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Akademische Mitteilungen für die Studierenden der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg: Sommer-Halbjahr 1902 — 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.71029#0023
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Nr. 3

Heidelbebgeb Akademische Mitteilungen

1902

Dekane:
theologische Fakultät: täglich 12—1 Uhr;
juristische Fakultät: täglich 2—3 Uhr;
medizinische Fakultät: Montag bis Freitag 10-12
Uhr, Samstag 9—10 Uhr in der Irrenklinik;
philosophische Fakultät: Montag bis Freitag 12 bis
1 Uhr;
naturwissenschaftlich-mathematische Fakul-
tät: täglich 11—1 Uhr im zoologischen Institut.
Die Sprechstunden finden, wo nicht anders bemerkt, in
den Wohnungen der betr. Herren statt.
Hochschul-Statistik. Die von den Fakultäten gegen
Schein zu den Vorlesungen zugelassenen Hörerinnen wer-
den darauf aufmerksam gemacht, dass die Pflicht zur Aus-
füllung der statistischen Zählkarten sich auch auf sie
erstreckt; die in Frage kommenden Damen wollen sich daher
baldigst auf das Universitäts-Sekretariat begeben.
Habilitation. Bei der medizinischen Fakultät habili-
tiert sich Dr. med. Franz Soetbeer. Die Probevor-
lesung wird Samstag, 10. Mai, mittags 12 Uhr im Hörsaal
der medizinischen Klinik abgehalten und handelt „Ueber die
Theorie des urämischen Zustandes“.
Vom Regierungsjubiläum des Grossherzogs. Die
von der Heidelberger Studentenschaft dem Gross-
herzog überreichte künstlerisch ausgestattete Adresse
hat folgenden Inhalt: „Allerdurchlauchtigster Grossher-
zog! Gnädigster Fürst und Herr! Am Gedenktage
fünfzigjährigen landesherrlichen Waltens jubeln Eurer
Königlichen Hoheit die jungen Bürger der Ruperto-Carola
bewegten Herzens zu. Gleichwie die Hochschule den
Hörern ohne Unterschied ihrer Beheimatung die Lehren
der Wissenschaft austeilt, so sind auch wir Studierenden,
Landeskinder und Söhne des grösseren Vaterlandes oder
der fremden Nationen, unterschiedslos vereint in der
Freude und Gesinnung des heutigen Tages. Den ge-
häuften Segen der Regierung, welche soeben ihr halbes
Säculum vollendet hat, in den Blick der Geschichte
fassen zu wollen, geziemt der Jugend unserer Jahre
nicht. Wir bringen unseren aufrichtigen Dank dem
gütigen und erlauchten Rector maghificentissimus ent-
gegen ; wir erheben unsre Fahnen und Schläger zu dem
weltgeschichtlichen Fürsten, der vor einunddreissig
Jahren als Erster das deutsche Reich und den Kaiser
begrüsst hat, zu dem verdienstvollen Eckpfeiler der
grossen Thatenzeit, welchen in seiner Kraft geschaut
zu haben, die grosse Erinnerung unseres eigenen Alters
bilden wird. Und in Ehrfurcht und herzlicher Liebe
bringen wir mit den innigsten Grüssen unsere redlichsten
Wünsche für Eure Königliche Hoheit dar. Eurer König-
lichen Hoheit getreueste Heidelberger Studentenschaft.
R. C., am 26. April 1902.“ — Die Adresse, welche Pro-
fessor Dr. Heyck zum Verfasser hat, besteht aus zwei
von dem Heidelberger Maler H. Hoffmann angefer-
tigten Kunstblättern, deren erstes das Schloss in Früh-
lingslandschaft darstellt und das zweite den Wortlaut
enthält. Die dazu gehörige Mappe ist von dunkelbraunem
Leder und auf der Vorderseite reich mit kunstvollem
Lederschnitt (Handarbeit) verziert. In der Mitte ist
ein junger Scholast dargestellt, der knieend ein Dokument
überreicht. Ueber dieser Figur sind in schöner Schrift
die Worte angebracht: „Huldigung der Heidelberger
Studentenschaft“, unter der Figur die Jahreszahlen
1852—1902. Am Kopfe der Mappe befindet sich in der
Mitte das badische Wappen, unten das Wappen der
Stadt Heidelberg, links der Zirkel der Ruperto-Carola.
Das Ganze ist von Eichenlaub und Lorbeer umrahmt
und durch seine reiche und prachtvolle Ausstattung, ohne
indes überladen zu sein, ein wirkungsvolles Kunstwerk.

