die Gründe, die man dagegen geltend nacht?
Es ſind immer wieder Me-alten, vielgehör-
Dritter abgeleitet werden! In erfierer Be-
ziehung ſagt man, daß der Selbſtſchank den
Leuten doch Nichts eintrage, ſie tränken ein-
aͤnder den Wein nur ab. Hierguf haben
die Abgg. Rettig und Trefurt bereits geant-
wortet ich füge bei, daß in den bayeriſchen
Orten in der Nähe Wertheims, die noch
heute im Beſitz dieſes uralten Rechts ſind,
eine ſolche Weiſe der Ausubung deſſelben
nicht beſteht, daß im Gegentheil dieſe Ort-
ſchaͤften ſich durch Fleiß und Rührigkeit und
Spaͤrſamkeit auszeichnen, daß ſie ſich all-
mäblig in den Beſitz eines guten Theils der
Weinderge ſetzen, die urſprünglich badiſchen
Unterthanen gehören, für welche der Beſitz
keinen Werth hat, weil ſie das Product nur
ſchwer oder mit Verluſt abſetzen Haupt-
gegner der aͤltexen nationalen Sitte ſind
die privilegirten Wirthe; ich ehre ihre Rechte
und Intereſſen, allein die der Producenten
flehen ihnen nicht nach, ſondern voran. Der
Abg. Meßger verweiſt dieſe Letzteren an
Reduction der Weinberge, an Veredlung der
MReben, Verbeſſetung der Cultur. Allein
damit iſt nicht geholfen; daß auf Reduction
des Weinbaues hingewirkt werde, iſt ſicher
fehr gut, aber nur da möglich, wo der Bo-
den zu anderem Bau taugt; immerhin aber
wird für Tauſende immer noch der Wein-
hau die Cultur fein, auf welche die Natur
ſie angewieſen hat; Pflanzung edlerer Nebe
ſorten zu Erzielung beſſeren Weines iſt theils
nicht überall möglich, da Klima, Lage, Bo-
den widerſtreiten theils fo koſtſpielig, daß
eben nur Begüterte und reiche Grundbeſitzer
ihr Geld darauf verwenden können! Für
dieſe iſt der Wein Gegenſtand der Specu-
lation; der Ärmere muß ihn ſosleich ver-
werthen; baut er einen geringen Wein, ſo
ift er nict Gegenſtand der Speculation ;
baut er einen guten, ſo muß er ihn verkau-
fen, Da er eben auf ſchnelen Erlös ange:
- Miefen iſt Der Wirth und Speculant macht
ihm den Preis, nicht er ihnen, wenn er nicht
die Gelegenheit hat, ihn felbit zu verzapfen.
Dies find die Gründe, die mich bewogen
haben, und jetzt wieder bewegen, den Pe-
ienten das Wort zu reden, und den Antrag
des Abgeordneten Rettis zu unterſtützen.
; (Schluß folgt).
Deutſchland.
Karlsruhe, 6. März. Die Mitglieder
der hohen 1. Kammer unſeres Landtages
haͤben die Nothleidenden des Odenwaldes
und des Schwaͤrzwaldes in einer Collecte
bedacht welche reichliche Früchte trug. Das
Präſidium hat deren Uebermittelung an den
Ort ihrer Beſtimmung übernommen. Unter
den geſpendeten Gaben bemerkt man ſol-
gende: 100 fl. von Sr. großh. Hoh. dem
Markgrafen Wilhelm, 200 fl von Seiner
großherzl. Hoheit dem Prinzen Friedrich,
100 fl von Sr. großh. Hoheit dem Marfk-
grafen Max, 100 fl von Sr, Durchl. dem
Fürſten von Fürſtenberg. Auch in der 2.
