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N. 12,

1826,

Heidelberger
Jahrbücher der Literatur.


Demosthenes Reden,

Vermissen wird mancher, dafs der literarische Zusam-
menhang des Demosthenes mit seinen Vorgängern und seinen
Nachahmern, wodurch doch die Lectüre einen eigenen Reiz
erhält, nirgends nachgewiesen wurde. Auch mit sich selbst
hätte Demosthenes an manchen Stellen verglichen werden
können.
Gleich im Froömium der zweiten Olynthischen spricht
Demosthenes vom Wohlwollen der Götter , was er so gerne
thut. S. in derselben Rede p. 24* und Phil. I, p. 53. Damit
vergt.CiceroCatil.III. c. 8u.9. S. 22. Wenn eine Ver-
bindung geschlossen wird aus W^ ohlwollen]
Diese Sentenz ist vielfach von andern Schriftstellern benutzt
worden. S. Wyttenb. zu Julian, p. 47. C. p. 74- Lips. Vergl.
Cic. deOif. L. II. c. 6. sqq. Ebend. Ein Ungerechter
und ein Meineidiger kann keine dauerhafte
Macht besitzen] Mit dieser Sentenz konnte Demosthe-
nes Coron. p. 3o3. und Euripides als offenbarer Vorgänger
verglichen werden; dafs aber Euripides hier Vorgänger war,
wird man schon an den zufälligen Ausdrücken, wie-g^^g;
u. s. w., sehen, in der Electra V. 943. Auch Psalm XVIII.
V. 43. (vulg.) würde nicht ohne Interesse damit züsammenge-
stellt. Die Vergleichung von dem festen Grund eines Hauses
kommt im Alterthum oft vor. S. Reiske und Schäfer zu die-
ser Stelle pag. 21. untf Walaeus zu Matth, c. VII. v. 34- —
Ebend. Worte ohne Thaten sind eitel] Vergl. Thu-
Cydides, den Lieblingsschriftsteller unseres Redners, L. II.
c. 4l. Tg f^yg —— Ttvv Aoytuv bei Xenopbon , der wie
Demosthenes Platon zum Lehrm hatte, Cyrip. L. VI. C. 4-
§. 3. (§. 5. Schn.) (Cicer.) Declam. in Sallust. c. 4- — Ebend.
Dafs Demosthenes bei aller Kürze Synonyma liebt, bemerkt
Bremi zu Rauchenstein Phil, p. Jt. 1- Eben so Tbucydides,
XIX. Jahrg. ' 2. Heft, 12
 
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