kommend! Schiff „U. Sander? Capitän
Rhein“, Capitän W, Tripp, mit 4825 Ztr.
S, S, Neindorp, mit 4507 Ztr. Bon Am-
fterdam kommend: Schiff Telemach“ Ca-
pitän J. Andres, mit 5096 Zirn: Schiff
„Stokzenfelg“, Capitän Fr. Kröll, mit 4864
3Zir,. Schiff „Amfterdam”, Capitän J. Seil,
mit 5939..3trn.. Sämmiliche im Schlepp-
tau der Remorqueure „Mannheim Nr. 4,
1 und 3, mit je einem Schiffe von Rot-
terdam und einem von Amſterdam. Nr. 4
hat bereits am 7. D, mit „Sander“ und
Telemach“ Quſſelderf paſſirt. (Manh. Jı
Frankreteh.
Paris, 7, März. Wenn die ſog! ka-
tholiſche Partei, mit Ausnahme von eini-
gen ihrer Führer, den Präſidenten beharr
lich und eifrig unterſtuͤtzt, ſo iſt das keine
Wirkung befonderer Vorliebe oder einer
zottſeligen Ergebung in die unabänderlichen
Dectetẽ der Vorſehung, ſondern ein Be-
weis ihres ſcharfen Augenmerks auf ihren
wohlverſtandenen Vortheil. Sie will ſich
des Praͤſtdenten wenn ich dieſes Gleichniß
gebrauchen darf/ wie eines Schlachtroſſes
in ihrem Feldzug gegen die Univerſität be-
dienen und daß man ſein Schlachtroß vor
der Schlacht oder während des Kampfes
liebkost, das kann wohl niemand auberor-
dentlich finden! Bisher waren die Schulen
der Atzneiwiſſenſchaft, welche der Staat
unterhält, von den frommen Kreuzfahrern
die gegen die Saracenen der Umwverſität
das Banner der Unterrichtsfreiheit erhoben
haben, nur wenig beunruhigt worden; nun
geht es aber der medteiniſchen Facultät
zleichfalls an den Kragen; gegen den Ma-
lerialismus, der ſie beherrfdhe, extönen im
Univers ſchon heftige Faſtenpredigten, und
von einem der rüſtigſten Antagoniſten der
antichriſtlichen Denkart und Lehrweiſe wird
eine geharuiſchte Flugſchrift in dieſem Sinn
erwartet. Die Partei verlangt nicht Unter-
drückung * mediciniſchen Unterrichts, der
von dem Staat ausgeht, ſie will nur, ne-
ben den Anſtalten, die der Staat unterhält,
freie, von ihr geleitete zu gründen das
Recht haben, und ſo den Grundſatz der in
der Sphäre des mittleren Unterrichts ge-
ſiegi hat, auch in den Regionen der höhe-
ren Studien durchzuſetzen. Sie hofft den
Geiſt der Neuerung, der den Präſtdenten
belebt und ſeine aͤngeblich oder wirklich
feintſelige Geſinnung gegen die, wie ſie
ihm einredet, halb orleanifliſche, halb repu-
blikaniſche Univerſität zu dieſem Zweck aus-
zubeuten es iſt daher ganz in der Ord-
nung, daß ſie ihn einſtweilen mit Compli-
menlen überhäuft und ihm ihren Beiſtand
angedeihen läßt. — ꝛ
Paris, 10. März. Das eigenliche or-
ganiſche Unterrichtsgeſetz wird erſt nach dem
Zuſammentritt der beiden großen Staats-
corps verkündet werden, da die Regierung
beſchloſſen hat, ihren Entwurf den allmah-
lichen Berdthungen des Staatsrathes und
des geſetzgebenden Corps zu unterwerfen. —
Man ſagt, daß die große Muſterung, die
der Prinz- Praͤſident bei Austheilung der
Adler auf dem Marsfeld vornehmen wird,
gegen den 15. April ſtattfinden folı — Die
Eidesleiſtung der Senatoren und der De-
putirten des geſetzgebenden Corps wird mit
großer Feierlichkeit im Beiſein des Präſt-
denten der Republik in den Tuilerien ſtatt-
finden. Alle Mitglieder, welche ohne eine
böhere und gegruͤndete Urſache bei dieſer
Feierlichkeit erwangeln werden, ſind als
Demiſſtonäre anzuſehen. — Man ſagt, daß
