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Heidelberger Journal (46) — 1852

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Nr. 1-26 (1. - 31. Januar 1852)
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https://doi.org/10.11588/diglit.66017#0085
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reich nach den Colonien die etwaige ODp-
poſition der Richter zu brechen, ‘

Ein Eredit von 4,600,000. Fr. ift zur
Ausbeſſerung der Nationalſtraßen, ins-
beſondere in den gebirgigen Departementen,
wo die Eröffnung neuer Straßen und die
Ausbeſſerung der alten dringend nothwen-
dig geworden iſt/ zugeſtanden worden

Ein Decret des Ppräſidenten der Repu-
blik bezieht ſich auf die Handelsſtempelung


Pondicherz bezogen wird. Der Stempel
wird in Zukunft nicht bloß das Maß und
Gewicht, ſondern auch die Qualität des
Stoffs bezeichnen. *

Die Zahl der gegenwärlig in Belgien
befindlichen franzoͤſiſchen Fluͤchtlinge ſoll
400 überſteigen. *

Amerika.

Newyork, 6, Jan. Mit der deut-
ſchen Coloniſation in Centralamerika ſcheint
es jetzt inſofern Ernſt werden zu wollen,


in eentralamerikaniſcher Geographie bewan-
derter Mann. Herr Heffe aus Berlin
fcheint ein gewandter Beamte zu ſein! Die
preußiſchen Commiſfäre, Herr v. Bülow
und Delius, ſind direct nach St. Juan
und Nicaragua gereiſt. Herr Medina
aus Coſta Riea, um deſſen Hacienda es
ſich handelt, möchte gern beide Geſellſchaf-
ſen haben Soeben kommt auch der erſte
Abdruck der neueſten Karte von Nicaragua,


in Centralamerica, der ſich dieſen Winter in
England aufhält, während ſeines dortigen
Aufenthaltes neu aufgenommen. Auf der-
ſelben ſind die 3 zu verſchiedenen Zeiten
aufgeſtellten Grenzlinten zwifchen Nicatagua
und Coſta Rica angegeben, die von 1825,
die von St. Juan (Colorado) Fluß im
Oſten nach dem Weſten zum Goͤlf von Ni-
coya zieht/ die Orenzlinie von 1848 die
bedeutend höher nördlich liegt, und die von
1851, die noch einen Theil des Nicaragua-



nämlich foeben hier angekommen. Herr
Reichard aus Hamburg iſt ein rühriger,

Weltmeer vorgeſchlagenen Kanaͤle oder Ei-
fenbahnen angegeben; der erſte nach der
Solinasbay, der zweite nach St. Juan del

Sur, der dritte nach dem Port von Tama-
rinda, der vierte naͤch Port of Realejo, der
fünfte nach dem Golf von Fonſeea. Das
fruͤher herausgegebene Werk von v. Bü-
low wird durch dieſes zu erwartende Werk
von Squier beſeitigt werden.

Der Brand auf dem Capitol in Was-
hington, das 1,746,000 Dollars zu bauen
gekoſtet, hat allerdbings, wie gemeldet, nur
die Bibliothet zerſtört, aber auch dieſer
Verluſt beträgt wenigſtens 250,000 Doll.
Seit länger als 20 Jahren hatte der Congreß
jährlich für 5000 Dollars für Vermehrung
der Bibliothek bewilligt, und ſie mar die größte
und werthvollſte im Lande! Die Wieder-
herſtellung des abgebrannten Baues iſt be-
reits vom Congreß votirt. —

Landwirthſchaftliches
Karlsruhe, 22. Jan. Auf dem hie-
ſigen Fruchtmarkie am 21. Januar wurden
verkauft 133 Malter Haber zu 4 ff 12 fr.
* Stuttgart, 20. Jan.


Nr. 1540.
ſo ſehen wir ung auf Antrag Sroßb.
zur Nachachtung zu veröffentlichen.


Heidelberg, den 19. SJanuar 1852. .
; Großherzogl Oberamt.
Wedekind.

