. Als
Kritiker galt Widmann als der »Literaturpapst der Schweiz«. - Beigefügt: Karte von Widmann und seiner Frau
sowie eigenh. signiertes Gedicht.
183 Wolf, Hugo (1869-1903). Eigenh. Albumblatt m. U. Mödling 26. 6. 1897. 1 S. (250.-)
Interessantes Blatt aus dem Gästebuch der Fabrikantenfamilie Bockmeyer in Mödling bei Wien. Reizend die
Nachschrift des Hugo-Wolf-Freundes Ferdinand Löwe (1865-1925) »Man muß mit dem >Wolf< heulen«. Es folgen
noch die eigenh. Eintragungen der von Mahler an die Wiener Oper verpflichteten Sängerin Elise Elizza (1869
bis 1926) sowie des Violinvirtuosen und Komponisten Franz Drdla (1868-1944). - Hugo Wolf lernte Bockmeyer
im Februar 97 zusammen mit Haberlandt bei seinem letzten öffentlichen Konzert in Wien kennen.
184 -. Dem Vaterland. Rob. Reinick. Ein Hymnus. Manuskript von 10 Orchesterstimmen, ca.
60 SS. fol. (300.-)
Aufführungsmaterial der durch den Wiener Männergesangsverein unter Kremser vorgenommenen Uraufführung
niit den eigenh. Eintragungen des Komponisten, meist dynamische und agogische Anweisungen. - Der Chor mit
Begleitung des Orchesters erfuhr verschiedentlich Revision durch H. Wolf; die vorliegende Fassung dürfte aus
dem Jahr 1897 stammen und blieb 1t. Walker ungedruckt.

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