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— — ——
N: 108. -
Freitag, 7. Mai
durch die Po
Berſchte werden gratts beigegeben.
1852. ]
reis halbjährith in Geidelberg: 2 fl. 6 Fr.,
S Die Laͤndwirthſchaftlichen
fr., bei Snferaten, worüber die Expedttion
KFarlsruhe, 5. Mai. Ihre Hoheiten der
Herzog und die Herzogin von Sachfen=Co-
burg- Gotha find geftern Bormittag um 10
Uhr nach Gotha zurückgekehrt.
Dienſtnachrichten.
Karlsruhe, Mal. Zeine Königliche
Hoheit der Negent baben Sich unter den
3, Mat 1852 gnädigft bewogen gefunden:
der von Seiten des Erzbifhofs v. Bicart
zu Freiburg geſchehenen Ernennung Des
Defang und Pfarrers Martin Schell in
Beuern zum Domkapitular bei der Metro-
politankirche zu Freiburg, an die Stelle des
fer, die landesherrliche Beſtätigung zu er-
heilen; die katholiſche Pfarrei Neuhauſen,
Amts Billingen, dem Pfarrer Franz Xav.
Hoſp in Unterkirnach, die kathol. Pfarrei
Wieblingen, Dberamts Heidelberg, dem Pfar-
rer Joh Baptiſt Sattler in Cppingen, und
die ev. Pfarrei St. Georgen, Amts Horn-
berg, dem Diakonus Marlint in Hornberg
zu übertragen, *
Nr, 11. An ſämmtliche Truppenabthei-
lungen, Gaxiſonscommandanſchaften und
Militaͤrdienſtſtellen. Jeine Königliche Ho-
heit der Regent werden jeden Bormittay 9
Ubhr die an Höchſtdieſelben von Mititärper-
ſonen zu erſtattenden Meldungen entgegen-
nehmen.
Karleruhe, Mai 1852.
Der Präſident des gr. Kriegsminiſteriums.
. v. Roggenbach.! \
Karlsruhe, 4 Mai. Das heute er-
ſchienene Regierungsblatt Nr. 21. enthält
die bereits mitgetheilten Dienſtnachrichten;
ferner eine Bekaͤnntmachung des großherzl.
Juſtizminiſteriums: den eingetrelenen Le-
henfall in der Herreyhand betreffend; fer-
ner eine Bekanntmachung des großh. Mi-
Hoͤheit der Großherzog mittelſt Allerhöch-
ſter Entſchließung gus areßt Staatsmini-
ſterium vom 13. Ayril d, I, die nachfol-
genden, von dem erzaiſchöflichen Ordina-
riate unter dem 20, Februar I I. als zu
einem Proviforium gemachten Vorſchläße
gnadigſt zu genehmigen geruht haben! 1)
Das erzbifhöflidhe Ordinariat theilt ſich,
um einen Inſtanzengang zu ermöglichen, in
2 Senate, deren einer die erſtinſtanzlichen
Erkenntniſſe erläßt, der andere — das Me-
{ropolitangericht — die Appellationsfälle
erledigt. 2) Die Erkenntniſſe der erſten
Inflanz werden den Betreffenden noch vor
Einholung der Staaͤtsgenehmigung mitge-
theilt, zur Erklärung, ob ſie ſich denſelben
unterwerfen, oder ob ſie binnen der cano-
niſch geſtatteten Friſt von 10 Tagen dage-
gen an das Metropolitangericht appelliren
wollen. Unterwerfen ſie ſich ohne Appel-
lation dem Erkenniniſſe, ſo ſoll dieſes zur
Einholung der Staatsgenehmigung hoͤhern
Orts vorzelegt werden! Appelliren ſie, ſo
hat vor Einholung der Staaisgenchmigung
das Metropolitangericht zu ſprechen, und
dann werden die Erkenntniſſe beider In-
ſtanzen miteinander der großh. Staatsſtelle
unterbreitet werden.
Deutſchland.
Karlsruhe, 4. Mai. Se. kgl. Hoheit
der Regent, von dem Brandungluͤckin Görr-
wihl uutertichtet, haben den Bedraͤngten
alsbald 500 fl aus Höchſtihrer Handlaſſe
zufließen laſſen.
