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legion ertheilt; ferner durch allerhöchfte
Ordre Nr. 34 dem Oberſten und Flügel-
adjutanten v. Seldened füur das ihın don
Sr. k. Hoheit dem Großherzog von Olden-
burg verliehene Großkreuz des großherzl.
pldenkurg. Hausordens; und endlich durch
allerhöchfie Ordre Nr. 39 dem General-
lieutenant v. Laſollaye für das ihm von
‚Sro f Hoheit dem Großherzog von Heffen
verliehene Großtreuz des Verdienſtordens
Philipys des Eroßwüthigen! Durd aller-
Foͤchſte Ordre Nr. 40 erhaͤlten die Offtziere
der Kriegoſchulercompaguie die Uniform der
Offiziere des Generalſtabs, und nach aller-
hoͤchſter Ordre Nr. 41 haͤben die zur Pion-
niercompagnie commandirten Offiziere der
Linie für die Dauer dieſer Function die
Uniform der Pionniercompagnie zu tragen,
worüber nähere Beftimmungen gegeben wer-
— (Karksr. 3
Karlsruhe, 3. Juni. Das heuté er-
ſchienene Regierungsblatt Nr. 26 enthält
folgende Medaillenverleihungen: Se. Kön.
Hoͤheit der Regent haben mittelſt höchſter
Eniſchliehung vom .21. Mai d. 5 dem
Kammerdiener Wilhelm Wolf die große
goldene Civil⸗Verdienſtmedaille, und dem
Hofofficianten Jaleb Scurgg,. dem Kam-
merhuſaren Friedrich Mayer, dem Garde-
robelakaien Johann Richter und dem Gar-
derobelakaien Lorenz Karcher , die kleine
goldene Civil⸗Verdienſtmedaille, in Aner-
fennung der von denſelben geleiſteten aus-
gezeichneten treuen Dienſte, allergnädigſt
zu verleihen geruht. Ferner noch die unler
dem 21. Mai erfolgte Ernennung des Hof-
raths und Phyſikus Or. Schrickel zum geh.
Hofrathe und. Leibarzt. — Ferner eine
Bekanntmachung des Minifteriums des gr.
Hauſes und der auswärtigen Angelegen-
JHeiten,. den mit dem 1, Juni d. J. ſtatt-
gefundenen Eintritt der hohenzollerniſchen
Fürſtenthümer in den deulſch!öſterreichiſchen
Poſtverein betreffend. —
Darniſtadt, 2 Juni, Der Wechſel in
der Redaction der hiefigen ,, Darmſtädter
Zeitung” (vom 1. Auguſt an Hofrath Pabſt
ſtatt Dräxler= Manfred) hat haupiſaͤchlich
in finanziellen Umſtänden ſeinen Gründ,
nämlich in dem Wunfche, den genannten
früheren Redacteur jenes Blattes chis 1848),
welcher zur Unzufriedenheit des Finanz-
ausſchuſſes unſerer zweiien Kammer mit
veinahe 1700 fl. Penſion den Ausgabe Etat
‚drückte, wieder activ zu machen, während
die Regierung gegen den genannten jetzigen
Kedocieur das contractmäßige Recht der
Kündigung und dann keine weitere Ver-

pflichtung hatte.
Schlangenbad, Ende Mai. Für die
Kaiſerin von Rußland iſt, wie die „Nafſ.
Ztg ˖ berichtet, das untere oder, wie es
gewöhnlich genannt wird, das „neue Bad-
haus? eingerichtet worden. Es iſt vollkom-
men gelungen, die alte ehemalige Sommer-
wohnung der heſſiſchen Landgrafen in ih-
rem Innern ſo herzuſtellen, daß für den
ausgeſuchteſten Comfort nichts mebr ver-
mißt werden dürfte. Ebenſo hat man das
„Hotel de Naſſau!, ſowie das fogenannte |
alte Badhaus durchgehends renovirt und
die Sorgfalt, mit welcher dies geſchah, läßt
errathen, daß viele hohe Perſonen hier
wohnen ſollen, und daß darum die Taͤge,
die bevorſtehen, die glanzvollſten ſein wer?
den, welche unfere Taunusbader jemals ge-
ſehen haben. Zum Andenken an dieſelben
iſt dem lieblichen Schlangenbad ein neuer,
zwar beſcheidener, aber ſehr paſſender Schmuck
zeſchentt woͤrden. An dem Fuße der wal-
digen Anhöhe unterhalb des Bades hat man
ein zierliches Gebäude im Style der Schwei-
zer Landhäuſer errichtet. Die Lage deſſel-
dben auf einem Vorſprunge des Gebirgs,