Kammer hat eine ergiebige Sammlung
ſtattgefunden. (®&. 3
Frankfurt, 5. März. Geſtern Morgen
bereits war der königl. preuß. Bundestags-
2 Hr. Geheimer Legationsrath von
ismark-Schoͤnhäuſen, von Berlin wieder
hier eingetroffen. — In den geſtrigen Nach-
mittagsſtunden verſchied dahier der in der
Kunfiwelt rühmlichfl bekannte. Landſchafts-
maler Anton RNadl, geboren zu Wien am
BG. April 1774 Derfelbe domieilixte in
Frankfurt feit den Jahte 1794, . (& I.)
x Berlin, 2, März. Heute Morgen ift
hier die Meldung eingelaufen, daß die Ra-
ein nunmehr vrfolgt iſt, Mıttags ift auch
Es wer-
den nunmehr unverzüglich die Einladungen
zum Zollvereinscongreffe fammt den Pro-
poſitionen abgefandt werden! Doch wird
der Termin der Zuſammenkunft nicht der
29. März ſein, wie in hieſtgen Blättern
gemeldet iſt, ſondern mit Rückſicht darauf,
daß die Vorlagen vertragsmaͤßig 4 Wocen
in den Händen der Betheiligten ſein müfs
fen, nnd daß demnächſt das Oſterfeſt Das
zwiſchen fält, ein ſpäterer, ungefähr um
die Mitte Aprils, anberaumt werden. —
Für die definitive Organiſation der kaͤtho-
liſchen Militärſeelſorgẽ iſt in dieſen Tagen
ein eutſcheidender Schritt durch die nunmehr
erfolgte Eenennung eines katholiſchen Feld-
probſts in der Verſon des katholiſchen Re-
gierungs: und Schulraths Mende in Mün-
ſter geſchehen! Eine der erften umfaſſen-
deren Arbeiten derſelben wird die Ausar-
beitung eines katholiſchen Militärgebetbu-
ches in aͤhnlicher Art fein, wie es für den
evangeliſchen Militärgottesdienſt vorhanden
iſt. —
Leipzig, Ende Februars Der Privyat-
docent in der hieſigen philoſophiſchen Facul-
tät, Dr. Karl Nipperdey, bekannt durch ſeine
trefflichen Ausgaben mehrerer römiſchen Hi-
ſtoriker/ hat vor wenigen Tagen einen Ruf
an die Univerſität Jena, alg außerordent-
licher Profeffor Dder elaſſiſchen Vhilologie
erhalten. n CL 3)
Kiel/ 28, Febr. Den H M“ berich-
fer man Dden Inhalt einer neuerdings vom
däͤniſchen Kriegsminiſterium erlaſſenen Ver-
fügung, wodurch das holſteiniſche Heerwe⸗—
ſen dem der Geſammtmonarchie eingeord-
net wird. Die Herzogihümer Holftein und
Lauenburg bilden demgewmaß den v., MWie
das Herzogthum Schleswig den 3, General-
commandodiſtriet der Monarchie. Dieſelbe
Verfügung enthält eine Reihe von Ernen:
nungen und Entlaffungen, Commandeur
Gaudil hat jetzt die Srdre zur Entgegen-
nahıne Der ſchleswig hoͤlſteintſchen Marine
erhalten. Die in Schleswig cantonnirenden
däniſchen Truppen haben zum 3, Marſch-
ordre und werden von den in Kopenhagen
garniſonirenden ſchleswigſchen Baͤtaillonen
abgelöſt werden. ;
Bremen, 2, März. Die „Weferztg.“
veroͤffentlicht eine ſehr beachtenswerthe Warz
nung vor der Auswanderung nach Peru,
für welche bekanntlich in lepier Zeit unter
ſcheinbar ſehr lockenden Berfprechungen -ge-
worben wied. Dieſe Warnung iſt von den
Chefs ſämmtlicher deutſcher Handelehäuſer
in Lima, an deken Spitze die Conſuln Ham-
burgs und Bremens ſtehen, unterzeichnet.
Hamburg,?. März. Die hieſige öſter-
reichiſche Garniſon iſt nun bis auf den letz-
ten Mann abgezogen; au aus Altona ift
heute die öſterreichiſche Beſatzung, bis auf
die Kranken und ein zur Ueberwaͤchung der
ſchirt. — Heute ging bereits ein Auswan-
dererſchiff mit mehr als 250 Europamuͤden
von hier ab. — AJ
Wien, 1, Maͤrz! Bezüglich der Veröf-
fentlichung der Verhaͤndlungen des MWiener
Zollcongreſſes erfährt man daß dieſelbe in
Form einer miniſteriellen Denkſchrift erfol
gen werde. Der von Fachmännern in
Frankfurt berathene Entwurf einer Verord-
nung gegen den Mißbrauch der Preſſe iſt
bereits den ſämmtlichen Megierungen der
Bundesſtaaten zugefendet worden und auch
Frankreich.
