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Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1897 — Heidelberg, 1896-1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.25133#0055
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Nr. 12

Heidelberger Akademische Mitteilungen

1897

Erlangen. Als Prorektor der Universität Erlangen —
Eector magnificentissimus ist S. k. Hoheit der Prinz-Begent
von Bayern — für 1897/98 wurde Prof. Dr. Eheberg ge-
Wählt — Die k. Eegierung genehmigte, dass der approbierte
Arzt Dr. med. Adolf Gessner aus Friedberg in Hessen als
Privatdozent für Gynäkologie und Geburtshilfe und der appro-
bierte Arzt und derzeitige Assistent an der Chiruvgischen
Klinik der k. Universität Erlangen Dr. med. Max. v. Kryger
aus Berlin als Privatdozent für Chirurgie, Beide in die medi-
zinische Fakultät der k. Universität Erlangen aufgenommen
werden.

Groningen. Der Professor der Pharmazie und der
Toxikologie, Dr. P. C. Plugge, ist, in Buitenzorg, wo er in
dem berühmten Botanischen Garten Studien machte, plötzlich
gestorben.

Jena. Der ausserordentliche Professor an hiesiger Uni-
versität, Hofrat Dr. Schäffer, feiert am 20. Juli sein 50jäh-
riges Doktorjubiläum. Seit 1850 gehört Schäffer dem Lehr-
körper der hiesigen Universität an. Yor drei Jahren wurden
dem Jubilar anlässlich seines 70. Geburtstages grosse Ehr-
ungen zu teil. Die Stadt Jena gab damals einer Strasse den
Namen „Schäffer-Strasse“.

Bei der Universität Leipzig ist Dr. med. Kockel, Privat-
dozent für pathologische Anatomie und gerichtliche Medizin,
zum ausserordentlichen Professor befördert worden.

Paris. Die Akademie der Wissenschaften wählte Ge-
lieimrat Professor Dr. Virchow zum wirklichen auswärtigen
Mitgliede.

Prag. Zu Ordinarien an der czechischen Universität

| wurden ernannt die ausserordentlichen Professoren Dr. Josef
Kaizl fiir politische Oekonomie, Dr. Gustav Gruss für
Astronomie, Dr. Bohuslav Brauner für Chemie; Dr. Bohus-
lav Eayman zum Ordinarius für Chemie, Privatdozent Dr.
Karl Kuffner zum Extraordinarius der Psychiatrie und
Nervenpathologie. Zum Universitätsbibliothekar ward der
Kustos Dr. Eichard Kukula befördert.

Bei der Universität Strassburg ist der bisherige Privat-
dozent und Lektor Dr. Schneegans zum ausserordentlichen
Professor für romanische Philologie ernannt worden. —
Dr. phil. Theodor Ludwig habilitierte sich als Privatdozent
für Geschichte.

Wien. Der Direktor der Zentralanstalt für Meteoro-
logie und Erdmagnetismus, Dr. Julius Hann, ordentlicher
Professor der Physik an der hiesigen Universität, ist auf
sein Ansuchen als ordentlicher Professor der Meteorologie
nach Graz versetzt worden. An seine Stelle ivurde Professor
Dr. Josef Pernter aus Innsbruck nach Wien berufen.

Würzburg. Aus Anlass der fünfzigjährigen Lehrthätig-
keit des Geheimrates Dr. v. Kölliker an der hiesigen Hoch-
schule hat der Magistrat beschlossen, zur Ehrung dieses
hochverdienten und weltberühmten Gelehrten und Eorschers
die seitherige „Stelzengasse“, an welcher die Stätte der Wirk-
samkeit Köllikers liegt, fortan den Namen „Köllikerstrasse“
führen zu lassen. — Dr. Eudolf Zenker, Privatdozent für
romanische Philologie an der hiesigen Universität, hat einen
Euf als ausserordentlicher Professor an die Universität Kostock
erhalten und angenommen.

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Verscliiedenes.

Fechtmeister lioux. Auf dem
Kirchhof in J e n a ist kürzlich der
weit über die thüringische Hochschule
hinaus bekannte alte Fechtmeister Koux
ins Grab gebettet worden. lioux, der
einer alten Pechterfamilie entstammte,
war in seiner Blütezeit unangezweifelt
der erste Fechtmeister auf deutschen
Hochsclmlen, bei dem man am korrek-
testen „Schule“ schlagen lernte. Seine
Fechtstube lag — so plaudert ein Mit-
arbeiter der „T. K.“ — im obersten Stock
des berühmten Jenenser Schlägerbodens.
Daher sang Goethe nach einem Jenenser
Studentenwitz sein schönes Lied: Ueber
allen Gipfeln ist — Koux. Dort paukte
der wohlbeleibte Herr, die Augen mit
einer mächtigen runden Brille und den
Kopf mit einer grünen, breitförmigen
Mütze bewehrt, vom frühen Morgen bis
zum späten Nachmittag den mensurfrohen
Füchsen die „Tiefchen“ und „Hochchen“
(Tief- und Hochquarten), die „Terzchen“
und die „Sekondchen“ mit unverdrossener
Mühe ein. Zu seiner Linken am Fenster
stand ein mit Wasser gefülltes Seidel,
aus dem er von Zeit zu Zeit trank: Bier
kam während seiner Arbeitsstunden nicht
über seine Lippen. Er erhielt dies Ge-
tränk für den gefährlichsten Feind des
Fechtens und hasste namentlich den Früh-
schoppen, dem wohl nirgends so zugespro-
chen wird als in Jena. Wenn man nach-
mittags um zwei zu ihm zur Fechtstunde
kam, so fing er schon nach dem ersten
Gange an zu jammern: „Na, ich seh’

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