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Heidelberger Tagblatt — 1860 (Januar bis Juni)

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März
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https://doi.org/10.11588/diglit.2785#0234
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dci, Wortcn ei'ncr hochstchciidcn Pcrsöii-
lichkcit beantwortcii: daß Slttlichkcit iiiid
Wohlstcmd i'iii .qanzeii Landc sich mcrksich
gehoben, dic Znhl dcr Vcrbrcchcr bcdcu-
teiid abqeiioiiiilicii uiid . alleiithalbcii dic
vcrkiniiinertcii Vcrhältnisse durch cinactre-
tcncii Wohlstand vcrdrängt wordcn sind?
Odcr soklen wir sie init dcni össciitlichen
chreiiden Zenqnifsc der 2. Kainincr der
Ständc beantworten, daö deni badischcn
Volke cin Lob wcqen dcr Ziiiiahine von

Sittlichkcit und Wohlstand zollt? Allc

diese Crscheiniinqcn tratcn aber zu cincr
Zeit -schon cin, in wclcher dcr Kirchcnstreit
schon bcgoniicn hattc, sic gabcn sich in
ciner Pcriodc kniid, in dcr das Gelnstc
nach Pricsterhcrrschast cbcnso verhaßt war,
wie jctzt, und wo nian nicht saqe» konntc,
daß diese hcrrlichcn Frnchte cin Aiissiiiß
dcS KonkordatS seien, nnd dcnnoch nahin
dicser inoralischc Fortschritt cincn so ste-
ti.qcn nnd crfrcnlicheii Vcrlanf, daß er
sich i'n daS Hcrz deö Volkcs qroßcn Thcils
cinbnrgcrn konnte.

Berlkn, 4. März. In dcr Fraktion
v. Vincke i'st beschlossen wordcn, init dcr
Diskilssioii nbcr die ncne Hecrcsorgani-
sation eine Dcbatte nber die d c n t s ch e
Frage zn vcrbinden.

Dic „Nätionalzcitling" brachtc einen
grvßern init großer Sachkcnntniß gc-
schriebcncn Artikel gegen die Militärvor-
lagcn. Es heißt in dcinsclbcn untcr An-
derni: „Wenn es prenßisch, wcnn cs iin
Gri'st vdn 1613 ist, die inoralischen
Kräfte des Volkcs zu wccken, sie zn eut-
wickeln, ihnen zn vertraucii, wcnn cs dic
Aufgabo prciißischer Staatsknnst ist, dic
Bcschränkthcit der inateriellen Mittcl
durch cine uin desto vorznqlichere Pflcge
der geisti'gcn Mächle zu nberwindcii, nin
trotz der rüuinlichen Eiigc des Staats-
gebietS dennoch- die Bedcutuiig eines
WeltstaatS zu bcwahren, so habrn wir
scit zehn Iahrcu kei'ncn Gesetzentwurf
gesehen, der unpreußischcr war, als dicsc
Mili'tärvorlagcn, nnd in dcin ein gcwis-
scr Parteigeist sich offner ausgesprochen
hätte. Einzig nnd ällcin auf eine quan-
titative Steigerung des stehendcu Hecres
schcn wir die Ncgierung ausgchcn; nir-
gends sehen wir sie lästige 'Schrankcn
forträuincn, Mängcl abstelien oder Ver-
besscruiigen einführen, sie beiigtsich durch-
aus dcn ci'iisei'tiqeii Ansprilchen des Mili-
tärs, wclche dic Nncksichtcn dc.s Staats-
inaiinc's nicht. keiiiikn; sie fordcrt voin
Dolk härteren Soldatendi'eiist, nnd sinnt
khm cine unabschbare Mchrbelastnng an,
während sie nirgciids an Ersparungen
dcnkt, uild iii keiner Wcise dic schluininern-
den odcr gebundenen Kräftc von ihren
Fesscln bkfreit, uin das Volk reicher zu
machcn an wirkendeiil Geist und nn Ver-
iiivqei,."

Bcriin, 6. ,März. Dic „Pr. Z."
«nthielt vor Kurzrm kl'ncn Artikcl gcgen

dcn Ncdaktcur der „A. A. Z.", Or. Oiqes,
in wclchcm Letztcrer dcr Fahiikiiflnchtiqkeit
a»6 der prcnßischen Armee beschttlc>iqt
wurdc. l),-. Orges antwortetc daraus i'n
nichrcren Artikeln, an dercn Schlnß er
den ihiii unbckaiiiitcn Vcrfasscr der An-
qviffc qeqe» ihu einen Luqner unb Ver-
läunider naiiute. Eine dcrartiqe Be-
schiinpfuiig kann kein ehrcnhafter Mann
ungerügt crduldcn, unb cs war bahcr nach
längcrcr Bcrathung untcr dcn Ncdaktcurcn
dcr' „Pr. Z." bcschlosscn wordcn, dcn
Dr. OrgeS auf Pistolen zu fordcrn. Dicse
Fordc.rung ist von dcm Vcrfasscr des Ar-
likels ausqegailgcn und bereits dnrch einen
iii der Diploniatic/ wie in der Atcratur
rühmlichst bekail.ntcn Maiin dcm Gefor-
dertcn überhracht worben. Das Duell
wird außerhalb der prtußischcn Lande vor
sich gchen.

