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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1897 — Heidelberg, 1896-1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.25133#0056
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1397

Heidelbergeb Akademische Mitteicungen

Nr. 12

es schon, es geht nicht; Sie kommen von
der Kose und sind müde, setzen Sie sich
man erst ’n bischen.“ Bisweilen bekam
man auch einen wuchtigen Hieb auf den
Paukhelm, dass der an sich empfindliche
Schädel fürchterlich dröhnte. Am Abend
ging freilich auch an ihm der akademische
Durst Alt-Jenas nicht machtlos vorüber;
aber er vermied dabeidieStudentenkneipen
geflissentlich. Einmal gelang es mir,
ihn in Lichtenhain nach der Spinnstube
zu verschleppen, zu der wir »Thüringer“
als die anerkannten Herren Lichtenhains
Zutritt hatten. Dort musste er der Minne
Leid erfahren: die trinkfesten Mädchen
machten ihn tiichtig bezecht. In den
folgenden Tagen musste er eine Flut von
Hohn über sich ergehen lassen. Er hat
mir die schnöde That niemals vergessen
und sich mit manchen Bajonetstoss ge-
rächt. Roux verstand sich in gleicher
Weise auf alle blanken Wafifen vom ele-
ganten Floret bis zum schweren Säbel.
Und dabei behauptete er, niemals eine
wirkliche Mensur gesehen zu haben, wei'.
er das als akademischer Lehrer nicht zu
dürfen glaubte. Er hat auch ein Fecht-
buch mit allerhand Anekdotenkram her-
ausgegeben, das er seinen besserenSchiilern
zu „dedizieren“ pflegte. In den letzten
Jahren seiner Thätigkeit gingen seine
„Kollegien“ zurück. Einzelne Yerbin-
dungen fingen an, ihre Füchse selbst ein-
zupauken. Einer seiner Söhne ist Pro-
fessor der Medizin, ein anderer Fecht-
meister.

Neue Zählung der Tagesstunden.

Seit dem 1. Mai ist auf den belgischen
Eisenbahnen und in der Post- und Tele-
graphenverwaltung die neue Zählung der
Tagesstunden von 0 bis 24 Stunden ein-
geführt worden. Wie jede tiefer in die Ge-
wohnheit einschneidende Neuerung giebt
auch diese zunächst Anlass zu vielen
Klagen. Sind doch noch iiberall die Uhren
nach dem alten System eingerichtet; so-
wohl irn Privatleben, als im Geschäft
und in allen Verwaltungen ist vorläufig
die bisherige Zählung beibehalten. Doch
werden sich die Belgier an die Neuerung
genau so rasch gewöhnen, wie die Ita-
liener dies gethan haben. Uebrigens ist
die Umwandlung in die 12-Stundenrech-
nung sehr einfach. Von 0 bis 12 zählt
die Zeit von Mitternacht bis Mittag; von
jeder höheren Ziffer bis 24 zieht man
einfach 12 ab, und man hat die bisher
gewohnte Tagesstunde. Gerade die bis-
herige Einteilung der Eisenbabnzeiten in
Tag- und Nachtstunden hat zahlreiche
Irrtümer veranlasst.

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