Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Journal (46) — 1852

DOI Kapitel:
Nr. 152-178 (1. - 31. Juli 1852)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.66017#0660
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Jenſeits“ nicht ba
kommen ſie vergef
lichen Heſetzen aug
zu erfüllen ſind!

_ genug

daß

{et Dr.,Zeller über die Bad- und Heilan-
ſtalt für Drüfen- und Flechtenkranke: In


ins Leben getreien, ſind im nun abgelau-


venen Localaußerungen der Scrophuͤlofe ge-
Yitten, 5 an der großen, 3 an der HNeten-
artig ſich abſchliefernden „Schuppenflechte, .6
an näffender, Flechte Bon den... Drüfens
kranken ſind 6 total geheilt, .2 .gebeffert ents
laſſen worden. Bet einem ſcroph! Indi-
viduum war das hoͤchſt eingewurzelie, jaͤhre-
lang beftebende hebel nicht mehr zu he-
hen Der Flechtenkranken ſind 12 ganz ‚ge-
4 gebeſſert aber nur deßhalb, weil
ie. die gewünſchte Zeit nicht ausgehalten
haben, weggegangen. Die übrigen in der
Anſtalt theilweiſe ambulatoriſch behandelten
Perſonen waren an Gicht oder Rheuma-
lismen Leidende, welche die meiſten ihe Heil
{u den Dampfbädern, ſowohl heißen ‚als
Kräuter- und Ameifendampfbädern gefunz
den haben. Was die Art der Behandlung
im Allgemeinen betrifft, ſo iſt ſie eine ganz
milde in Cultur und Umſtimmung der kraͤnk-
haften Hautthätigkeit, wie in Aenderung
der Blutmiſchung berubhende. In der An?
ftalt berrfcht ein durchaͤus familiärer Ton,
und die Kranken unterhalten ſich außer
Lettüre und Geſellſchaftsſpielen mit Erger
hen in den ganz nahe geiegenen Waldan-
lagen und engliſchen Garten, wie man es
bei günſtiger Witterung weder an Lands
noch Waſſervarthieen in unſerer fo reizen-
ven Gegend fehlen läßt.!

Wien 9. Juli. Eine kaifert! Verord-
nung vom 3, Jult d. s (amtl. Theil der
heut, Wiener 3tg.) beſtimmt in Anbe-
kraͤcht der naͤchtheiligen Folgen, welche aus
der unbeſchränkten Ausdehnung der Wech-
ſelfähigkeit auf alle Perſonen des Militär-
fandes für Glaͤubiger und Schuldner ent-
fpringen Fönnen, daß die wirklihen, fowohl
activen als venſtonirten Offtziere und. die
Mannſchaft des ſtreitbaren Slandes nicht
wechſelfahig ſind. Dieſe allerhoͤchſte Vet-
vrdnung triit am 18, Jult d. H. in Wirf-
famkeit und hat keine ruͤckwirkende Kraͤft.

Wie der Tſt 3. von Wien geſchrieben
vird/ ſoll den neuen Ehegeſetze ‚in Holiti-
ſcher und rechtlicher Beziehung nur ein ſehr
ſcharf Begränzter Einfluß zugewiefen.. und
der größte Zheil der Gerichtebarkeit. dem
geiſtiichen Ausfpruche unterwoͤrfen fein.
_ Aus Thüringen, 10. Juli, ſchreibt das
Frkf. Sournal: In _ Friedridhroda , einem
bei Gotha gelegenen ‚Bergfiädtchen, iſt am
6 9 M, die Hauptverfammlung des Go-
thaiſchen ©uftav-Adolph-Bereins. abgehal-
Len worden. Der Rechnungsabſchluß zeigte
ein _ befriebigendes‘ Refultat ; eine bedeu-
fende Unterftüßungsfumme wurde Der pro-
teſtantiſchen Gemeinde in Konfantinopel
zuerfannt. . Die Betheiltgung der Bevölke-
yung an Ddiefer Verfammlung mar Lebhaft
und die Mitglieder des VBereing wurden
in den Friedrichroda benachbarten Orifhaf-
ten wit vielen Feierlichkeiten empfangen,

Altona, 9. Zuli. Der heutige Alion,
Merf,“ enthält an der Spiße feines Blat-
1e$ eine Anzeige des Hrn Syndikus Prehn,
der befanntlich während der Dauer. der
oberſten Civilbehoͤrde für Holſiein daͤs De-
partement der Finanzen verwaltete, daͤß
ſelbiger gegen den Redacteur der in Ko-
Lenhagen erſcheinenden „Flyvepoften“ einen
Proͤceß einleiten werde wegen eines von
dieſem Blatte gebrachten Schmaͤhartikels,



b

lommi noch/ daß es der erfien Kammer bis| 9

5


ei andere dieſer Doppelgeftalten zu
) und e8 lohne ſich nichi der Mübe,

efeitigen,


frieden zu gefaͤhrden. Weit mehr dürfe es
m conſervativen Intereſſe liegen, den-


Ordnung und Stabilität beizugeſellen.