— —

1) Das Scharlachfieber kündigt ſich gewöhnlich durch folgende Zufälle an: Allgemeines nebelbe-
finden, Kopfweb, Neigung zum Erbrechen oder wirkliches Erbrechen, Halsweh, beichwerliches Schlingen,
Durft, Froſt mit Hige abwecdhlelnd. — Diefe Vorboten tehlen mandımal, fedoch felten ganzz oft
dauern fie nur 24 Stunden oder noch Fürzere Zeit, in ver Negel 2, höchftens 4 Tage, dann fFommt der
Ausfchlag in Form von großen, breiten, f(harladrothen, nach und nach zufammenfließenden $ieden zus
erſt auf der Bruß und am Halfe, dann im Seficht, an den Armen, am RNücken und Unterleid, und
zuleßt an den Füßen zum Borfeheine, Er ift meiftens glatt, nicht über die Haut erhabenz zuweilen
bemerft man aber auch Unebenheiten und Knötchen auf demfelben, fo vaß er einem Frieſelausſchlag
ahnlich iſt — Der Ausbruch des Ausfchlags ift in der Regel binnen 24 Stunden vollendet; oft find
jedoch mehrere Tage dazu erforderlich ; von da an bleibt er 4—6, Yöchfiens 9 Tage in der Blüthe,
daun verfchwindet er in der nämlichen Drdnung, in welcher er erfchtenen iftz die Dberhaut wird rauh
und Iöst ſich an den Händen und Füßen in großen Stücden, an den übrigen Zheılen des Körpers aber
mehr Meienartig ab. — Das Halsıveh vermindert ſich in der Regel, fobald der Ausfchlag vollfommen
Heraus ift, und verſchwindet bald ganz, nicht fo das Fieber und die übrigen Zufälle, — Diefe dauern
bald mit größerer, bald mit geringerer Deftigfeit fort, bis die Abichuppung anfängt; aber aug wähe-

Stumpf.


die Wafferſucht, zu verhüten.
2 Sobald ſich die,

um gefährlichẽ Nachkrankheiten, befonders


vautausdünſtung zu befür-
Citronen= oder Himbeerenfaft


Halsıweh bedeutend, o lege man Senfteig um



iſt der Durft ſehr heftig, fo darf man



4) Evenfo ſchädlich als ein zu marmes



Vorficht ; — foll die Wäldbe gewehlelt werden,
Zur tälteren Jahreszeit unterhalte man Tag und
von Wärme im Kranfenzimmer 3 man nähere fich,



einer Bellſchüffei.


gaimmer, wenn




| höchſt gefährlich 4, In
aber ja nicht auf glühende, Ziegelfteine

Kranke in einem Bette fchlafen!


zu gleicher Zeit imKranfenzimmer f enge.


Fällen mit dem Tode endiaft.


frart angeſchwollen UNd das Schlingen beinabe

die

Halsentzuͤndung bedeutend, ſind die Halsdruͤſen



Karlsruhe, den 26. December 1338,


Wolff.

Liegenſchaftsverſteigerung.
Mit ohervormundſchaftlicher Ermächtigung wer-
den dex Erbtheilung wegen, die dem Tuchinacher
SZafob Würtele und feinem Sohne dahier gemeine
ſchaftlich zugehörigen Yiegenfchaften,
Mittwoch, vden 11. Februar d. I.,
VBormittags 9 Uor,
auf dem SGemeindehaufe dahier oͤffentlich an den
Meiftbietenden verſteigert und zwar:
Der fünfzehnte Theil an der Tuchfabrik Jakob
Black und Comp. dahter,
an der Straße gelegen, angeflagen zu 200 fl.
Die Steigerungs-Bedingungen Können bet dem
Notar in Schönau eingefeben werden.
Heidelberg, den 22. Januar 1852
Großh. Landamtsreviſorat.
Killy.

Cichenftammho!z - Verſteigerung.

Hiegelhaufen, ODberamts Deidelberg. Aus den
Domäanenwald = Abtheilungen Petermännelswald ,
Bechenbuͤckel und untere Salıladenbufch werden

Freitag, den 30. 5. M.,
414 Stamm Etchen von verfchiedener Stärke, vor-
zugsweife zu Nuß - und Bauholz, ſo wie zu Ei-
fenbahnfchwellen qeeignet, gegen Zahlung vor der
Abfuhr verfteigert.

Waldauffeher G erber hier, fo wie die Bald-
hüter Martin, und Jobann S hHmitt in Schönau,
find angewiefen, die bereits nummerirten Stämme
den Steigluftigen von jetzt an jeden Lag vorzu-
zeigen.

Die Steigerung wixd am bezeichneten Tage früh
9 Uhr hier auf dem Rathhaus abgehalten.

Ziegelhauſen, den 20. Janırar 1852
Großh. Beztrksforſtei.
Screiber.

Liegenſchafts⸗Verſteigerung.

7


gerichtiichen Zugriffs werden dem Johannes Böt-


Freitag! den 30. Zanugr d. S,
Vormittags 10 Übhr, ' f
3 Biertel Weinberg verſteigert und der Zuichlag
ertheilt, wenn der Schäßungspreis oder daruͤber
geboten wird. *—
Doffenheim, den 20. Januar 1852.
Der Bürgermeifter
Sauer. *

Großh. Badı Bezirksant Wiesloch,
Bekanntmachung. —
Nr. 1600. Der am 3. Dezember v. I. gewählte,
von der Großh Regierung beftätigte Bürgermtets
ſter Engeldbert BeihHel von Malfdh, wurde heute
verpflichtet und in ſeinen Dienft egpg?mteffll„ was
hiermit zur Öffentlichen Kennintß gebracht wird. —
MWiesloch, den 16. Janıuar 1552, **
Fröhlich.
 
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