Karlsruhe, 4, Mai. Wir haben bexeits
in Nr. I3 der „Karlsr, 3ig.“ Mittheilung
von einer bedeutſamen Aenderung gemacht,
welche die großh. Staatsregierung in der
Verwaltung der Rechtspflege bei der un-
tern Inſtanz getroffen hat. Dadurch wer-
den nämlich die Amtsvorſtände der Ober-
aufſicht über bie Civil- und Strafrechis-
pflege, fo mweit. ſie ihnen nach einer Be-
jiummung aus dem Jahre 1833 zuſtand,
entbunden, und die betreffenden Juſtizbe-
amten in ihren dienſtpoltzeilichen Beziehun-
gen den Hoͤfgerichten und dem Juſttzmini-
ſterium untergeordnet. Der bezügliche Staats-
niſterium ım Einverſtändniß mit dem Mi-
niſterium des Innern erſtalteten unterthd:
nigſten Vortrag v. 20. d. M Nr. 2008
die. Organiſation der Bezirksämter betr.
allergnädigſt anzuolduen geruht: 1) Die
Vorflände der Bezirksämter werden der ih-
nen durch Siaatsminiſterialerlaß vom 15.
Aug. 1832, Rr. 2403, ubertragenen Ober-
aufſicht über die Civil und Strafrechts-
dieibt ihnen die Veitung und Oberaufficht
ſes, fowie die Pflicht, wenn ſie Mißbräuche
und Ordnungswidrigkeiten in der Amtsfüh-
rung der Juſtizbeamten wahrnehmen, welche
ſie durch Rückſprache nicht zu heben ver-
moͤgen, folche zur Kenntniß der höhern Ju-
ſtiz und Verwaltungsbehörden zu bringen,
2) Die Juſtizbeamten bei den Bezirksaͤm⸗
tern ſtehen in dienſtpolizeilicher Beziehung
unmittelbar unter dem betreffenden Hofges-
richt und dem Juſtizminiſterium, auch if
dein Letztern ein entſprechender Theil an
dem Beſoldungsetat des Miniſteriums des
Innern für diefe Beamten zuzuweiſen; in-
deß follen: aj Anträge auf Anſtellung,
Beförderung, Verſetzung und Entlaſſung
ſolcher Beamten von dem Juſtizminiſterium
nur nach vorausgegangener Cemmuniegtion
mit dem Miniſterium des Innern geſtellt,
b) Erkenntniſſe von Befferungsverſuͤchen
gegen Juſtizbeamte der Vexwaltungébe-
hörde mitgeiheilt werden. 3) Die be-
ſoldeten Rechtspraktikanten, bei den Aem-
tern werden, inſofern ſie hauptſächlich zur
Aushilfe in der Zuſtizverwaltung beſtimmt
find, von dem Zuſtizminiſterinm, andern-
falls von dem Miniſterium des Innern un-
ter wechſelſeitigem Benehmen beider Mini-
ſterien ernannt. O. Die Anftellung und
Enilaſſung der dem Juſtizbeamten beigege-
benen Aetuarien und Decopiſten erfolgi von
dem Amtsvorſtand nur im Benehmen mit
dem Juſtizbeamten. „ 5) Die Hofgerichte
und Kreisregierungen hahen zu ermeſſen,
wie die für jedes Amt heſtimmte Zahl von
Actuarien und Decopiſten unter die Bes
amlen zur Verwendung zu vertheilen ſei.
Es iſt dafür zu ſorgen, daß dieſe Verthei-
lung genau eingehalten werde,.. In drin-
genden Fällen haben jedoch die, verſchiede-
nen Beamten zugetheilten Acluarien und
Decopiſten nach Änordnung des Amtsvor-
ſtandes gegenſeitige Aushilfe zu leiſten. Dieſe
Anordnuͤngen ſollen ſich jedoch mit Aus-
nahme der sub YMr. 3 gedachten, nur auf
die mit mehreren Beamten beſetzten Aem-
ter beziehen, während es bei den übrigen
bei der bisherigen Einrichtung verbleibt!
Hievon exhalten die Miniſterien der Juſtiz
und des Innern zum weitern Vollzuͤg Nach
richt. Beſchloſſen im großb. Staatsmint-
ſterium zu Karlsruhe, den 30. März 1852
(ge8.) Wecdhmar, . (Karlgr, 3.)
Weinheim,?. Mai. Die lange Dauer,
der Krankheit des Höchſtſeligen Groͤßherzogs
Theilnahme; aber immer hoffte man noͤch,
der Hohe Kranfe werde mit Hilfe des Allz
in deſſen Augen und Herzen er fort und
fort ein Gegenſtand waͤhrhafter Verehrung
war, des Guͤten zu dem unendlich viel Ichon
empfangenen noch mehr thun zu fönnen.