Paris, 4, März. Der Disconto der
Bank iſt von Morgen an auf 3 Peocent
rabgeſetzt. Die in dieſem Jahr fällige
Jesicrunzsſchuld von 75 Millionen Ftt.
iſt für in 15 Jahren rückjahlbar erklaͤrt
und die zur Sicherheit verpfändeten Rens
ten ſind zurückgegeben und durch Kaſſen-
ſcheine erfeßt, Dagegen iſt das Baukpribile-
gium his 1867 verlängert worden. Ein
im „DMoniteur“ erſchienknes Decret vrga-
niſirt die Marineverwaltung, ein anderes
betrifft die Amtstracht für das Minifterium
des Junern.
England.
London, 3. Mürz. Geſtern iſt in Man-
cheſter das große Meeting abgehalten wor-
den, welches der frühere Ausſchuß des Frei-
handelsbundes berufen hat. Wilſon, Lob-
den und Bright haben bei demſelben ge-
ſprochen; die Anti Corn Law League iſt
ſchlüſſe gefaßt worden, die dem toriſtiſchen
Cabinet einen ſchweren Standpunkt berei-
ten werden. Eine zu den Zwecken des Bun-
des exoffnete Subjeription ergab in kurzer
Zeit 27,500 Pfd. St.
Heidelberg, 5. Marz. Heute in der
Frühe ſtarb dahier der ats „hundertjährts
ger Mann“ den hieſigen Cinwohnern wohl-
bekannte Joleph Fein aus Waldangeloch,
angeblich im 115. Vebensjahre. In Mann-
beim als „Soldatenkind“ geboren, hatte
derſelbe zum Theil noch den fiebenjährigen
Krieg und unter Laudon (1789) die Er-
ſtürmung von Belgrad mitgemacht, und
nachher als Taglöhner in Waldangeloch
gelebt. Seit einer Reibe von Jahren vor-
zugsweiſe durch fürſtliche Huld uͤnterſtuͤtzt
wurde der feltene Oreis auf das Sorg= ı
fältiaſte in einer hieſigen Familie verpflegt.
Verantwoͤrllicher RNedacteur: G Neichard.
Der Verwaltungsrath der Harmoniege-
ſellſchaft dahier hat dem hieſigen Frauen-
verein den Meinertrag des Olücshafens
ihres Maskenballes von 45 fl. .7 fr. gü-
tigſt übergeben, zur Erquickung armer Kraͤn—
ken und Nothleidenden!
Wofür den menſchenfreundlichen Gebern
innig dankt Der Frauenverein.
Feuerwehr betr.
Man erldubt ſich ferner vorzuſchlagen:
1) Für den am Dienſtag, den 9. ds, Mis.,
Nacdhmittags 3 Uhr, wählenden Bezirk von
Lit, B, als ;
Leitmaͤnn: Herrn * Müller, Bauauf-
eher.
Obmann! Herrn Philipp Klar, Seifen-
ſieder.
Mitglied des Verwaltungsrathes: Herrn Ja-
kob Reiher, Zimmermann.
Sodann 2) für den um 5 Uhr waͤhlen-
den Diſtrict in Lit. B, als
Leitmann; Herrn Adain Löfflad, Lakierer.
Obmann: Philipp Kohl, Mehlhäudler.
Mitglied des Verwaltungsraths: Friedrich
Simon, Rothgerber (Sohn).
Heidelberg, am 8, März 182
Theater⸗Bau.
Wir haben in unferem jüngfien Aufrufe
zu freiwilligen Beiträgen für den Theaterbau
derſprochen von dem Fertsange des Unters
nehinens von Zeit zu Zeit Rechenſchaft zu geben
und e8 ift ung angenehm, recht Erfreuliches
berichten zu Fönnen, , ı *
An vdem Grade der Betheiligung unſerer
Mitbürger an dem beabſichtigten Plane, mußten
wir zu erfennen füuchen, ob wir unfere Be-
mühungen fortſetzen oder fallen laſſen jollen,
und wir freuen uns zum Fortſetzen ermuntert
worden zu fein, MWir haben bis heute 2/s Der
gewünſchten Summe in freiwilligen Beiträgen
gezeichnet erhallen und zwar vielfeitig Mit Dank
und Bereitwilltgkeit, fo daß wir Hoffen dürfen,
auch das letzte Drittheil noch gerne zu erhalten.
