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Heidelbergische Jahrbücher der Literatur — 1.1808 (Abtheilung 5: Philologie, Historie, schöne Literatur und Kunst)

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Drittes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.30036#0357
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Silvestre de Sacy Chrestomathie arabs. 333

zu Mauſel, fuͤr Malek Moaddham ben Ibrahim, deſſen aber
nirgends in den Arabiſchen Geſchichtbuͤchern Erwaͤhnung ge⸗
ſchieht. Aus dieſem Werke iſt mitgetheilt 1) die Geſchichte
Haruns des Gerechten und feiner Veziere; mancher in den
gedruckten Werken nicht erwaͤhnter Zug aus dem Leben dieſes
großen Chalifen und der Geſchichte des edeln Geſchlechts der
Barmekiden, deſſen Untergang in der Leidenſchaft beſchloſſen
und ausgefuͤhrt wurde. 2) Die Geſchichte des letzten Chalifen
Moſtaſem Billah: S) Aus der Einleitung zum Werk: cz
merkungen über δίς gegenfeittgen Pflichten der Unterthanen
und Negenten, und Betrachtungen über, die Schwäche vieler
vorigen muſelinaͤnniſchen Dynaflicen und die Macht der Mogız
liſchen ann unter welchen Sachreddin lebte, ΤΙ, Aus Thaki
eddin Makräzi, hiſtoriſcher und topographiſcher Beſchrei⸗
bung von Aegypten und Kairo. S. 74 — 176. 1) Das Leben
des Chalifen Hakem. Rec. hat mit Bergnügen die hier aufs
bewahrten einzelnen Züge aus dem Leben diefes fonderbaren

Fuͤrſten, der ſich nur mit dem Ruſſiſchen Paul I. vergleichen
laͤßt, geleſen. Schade, daß Makrizi, anſtatt alle Ernennun⸗
gen zw den Stellen von Bezieven, δὲαδ δ, Kathibs, welche
meiſtens ſehr bald zum Beil des Scharfrichters oder zum
Strange fuͤhrten, aufzufuͤhren, den Leſer nicht naͤher mit den
Beweggruͤnden oder wenigſtens mit den naͤhern Umſtaͤnden
der ſonderbaren und widerſprechenden Handlungen des Chalifen
bekannt macht. Er war in demſelben Augenblick grauſam und
wohlthaͤtig; wenn der wilde Despot Perſonen, bloß weil ſie
Schach geſpielt, die Baſtonade geben ließ, ſo verbot er zu⸗
gleich, die Erde vor ihm zu kuͤſſen, weil eine ſolche Verehrung
nur Gott und keinem Menſchen zukomme. In der Erzaͤhlung
von ſeiner Ermordung iſt Makrizi ſehr kurz, er ſpricht die
Schweſter des Chalifen von dem Antheile an dieſem Verbre⸗
chen πῶ. Die Erzählung des Abulfaradfch (Chrom.
Syr. S. 219.), nach welcher Hakems Schweſter als die Ans
flirserin ſeines Mordes erſcheint, ſieht einer aug Leidenfchaft:
lichken erſonnenen Fabel fehr gleich. a) Ueber das Land
 
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