Freitag, t6. Januar
_ 1852.
‘ Berichte werden gratts beigegeben.
{bın die Beilage - Blätter an.
Sournals 2 fl.
3 fr., bet Snferaten, worüber die Exrpeditton
Geſchichtskalender der Neuzeit.
4 16, Januar.
Durch köntgliche Cabinetsordre vom 16. Zan.
‚4842 wurde in Preufen ein Landesdiconomite-
Collegium errichtet, DaS Die Geſchäfte dee landes
wirth(haftlichen Laudesvereine vermittelt und leitet.
Der Freihafen in Mannheim
— s 4 —
O Mannheinr, 14, Jan Nachdem die
Liſlen für die Schifffahrt des vorigen Jah-
res geichloffen ſind, erachten wir e6 für
menſtellung des Geſammtverkehrs zu fer-
tigen und die Bedeutung unſeres Freihafens
duͤrch Zahlen auch dem nichthandeltreibenden
Publituni darzuſtellen. Wir gehen zunächſt
an die eingetaufenen Schiffe und finden,
daß die Zaͤhl derſelben im Jahre 1851
351 Schiffẽ mit 621,290 Entr. Güter betrug.
Faſſen wir den Zeitpunkt des Eintreffens
Dderfelben ins Auge, ſo ergibt fich, daß im
Quartal 7 Schiffe mit 48,409 Etr.
@ 2— 126a
N 0 160008 7
4. 111 2 „ 276/399 2
angekommen ſind. Die höchſte Zahl der
Schiffe, welche in einem Monate ankamen,
war 423 dieſe höchſte Zahl wurde bei 3 Mo-
naten etreicht, nämlich beim
September mit 77,231 Etr.
October „ 114,846 „
December „ 104,519 „
Der Monat Oetober zeigt auch die größte
Gentnerzahl, welche in einem Monate er-
reicht wurde. In den übrigen Monaten
lieferte der April . 59,318, der November
57,034 , der Auͤguſt 52,707, der Jult 39,760,
der Juni 35,333, der Mat 32,133 Eir.
Betrachten wir die Her kunft dieſer Gü-
termaſſen, ſo ſteht oben an
Holland mit 104 Schiffen und 345 505
Cir,, und zwar von
MNotterbam 65 Schiffe mit 214,488 Etr.
Amfetdam — — — 2 DGa
Dordrecht 1 42 0, 6241 „
Die größte Güterzahl kam von Rotter-
dam m Oetober nämlich 49,222 Ctr., dann
im December 48,134 Crr,; April und No-
yember brachten über 19,000, die übrigen
Amferdam famen im Detober die meiſten
Guͤter/ nämlich 31,392 Ctr., im December
24,964; im April und November über 15,0003
in den Üübrigen Monaten 3 bis 10,000 Cir,
Raͤchſt Hollaͤnd haben wir zu exwähnen dit
Nheinftadte, welche uns 141 Schiffe mit
- * 229,072 Eir. ſandten, und zwar von
din
73 Schiffe mit 196,107 Gtr.,,
Mingen/as 2614 AL 18R
%)?amö 22 ” ] 2 4246 ”
Straßburg 10 . 5 4814 :n
Neuwied 3 ” ” 1,458 ”
Bonn . Aa 7 654 ”
Düſſeldorf —— 640 ,,
Anderna 1 616
* ”
Der lebhafteſte Verkehr mit Köln war
im September, wo wir 36,927 Cir, erhiel-
ten; dann folgt der December mit 24,040,
der Auguft mit 22,178; der Ogeber mit
21,666 der Mai mit 18,961, der November
mit 16 642, April und Juli mit über 12,000
Etr. Von Bin gen kamen im Auguſt 2915,
im September 2770; April 2187; die übri-
gen Monate wechſelten zwiſchen 400 und
1500 Ctr. Mainz fandie im September
2524, in den übrigen Monaten 400 bis
1200 Ctr. ;
Von den Nebenflüffen des Rheins
kamen hierher, und zwar
vom NMeckar 65 Schiffe mit 25,704 Ctr.,
nämlich von 2
Heilbronn 55 Schiffe mit 24,726 Cir.
Cannftatt 9 „ *
Hirſchhorn 7 — 231 ”
Die meiſten SGüter ſandte Heilbronn
im September, nämlich 4673 Ctr.z Decem-
ber 4359; November 2610; Auguſt 2409;
October 2222; April 2185; in den übrigen
Monaten 500 bis 1700 Cix. Bon Cann-
ſtatt wechſelt die monatliche Güterzahl von
25 bis 180 Ctr. Weiter kamen
Von der Ruhr 6 Schiffe mit 11,479 Ctr.,
und zwar von
Duisburg 2 Schiffe mit 5910 Etr.
— SAa E SE *
Darunter war die größte Ladung mit 3000
Etr. von Duisburg im October, die
kleinſte von 590 Cir. im März von Ruhr-
ort. Ferner kamen
Vom Main 20 Schiffe mit 4353 Etr.,
und zwar von
Bamberg ‘ . 13 Schiffe mit 2334 Cir.,
Aſchaffenburg 5 w — a
Schweinfurt 1 „ 648 0
Frankfurt 2 MR un
Die Monats-Ladungeu von Bamberg
wechfeln zwiſchen 87 und 453 Ctr., jene
von Afgaffenburg zwifhen 135 und
510 Etr! Endlich famen .
Von der Moſel 16 Schiffe mit 4176 Cir,,
und zwar von
Coblenz 15 Schiffe mit 3853 Etr.,
Höhr 1 2 2 328001
Die meiſten Güter von C.obhlenz famen
im April, nämlich 12113 Auguſt 5413 Juni
420; die übrigen Monate 26 bis 400 Etr.
