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Heidelberger Jahrbücher der Literatur — 45,2.1852

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Nr. 45
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https://doi.org/10.11588/diglit.43436#0211
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Nr. 45. HEIDELBERGER 1852.
JAHRBÜCHER DER LITERATUR.

Hammers ^Literaturgeschichte der Araber.

(Schluss.)
Nur die in Arabien schon vor dem Islam einheimische Poesie war
auch unter den Omejjaden schon vom Hofe begünstigt worden;*} aber
selbst dieser Zweig der Literatur fand bei dem frommsten derselben,
Omar Ibn Abd Alaziz, der sich streng an die Vorschriften des Korans
und der Ueberlieferung hielt, am wenigsten Unterstützung. Dass auch
die Baukunst durch die Gründung neuer Städte und Moscheen schon um
diese Zeit einige Fortschritte machen musste versteht sich von selbst, aber
eben so auch, dass die bedeutendsten dieser Bauten von fremden Meistern
geleitet wurden. Eine theoretische Ausbildung erhielten nicht nur die
mathematischen und Naturwissenschaften nebst der Philosophie, sondern
sogar die Sprachkunst, Foesie und Theologie erst unter den Abbasiden,
theils durch Herbeiziehung persischer Gelehrten, theils durch das Studium
der griechischen Literatur. Almanssur begünstigte die Uebersetzung per-
sischer und griechischer Werke, und seine Nachfolger Harun Arraschid und
Mamun traten in seine Fusslapfen. Mit meisterhafter Fertigkeit zeichnet
der Verf. in wenigen Seiten die grossen Fortschritte, welche die arabi-
sche Literatur in dieser Periode in allen Gebieten der Wissenschaft gemacht,
und versäumt auch hier wieder nicht, den Ursprung der tausend und eine
Nacht den Persern zu vindiciren. Ref. stimmt ihm in Betreff des Rahmens
und der Anlage vollkommen bei, glaubt aber, dass nur sehr wenige der
in der uns bekannten 1001 Nacht vorkommenden Mährchen Uebersetzun-
gen aus dem Yorn Fihrist erwähnten Buche der tausend Mährchen sein

*) Unter die alten Feldherrn, welche selbst Poeten waren, rechnet Η. v. II.
(S. XLIII) auch „Sobcir Ibnol-Awam, der Gegenchalife, welcher lange Zeit dem
Hause Omejje die Herrschaft streitig machte“; es soll wahrscheinlich Ab d Allah
Ibn Zobeir statt Sobeir Ibnol-Awwam heissen. So nennt er auch (S. XLV
u. XLYII) den bekannten Freigeist Abd Allah Ibn Mokaffa bloss „Mokaffa“, den
Feldherrn Abu Obeidet bloss Obeid et (S. 389), den Mörder Sobeir’s Amrti
Ibn Djermus nennt er (II, 686) den Sohn Ilarmuns. Den Gründer Bassras
Otba Ibn Ghadwan nennt er (II, 159) Okabet. Dergleichen Versehen kom-
men noch manche vor, lassen sich aber leicht verbessern, wer aber der (S. LXYII)
genannte Hab esc hi, der Sohn Moiseddewlets sein soll, kann Ref. nicht errathen,
XLY, Jahrg. 5, Doppelheft. 45
 
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