Es ſind immer wieder Me-alten, vielgehör-
Dritter abgeleitet werden! In erfierer Be-
ziehung ſagt man, daß der Selbſtſchank den
Leuten doch Nichts eintrage, ſie tränken ein-
aͤnder den Wein nur ab. Hierguf haben
die Abgg. Rettig und Trefurt bereits geant-
wortet ich füge bei, daß in den bayeriſchen
Orten in der Nähe Wertheims, die noch
heute im Beſitz dieſes uralten Rechts ſind,
eine ſolche Weiſe der Ausubung deſſelben
nicht beſteht, daß im Gegentheil dieſe Ort-
ſchaͤften ſich durch Fleiß und Rührigkeit und
Spaͤrſamkeit auszeichnen, daß ſie ſich all-
mäblig in den Beſitz eines guten Theils der
Weinderge ſetzen, die urſprünglich badiſchen
Unterthanen gehören, für welche der Beſitz
keinen Werth hat, weil ſie das Product nur
ſchwer oder mit Verluſt abſetzen Haupt-
gegner der aͤltexen nationalen Sitte ſind
die privilegirten Wirthe; ich ehre ihre Rechte
und Intereſſen, allein die der Producenten
flehen ihnen nicht nach, ſondern voran. Der
Abg. Meßger verweiſt dieſe Letzteren an
Reduction der Weinberge, an Veredlung der
MReben, Verbeſſetung der Cultur. Allein
damit iſt nicht geholfen; daß auf Reduction
des Weinbaues hingewirkt werde, iſt ſicher
fehr gut, aber nur da möglich, wo der Bo-
den zu anderem Bau taugt; immerhin aber
wird für Tauſende immer noch der Wein-
hau die Cultur fein, auf welche die Natur
ſie angewieſen hat; Pflanzung edlerer Nebe
ſorten zu Erzielung beſſeren Weines iſt theils
nicht überall möglich, da Klima, Lage, Bo-
den widerſtreiten theils fo koſtſpielig, daß
eben nur Begüterte und reiche Grundbeſitzer
ihr Geld darauf verwenden können! Für
dieſe iſt der Wein Gegenſtand der Specu-
lation; der Ärmere muß ihn ſosleich ver-
werthen; baut er einen geringen Wein, ſo
ift er nict Gegenſtand der Speculation ;
baut er einen guten, ſo muß er ihn verkau-
fen, Da er eben auf ſchnelen Erlös ange:
- Miefen iſt Der Wirth und Speculant macht
ihm den Preis, nicht er ihnen, wenn er nicht
die Gelegenheit hat, ihn felbit zu verzapfen.
Dies find die Gründe, die mich bewogen
haben, und jetzt wieder bewegen, den Pe-
ienten das Wort zu reden, und den Antrag
des Abgeordneten Rettis zu unterſtützen.
; (Schluß folgt).
Deutſchland.
Karlsruhe, 6. März. Die Mitglieder
der hohen 1. Kammer unſeres Landtages
haͤben die Nothleidenden des Odenwaldes
und des Schwaͤrzwaldes in einer Collecte
bedacht welche reichliche Früchte trug. Das
Präſidium hat deren Uebermittelung an den
Ort ihrer Beſtimmung übernommen. Unter
den geſpendeten Gaben bemerkt man ſol-
gende: 100 fl. von Sr. großh. Hoh. dem
Markgrafen Wilhelm, 200 fl von Seiner
großherzl. Hoheit dem Prinzen Friedrich,
100 fl von Sr. großh. Hoheit dem Marfk-
grafen Max, 100 fl von Sr, Durchl. dem
Fürſten von Fürſtenberg. Auch in der 2.