friſche Wieſengründe dinſtreiſt und wo dicht
5* den Füßen der tryſtallhelle Waldbaͤch


gewaͤhlt. Vor 14 Tagen war von dem
ganzen Bau, der S Zimmer, Küche Kel-
ler 2c, enthält, noch nichts zu Aehen, und
jeßt ſchon ſteht das Gebaude mit dem ent-
ſprechenden, eigens dazu ‚gefertigten Haus-
geräſhe, wie hingezaubert, fix und fertig
da, bis ins fMeinfte mit aller Sorgfalt aus-
gearbeitet. Zwiſchen Biebrich und hier
iſt auf die Dauer der Anweſenheit unſerer
yoyen Gäſte eine regelmäßige Omnibus⸗—
fahrt eingerichtet.

Schlangenbad, 2. Juni, Naͤchmittags
3/42 Uhr. So eben fuhr Ihre Maj! Ddie
Katflerin von Rußland in Begleitung Sr.
Hoheit des Herzogs$ hier an Höcftdiefelbe
war !/21 Ubr in Wiesbaden angelangt u.
fam von da in dd Minuten über Biebrich,
Schierſtein und Neudorf im kaiſerl. Wagen
mit herzoglichen ſechsſpännigen Pferden hier
an. Die naſſauiſche Artillerie war auf dem
Schierſteiner Berg aufgeftellt; im Bahnhof
zu Wiesbaden wurde die Kaiferin von einer
Ehrenwache der Regimentsmuſik und den
höchſten Civil= und Militärbehörden, wie
der Stadtrepräſentation empfangen und von
Sr. Hoheit dem Herzog begrüßi.

Berlin, 31. Mai. Es ift ernſtlich da-
von die Mede, noch im Verlauf des Som-
mers, jedenfalls vor Beginn der nächſten
ordentlichen Kammerſeſſton, den Staats-
rath ins Leben zu rufen Urſprünglich war
e die Abſicht der Regierung, voͤrher die
Verfaſſungszuſtaͤnde und die wichtigen or-
ganiſchen Geſetze mit den Kammern allein
zu bereinigen um nicht einen weitern Auf-
ſchub in dieſe Angelegenheit zu bringen.
Nach den Erfahrungen der letzien Seffion
wird. man jedoch davon Abſtaͤnd nehmen.
— Der Unfall, der den Kaiſer von Ruß-
land auf ſeiner Fahrt nach Warſchau be-
traf, wird hier um ſo mehr bedauert, da
man den hieſigen Aufenthalt des Czaren
für ein ganz befonders günſtiges Omen zu
halten geneigt war.

Gotha/ 27. Mai. Geſtern war hier ein
ſehr heftiges und in Bezug auf ſein äuße-
res Erſcheinen intereſſantes Gewitter. Das-
ſelbe Hatte ſich nämlich nur üher die eine
Hälfte der Stadt verbreitet, während es in


nete. Im Park, am Schloßberge und auf
dem Markte war der Erdboden völlig mit
Staub bedeckt, während das Straßenpfla-
ſter in der Erfurter Gaſſe ze. ganz kothig
war. * (Dresdn. F.)
Altenburg, 28. Mai. Unfer Landtag
hat kürzlich eine ſehr bewegte Sitzung ge-
halten. Es handelte ſich naͤmlich um Ber-
minderung des Militars, welchen Antrag
ein Abgeordneter unter Anderm damit be-
gründele, daß unter allen Beſchlüſſen der
chemgligen Centralgewalt vornehmlich der
die VBermehrung des Militärs betreffende
eingehalten worden; wogegen Miniſter von
Beuͤſt darauf hinwies, daß der jetzige Be-
ſtand nur den im Jahr 1822 vom Bun-
destag gefaßten Beſchlüſſen genüge, nach
den obſchwebenden Verhandlungen aber
eher eine Vermehrung als Verminderung
zu erwarten ſtehe! „Bis es! entgegnete
man, „in Frankfurt zuͤ einem Beſchlaß dier-
über gefommen,. könnten leicht 30,000 Tha-
ler erſpart ſein, und der gedachte Antrag
ward hierauf vom Landtag zum Beſchluß
erhoben, .. } *
Göttingen, 26. Mai. In dieſem Se-
meſter ſtudiren ‚an hieſiger Univerſität 110
Theologen, 231 Juriſten/ 185 Medieiner,
151 Philofophen. Im Gaͤnzen befinden ſich