Der Schickſalslenker der Fuͤrſten und Voͤlker
hat es ader in ſeiner unergründlichen Weis-
heit andexs gemwollt. Der unermüdete Wohl-
thäter ſeines Volkes, Großherzog Leopold,
ſollte bald die Krone ſeiner hohen Tugen-
den in der beſſern Welt empfangen, die
ihm dieſe Welt zu reichen nicht im Stande
zu ſein ſchien, Sein Hinſcheiden hat des-
wegen, wie überall im Lande, ſo auch hier, [
die tiefſte Trauex heroorgerufen, die fich bei f
der Huldigungsfeier am 30. v.. Mis. recht
ſichtbar darfellte. Der Geiſtliche der Alt»
ſtadt verlieh ihr beim abgehaltenen @ottes=.
dienſt in feiner trefflichen Predigt die be-
zeichnendſten Worte und gab ihr voͤllen Aus-
drud, dabei hinweiſend auf den edlen Prin-
zen und Kegenten, als den ächten Sohn
ſeines gütigen Baters, ſeiner hochherzigen
Mutter und als den wahren Erben der
unvergleichlichen Tugenden feines hohen Me: -
gentenhauſes. Weinheims brave Bewohner
richten ſich von ihrer aufrichtigen Trauer
mit Hinblick auf den neuen ritterlichen Re-
genten auf und wünſchen ihm des Himmels
reichſten Segen auf der Regenten⸗Laufbahn.
Emmendingen, 2. Mai. Sämmtliche
Buͤrgermeiſter des Oberamts Emmendingen
haben zu der geſtern ſtattgehabten feier-
lichen Beiſetzung der Leiche des Höchſtſeligen
Großherzogs Leopold eine Deputation aus
ihrer Mitie mit folgender Adreſſe an Se.
Königl. Hoheit den Prinzen und Regenten
Friedrich abgefendet: „Königliche Hoheit,
Durchlauchtigſter Prinz und Regent, Gnä-
digſter Fürſt und Herr! Die Trauerkunde
von dem Hinſcheiden unſeres geliebten Groß-
herzogs,/ unſeres unvergeßlichen Landesva-
iers, hat die Bewohner von Hochbergs und
langen Schmerzenslager unſers Hohen Herrn
nicht ploͤtzlich und unerwartet kam, doch nicht
minder tief und ſchmerzlich ergriffen. Mödge
der Geiſt des Hohen Dahingefchiedenen mit
der Milde und Güte, die Derfelbe im Les
ben allen Seinen Unterthanen ohne Unter-
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Freitag, 7. Mai
durch die Po
Berſchte werden gratts beigegeben.
1852. ]
reis halbjährith in Geidelberg: 2 fl. 6 Fr.,
S Die Laͤndwirthſchaftlichen
fr., bei Snferaten, worüber die Expedttion
KFarlsruhe, 5. Mai. Ihre Hoheiten der
Herzog und die Herzogin von Sachfen=Co-
burg- Gotha find geftern Bormittag um 10
Uhr nach Gotha zurückgekehrt.
Dienſtnachrichten.
Karlsruhe, Mal. Zeine Königliche
Hoheit der Negent baben Sich unter den
3, Mat 1852 gnädigft bewogen gefunden:
der von Seiten des Erzbifhofs v. Bicart
zu Freiburg geſchehenen Ernennung Des
Defang und Pfarrers Martin Schell in
Beuern zum Domkapitular bei der Metro-
politankirche zu Freiburg, an die Stelle des
fer, die landesherrliche Beſtätigung zu er-
heilen; die katholiſche Pfarrei Neuhauſen,
Amts Billingen, dem Pfarrer Franz Xav.
Hoſp in Unterkirnach, die kathol. Pfarrei
Wieblingen, Dberamts Heidelberg, dem Pfar-
rer Joh Baptiſt Sattler in Cppingen, und
die ev. Pfarrei St. Georgen, Amts Horn-
berg, dem Diakonus Marlint in Hornberg
zu übertragen, *
Nr, 11. An ſämmtliche Truppenabthei-
lungen, Gaxiſonscommandanſchaften und
Militaͤrdienſtſtellen. Jeine Königliche Ho-
heit der Regent werden jeden Bormittay 9
Ubhr die an Höchſtdieſelben von Mititärper-
ſonen zu erſtattenden Meldungen entgegen-
nehmen.
Karleruhe, Mai 1852.
Der Präſident des gr. Kriegsminiſteriums.
. v. Roggenbach.! \
Karlsruhe, 4 Mai. Das heute er-
ſchienene Regierungsblatt Nr. 21. enthält
die bereits mitgetheilten Dienſtnachrichten;
ferner eine Bekaͤnntmachung des großherzl.