Kammer hat eine ergiebige Sammlung
ſtattgefunden. (®&. 3
Frankfurt, 5. März. Geſtern Morgen
bereits war der königl. preuß. Bundestags-
2 Hr. Geheimer Legationsrath von
ismark-Schoͤnhäuſen, von Berlin wieder
hier eingetroffen. — In den geſtrigen Nach-
mittagsſtunden verſchied dahier der in der
Kunfiwelt rühmlichfl bekannte. Landſchafts-
maler Anton RNadl, geboren zu Wien am
BG. April 1774 Derfelbe domieilixte in
Frankfurt feit den Jahte 1794, . (& I.)
x Berlin, 2, März. Heute Morgen ift
hier die Meldung eingelaufen, daß die Ra-
ein nunmehr vrfolgt iſt, Mıttags ift auch
Es wer-
den nunmehr unverzüglich die Einladungen
zum Zollvereinscongreffe fammt den Pro-
poſitionen abgefandt werden! Doch wird
der Termin der Zuſammenkunft nicht der
29. März ſein, wie in hieſtgen Blättern
gemeldet iſt, ſondern mit Rückſicht darauf,
daß die Vorlagen vertragsmaͤßig 4 Wocen
in den Händen der Betheiligten ſein müfs
fen, nnd daß demnächſt das Oſterfeſt Das
zwiſchen fält, ein ſpäterer, ungefähr um
die Mitte Aprils, anberaumt werden. —
Für die definitive Organiſation der kaͤtho-
liſchen Militärſeelſorgẽ iſt in dieſen Tagen
ein eutſcheidender Schritt durch die nunmehr
erfolgte Eenennung eines katholiſchen Feld-
probſts in der Verſon des katholiſchen Re-
gierungs: und Schulraths Mende in Mün-
ſter geſchehen! Eine der erften umfaſſen-
deren Arbeiten derſelben wird die Ausar-
beitung eines katholiſchen Militärgebetbu-
ches in aͤhnlicher Art fein, wie es für den
evangeliſchen Militärgottesdienſt vorhanden
iſt. —
Leipzig, Ende Februars Der Privyat-
docent in der hieſigen philoſophiſchen Facul-
tät, Dr. Karl Nipperdey, bekannt durch ſeine
trefflichen Ausgaben mehrerer römiſchen Hi-
ſtoriker/ hat vor wenigen Tagen einen Ruf
an die Univerſität Jena, alg außerordent-
licher Profeffor Dder elaſſiſchen Vhilologie
erhalten. n CL 3)
Kiel/ 28, Febr. Den H M“ berich-
fer man Dden Inhalt einer neuerdings vom
däͤniſchen Kriegsminiſterium erlaſſenen Ver-
fügung, wodurch das holſteiniſche Heerwe⸗—
ſen dem der Geſammtmonarchie eingeord-
net wird. Die Herzogihümer Holftein und
Lauenburg bilden demgewmaß den v., MWie
das Herzogthum Schleswig den 3, General-
commandodiſtriet der Monarchie. Dieſelbe
Verfügung enthält eine Reihe von Ernen:
nungen und Entlaffungen, Commandeur
Gaudil hat jetzt die Srdre zur Entgegen-
nahıne Der ſchleswig hoͤlſteintſchen Marine
erhalten. Die in Schleswig cantonnirenden
däniſchen Truppen haben zum 3, Marſch-
ordre und werden von den in Kopenhagen
garniſonirenden ſchleswigſchen Baͤtaillonen
abgelöſt werden. ;
Bremen, 2, März. Die „Weferztg.“
veroͤffentlicht eine ſehr beachtenswerthe Warz
nung vor der Auswanderung nach Peru,
für welche bekanntlich in lepier Zeit unter
ſcheinbar ſehr lockenden Berfprechungen -ge-
worben wied. Dieſe Warnung iſt von den
Chefs ſämmtlicher deutſcher Handelehäuſer
in Lima, an deken Spitze die Conſuln Ham-
burgs und Bremens ſtehen, unterzeichnet.
Hamburg,?. März. Die hieſige öſter-
reichiſche Garniſon iſt nun bis auf den letz-
ten Mann abgezogen; au aus Altona ift
heute die öſterreichiſche Beſatzung, bis auf
die Kranken und ein zur Ueberwaͤchung der
ſchirt. — Heute ging bereits ein Auswan-
dererſchiff mit mehr als 250 Europamuͤden
von hier ab. — AJ
Wien, 1, Maͤrz! Bezüglich der Veröf-
fentlichung der Verhaͤndlungen des MWiener
Zollcongreſſes erfährt man daß dieſelbe in
Form einer miniſteriellen Denkſchrift erfol
gen werde. Der von Fachmännern in
Frankfurt berathene Entwurf einer Verord-
nung gegen den Mißbrauch der Preſſe iſt
bereits den ſämmtlichen Megierungen der
Bundesſtaaten zugefendet worden und auch
Frankreich.