Aus der Schweiz, 11. Juͤli Die Et.
Saller Zeitung bringt mehrere Strafur-
heile über Falfhwerberef, Die Bußen bie-
ten, von Dußend der Geftraften durch-
ſchnittlich 1400 Frı veine. nidt unerhebliche
Staatsrente, die um ſo bedeutfamer wird,


Unter den zule6t mit Geld befiraften, Wer-
ern pefindet ſich eine Kellnerin, Sabina


Frankreich.
X Paris, II. Juli. Durch präſiden-


lieder des kaiholiſchen Elerus, nun auch
ie proteſtantiſchen und die iſraelitiſchen Geiſt-



Aus Peſth wird über die zweite Rund-
reiſe Sr. Maj. geſchrieben: Ueberall wurde

Italien. —
Aus Florenz vom 5, d, wird die Berz


chen Berittenen, meiſtens mehreren hundert,



in gewiſſen Kreiſen bemühi iſt, dieſe That-
ſache anders auszulegen. Beſonders *bei
dem Landvolk gab ſich ein auffallender Um-
ſchwung der Anſichten kund, was Jedem

Neuere Poſten.
Am 12, d. wurde der kurfürſtliche Staats-


Unterdrüdung des Aufſtandes von der öſter-


Unſere bereits geſiern angezeigte Entlafz


daß gerade diejenigen Städte, welche wäh-

In England ſchreiten die Parlaments-


ſich jetzt durch einen ebenſo feierlicheu und
glänzenden, als jubelvollen und herzlichen

Die Pariſer Poſt vom 12. brachte nichts


dieſen Städten iſt beſonders auch Raab,
welches belanntlich der Revolution unglaub-
liche Opfer brachte und bis zur letzten
Siunde der Fahne Koſſaths treu blieb, vor
wenigen Tagen aber den Kaiſer mit einem
Jubel und einem Glanze empfing, wie bis
jetzt wohl keine andere Stadt des König-
reichs. Die günſtige Stimmung! welche
überall für die jetzige Regierung ſchon durch
das bloße Erſcheinen des Kaiſers hervor-
gerufen wurde erhielt in den letzten Tagen
noch einen weſentlichen Zuwachs durch das
erſchienene Amneſtiedecket, welches 1083
abergetretenen Offizieren den ganzen Reſt
der Strafe ſchenkte und 12 Andern die
Strafe beirächtlich verminderte, was Grund
zu der Hoffnung gibt, daß woͤhl demnächſt
auch viele veruͤrtheilte Eivilperſonen be-
gnadigt werden dürften.

Schweiz.

Baſel, 11. Juli. (Fr. P.*8. Ein un-
verbürgtes Gerücht laͤßt eine Deputation
der Neuenburger Royaͤliſten von der ge-
maͤßigten Fraction ſich nach Sansſouci be-
geben um die Bitte vorzutragen durch ei-
nen hochherzigen Verzicht die Wirren des
gewerbfleißigen Ländchens, welches gegen
die Neigung und Lebensweile ſeiner Se-
wohner in den Strudel der Politik hinein-

Neues.
(Eingefendet
E Giſchicht vunı Klingedeich nit
Klingedahl. : *

Do hott norr ehrſcht die Kummiffion
© Vildniß ufgebußt, H
Un omedrein: mit, Fleiß un Mieh

Die Kling recht rausgeftußt.. .

Sibts doderdurch, mer frıcht die Krenk,

E Unglic ſchler zum Freines ” !

€ Waflferdichter %wluvpt draus vor

Mit jämmerliche Reime.

Wie ich's dererſcht hahb ſage here-
Do war ich faſcht betroffe,
Un denk der Landsmann duht mer leed
Der hoͤtt ſich ſtark verloffe.
Zoch wie ichis druff gelefe hab,
Do is mer's worre leichter;
So viel er gach vunn Waffer ſchwätzt,
’S 8 alsfort worre ſeichter.

Aach is ſe Sedelberger nitt,

Der ſecht nitt „frefes Frebe

Un der wüßt beſſer wie die Kling

Sunſcht hott als ausgeſehe.

Mit de zwee Gulde mecht er euch,

Ihr Leut norr ebbes weis
Un mebnt aad, dentt der Wafferfall un
Der wer was Nagelneus. *

* liwer Nadler * * Mann, |
er er (a Nitt dein Fechter, *
Wennd mehnſcht fo gebbem deinen ©eifcht
Zorch den bekannte Drechtet. .. . &.
Do fällt mer luſcht deß Sprichwort ein

Vun ſellem päkzer Dichter :
 
Annotationen