Die Zahl der von hier ausgelaufenen
Schiffe 554 193 Schiffe mit 189,838 Eir.
und verhielt ſich wie folgt: ;
1: DQuartal 25 Schiffe mit 24,697 Etr,,
. ” 50 2 ” 47‚289 n
2 ” S 50 ” ” 4‘7‚984 ”
4. ” 68 ” 2 69868 ”
Die größte Zahl der abgehenden Schiffe
betrug im Dctober 29, im November 24,
Juͤnt 21, in den übrigen Monaten 13 bis
18 Schiffe. Die meiſten S üter gingen im
Oetober ab, naͤmlich 31,459 Cir,, im No-
den übrigen Monaten 13,000 bis 18,000
Etr. Hinſichtlich des Beſtimmungsortes gin-
gen nach dem * } 4
Reckar 140 Schiffe mit 129,905 Etr.
und zwar ELE
nach Heilbronn 79 Schiffe mit 76,354 Etr.
” Cannſtadt 61 53 551
Die meiſten Güter gingen nach Heil-
bron im October, nämlich 12,320, De-
cember 10,251, November 9,526, in den
uͤbrigen Monaten 4 bis 9000 Etr. Nach
Cannſtadt gingen im Juni 7820, Oc-
tober und November je 6460, in den übri-
gen Monaten 2900 bis 7800 Ctr. Ferner
gingen nach
Holland 26 Schiffe mit 29,939 Ctr,, und
zwar
nach Rotterdam 24 Schiffe mit 25,839 Etr.
. Anilterdam 2 %, 2— 7
Die größte Ladung nach Rotterdam
tober 4269, September 3705, Juli 3634,
in den übrigen Monaten 300 bis 3000 Ctr.
Weiter nach
Köln 18 Schiffe mit 26 031 Ctr.,
von welchen im Ociober 7055, im Septem-
ber 2937, November 2926, in den übrigen
Monaten von 480 bis 2300 Ctr. abgingen.
Endlich nach
Bamberg S Schiffe mit 3964 Ctr,,
davon die größte Ladung mit 1360 Etx. im
Detober, 792 im November, 662 im April,
100 bis 502 Cir. in den übrigen Monaten.
Es bleiben nun noch 432,452 Ctr. uͤbrig,
deren Weiterverfendung größtentheils durch
unfere Eiſenbahn bewirkt wurde. *
Kammerverhandlungen.
S Karlsruhe, 14. Jall. In der heu-
tigen Sitzung der 2, Kammer übergab der
Miniſterialpräſident, Staatsrath v. Mar-
ſchall die Waͤhlacten der Stadt Ueberlin-
gen, welche bekanntlich den Bürgermeiſter
Schmalholz zum Abgeordneten gewaͤhlt
hatte! Hierauf übergab derſelbe einen Ge-
ſetzesentwurf über die Verlängerung des
längerem Vortrage über die Gründe der
ſeitherigen Fortdauer deſſelben und Über
den weiteren Antrag der großh. Staatsre-
gierung, daß ſolcher noch einige Zeit fort-
zubeſtehen habe! Der Vortrag ſtützte ſich
auf S 2 des Geſetzes vom 29. Jan. 1851
über den Kriegszuſtand, deſſen Fortdauer
während des Laͤndtags nur mit ſtändiſcher
Zuflimmung ſtattfinden kann! Das Aufhe-
ben deſſelben, erflärte der Sprecher der
Regierung, könne im Intereſſe der zur Aufs
rechthaltung der Sicherheit und Ordnung
bisher getroffenen Maßregeln gegenwärtig
nicht ſtalthaben, vielmehr erheiſche die all-
gemeine Lage der Verhältniſſe deſſen zeit-
weiligen Foltbeſtand. Der Zweck der großh.
Staatsregierung in Beziehung auf den ſeit
dem Jahre 1849 über das gaͤnze Großher-
zogthum verhängten Ausnahmszuſtand habe
nicht blos augenblickliches Sicherſtellen des
Staats gegen weitere verbrecheriſche Unter-
nehmungen im Auge gebabt, ſondern das
Niederhalten des Geiſtes der Rohheit und
Zügelloſigkeit durch ſchnell und kraͤftig wir-
fende Mittel, damit die Achtung und die
Furcht vor dem Geſetze und der Obrigkeit
wieder hergeſtellt und für die Sicherheit des
Staates eine dauernde Gewaͤhr geſchafft,
Bei der weitverbreiteten
Begriffsverwirrung politiſcher Rechte und
Pflichten; bei der theilweiſe im Volke ein-
getretenen Mißachtung der Autorität und
religiöſen und fittlichen Berfommenheit ; bet
der lange künſtlich durch eine verderhliche
Preſſe und fortgeſetzte Wühlerei genäbrten