—
Freitag, 24. September
—
*
werden zu 3 kr. die Petitzeile berechnet.
Deutſchland
* Mohrbach,. 22. Sept. Die Hopfen-
ernte fällt bei uns beſonders gut aus; man
ſchätzt den diestährigen Ertrag in unſerer
Semarkung auf mehr als 200 Ztr. guter
Qualitat.
Frankfurt, 21. Sept. (Fr. P.) Nach-
dem die Paulskirche in dieſem Frühjahre
der lutheriſchen Gemeinde wieder übergeben
worden war, wurden im Laufe des Som-
merg die erforderlichen Repataturen vor-
genommen, und namentlich die Orgel, welcdhe
febr gelitten hatte, durch ihren Erbauer,
Hern Walker von Ludwigsburg, wieder
hergeſtellt. Die der Stadt durch dieſe Re-
paraturen erwachſenen Ausgaben werden
ſich über 4000 fl, belaufen. Dagegen iſt
zeiten angebrachte Decke, ſo wie der Hei-
zung$= und Beleuchtungsapparat verblie-
ben. Im Laufe des Monats October ſoll
die Kirche durch einen feierlichen Gottes-
dienſt wieder eröffnet werden, wobei der
Caͤcilienverein den mufikaliſchen Theil der
Feier übernommen hat.
Stuttgart. In Verbindung mit dem
landwirthſchaftlichen Feſte zu Canſtatt im
Jahr 1852 wird eine Ausſtellung je in ei-
ner Anzahl muſterhafter und zu dieſem
Zweck in den verſchiedenen Landestheilen
beſonders ausgewaͤhlten Exemplare von
Rindvieh vom 27, Sept. Nadmittags 2
Uhr bis 28, Sept. Abends 5 Uhr auf dem
Feſtplatz zu Cannftatt ftattfinden, und es
werden dabei würtembergiſches RKindvieh,
eingeführte fremde Stämme und veredelte
Rindviehſchlaͤge vertreten fein, Der Stagts-
anzeiger bẽzeichnet 15 verſchiedene Schläge,
Müunchen, 19. Sept. Der Einmarfch
der Truppen ins Lagex hat dieſen Nach-
ger Witterung, denn waͤhrend wir Vormit-
ſags den wärmſten Sonnenſchein hatten,
regnet es wieder den ganzen Lachwittag.
Muünchen, 20. Sebt. Unſere Truppen
und mit idnen das Publikum ſind, wie die
A, M, Z. berichtet, in der fröhlichſten Stim-
mung, denn wir haͤben nach dem abermeli-
gen zwölfftündigen Regen heute herrlihes
Wetier. Die Nebungen haben heute begon-
nen, und zwar in Brigaden, Se. Maj. der
König wohnte mit den königl. Prinzen den
nebungen bet, und erſchien ſchon am frühe-
ſten Morgen auf dem Ucbungsplaße, ;
München, 20. Sept. (A, A. 3.) Mit
der heuie fattgehabten Sitzung der Zoll-
conferenz ſcheint dieſelbe beendet zu ſein.
Die Bevollmächtigten Badens haben unjere
Stadt dereiis dieſen Mittag wieder verlaſſen,
u. die anderen Bevollmächtigten werden theils
dieſen Abend, theils morgen abreiſen. Die
hier ſtattgehabten Verhandlungen dürften
ſich, wie ich höre, nicht bloß auf die Preu-
ßen zu ertheilende Antwort, ſondern auch
auf das weiter einzuſchlagende Berfahren
ſeitens der Darmſtädter Berbündeten bezo-
gen haben. Wie hieſige Blätter berichten,
Coadjutor des Hrın. Erzbiſchofs von Bam-
berg beſtimmten Herrn Domdechant Or.
Remdl von hier bereiis eingetroffen.
Aus Thüringen ſchreibt die Goth. 3.!
Die in neueſter Zeit eingeleiteten Unter-
ſuchungen hinſichtlich des ſogen. Bremer
Todtenbundes haben, dem Vernehmen nach,
die preußiſchen Polizeibehörden auf Befehl
des Miniſteriums zu verdoppelter Wach-
ſamkeit und Strenge bei Ausübung der
Fremdenpolizei veranlaßt. Beſonders zeigt
ſich dieſe Strenge gegenüber den wandern-
den Handwerksgeſellen. Jeder aus Bremen
kommende und vort in Arbeit geſtandene
Geſelle wird gewöhnlich an der Grenze ei-
ner ſorgfältigen polizeilichen Prüfung un-
terworfen und erhält nur mit Mübhe und
in den meiſten Fällen nur auf Bürgſchaft
eines einheimiſchen unbeſcholtenen Buͤrgers
die Erlaubniß zur Arbeitsannahme in einer
preußiſchen Staͤdt. In Bezug auf geborene
Bremenſer kommt dieſe Strenge in voller
Ausdehnung zur Anwendung.