ſind 394 Inländer, 283 Ausländer. Nach
dieſer offieiellen Zaͤhlung iſt beſonders die
mebicinifche Facultat ſehr geſunken, wie
Ich Diefes denn auch bei der außerſt dürf-
tigen Beſetzung derſelben nicht anders er-
warten ließ. Während andere Facultäten,
wie die iuriſiiſche und philofophifche, Die
tüchtigiten Lehrkrafte aufzuͤweifen haben,
fehlt in der medicinifhen nody immer feit
anderthalb. Jahren ein tüchtiger Anatom
und froßbem, daß in öffentlichen Blättern,
wie namentlich in der „Zeitung für Nords
deutfchland“, lebr bittere Klagen daͤruͤder
geführt worden find, ſcheint man in keiner
Weiſe weder von Seiten der Neglerung
noch von Seiten der Kacultät irgend wie
Schritte zu thun, um dieſem ſo bedenklichen
Uebelſtande abhelfen zu wollen. ;
Wien, 29. Mai. Ueber die Fünftige
OÖrganifation der Berwaltungsbrehörben theilt
der / Lloyd! Folgendes als die feſtgeſtellien
Grundzuge mit: In jedem Kronlande ver-
bleibt die Statthalteret mit ihrem Landes-
chef an der Spitze. Der Statthalterei wer-
den die Kreisämter untergeordnet, welche
theils einen ausübenden, theiis einen adui-
niſtratipen Wirkungekreis erhalten, Der Um⸗—
fang dieſer Aemter wird nach der früheren
Eintheilung in Kreisaͤmter, Bierteln, Cos
mitate, Delegationen ꝛc. fallen, und erhalz
ten auch die früher üblich geweſenen Lan-
desbenennungen. In dem Bezirke eines
jeden Kreisamts werden im angemeſſenen
Bereiche die Unterbehörden aufgeſteilt, welche
die landesüblichen Benennungen erhalten
und den Wirkungskreis der gegenwärtigen
Bezirkehauptmannſchaften übernehmen. —
Geſtern ſind ein Lloydeapitän und 30 Ma-
troſen der Lloydgeſellſchaft aus Trieſt hier
angekommen und heute früh mit der Nord-
bahn nach Hamburg gereift, um dort einige
von der Geſellſchaft angekaufte Dampfboote
zu übernehmen und in das adriatiſche Meer -
zu fuͤhren. — Die Fortführung der lom-
bardiſch⸗venetianiſchen Bahn von Verona
nach Bozen iſt nun definitiv beſchloſſen. Sie
muß bis 1858 vollendet fein. — Zu den
großen Uebungen nach Warſchau begeben
ſich von Seite Oeſterreichs F. M.L. Graf
Clam, von Seite Preußens der General
der Cavallerie v Wrangel, nebſt anderen
eingeladenen Stabs- und Subalternoffizieren.
Fraukreich.
Paris, 3 Mai. Die Reife L, Na-
poleon's in den Süden iſt außer allem
Zweifel; zu Bordeaur werden bereits Ge-
mächer für den Marine-Miniſter Ducos in
Bereitſchaft geſetzt, der ihm einige Tage
Yorausreifen wird. Geſtern bielt der
General Lawoeſtine im Walde von Bou-
Iogne Revue Über die Nationalgarde von
Boulogne, Paſſy, Auteuil, Neutlly 20. Heute
wird die Nationalgarde von St. Denis in
St. Denis die Nevue paſſiren. — Die am
10.. Mai ausgethetlten neuen Fahnen find
ſetzt an bie verſchiedenen Zruppenförper abe
geſandt worden, denen ſie unter angemeſſe-
nen Feierlichkeilen von ihrem Oberſt über-
geben werden ſellen. — Der Grund der als
Eſchloſſen angefündigten Schließung aller
Bleiweiß Fabrilen in Frankreich ſoll in der
anitlich ermittelten Thaͤtſache liegen, daß die
Arbeiter in denſelben binnen zwei Jaͤhren
entweder ſterben oder unheilbarem Siech-
thum verfallen. — Es iſt gewiß eine be-
werkenswerthe, obwohl nicht genug bemerkte
Thatſache, daß trotz aller militärifhen Re-
vüen zu Wien, Berlin und Paͤris, ſo wie
trotz aͤller ernſten Erklaͤrungen und Gegen-
erklärungen über Fraukreichs Stellung zum
Ausiande, das fraͤnzoͤſiſche Bolf in ſeiner
Naſſe, die Armee mit inbegriffen, nicht im

demnach hier 677 Studirende; darunter

Entfernteſien an Krieg mit Europa deutt
 
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