einer der Hauptbeamten der Forftvermwal-
ſiren Der Fürſt von Wagram waͤre ſchon
Dberjägermeifter bejeichuet, welches Amt
fein Vater, der Marfchall Berthier unter
einer auf Befehl der Regierung gemachten
Zählung erſtreckt ſich hente die Anzahl der
Individuen welche ſowohl noch Cayenne
wie nach Lambeſſa deportirt werden follen,
auf 1230. — Das „Univers“ verſucht heute,
die heidniſchen Klafſiker aug dem Unterrichte
zu verbannen und ftatt ihr die chriſtlichen
Klaſſiker einzuführen. Eine ſehr wichtige
auszuführende Eiſenbahnſtrecke iſt unſtreitig
diefenige, welche Lyon mit Genf verbinden
würde? Wir erfahren daß mehrere bedeu-
tende Ortſchaften des Mittäglichen und des
Tentrums von der Centralverwaltung die
Ermächtigung verlangt haben, dieſen Ent-
wurf ernftlich prüfen zu laſſen. — Man gibt
für gewiß die Ausgleichung der Zwiſtigkeiten
zwiſchen der franzöſtſchen Regierung und
der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft. Die
Formel des durch die Conſtitution vorge-
ſchriebenen Eides lautet folgendermaßen:
Ich ſchwöre Gehorſam der Conſtitution und
Treue dem Präſidenten.“
Italien.
Turin, 4, März. Die neue Seſſion des
barlaments wurde heute durch den König
in Perſon mit einer Rede vom Throne he-
rab feierlich eröffnet. Die Rede wurde ſehr
günſtig aufgenommen! Die Beziehungen
zu den auswärtigen Mächten ſind ungeſtört
erhalten worden.“ —
Turin, 5. März. Heute vollendete die
Deputirtenkammer die Conſtituirung ihres
Bureau. Pinelli wurde wieder zum Prä-
ſidenten, Benſo und Ratazzi zu Bicepräfi-
denten gewählt. Cavour legte die beiden
ſchon in der Thronrede angekündigten Han-
delsverträge mit Schweden und mit Franfk-
reich vor. Die Kammer wird ſich waͤhrend
dieſer Seſſion vorzüglich mit Regulirung
des Finanzweſens zu beſchäftigen haben.
Ueber die zu Saſſari vorgefallenen ern-
ſten Ruheſtörungen bemerkt der „Cattolico“ ;
Der Intendant von Saſſari iſt gezwungen
worden, mehrere Unruheſtifter, die in's Ge-
fängniß gebracht worden waren, wieder frei
zu laſſen; ferner mußte er die Cavallerie,
velche ſich mit der Nationalgarde geſchlagen
hatte, wegſchicken; die übrigen Truppen zo-
gen ſich mit ihren Geſchützen in ihre Ka-
ſernen zurück; mit einem Woͤrte, es ſcheint
ſich auf der Inſel der Beginn zu Vorgän-
gen zu geſtalten, wie ſie im Jahre 1849 zu
Benua ſtattfanden. Im Hafen zu Genuͤa
haben ſich mehrere Daͤmpfer zum Auslaufen
fertig gemacht und erwarten nur noch die
diesfälligen Weiſungen der Regierung.
Däuemark.
Kopenhagen, 6, März. Der Vorſchlag
zu einer Adreſſe an den König wurde in
der geſtrigen Sitzung vom Präfidenten des
Volkoͤthings angekündigt. Es iſt dies ein
ziemlich weitläufiges Ackenſtück und geht im
Weſegtlichen dahin, daß das Volksthing
die Beſorgniß und den Mangel an
Vertrauen ausdrücken foll, mit
welchen das Volk der Ordnung der
Angelegenheiten des Reiches in
den Händen der jetzigen Minifter
entgegenſieht. („Dagbladet“ gibt den
Inhalt der vorgeſchlagenen Adreſſe dahin
an, daß ſie die Beforgniß der Nation vor
der Zukunft und den Mangel an Vertrauen
zu den Männern, denen augenblicklich die
Leitung des Staats anvertfaut iſt, aus-
drückt,) Ueber die Zulaffung dieſes Vor-
ſchlages wird heute entſchieden werden.
— —
England.
