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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 25,1.1832

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No. 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.34822#0031
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von Dr. MeyerhoiT

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Kenntnifs des Hebräischen und der griechischen Philo-
sophie, jenen mehr andächtigen Realismus verband, wei-
cher sich aus der erbauiich geiehrten Congregation des
Gerhard Groot von Deventer aus der Mitte des
14ten Jahrh. durch mehrere, immer undogmatischer
werdende, fromme und geiehrte Männer bis auf R.sZeit
herab, ais Vorbereitung einer geistig frommen Refor-
mation, wohithätigst fortgepAanzt hatte. Die Gottes-
furcht nämlich ist alsdann zu allen Dingen gut, wenn
sie die Menschen zu möglich bester Uebung aller ihrer
Kräfte, als zu dem wahren Gottesdienst, antreibt und
weihet; wie hiervon auch die Fränkische und Speneri-
sche Schule, indem sie einen Rambach, die Michaelis,
und die Baumgarten hervorbrachte, ein ähnliches neue-
res Beispiel gegeben hat. Sehr löblich ist's, dals der
Verf., wenn wir S. 64. mit 9. Zusammenhalten, auf diese
wichtige Wirksamkeit von den com-
zu Deventer bis auf den „Rheinischen Bund"
fromm aufgeklärter Männer zu Heidelberg aufmerk-
sam gemacht hat, dessen Beschützer und Erweiterer der
Bischof von Worms, Joh. von Dalberg, als Kanzler
oder Curator der hiesigen Universität gewesen ist, und
um so mehr auch mit R. frei, froh und doch fromm
verbunden war.
Welch ein Unglück, dals die Schriftensammlungen
solcher Männer unter uns so selten, und die von Laden-
burg damals nach Heidelberg versetzte von Dalbergische
reiche Familienbibliothek nebst der durch Rud.Agricola
Und R. auf dem Schlols gegründete handschriftenreiche
Büchersammlung für uns verloren sind, indem aulser
den deutschen Manuscripten von allen übrigen der latei-
nischen, griechischen und hebräischen Philologie un-
mittelbar von Rom her, wo sie modern, uns nichts zu-
rückgegeben worden ist.
Wie nun R. ferner durch mehrmaligen Aufenthalt
in Italien über das Priesterliche heller sehend und durch
die griechische Sprache nicht nur über das Schöpfen
 
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