Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ſollen wirklich ſchon recht erbauliche Erfah-
rungen hinſichtlich der Repreſſalien gemacht
haben, welche Fauſtin I. wegen ſeiner Ver-
{pottung {m Charivari und auf den kleinen
ariſer Theatern nehmen zu dürfen glaubte.

Schleswig⸗ Holſtein. (Corr. But.) Die
forifchreitende Daniſirung in den Herzog-
ihuͤmern Holſtein und Schleswig hat ſchoͤn
bis jetzt genügend dafür Sorge getragen,
daß die theilnehmenden Blicke von Fanz
Deutſchland unausgeſetzt auf jene deutſchen
Länder gerichtet bleiben. Die Maßregeln
der däniſchen Regierung ſollen jedoch, wie
ſicher verlautet, beim Bundestag zu ernfili-
chen Eroͤrterungen fuͤhren. Wir haͤben ſchon
früher der Anregung gedacht, welche der
Herzog von Gotha zu diefem Zwecke gege-
ben haͤt. Dieſer Fürſt fteht, wie man in
unterrichteten Kreifen jetzt verſichert, nicht
mehr allein mit ſeinen Sympathien für die
Herzogthümer; es ſollen ſich auch die übri-
gen thüringenſchen Fürſten mit Gotha zu
einem Antrag an die Bundesverfammlung
vereinigt haben, welcher den Bundesbeſchluß
vom 17. Sept. 1846 zur Grundlage hat.

Wien, 4. Septbr. Der Erzbiſchof von
Paris, Herr Sibour, iſt geſtern hier einge-
troffen. Die Telegraphenleitung von
Peſth nach Temeswar dürfte bereits in ei-
nigen Wochen eröffnet werden.

Frankreich.

* Paris, 5. Septbhr. Es werden jetzt
Freimarken für Briefe mit dem Bildniß
des Prinz Präſidenten geprägt. — Hr. D.
Perſtany hat während ſeines Aufenthalts
in Bieppe die dortige Spitzenmanufactur
beſucht, und der Schulanſtalt derſelben aus
den disponibeln Geldern des Miniſteriums
des Innern 1200 Fr. bewilligt. — Elihu
Burritt, der bekannte Friedensapoſtel, iſt
mit vielen Adreſſen von Einwohnern der
Städte London, Dublin, Glasgow und
Edinburgh hier angekommen, in welcher die

Bevölkerung von Paris aufgefordert wird,
der großen Sache des Weltfriedens ihre
Unterſtützung zuzuwenden.
Straßburg, 3. Sept. Die Geſellſchaft
der Paris⸗ Straßburger Eiſenbahn will, wie
man von hier aus der Fr. P. berichtet, für
künftiges Jahr die Verzweigung von Metz
nach Diedenhofen (Thionville) beendigen.
Zu dieſem Zweck wird ſie unmittelbar Hand
an die vorzüglichſten Kunſtarbeiten legen,
welche im Maſelthal und laͤngs der Strö-
mung dieſes Fluſſes zu errichien ſind.

England.

London, 4. Sept. In Dublin fürchtet
ıman den Ausbruch der Cholera und es
ſind deßbalb von dem Sanitaͤtsverein da-
ſelbſt geeignete Vorſichtsmaßregeln getrof-
fen. Beſonders hat man dem Proletariat
beſſere Wohnungen angewieſen.

Nach ſchrift. Die uns eben am Schluß
des Blattes zugehende engliſche und fran-
zöſiſche Poſt aus London vom 5. und aus
Paris vom 6. Septbr. enthält nichts von
Bedeutung. Auch die Berliner Poſt vom 5.
bratchte außer einigen Zeitungsraͤſonnements,
nichts Neues.

Redigirt unter Verantwortlichkeit von G. Keichard.

Aufruf an die Bewohner
Heidelbergs!

Dieſe Blälter haben ſchon früher (in
Nr. 154 , 181 und 207) Nachricht davon
gegeben, daß von einer Anzahl Bürger-
meiſter des Oberlandes die Aufforderung

Andenken an unſern unvergeßlichen Landes-
vater Leopold durch die Gründung einer
Wohlthätigkeits-Anſtalt zu ehren. Dieſer
Aufruf hat in dem ganzen Lande — wie
es zu erwarten war — vielfachen Anklang
gefunden. Die Krankheit des wohlwollenden
Fuͤrſten hatte ja überall die innigſte Theil-


nahme, und fein Tod eine aufrichtige und
tiefe Trauer erweckt. Es war nun nalürlich,
daß allgemein der Wunſch getheilt wurde,
durch eine gemeinſame That das gemeins -
ſame Gefuͤhl der Dankbarkeit und Liebe
gegen den Verſtorbenen an den Tag zu le-
gen, und ſein Andenken zu ehren.

Jui Hinblick auf das Unrecht, welches ſich
das Volt Badens gegen ſeinen liebevollen
Fürſten hatte zu Schulden kommen laſſen,
fand das eigene Bewußtſein eine Art von
Genugthuung darin, ein ſolches Zeugniß
der Verehrung gegen den gekränkten Fuͤrſten
ablegen zu fönnen.

Auch das war in dem Sinne Aller, daß
die Erinnerung an den liebevollen Wohl-
thäter auf keine würdigere und bezeichnen-
dere Weiſe geehrt werden könne, alg durch
die Gründung einer Wohlthätigkeits⸗Anſtalt.
— Wir waren von Anfang an überzeugt,
daß die Bürger Heidelbergs ſich bei diefem
Werke der Verehrung gegen den Sroßher-
zog Leopold und der Wohlthätigkeit
gegen nothleidende Brüder gern betheiligen
wuͤrden.