* Wohnungs-Aenderungen. Diejenigen Herren Stu-
dierenden, die seit Aufstellung des Adressbuches für das
vorige Semester ihre Wohnung gewechselt und dies noch
nicht angezeigt haben, werden dringend ersucht, ihre jetzige
Wohnung auf dem Sekretariat und beim Herausgeber der
„Akademischen Mitteilungen“, Univ.-Buchdruckerei J. Hörning,
Hauptstr. 55 a anzugeben. Es sei darauf aufmerksam ge-
macht, dass Unterlassung dieser Anzeige auf dem Sekretariat
nach § 15 der akad. Vorschriften geahndet wird.
* *
* Studentischer Kongress. Wie uns mitgeteilt wird,
findet vom 23. bis 25. Mai ein Kongress der „Deutschen
Freien Studentenschaft“ in der „Erholung“ zu Weimar
statt. Es werden Berichte erstattet über: „Die studen-
tischen Parteien der Gegenwart“ und „Die Freie Stu-
dentenschaft und die nationale Frage“. Jeder deutsche
Student kann an der Erörterung teilnehmen. Mit dem
Kongress wird ein Verbandstag der „Deutschen Freien
Studentenschaft“, des Verbands der Organisationen der
Nichtverbindungsstudenten, verbunden, auf welchem über
die Organisationsfragen der Studentenschaft verhandelt
werden wird. Ferner sind Besichtigungen der Sehens-
würdigkeiten, ein Festkommers, sowie eine besondere
Feier am Goethe-Schiller-Denkmal in Aussicht genommen.
Einzelne Einladungen ergehen nicht; Anfragen sind zu
richten an die Vorstandschaft der „Deutschen Freien
Studentenschaft“ Berlin N. W., Dorotheenstrasse 97.
MT Heidelberger Universitäts-Kalender. Soeben
erschien für das Sommer-Halbjahr 1902 der von Herrn
Buchhändler Otto Petters (Bangel & Schmitt, Universi-
täts-Buchhandlung, Anlage 5) herausgegebene Universi-
täts-Kalender. Da das praktische Büchlein sich immer
mehr als unentbehrlich für jeden Angehörigen unserer Hoch-
schule erweist, so sei darauf aufmerksam gemacht, dass
es unentgeltlich bei obengenannter Buchhandlung in
Empfang genommen werden kann.
Veranstaltungen der Vereine.
Histor.-philos. Verein. Montag, den 12. Mai 1902, abends
8'l2 Uhr, im Museum (roter Saal): Vortrag des Herrn
A. Cartellieri: „Die Anfänge Philipps II. August
von Frankreich“.
Die Deutsche Christliche Studenten-Vereinigung
(ohne korporativen Charakter) bezweckt den freien Zusammen-
schluss derer, die ein Interesse an Fragen christlichen Lebens
und Erfahrens haben, und sucht Gelegenheit zu gegenseitigem
Austausche hierüber und freundschaftlichem Verkehre zu
bieten durch zwanglose Zusammenkünfte, Vorträge, Ausflüge etc.
Sonntag, den 11. Mai:. Ausflug nach Neckargemünd über
Königstuhl, Kohlhof, Waldhilsbach. Abmarsch 2 Uhr
von der Peterskirche.
Montag, den 12. Mai, abends 81/2 h. s. t.: Leben Jesu.
Friedrichstrasse 13.
Samstag, den 17. Mai, abends 8l/2 h. s. t.: Schachabend im
Holländer Hof.
Kommilitonen zu allen Veranstaltungen auch ohne Ein-
führung willkommen. Zu näherer Auskunft sind gerne
bereit:
F. Schneider, stud. math., Friedrichstrasse 13.
H. Schönthal, cand. theol., Neuenb. Ladenb. Strasse 22.
 
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