London, März. Die Firmen Thomp-
ſon u. Forman, Griſt u Comp. und Bayley
u. Comp. haben eine Lieferung von 140,000
Tonnen Eiſenbahnſchienen für die von Mos-
fau nach Warſchau anzulegende Eiſenbahn
übernommen Es wird dadurch dem Eifen-
handel in England ein ſtarker Impuls ge-
geben werden. — Der kirchliche Kampf
droht in Irland mit neuer Kraft zu>entz
brennen. Für die Gründung einer kaͤtholi-
ſchen Univerſität ſind durch Subſeription
bereits 30,000 Pf. St. zufammengebracht;
an jährlichen Beiträgen ſind 500 Pf, St,
unterzeichnet. In wehreren Diſtrieien hat
der kaͤtholiſche Clerus befhloffen, fortan fei-
nen Candidaten für das Parlament zu un-
terſtützen, der ſich nicht verpflichte, fedes
Miniſterium zu bekämpfen, welches ſich nicht
dazu verftände, den Intereſſen der katholi-
ſchen Kirche in Irland Rechnung zu tra-
gen. Fr. IJ
Rußland.
Warſchan, 6. März. Heute, 3 Uhr
VMiorgens, brach im Negierungs-Valais- des
Fürſten⸗Statthalters ein furchtbares Feuer
aus, Das die kräftigſten Anftrengungen der
Rettungsmänner nicht zu dämpfen vermoͤch-
ten. Der Brand dauerte den ganzen Tag
und legte die erſte und zweite Eiage des
Schloſſes in Aſche! Die gewölbten Zımmer
mit den darin befindlichen Bureaus und
Archiven blieben unverſehrt. (Schl. 3.)
Amerika.
Newyork, 25. Febr. Den Geburtstag
Waſhington's hat der Congreß durch ein
Feſtmahl gefeiert. Bei dieſer Gelegenheit
ward unter Andetem folgender Toaſt aus-
gebracht, der bezeichnend iſt für die in Bes
zug auf Koſſulh wenigſtens theilweiſe herr-
ſchende Stimmung! „Intervention! Wir
laſſen uns nicht durch ſchlaue Definitionen
betrügen. Freundſchaft mit allen Nationen,
hemmende Bündniſſe mit keiner! Das ift
unfere wahre Volitif,“ Ein Hr.. Toombs
bielt eine Erinnerungsrede, und indem er
der Pichtinierventionspolitik Waſhington's
und der Bemerkungen Koſſuch's über die-
ſelbe Erwähnung that, äußerte er, derje-
nige, welcher ſich gegen diefe Politif aus-
geſprochen ſei ein Fuͤhrer der die Revo-
lutioꝝ für welche er hätte ſterben müſſen,
idy Stich gelaſſen habe. Einem foͤlchen
Manne ſtehe aber durchaus nicht das Recht
zu, um die Sympathieen der Amerikaner
zu betteln.
Veranlbrllſcher Nedacteur : G, —
Auf den „Nothruf aus dem Odenwalde“
Jeurnal Nr. 59, ſind eingegangen, bei J.
Mart. Loos: Bon Frau Wittwe ©, 5 fl.;
Frau Wittwe S, 5 fl.; Herrn Dekan S,
3 fl.3 Ungenannt 2 fl. 40 fr.z Ungenannt
36 fr.} Herrn Bäcker W, 1 .} Hrn Ch.
©: S12 fl. tr.3 Frau Prof, Mr
9 Pfund Reig, 3 Stück Hemden; Frau
Wittwe B, 1 Wams, 1 Wefte, 3 Hemden,
1 aar Strümpfe und 2 Sacktücher.
Bei W, Gätfdhenberger: Von I,
K, Kaufmann. 12 Zentner Neis; J. I, Q,
/a Zentner Reis; W. S, 19ı Zin, Reis;
Fräulein K, mehrere Kleidungsftüde; Spy,
Commis 2 Paar Hoſen; R. Commis 1
Weſte und Halstudh; Ph, J. L. 2 f0.; Th.
G. ; Shr. M. 2 f} E& D. 4 Paaͤr
Soden, 1 Hemd, 1 Weſte; E, K, dürre
Bohnen/ Nudeln und 1 fl.z Frau B 1 f3
Frl M, K, 1 fl.; M S. 2 f.; Fräulein
HR 1 Ua
! Theater in Heidelberg.
Sonntag, den 14. März 1852. Ö
Das letzte Fenſterl.
“ Singfptel in 1 Act,
N