Aber wir häiten, bevor wir zur Theil-
nahme auffordern wollten, gerne noch ab-
gewartet, bis wir genauer hätten angeben
können, worin die zu errichtende Wohlthä-
tigkeitsanſtalt beſtehen werde! Da jedoch
dies hauptſächlich davon abhängt, wie groß
die Summe ift, welche in dem ganzen Lande
dazu zuſammeugebracht wird, ſo wollen wir
nicht länger fäumen, auch von unferer
Seite unſere Mitbürger zu Beiträgen ein-
zuladen.

Die Liebe und Verehrung gegen unſern
nun in Gott ruhenden, edlen Fürſten, welche
uns Alle beſeelt, bürgt uns den ficherfien
Erfolg.

Heidelberg, 3. September 1852.

Der Gemeinderath.

Anderſt.
Sachs.


Hofgutsverpachtung.


lich zugehöxige Hofgut zu Wünfchnichelbach beftehend
a) in einem geräumigen Wohnhaufe mit den
dazıu gehörigen Dekonomiegebäuden ;
b) in 41 Morgen Ackerfeld;
c) „ — Wieſen und
d) „ 30% „ Wald

wird bis ;
Donnerstag, den 16, d. M.,
VBormittags 11 Uhr,
bei dem SaftwvirthH Schmitt zu Kuͤnſchmichelbach,
auf 3, 6_ oder 9 Zahre, von Martini d. I, an, im
Gaͤnzen öffentlich verpachtet.
Heidelberg, den 4. Sept. 1852.
Srogh. Hauptfhulfonds-Verwaltung,
Wagner.

Großh. Bezirksamt Neckargemund.

Margaretha Ottinger, Eheftan des Veter
Heifer von Bammenthal, hat von ihren Ehemann
’Dig Erlaubnif zur Audswanderung nach Nordamerita
erhalten.


fahrt auf

Montag, den 13. September,

* rüh 8 Uhr,
auf viesfeitiger Amtekanzlet anberaumt, und for-
dern fämmiliche Gläubiger auf ihre etwaigen For-
derungen in obiger Tagfahrt um fo gewiffer daͤhier
‚anzumelden, als ihnen fpäter von dier aus nicht
mehr dazu verholfen werden Fönne.

Neckargemuͤnd, den 6. Sept. 1852.
Leers.
Nikolay.

Großh. Bezirksamt Schwetzingen
Nr. 183,274. Der bereits in Nordamerika be-
findliche ledige Baͤaͤergeſelle Ludwig Heinrich Ren-

kert von hier iſt um die nachträgliche Erlaubniß
ur Augwanderung nach Amerika eingefommen. E
werden deßhalb alle diefenigen, welche an denſelben
irgend Anfpruͤche zu machen gedenken, aufgefordert,
folche in der zur Schuldenliquidation auf
Montag , den 13. d. M.,
Bormittags 11 Ubhr, -
anberaumten Tagfahrt dahier um ſo gewiffer an-
zumelden, als ihnen fonft von hier aus nicht mehr
dazu verholfen werden kann.
Schwetzingen, den 6. Sept. 1852.
Dilger. ;
i Pitſch.

Bekanntmachung. (
Neulußheim, Amts Schweßingen. Die hiefige
Gemeindejchäferet , welche mit 150 Stuͤck @@a%„
betrieben werden fann, wird
Montag, den 13. Sept. 1.3.,
Vormittags 10 Ubhr,
auf hiefigem Rathhauſe verpachtet, wozu Liebhaber
eingeladen werden.
Neulußheim, den 6. Sept. 1892.
Bürgermeifter
Hagmann.

Hoffmann.

— ——

Illenau. Das Bedürfniß an gereinigtem Lame
venöl für die Zeitperiode vom 1. Yctober 1852 bis
Dabin 1853, in ea. 80 Zir. beflehend, foll durch
— an den Wenigſtnehmenden begeben

erden.

Die deßfallfigen Bedingungen köunen aufunferer
Kanzlei täglich eingefeben werden.

Wir erfuchen daher die Lieferungsluftigen, ihre
Angebote in verſiegelten Schreiben mit der Auf-
ſchrift „Brennölkiteferung beir.“ langftens vis zum

20. dabhier einzureichen, da fpäter eingehende ni
berückfichtigt werden könnten. 7
444 Sept 1852,
r Directien der Heil= und Pflegeanſtalt.
EW Pflegeanſt

— —⏑ —

Privat· Anzeigen.

Diejenigen, welche bei dem am 9, d, M, .
ſtattfindenden Fefteffen, zu Ehren Sr. Kgl.
Hoheit des Regenten/ Antheil nehmen wollen
und welchen die Liſte nicht zugekommen ſein
ſollte, belieben ſich bei Unterzeichnetem zu
melden.

J. Jung mann im Muſeum-

Großes Coneert.

Zur Feier des Allerhöchſten Ge-
burtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit des
Prinz Regenten findet Sonnerstag, den
9. Sept in der Schloßwirthſchaft große
muſikaliſche Production ſtatt, ausgeführt
von dem 35 Mann ſtarken Mufikeorps
des Königl. Bayr. 4. Inf-Regiments
Gumppenberg aus Kaiſerslautern.

Anfang 3 Uhr.
 
Annotationen