1190 Wegscheider Instlt. Theo!, dogin.
ihrer Würde lässt, mag er friedlich neben uns seiner Lehre
sich erfreuen.
Was nun noch etwa über die Ansicht dieser Dogmatik,
von Accommodation im N. Test, und Ferfectibilität der christ-
lichen Religion (§. 26. 29.) zu sagen wäre, können wir
übergehen. Es ist eine gemilderte Ansicht. Wie die sub-
jective Vervollkommnung des Christen und der Christenge-
meinde mit der objectiven Vollkommenheit in der Darstellung
Zusammenhänge , ist hier nicht bemerkt , eben so wenig
kommt eine psychologische Andeutung über das Wahrheits-
lehren vor. Wir folgen dem Buche ; und wiederholen es,
frei von allem Ansehen der Person zu Gunst oder Ungunst,
denn die Sache ist hochwichtig.
Der erste Theil dieser Dogmatik handelt also von der
heiligen Schrift eine Anordnung, die vieles für sich hat.
Bei den vielen guten Notizen und Citaten füllen manche, wie
z. B. von Basedows Dogmatik ( i ) , von vorübergehenden
Zeitproducten und Recensionen nicht würdig den Raum,
welchen die Wissenschast so sehr in Anspruch nimmt, und
wo wichtigere fehlen , wie z. B. §. 44- a. I'lank u. A. die
Bildung Jesu betretend. — Von dem Zeugnisse des heil.
Geistes lesen wir — aut tanquam nil probans rejectum est.
Solchem Verwerfen ist nur ein Verwerfen entgegen zu setzen.
Unsere kirchliche Lehre von diesem Zeugnisse ist in dem,
was hier davon gesagt wird , gar nicht verstanden und auch
weiter unten §. 51. nicht widerlegt worden. In dem Ge-
richte, das über die Inspiration ergeht , wird weder die
Bibel gehört —- denn §. 4l. fehlen grade die Hauptstellen für
dieselbe — noch die Philosophie, —- denn was §. 44- der
Vorsehung hierin zugeschrieben ist, wird sich nicht dafür
geben — und unsere kirchliche Lehre, wenn sie allenfalls
noch etwas erwartet, wird mit dem Urtheil abgefertigt:
subtilior illa inspirationis doctrina ecclesiastica argamentis
impugnata et paene explosa est. So wissen wir nun , woran
wir sind, und können eilends gehen, um nicht von allen Zu-
hörern wiederholt ausgezischt oder ausgescharrt zu werden.—
In der Lehre von den Wundern §. 46 — 49. verhalt es sich
auf ähnliche Art; die Menge der Gründe dagegen macht es
nicht aus, wo die eigentlich philosophische Untersuchung
fehlt , und hierin ist seit Kant viel tieser gedacht worden.
Ueber Weissagungen §. 50. viel Gutes, nur fehlt auch
ihrer Würde lässt, mag er friedlich neben uns seiner Lehre
sich erfreuen.
Was nun noch etwa über die Ansicht dieser Dogmatik,
von Accommodation im N. Test, und Ferfectibilität der christ-
lichen Religion (§. 26. 29.) zu sagen wäre, können wir
übergehen. Es ist eine gemilderte Ansicht. Wie die sub-
jective Vervollkommnung des Christen und der Christenge-
meinde mit der objectiven Vollkommenheit in der Darstellung
Zusammenhänge , ist hier nicht bemerkt , eben so wenig
kommt eine psychologische Andeutung über das Wahrheits-
lehren vor. Wir folgen dem Buche ; und wiederholen es,
frei von allem Ansehen der Person zu Gunst oder Ungunst,
denn die Sache ist hochwichtig.
Der erste Theil dieser Dogmatik handelt also von der
heiligen Schrift eine Anordnung, die vieles für sich hat.
Bei den vielen guten Notizen und Citaten füllen manche, wie
z. B. von Basedows Dogmatik ( i ) , von vorübergehenden
Zeitproducten und Recensionen nicht würdig den Raum,
welchen die Wissenschast so sehr in Anspruch nimmt, und
wo wichtigere fehlen , wie z. B. §. 44- a. I'lank u. A. die
Bildung Jesu betretend. — Von dem Zeugnisse des heil.
Geistes lesen wir — aut tanquam nil probans rejectum est.
Solchem Verwerfen ist nur ein Verwerfen entgegen zu setzen.
Unsere kirchliche Lehre von diesem Zeugnisse ist in dem,
was hier davon gesagt wird , gar nicht verstanden und auch
weiter unten §. 51. nicht widerlegt worden. In dem Ge-
richte, das über die Inspiration ergeht , wird weder die
Bibel gehört —- denn §. 4l. fehlen grade die Hauptstellen für
dieselbe — noch die Philosophie, —- denn was §. 44- der
Vorsehung hierin zugeschrieben ist, wird sich nicht dafür
geben — und unsere kirchliche Lehre, wenn sie allenfalls
noch etwas erwartet, wird mit dem Urtheil abgefertigt:
subtilior illa inspirationis doctrina ecclesiastica argamentis
impugnata et paene explosa est. So wissen wir nun , woran
wir sind, und können eilends gehen, um nicht von allen Zu-
hörern wiederholt ausgezischt oder ausgescharrt zu werden.—
In der Lehre von den Wundern §. 46 — 49. verhalt es sich
auf ähnliche Art; die Menge der Gründe dagegen macht es
nicht aus, wo die eigentlich philosophische Untersuchung
fehlt , und hierin ist seit Kant viel tieser gedacht worden.
Ueber Weissagungen §. 50. viel Gutes, nur fehlt auch