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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 34,1.1841

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No. 14
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https://doi.org/10.11588/diglit.41334#0232
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P. v. Kobbe: Römische Geschichte. I. Theil.

schichte nach der altern Ansicht vorzutragen und bei jedem Er-
eignisse, bei jeder Erzählung, die neuere Deutung oder Ansicht
anzuführen. Meine Arbeit sollte eine blose Relation des jetzigen
Standes der Untersuchungen über römische Geschichte seyn; vor
allen Dingen nahm ich mir vor, neue Hypothesen zu vermeiden,
fürchtend, dass diese nur dazu dienen würden, die erregte Ver-
wirrung zu vergrössern. Niebuhr’s Behandlungsweise hatte mir
im Allgemeinen nie zugesagt; seinen Grundsätzen historischer
Kritik konnte ich meine Zustimmung nie geben ; allein ich hielt
das Ergebniss seiner Untersuchungen doch für sehr gewichtig
und schwer zu widerlegen. Bei fortschreitender Arbeit sah ich
jedoch, wie schwach die meisten Gründe seyen, auf denen er sein
Gebäude aufgeführt hatte. Roms älteste Geschichte erscheint mir
in der That nicht so fabelhaft, nicht so unwahr, wie die Kritiker
unserer Tage es uns glauben machen wollen. Das gab meiner
Arbeit eine ganz andere Richtung; indem ich die Wahrheit der
Ueberlieferung im Allgemeinen darthun zu können glaubte, fasste
ich auch die Hoffnung, manche neue Aufklärungen gewinnen zu
können.
Der übrige Theil der Einleitung beschäftigt sich mit der Prü-
fung der Ansichten verschiedener Schriftsteller von Niebuhr's rö-
mischer Geschichte, wo besonders das neulich in diesen Jahrbü-
chern vom Hrn. Dr. Häusser angezeigte Werk des Prof. Rubino
in Marburg rühmlich erwähnt wird, Beaufort wird nur im Vorbei-
gehen berührt, dagegen sind aber aus Hegel und aus Christianis
römischer Rechtsgeschickte schlagende Stellen, wie der Verfasser
glaubt, angeführt. Diese Einleitung oder Darlegung des Verf.
über Niebuhr und über die verschiednen Schriftsteller, welche in
unsern Tagen über Niebuhr und über die ältere römische Ge-
schichte geschrieben haben, füllt XXNVI. Seiten; dann folgt auf
24 Seiten eine über eine so schwierige Materie, wie die alte Be-
völkerung Italiens, etwas sehr kurz gefasste Untersuchung, und
unmittelbar darauf S. 24—32 eine über die Gründung Roms. Im
folgenden hat der Verf. von den sieben Königen, von der Grün-
dung der Republik etc. auf die gewöhnliche W'eise gehandelt,
und seinen Text mit einer fortlaufenden bedeutenden Zahl von
Noten begleitet.

CDer Beachlust
 
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