Paris, 4, März. Der Disconto der
Bank iſt von Morgen an auf 3 Peocent
rabgeſetzt. Die in dieſem Jahr fällige
Jesicrunzsſchuld von 75 Millionen Ftt.
iſt für in 15 Jahren rückjahlbar erklaͤrt
und die zur Sicherheit verpfändeten Rens
ten ſind zurückgegeben und durch Kaſſen-
ſcheine erfeßt, Dagegen iſt das Baukpribile-
gium his 1867 verlängert worden. Ein
im „DMoniteur“ erſchienknes Decret vrga-
niſirt die Marineverwaltung, ein anderes
betrifft die Amtstracht für das Minifterium
des Junern.
England.
London, 3. Mürz. Geſtern iſt in Man-
cheſter das große Meeting abgehalten wor-
den, welches der frühere Ausſchuß des Frei-
handelsbundes berufen hat. Wilſon, Lob-
den und Bright haben bei demſelben ge-
ſprochen; die Anti Corn Law League iſt
ſchlüſſe gefaßt worden, die dem toriſtiſchen
Cabinet einen ſchweren Standpunkt berei-
ten werden. Eine zu den Zwecken des Bun-
des exoffnete Subjeription ergab in kurzer
Zeit 27,500 Pfd. St.
Heidelberg, 5. Marz. Heute in der
Frühe ſtarb dahier der ats „hundertjährts
ger Mann“ den hieſigen Cinwohnern wohl-
bekannte Joleph Fein aus Waldangeloch,
angeblich im 115. Vebensjahre. In Mann-
beim als „Soldatenkind“ geboren, hatte
derſelbe zum Theil noch den fiebenjährigen
Krieg und unter Laudon (1789) die Er-
ſtürmung von Belgrad mitgemacht, und
nachher als Taglöhner in Waldangeloch
gelebt. Seit einer Reibe von Jahren vor-
zugsweiſe durch fürſtliche Huld uͤnterſtuͤtzt
wurde der feltene Oreis auf das Sorg= ı
fältiaſte in einer hieſigen Familie verpflegt.
Verantwoͤrllicher RNedacteur: G Neichard.
Der Verwaltungsrath der Harmoniege-
ſellſchaft dahier hat dem hieſigen Frauen-
verein den Meinertrag des Olücshafens
ihres Maskenballes von 45 fl. .7 fr. gü-
tigſt übergeben, zur Erquickung armer Kraͤn—
ken und Nothleidenden!
Wofür den menſchenfreundlichen Gebern
innig dankt Der Frauenverein.
Feuerwehr betr.
Man erldubt ſich ferner vorzuſchlagen:
1) Für den am Dienſtag, den 9. ds, Mis.,
Nacdhmittags 3 Uhr, wählenden Bezirk von
Lit, B, als ;
Leitmaͤnn: Herrn * Müller, Bauauf-
eher.
Obmann! Herrn Philipp Klar, Seifen-
ſieder.
Mitglied des Verwaltungsrathes: Herrn Ja-
kob Reiher, Zimmermann.
Sodann 2) für den um 5 Uhr waͤhlen-
den Diſtrict in Lit. B, als
Leitmann; Herrn Adain Löfflad, Lakierer.
Obmann: Philipp Kohl, Mehlhäudler.
Mitglied des Verwaltungsraths: Friedrich
Simon, Rothgerber (Sohn).
Heidelberg, am 8, März 182
Theater⸗Bau.
Wir haben in unferem jüngfien Aufrufe
zu freiwilligen Beiträgen für den Theaterbau
derſprochen von dem Fertsange des Unters
nehinens von Zeit zu Zeit Rechenſchaft zu geben
und e8 ift ung angenehm, recht Erfreuliches
berichten zu Fönnen, , ı *
An vdem Grade der Betheiligung unſerer
Mitbürger an dem beabſichtigten Plane, mußten
wir zu erfennen füuchen, ob wir unfere Be-
mühungen fortſetzen oder fallen laſſen jollen,
und wir freuen uns zum Fortſetzen ermuntert
worden zu fein, MWir haben bis heute 2/s Der
gewünſchten Summe in freiwilligen Beiträgen
gezeichnet erhallen und zwar vielfeitig Mit Dank
und Bereitwilltgkeit, fo daß wir Hoffen dürfen,
auch das letzte Drittheil noch gerne zu erhalten.