Gotha, 17. Sept. Nach einer Belannt-
machung des ſoeben erſchienenen Stückes
des hieſigen Regierungsblattes ſetzt die herz
zogliche Landesregierung für zwei Preis-
ſchriften, von denen die eine die landwirth-
ſchaftlichen Verhäͤltniſſe, die andere die ge-
werblichen Verhältniffe des gothaiſchen An-
theils des thüringer Waldes zum Gegen-
flaud hat und in welcher Vorſchläge zu
ihrer Verbeſſerung und DHebung gemacht
werden, die Summe von je 50 RKthit. aus.
Dresden. Der Präſideut des Oberap-
pellationoͤgerichts zu Luͤbeck, Or. v. Waͤch-
ter, welcher bekanntlich zum ordentlichen
Profeſſor des römiſchen Rechts an der Uni-
derſttaͤt Leipzig ernanat iſt, hat den Titel
und Rang eines geh. Hoftaths in der drit-
halten.
Dresden, 18. Sept. Von unſerm Mi-
niſterium des Cultus und des ffentlichen
Unterrichts iſt jüngſthin eine Berordnung
erlaſſen worden, daß die Ausübung der
Jagd Geiſtlichen, Caͤndidaten und Schul-
Ebrern in feinem Falle geſtattet werden
fönne, denfelben vlelmehr alle und jede
Theilnahme an dieſem Vergnügen unbe-
dingt zu unterſagen ſei.
Leipzig, 19. Sept. (Fr. Pıtg.) Das
Minifterium des Cultus und öffentlichen
Unterrichts hat im Laufe dieſes Jaͤhres eine
dankenswerthe Energie entwidelt‘, um die
in den Lehrkraͤften der hieſigen Univerſität
vorhandenen, theilweiſe ſehr empfindlichen
Lücken durch Berufung tüchtiger Selehrien
möglichft wiever auszufüllen. Die Ddeffall-
figen Bemühungen find nicht ohne erfreu-
liche Erfolge geblieben, und das Verzeich-
nig der Borlefungen für das bevorſtehende
Winterhalbjahr führt uns die Ramen mehs .
rerex neuerdings zu uns berufenen, großen-
theils ausgezeichneten akademiſchen Docen-
ten auf, Die Namen Rueter (Augenheil-
funde), Mettenius (Botanit), v. Wächter
crömiſches Recht), Nitzſch aus Kiel (Philo-
logie) u A. ſind wohl geeignet, den alten
Ruͤhm der Leipziger Hochſchule zu erhalten
und auf ſpätere Zeiten zu vererben und
hoffentlich wird nunmehr auch die in den
Tegten Semeſtern ſehr geſunkene Zahl der
Siudenten fich raſch wiẽder auf die frühere
Höhe emporſchwingen.
Berlin, 18 Sept. (A. A35 Das
allgemeine Erſtaunen iſt heute einer Bör-
ſenſpitzbüberei zugewendet, welche an Kühnz
heit und Berechnung alle bekannten Gau-
nerſtreiche dieſer Art weit hinter ſich läßt:
Die Voſſiſche Zeitung erhielt vorgeſtern
ein Schreiben aus Schwerin, welches als
Inſertion die Aufforderung von Seiten der
Direction der mecklenburgiſchen Eiſenbahn
zu einer Seneralverfammlung, der Aetio-
näre enthält, in welcher über Die Vor-
ſchläge der Regierung/ die Bahn für den
Siaqt anzukaufen, berathen werden ſoll.
Das Inſerat war geſtern früh gedruckt zu
leſen, und nun eilten alle gewinnfüchtigen
Speculanten an die Orte, wo Mecklenbur-
ger Actien zu haben waren. Indeſſen er-
flärten die 2 hier lebenden Mitglieder des
Ausſchuſſes der Direction, der Juſtizcom-
miſſaͤrius Lewald und der Bankier Saling,
das Inſertum fuͤr verdächtig, da nach den
Statuten nur unter Mitwiffenſchaft aller
Glieder des Ausſchuſſes eine ſolche Gene-
ralverſammlung ausgeſchrieben werden. darf.
Ihre fehriftlidhe Erflärung für die Börfe,
hatte nur, halben Erfolg, da durd) die Nach
(afftafeit der Verwaltung der Anfchlag erft
gegen 2 Uhr und nicht am gehörigen Ort
gemacht wuͤrde, und daher ſchon viele Käu-
fer in die Falie gegangen waren, . Sleich-
zeitig fragten die beiden Herren durch den
Telegraphen bei der Direction übex Ddas
Sachverhältnig an; die Antwort lautet:
„Wir wiſſen nichts von einem ſolchen 7*
ſerat, auch von keinem — —
ir zweifeln nicht, daß_ eg Der Greſchicklich-