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36

Dietrich Schäfer

hochlöbliches erzhausz feinde ferner glücklichen sieg und uberwündung,
unsz allen aber christlichen glaubens dermahleinsz gewünschten friede
im Römischen reich, damit ihr. kayserl. mayt. dasselbe in gutem con-
tento und guter gesundheit viel lange jahr fruchtbarlichen besizen und
gemessen mögen.

Beilage II.

Die folgende satyrische Zusammenstellung, die sich im gleichen Band des Haupt-
staatsarchives Dresden (9209 S. 332, 333) findet, wirft helles Licht auf die Auffassung
der Sieger von der Niederlage des dänischen Königs, ist auch kulturgeschichtlich nicht
ohne Interesse.

Die hülfen, welche königl. Majestät wider den Kaiser zukommen.

1. Der vertriebene pfalzgraf sendet 20 centner grünen kesz, welchen er
in Holland, seider er aaselbsten gewesen, ermarketentert und ver-
dienet.

2. Engelland sendet 1000 tabacröhren und 4 bahr cometianten.

3. Saphoi sendet 100 hechelnträger und 20 meusefallen.

4. Norwegen schicket 30 last cobelau und blaufisch.

5. Schweiz sendet 1000 ledige milchkübel.

6. Holland sendet 50 säcke langen pfeffer, welchen sie auf der west-
indianischen reyse erbeutet.

7. Venedig sendet 100 last seyfe und 400 Weingläser.

8. Aus Lappenland werden 15 zäuberer, die ihnen guten wind und
nebel machen können, auf dass, wenn sie fliehen, sie sich für den
nachfolgenden mögen caviren, hingesendet.

9. Findlandt sendet 200 rennthier, dass sie desto geschwinder miigen
ausreysen und aus dem staube kommen.

10. Grünlandt sendet 100 Seehunde, auf dass, wenn sie den speck auf-
gefressen, fir die Stiefel damit zu schmieren haben.

11. Der Muscowiter sendet 1000 weise fuchsbälge.

12. Frankreich 10 Roschellische Hugenotten, von denen sie untreu lernen
können, der Obrigkeit rebellisch und untreu zu sein.

13. Bethlem schicket 2 duzet briefe, die sie mit dem Türken gewechselt,
und des gewesenen pfalzgrafen confoederation, das motel daraus zu
behalten, Teutschland zu verrathen.

14. Lübeck sendet das geschüz, welches sie könig Christiano genommen,
als sie den helfen gefangen nehmen :).

]) Erinnerung an die Gefangennahme Christians II. 1532.
 
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