Juſtizminiſteriums: den eingetrelenen Le-
henfall in der Herreyhand betreffend; fer-
ner eine Bekanntmachung des großh. Mi-
Hoͤheit der Großherzog mittelſt Allerhöch-
ſter Entſchließung gus areßt Staatsmini-
ſterium vom 13. Ayril d, I, die nachfol-
genden, von dem erzaiſchöflichen Ordina-
riate unter dem 20, Februar I I. als zu
einem Proviforium gemachten Vorſchläße
gnadigſt zu genehmigen geruht haben! 1)
Das erzbifhöflidhe Ordinariat theilt ſich,
um einen Inſtanzengang zu ermöglichen, in
2 Senate, deren einer die erſtinſtanzlichen
Erkenntniſſe erläßt, der andere — das Me-
{ropolitangericht — die Appellationsfälle
erledigt. 2) Die Erkenntniſſe der erſten
Inflanz werden den Betreffenden noch vor
Einholung der Staaͤtsgenehmigung mitge-
theilt, zur Erklärung, ob ſie ſich denſelben
unterwerfen, oder ob ſie binnen der cano-
niſch geſtatteten Friſt von 10 Tagen dage-
gen an das Metropolitangericht appelliren
wollen. Unterwerfen ſie ſich ohne Appel-
lation dem Erkenniniſſe, ſo ſoll dieſes zur
Einholung der Staatsgenehmigung hoͤhern
Orts vorzelegt werden! Appelliren ſie, ſo
hat vor Einholung der Staaisgenchmigung
das Metropolitangericht zu ſprechen, und
dann werden die Erkenntniſſe beider In-
ſtanzen miteinander der großh. Staatsſtelle
unterbreitet werden.
Deutſchland.
Karlsruhe, 4. Mai. Se. kgl. Hoheit
der Regent, von dem Brandungluͤckin Görr-
wihl uutertichtet, haben den Bedraͤngten
alsbald 500 fl aus Höchſtihrer Handlaſſe
zufließen laſſen.
Karlsruhe, 4, Mai. Wir haben bexeits
in Nr. I3 der „Karlsr, 3ig.“ Mittheilung
von einer bedeutſamen Aenderung gemacht,
welche die großh. Staatsregierung in der
Verwaltung der Rechtspflege bei der un-
tern Inſtanz getroffen hat. Dadurch wer-
den nämlich die Amtsvorſtände der Ober-
aufſicht über bie Civil- und Strafrechis-
pflege, fo mweit. ſie ihnen nach einer Be-
jiummung aus dem Jahre 1833 zuſtand,
entbunden, und die betreffenden Juſtizbe-
amten in ihren dienſtpoltzeilichen Beziehun-
gen den Hoͤfgerichten und dem Juſttzmini-
ſterium untergeordnet. Der bezügliche Staats-
niſterium ım Einverſtändniß mit dem Mi-
niſterium des Innern erſtalteten unterthd:
nigſten Vortrag v. 20. d. M Nr. 2008
die. Organiſation der Bezirksämter betr.
allergnädigſt anzuolduen geruht: 1) Die
Vorflände der Bezirksämter werden der ih-
nen durch Siaatsminiſterialerlaß vom 15.
Aug. 1832, Rr. 2403, ubertragenen Ober-
aufſicht über die Civil und Strafrechts-
dieibt ihnen die Veitung und Oberaufficht
ſes, fowie die Pflicht, wenn ſie Mißbräuche
und Ordnungswidrigkeiten in der Amtsfüh-
rung der Juſtizbeamten wahrnehmen, welche
ſie durch Rückſprache nicht zu heben ver-
moͤgen, folche zur Kenntniß der höhern Ju-
ſtiz und Verwaltungsbehörden zu bringen,
2) Die Juſtizbeamten bei den Bezirksaͤm⸗
tern ſtehen in dienſtpolizeilicher Beziehung
unmittelbar unter dem betreffenden Hofges-
richt und dem Juſtizminiſterium, auch if
dein Letztern ein entſprechender Theil an
dem Beſoldungsetat des Miniſteriums des
Innern für diefe Beamten zuzuweiſen; in-
deß follen: aj Anträge auf Anſtellung,
Beförderung, Verſetzung und Entlaſſung
ſolcher Beamten von dem Juſtizminiſterium
nur nach vorausgegangener Cemmuniegtion
mit dem Miniſterium des Innern geſtellt,
b) Erkenntniſſe von Befferungsverſuͤchen
gegen Juſtizbeamte der Vexwaltungébe-
hörde mitgeiheilt werden. 3) Die be-
ſoldeten Rechtspraktikanten, bei den Aem-
tern werden, inſofern ſie hauptſächlich zur
Aushilfe in der Zuſtizverwaltung beſtimmt
find, von dem Zuſtizminiſterinm, andern-
falls von dem Miniſterium des Innern un-
ter wechſelſeitigem Benehmen beider Mini-
ſterien ernannt. O. Die Anftellung und
Enilaſſung der dem Juſtizbeamten beigege-
benen Aetuarien und Decopiſten erfolgi von
dem Amtsvorſtand nur im Benehmen mit
dem Juſtizbeamten. „ 5) Die Hofgerichte
und Kreisregierungen hahen zu ermeſſen,
wie die für jedes Amt heſtimmte Zahl von
Actuarien und Decopiſten unter die Bes
amlen zur Verwendung zu vertheilen ſei.
