Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1897 — Heidelberg, 1896-1897

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.25133#0045
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Akademische Mitteilüngen

FÜR DIE

STUDIERENDEN DER RUPRECHT -KARLS- UNIVERSITÄT HEIDELRER6.

HERAUS0EGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-EUCHDRUCKEREI

Feenspkecher 119 HEIDELBERG Hattptstrasse 55 a.

Erscheint wöchentlich und wird unentgeltlicll und frei allen Studierenden, Professoren und Alten Herren zugestellt.

Sommer-Halbjahr 1897. Nr. 10. Samstag, 3. Juli 1897.

Promotionen

an der Universität Heidelberg vom 19. bis 30. Juni 1897.

1. .Turistisclie Fakultät.

19. Juni. Albert Feigelsohn aus Novo-Alexandrovsk.

19. „ T. D. Traikowitsch aus Sofia.

24. ,, Heinrich Geller aus Strassburg i. E.

24. „ Eduard Schneweis aus Roben.

26. , Ernst Bessert-Nettelbeck aus Mülheim.

26. „ Anton Erdel aus Wiesenthal.

26. ,, Ludwig Hamburger aus Guben.

2. PliilosoRliische Fakultät.

19. Juni. Johann Heinrich Heiderich aus Wölfershausen.
(Dissertation: „Das Leipziger Ktirschnergewerbe“.)

28. Juni. Wilhelm Kuhfus aus Dortmund.

(Dissertation: Die Stellung des Verbums im althochdeutschen Tatian“.)

29. Juni. Julius Höw’ig aus Karlsruhe.

(Dissertation: „Zur Tilgung der Staatsanleihen".)

3. Naturwissenschaftlich-mathematische Fakultät.

21. Juni. Kobert Lauterborn aus Ludwigshafen.

(Dissertation: „Kern- und Zellteihmg von Ceratium Hinrundinella

(0. F. M.).“)

22. Juni. Heinrich Weilandt aus Stettin.

(Dissertation: „Ueber Destillationen und Sublimationen im Vacuum des
Kathodenlichts“.)

26. Juni. Konrad Bartsch aus Striegau.

(Dissertation: „Ueber Einwirkung von Chlorwasserstoft’ auf die Methyl-
alkohoüsche Lösung von Azokörpern.“)

Hoclisclmlnacliricliteii.

Heidelberg, 2. Juli 1897.

* Prof. Lic. A. Deissmann. Der als Nachfolger Holsten’s
an die hiesige Hochschule berufene Professor Lic. A. Deiss-
mann ist gehoren am 7. November 1866 zu Langenscheid
(Nassau) als Sohn des dortigen Pfarrers. Er besuchte die
Volksschule seines Heimatsdorfes, sodann die Realschule zu
Erbach (’Rheingau) und das Köngl. Gymnasium zu Wies-
baden. 1885—1888 studierte er zu Tübingen und Berlin
Theologie, war nach hestandenem Examen pro lic. conc.
1889/90 Mitglied des Kgl. Theologischen Seminars zu Her-
born und nach dem Examen pro min. 1890/91 Vikar in
Dausenau bei Bad Ems. 1891 bezog er die Universität
Marburg, wurde Ostern 1892 Repetent am Seminarium
Philippinum daselbst und habilitierte sich im Herbst desselben
Jahres für neutestamentliche Exegese. Ende 1894 folgte er |
einer Berufung nach Herborn als Pfarrer und Lehrer am
Kgl. Theologischen Seminar. Er publizierte folgende Schrif- |

ten: 1. Die neutestamentliche Formel „in Christo Jesu“
untersucht, 1892. 2. Johann Kepler und die Bibel. Ein

Beitrag zur Geschichte der Schriftautorität, 1894. 3. Bibel-

studien. Beiträge, zumeist aus den Papyri und lnschriften,
zur Geschichte der Sprache, des Schrifttums und der Religion
des hellenistischen Judentums und des Urchristentums, 1895.
4. Neue Bibelstudien. Sprachgeschichtliche Beiträge, zumeist
aus den Papyri und Inschriften, zur Erklärung des Neuen
Testaments, 1897. Diese Schriften sind bei N. G. Elwert
in Marburg erschienen.

* Dr. jur. Friedrifh X. Affolter, der sich durch die
in letzter Nummer angekündigte Probevorlesung am 30. v. Mts.
in die juristische Fakultät eingeführt hat, wurde geboren
den 10. Feb. 1862 in Solotlmrn, besuchte die Sclmle der
Stadt Solothurn und absolvierte August 1881 mit der Note
„Sehr gut“, das Gymnasium der Kantonsschule Solothurn. Im
Oktober 1881 liess er sich an der juristischen Fakultät der
Ruperto-Carola einschreiben, wurde am 22. Nov. 1884 von
der juristischen und philosophischen Fakultät wegen seinen
heiden Preisschriften: „Ueber die Rechte und Pflichten der
Konsuln“ und „Ueber die proportionale und organische Volks-
vertretung“ mit der goldenen Medaille gekrönt. Im Februar
1885 promovierte er „insigni cum laude“ unter dem Dekanat
von Geh. Rat. Bekker in der jnristischen Fakultät der Univer-
sität Heidelberg. Seit dem Jahre 1887 trat er durch Vor-
träge im Kaufmännischen Verein Heidelberg und Mannheim
in die Oeffentlichkeit und erfreut« sich in diesen Kreisen
durch die anregende Art seiner lehrreicben Vorträge sowohl,
wie durch seine persönliche Liebenswürdigkeit grosser Be-
liebtheit. — Die bei der Fakultät eingereichte, ^568 Seiten
starke Habilitationsschrift behandelt: „Das römische TnsüTu-
tionensvstem. Sein Wesen und seine Geschichte“ und ist
bei Pu'ttkammer & Mühlbrecht, Berlin, im Buchhandel er-
schienen.

* Nichtinkorporierten-Wahleii. Die Wablen der Ver-
treter der Nichtinkorporierten Studierenden finden statt am
Dienstag, 6. Juli, nachmittags 6 x/4 c. t. im Hörsaal 13 der
Universität, für die philosophische, juristisehe, naturwissen-
schaftlich-mathematische und theologische Pakultät; für die
medizinische am Mittwoch, den 7. Juli im Hörsaal der Ana-
tomie im Friedrichsbau, nachmittags 2^ li. c. t.

* Toilesfall. Am Samstag, den 26. Juni, starb hier Herr
cand. iur. Wilhelm Sachse, dritter Chargierter des Korps
„Ithenania“. Die Stndentenschaft gab ihrem verstorbenen
Kommilitonen in üblicher Weise das letzte Geleite und ver-
sammelte sich zu dicsem Zweck am Dienstag Nachmittag
um 5 Uhr vor der Universität. Von da bewegte sich der
Trauerzug durch die Leopoldstrasse und Gaisbergstrasse nach
dem Priedhof, wo um 6 Uhr die Beerdigung stattfand. Am
Grabe legten ein Chargierter der „Rhenania“, sowie im

i Namen des Ausschusses der Studentenschaft Herr cand. phil.
Popp Kränze nieder.
 
Annotationen