δὲν alten Welt. ) 45
gewiefen worden, ik von ihm unbemerkt geblieben, 3. D. das
Fragment des Phanokles, welches Ruhnkenius mitge,
theilt Epistol. crit. II. p. 300, und woraus die Beziehung
des Adonis auf den Dionyfos fichtbar wird. Ehen fo wenig
{ die diefem Cultus eigene ganz individuelle Pflanzenſym—⸗
bolik, z. B. der Gebrauch des Lattichs und fein Einfluß auf
die Zeugungskraft — Athen. II. 28. — bemerkt worden. Auch
erfahren wir nichts Beſtimmtes uͤber die Farbe und den Ton
dieſes Dienſtes. Vom Tone auch im buchſtaͤblichen Sinne
nichts, denn es wird der hier ſo characteriſtiſchen Floͤte nicht
gedacht, wovon doch Adonis ſeinen Phoͤniciſchen Nahmen
Τίγγρας hatte — Pollux IV. 7. und 11. — Die Oerter ſind
nicht angegeben, wo das δος einheimifh war, obihon davon
ſowohl die verſchiedene Zeit — zu Athen im Nachwinter, im
Orient zur Zeit des Sommerſolſtitium — die verſchiedene
Ordnung in den Feſttagen, als δὲν abweichende Character der
Feyer ſelbſt abhaͤngt, welches um ſo mehr zu beachten war,
da dieſes Feſt von dem heiteren Grundtone der meiſten
Helleniſchen durch ſeinen duͤſteren Geiſt ſo ſehr abwich.
Beſonders aber mußte dadurch der Hauptſatz ins Licht treten:
daß dieſe alte orientaliſche Feyer einer Natur⸗—
periode im Mythos der Griechen ein erotiſch—
elegiſches Maͤhrchen geworden war. Bey jener Ver—
nachlaͤßigung des Individuellen mußten dem Verf. zwey Haupt—
punete verborgen bleiben: der ſchneidende Contraſt der Adonien
mit urſpruͤnglicher Helleniſcher Andacht, und die
Verſchiedenheit der erſteren von anderen Naturdienſten Vor—
derafiens, deven Srundidee übrigens mit ihnen zuſammen⸗
fällt, Hierüber nur noch das Wenige: Der beftrebfamfte
unter den Griechiſchen Heroen, Herakles, will zu Dium
in Makedonien, bey Gelegenheit des Adonisfeſtes, von einem
Adonis nichts wiſſen, ſ. Zenobios und Suidas unter
den Worten οὐδὲν ἱερόν. Warum nicht? Weil diefer fremde
Dienft dem hHeroifchen Nerv der Hellenen durch feinen Grund—
character widerſtrebt. Welches if dieſer Character? Die
gewiefen worden, ik von ihm unbemerkt geblieben, 3. D. das
Fragment des Phanokles, welches Ruhnkenius mitge,
theilt Epistol. crit. II. p. 300, und woraus die Beziehung
des Adonis auf den Dionyfos fichtbar wird. Ehen fo wenig
{ die diefem Cultus eigene ganz individuelle Pflanzenſym—⸗
bolik, z. B. der Gebrauch des Lattichs und fein Einfluß auf
die Zeugungskraft — Athen. II. 28. — bemerkt worden. Auch
erfahren wir nichts Beſtimmtes uͤber die Farbe und den Ton
dieſes Dienſtes. Vom Tone auch im buchſtaͤblichen Sinne
nichts, denn es wird der hier ſo characteriſtiſchen Floͤte nicht
gedacht, wovon doch Adonis ſeinen Phoͤniciſchen Nahmen
Τίγγρας hatte — Pollux IV. 7. und 11. — Die Oerter ſind
nicht angegeben, wo das δος einheimifh war, obihon davon
ſowohl die verſchiedene Zeit — zu Athen im Nachwinter, im
Orient zur Zeit des Sommerſolſtitium — die verſchiedene
Ordnung in den Feſttagen, als δὲν abweichende Character der
Feyer ſelbſt abhaͤngt, welches um ſo mehr zu beachten war,
da dieſes Feſt von dem heiteren Grundtone der meiſten
Helleniſchen durch ſeinen duͤſteren Geiſt ſo ſehr abwich.
Beſonders aber mußte dadurch der Hauptſatz ins Licht treten:
daß dieſe alte orientaliſche Feyer einer Natur⸗—
periode im Mythos der Griechen ein erotiſch—
elegiſches Maͤhrchen geworden war. Bey jener Ver—
nachlaͤßigung des Individuellen mußten dem Verf. zwey Haupt—
punete verborgen bleiben: der ſchneidende Contraſt der Adonien
mit urſpruͤnglicher Helleniſcher Andacht, und die
Verſchiedenheit der erſteren von anderen Naturdienſten Vor—
derafiens, deven Srundidee übrigens mit ihnen zuſammen⸗
fällt, Hierüber nur noch das Wenige: Der beftrebfamfte
unter den Griechiſchen Heroen, Herakles, will zu Dium
in Makedonien, bey Gelegenheit des Adonisfeſtes, von einem
Adonis nichts wiſſen, ſ. Zenobios und Suidas unter
den Worten οὐδὲν ἱερόν. Warum nicht? Weil diefer fremde
Dienft dem hHeroifchen Nerv der Hellenen durch feinen Grund—
character widerſtrebt. Welches if dieſer Character? Die