Es iſt dafür zu ſorgen, daß dieſe Verthei-
lung genau eingehalten werde,.. In drin-
genden Fällen haben jedoch die, verſchiede-
nen Beamten zugetheilten Acluarien und
Decopiſten nach Änordnung des Amtsvor-
ſtandes gegenſeitige Aushilfe zu leiſten. Dieſe
Anordnuͤngen ſollen ſich jedoch mit Aus-
nahme der sub YMr. 3 gedachten, nur auf
die mit mehreren Beamten beſetzten Aem-
ter beziehen, während es bei den übrigen
bei der bisherigen Einrichtung verbleibt!
Hievon exhalten die Miniſterien der Juſtiz
und des Innern zum weitern Vollzuͤg Nach
richt. Beſchloſſen im großb. Staatsmint-
ſterium zu Karlsruhe, den 30. März 1852
(ge8.) Wecdhmar, . (Karlgr, 3.)
Weinheim,?. Mai. Die lange Dauer,
der Krankheit des Höchſtſeligen Groͤßherzogs
Theilnahme; aber immer hoffte man noͤch,
der Hohe Kranfe werde mit Hilfe des Allz
in deſſen Augen und Herzen er fort und
fort ein Gegenſtand waͤhrhafter Verehrung
war, des Guͤten zu dem unendlich viel Ichon
empfangenen noch mehr thun zu fönnen.
Der Schickſalslenker der Fuͤrſten und Voͤlker
hat es ader in ſeiner unergründlichen Weis-
heit andexs gemwollt. Der unermüdete Wohl-
thäter ſeines Volkes, Großherzog Leopold,
ſollte bald die Krone ſeiner hohen Tugen-
den in der beſſern Welt empfangen, die
ihm dieſe Welt zu reichen nicht im Stande
zu ſein ſchien, Sein Hinſcheiden hat des-
wegen, wie überall im Lande, ſo auch hier, [
die tiefſte Trauex heroorgerufen, die fich bei f
der Huldigungsfeier am 30. v.. Mis. recht
ſichtbar darfellte. Der Geiſtliche der Alt»
ſtadt verlieh ihr beim abgehaltenen @ottes=.
dienſt in feiner trefflichen Predigt die be-
zeichnendſten Worte und gab ihr voͤllen Aus-
drud, dabei hinweiſend auf den edlen Prin-
zen und Kegenten, als den ächten Sohn
ſeines gütigen Baters, ſeiner hochherzigen
Mutter und als den wahren Erben der
unvergleichlichen Tugenden feines hohen Me: -
gentenhauſes. Weinheims brave Bewohner
richten ſich von ihrer aufrichtigen Trauer
mit Hinblick auf den neuen ritterlichen Re-
genten auf und wünſchen ihm des Himmels
reichſten Segen auf der Regenten⸗Laufbahn.
Emmendingen, 2. Mai. Sämmtliche
Buͤrgermeiſter des Oberamts Emmendingen
haben zu der geſtern ſtattgehabten feier-
lichen Beiſetzung der Leiche des Höchſtſeligen
Großherzogs Leopold eine Deputation aus
ihrer Mitie mit folgender Adreſſe an Se.
Königl. Hoheit den Prinzen und Regenten
Friedrich abgefendet: „Königliche Hoheit,
Durchlauchtigſter Prinz und Regent, Gnä-
digſter Fürſt und Herr! Die Trauerkunde
von dem Hinſcheiden unſeres geliebten Groß-
herzogs,/ unſeres unvergeßlichen Landesva-
iers, hat die Bewohner von Hochbergs und
langen Schmerzenslager unſers Hohen Herrn
nicht ploͤtzlich und unerwartet kam, doch nicht
minder tief und ſchmerzlich ergriffen. Mödge
der Geiſt des Hohen Dahingefchiedenen mit
der Milde und Güte, die Derfelbe im Les
ben allen Seinen Unterthanen ohne Unter-