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bereits am 29. Oktober beantragt er beim Ministerium eine
jährliche Dotation von 200 fl.: denn Anschauung der antiken
Kunst sei unmöglich zu schaffen mit 3—4 statuarischen Werken
und einer Reihe von Köpfen; er vermisst Reliefs, vermisst
Architekturmodelle, Kopieen antiker Wandmalereien, mittelalter-
liche Kunstobjekte u. s. w. Selbst im Verhältnis zu Jena oder
Erlangen sei die von ihm gewünschte Summe gering, meint
Stark; gering war sie allerdings: für Bonn z. B. war neben einem
erstmaligen Anschaffungsfonds von 2000 Talern gleich im Jahre
1819 ein jährliches Aversum von 200 Talern eingesetzt. Eine
ständige Dotation wurde dennoch abgeschlagen; kleine Einzel-
bewilligungen im Höchstbetrag von 250 fl., meistens sehr viel
weniger, erscheinen bis 1861. Erst 1862 wurden die gewünsch-
ten 200 fl. jährlich bewilligt; 1866 wurde, entgegen dem Be-
schluss der Oekonomie-Kommission, diese unzureichende Summe
vom Ministerium auf 350 fl. erhöht. Ein eigener Diener für
dieselbe war noch immer nicht vorhanden; mit den gröbsten
gelegentlichen Hilfsleistungen war ein Bibliotheksdiener betraut,
der dafür aus Sammlungsmitteln 25 fl. jährlich erhielt; im übri-
gen war Stark Vorstand und Diener, Packer .und Techniker in
einer Person, zu persönlicher Gegenwart genötigt, wenn er die
Sammlung in bestimmten Stunden dem Publikum öffnete.
Die Erhöhung der Dotation auf 350 fl. gleichzeitig mit
der Neuordnung des philologischen Seminars, war durch Stark
begründet mit dem Wunsch, im Anschluss an die archäologische
Sammlung ein »archäologisches Institut« ins Leben zu rufen,
in welchem »nach Seminarweise Hebungen mit Stipendienver-
teilung« gehalten würden, und die notwendigsten Bücher, so-
wie einzelne Abbildungen, Photographien, Karten, Modelle vor-
handen wären, da man dem Dozenten nicht zumuten könne,
dass er fortwährend seine eigenen Bücher, »wie bisher geschehen«,
in den Hebungen benutzen lasse. »Auch die Herstellung und
der Druck eines erklärenden Verzeichnisses der Sammlung, wel-
ches für die Benutzung so wichtig ist, kann ohne Geldaufwand
nicht durchgeführt werden«. (14. Oktober 1866.) Der Senior des
bereits am 29. Oktober beantragt er beim Ministerium eine
jährliche Dotation von 200 fl.: denn Anschauung der antiken
Kunst sei unmöglich zu schaffen mit 3—4 statuarischen Werken
und einer Reihe von Köpfen; er vermisst Reliefs, vermisst
Architekturmodelle, Kopieen antiker Wandmalereien, mittelalter-
liche Kunstobjekte u. s. w. Selbst im Verhältnis zu Jena oder
Erlangen sei die von ihm gewünschte Summe gering, meint
Stark; gering war sie allerdings: für Bonn z. B. war neben einem
erstmaligen Anschaffungsfonds von 2000 Talern gleich im Jahre
1819 ein jährliches Aversum von 200 Talern eingesetzt. Eine
ständige Dotation wurde dennoch abgeschlagen; kleine Einzel-
bewilligungen im Höchstbetrag von 250 fl., meistens sehr viel
weniger, erscheinen bis 1861. Erst 1862 wurden die gewünsch-
ten 200 fl. jährlich bewilligt; 1866 wurde, entgegen dem Be-
schluss der Oekonomie-Kommission, diese unzureichende Summe
vom Ministerium auf 350 fl. erhöht. Ein eigener Diener für
dieselbe war noch immer nicht vorhanden; mit den gröbsten
gelegentlichen Hilfsleistungen war ein Bibliotheksdiener betraut,
der dafür aus Sammlungsmitteln 25 fl. jährlich erhielt; im übri-
gen war Stark Vorstand und Diener, Packer .und Techniker in
einer Person, zu persönlicher Gegenwart genötigt, wenn er die
Sammlung in bestimmten Stunden dem Publikum öffnete.
Die Erhöhung der Dotation auf 350 fl. gleichzeitig mit
der Neuordnung des philologischen Seminars, war durch Stark
begründet mit dem Wunsch, im Anschluss an die archäologische
Sammlung ein »archäologisches Institut« ins Leben zu rufen,
in welchem »nach Seminarweise Hebungen mit Stipendienver-
teilung« gehalten würden, und die notwendigsten Bücher, so-
wie einzelne Abbildungen, Photographien, Karten, Modelle vor-
handen wären, da man dem Dozenten nicht zumuten könne,
dass er fortwährend seine eigenen Bücher, »wie bisher geschehen«,
in den Hebungen benutzen lasse. »Auch die Herstellung und
der Druck eines erklärenden Verzeichnisses der Sammlung, wel-
ches für die Benutzung so wichtig ist, kann ohne Geldaufwand
nicht durchgeführt werden«. (14. Oktober 1866.) Der Senior des