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Universität Heidelberg [Hrsg.]
Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1897 — Heidelberg, 1896-1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.25133#0029
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Akadeiische Mitteildngen

FÜR DIE

STUDIERENDEN DER RUPRECHT -KARLS- UNIVERSITÄT HEIDELBERG.

SERAUSGEGEBEN VON J. HÖRNING, UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKEREI

Feensprechee 119 HEIDELBERG Häuptstrasse 55 a.

Erscheint’ wöchentlich und wird uiientgeltlicli und frei allen Studierenden, Professoren und Alten Herren zugestellt.

Sommer-Halbjahr 1897. Nr. 6. Samstag, 5. Juni 1897.

Belaitmaclimien fler UniTersitäls-BehSrlen.

Akadeinisclies Direktorimn.

Mit Bezug auf Art. 4 Ziff. 8 der Statuten des Akademi-
schen Krankenvereins wird bekannt gemacht, dass nach-
stehende Mitglieder des medizinischen Lehrkörpers sich be-
reit erklärt haben, bis auf Weiteres in ihrer Privatsprech-
stunde kranken Studierenden ärztlichen Rat unentgeltlich zu
erteilen und zwar die Herren:

Dr. Czerny, Geheimerat
„ Erb, Geheimerat
„ P i s c h e r, Privatdozent
„ F1 e i n e r, Hofrat
„ Hoffmann, Professor
„ Jordan, „

„ Jurasz, „

„ Knauff, Hofrat
„ Kraepelin, Professor
„ Leber, Geheimerat
„ Lossen, Professor
„ Oppenheimer, Professor
„ P a s s o w, „

„ Schmidt, G. B., Privatdozent
„ Yierordt, Professor
„ Vulpius, Privatdozent
„ Weiss, Professor

Herr Prof. Dr. Jurasz ist bereit, kranke Studierende
in ihren Wohnungen zu behandeln, Herr Dr. von Hippel
in der Augenklinik von 9—12 Uhr und Herr Dr. Jung im
zahnärztlichen Institut.

Heidelberg, den 15. April 1897.

Der Prorektor:

Georg Meyer.

Hochsclmlnachrichten.

Heidelberg, 4. Juni 1897.

* (Ernennung.) Seine Königliche Hoheit der Gross-
herzog haben dem Privatdozenten Herrn Dr. Julius Schott-
länder in der medizinischen Fakultät den Charakter als
ausserordentlicher Professor verliehen.

* (Auszeichnung.) Herr Geh. Rat Prof. Dr. K. Gegen-
baur wurde zum korrespondierenden Mitglied der Akademie
der Wissensehaften in Wien ernannt.

* (Ehren-Doktor.) Die philosophische Fakultät hat den
Rektor des Gymnasiums in Speyer, Friedr. Ohlenschlager,
Mitglied der kgl. bayer. Akademie der Wissenschaften und
des deutschen archäologischen Instituts (auch der Reichs-

limeskommission) zum Doktor honoris causa ernannt in An-
erkennung seiner Yerdienste um die römischen Altertümer,
speziell die Erforschung der Pfalz und Bayerns in der Römer-
zeit, die er in zahlreichen Abhandlungen gefördert hat und
in einem grösseren, abschliessenden Werk zu behandeln ge-
denkt.

* (Toclesfall.) Am Abend des 1. Juni starb unerwartet
am Herzschlage stud. phil. PeterHess aus Heidelberg-Neuen-
heim. Die Studentenschaft erwies dem Verstorbenen am
Donnerstag, 3. Juni bei der Beerdigung auf dem Neuen-
heimer Friedhofe, wohin sie sich in feierlichem Zuge begeben
j hatte, die letzte Ehre. Friede seiner Asche!

(VIII. Y. C.-Turnfest in Gotha.) In den Tagen des
7. bis 11. Juni d. J. iindet in Gotha das achte Turnfest des
V. C., des Verbandes farbentragender akademischer Turnver-
eine auf deutschen Hochschulen statt. — Die zum Teil schon
seit 1860 bestehenden akademischen Turnvereine schlossen sich
am 2. August 1872 zum V. C. (Vertreter-Convent) zusammen,
um vereint das in so kurzer Zeit dem Deutschen liebgewordene
Turnen auch in akademische Kreise einzuführen. Die an-
fängliche Befiirchtung auf einen Misserfolg, weil gerade das
| Turnen keine Standesunterschiede zulasse, war vollkommen
grundlos, und so sehen wir 25 Jahre nach seiner Griindung
diesen Verband in voller Blüte und fast auf allen deutschen
Universitäten durch Korporationen vertreten. Das Turnen war
nicht nur ein Bedürfnis ftir viele Studenten, die aus ver-
schiedenen und oft berechtigten Grtinden keinem allgemeinen
Turnverein heitreten wollen, sondern es schützt auch die
betr. Korporationen, die bekanntlich auch das Kouleurprinzip
| verfechten, vor oft übertriebener Exklusivität gegenüber dem
j Volkstum. — Neben dem Geräteturnen wird diesmal auch
den Turnspielen, die sicli einer immer grösseren Beliebtheit
in der Studentenschaft erfreuen, ein bedeutend längerer Zeit-
raum gewidmet werden. Das Fest wird sich überhaupt zur
Feier des 25 jährigen Bestehens des V. C. wohl zum glänzend-
sten, das bisher gefeiert wurde, gestalten, und die günstige
Lage des Festortes bürgt auch für eine starke Beteiligung
seitens der V. C.-Mitgiieder. Wie für die Alten Herren und
Studierenden wird es aber auch ein Fest für Gothas Biirger-
schaft und Umgehung sein. — Soweit uns bekannt, werden
auch die beiden hiesigen V. C.-Korporationen, Ghibellinia und
Rhenopalatia, in grosser Anzahl daran teilnehmen.

Fiir Pttngstreisemle. Die Direktion der Main-
Neckar-Bahn teilt mit, dass die ursprünglich bis 10. Juni
d. J. in Aussicht genommene Verlängerung der am 4. Juni
und an den folgenden Tagen gelösten Eückfahrkarten von
sonst kürzerer Dauer bis einschliesslich 13. Juni 1. J.
erstreckt wird.
 
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