Äkttnchen. Dein Stadtniagistrate in
Mcniiiiliiqe» wnrde die Konzcssioii zu.m
Bau der Eiseiibahn von lllm über Mcm-
niiiiqen nach Kcinpten erthcilt. — In der
dkähc des BabeS Stcbcn (Obcrfrankcii)!

sind vor Kurzcm sieben Kindcr auf dcm

bis 1319 rcgicric, hatte 1817, als Fürst.
von Carignaii, Maria-Thcrcsia, Franziska'
Ioscpha, Iohanna, Bcncdikta Erzhcrzoqch'
von Oestcrrcich, Tochtcr Ferbinand lll
Großherzoq von Toskana, wclchcr 18zg
abdauktc, gehcirathct. Aus bieser Ehx
entspraiig Köiiig Viklor Emanucl 1l., wel-
chcr hcute reqicri. Karl - Eiiianiicl Iv
Köniq von Sarbinien, dtinkt'c 1302 r»
Gunsteii scines Brubers Vikror Einanucls I
ab und zog sich nach Nom zurück, wo er
13?9 starb. (Oior. 6^ D-ites
moLvill«.) 1323 enblich war König Ka-l
Fclir, Nachfolqer Viklor'Einaiincl 1.
BrudcrS, für die ^lieklamarioiieii Fränk-
rcichs auf dem Kongrcstc von Vcroua ganr'
qeneigt, dic Nachfolge Sardi'niciis anf die
Familie des Herzoqs von Modena über-
qchen zu lassen. Wenn sohin dic Aniicrion
stattfänvc, würdc Picmont, berauben-
1) Den Herzog von Modena, dcsscn Taiue
Köniqin von Lrarbinieii war; 2) Den
Großhcrzog von Toskana, ,desscn Tante
gleichfälls Köniqin von Sarbiiiieii war
und dic überdies Großmuttcr Viktor E>na-



Wcq von der Schnle erfrorcn.

VZien, 4. März. Da nun dic Ant-
wort-Notcn des Grafcn Nechberq auf
dic Thonvknclische Depcsche vom 31. Ia-
nnar veröffentlichl sind, so lieqt die Stel-
lung, die Oesterreich sowohl de„ italieni-
schen Wirren als den französischcn Ver-
qrößerungsplanen g eq en ü b e r .a nq enb lick -
lich, ciniiiinnit, ziemlich kla.r vor Augcn.
Oestcrreich stcllt sich prinzipiell auf dcn
B»den dcr Stipiilationen von Villafranka
und von Zürich, es wird keiilcm davon
abweichcnden Arrangement scine ausdrück-
lichc Zustinimlinq gebcn oder qar dazn
niitwirkcii; es fühlt sich abcr, falls ein
solches dcnnöch bclicbr wcrden sollte,
gegknwärtig nicht in dcr Lage, sich dem-
selbcn durch andere Mittel als durch
cinen einfachen Protest zu widersetzen, und
würde also auch für die Intcqrität des
Kirchenstaates nicht mit den Waffcn in
dcr Hand eintretcn. Eine qleiche Hal-
tunq würdc cs bci der Einvcrleibuiiq
Savopens beobachte». Vorausqesctzt wird
dabci natürlich inimcr, daß Oesterreichs
jktziqcr Terrilorialbestand von diesen Ge-
biktsvcränderunqen unberiihrt bleibe, na-
incntlich also in Betreff Venetiens und
der Gränzfestungen.

F- r a n k r e i ch.

Paris, 5. März. Die „Uni'on" inacht da-
rauf aufmcrksani, welche Verwandtschafts-
bandc das Hans L>ardinien an die ita-
licnischen Fürsten bindet, die durch die
Annerion beraubt würden. König Viktor
Emanucl I., welcher von 1802 bis 1821,
Zcit sciiier Abdankunq^ rcgierte, hatte die
Prinzesfln Marie Thercsia Iohanna Io-
svphinevonOestcrrcich Modenageheirathet.
König Karl Albert, wclchcr von 1331

nuels ist. 3) Den Hcrzog von P.wna
desscn Groß Onkel, Ludwig XVIII. dic
Nechrc des Fürsten Karl Albcri von Ca-
riqnan verrheidigte und ihin zu,» Thrc^
vcrhalf. 4) Den beiligc-n Vater, wähmd
Karl Emanuel IV. in Nom ciii so groß-
müthigcs Aspl fand.

Paris, 6. März. Das Ioimial des
Debats berechnet den iiciieii Staiid der
französischen Arkilleric, wic derselbe
nach dem letzten Erlasse hergcstellt werdcn
svll, auf 20 Linienreqimeiitcr mit 212 Bat-
terien oder 1272 Geschützcn, was cincm
Hecr von 600,000 Maim cutsprechen
würdc.

E tt g l a n d.

Lottdon, 6. März. (Schluß^cr Par-
laineiiks-Sitzunq.) Fitzgcrald sagt: die
Einverleibunq Savopeiis cnthalte ein Priip
zip, das wichtiqer sei, als die Abtretinig
des Territoriniiis selbst; deim die Kaistr-
rede enthalte eine Aiispieluiig ans dic „na-
tiirlichen Grenzen." Enropa erwarte von
England, daß es die Jnitiative qeqcn dicse
Politik erqrcife; statt desscn schlaqc aber
die Negiernng die Billignng des Haiidelö-
vertrags vor. - Dies erscheine wie eme
Billigung der französsschen Polstik, wk-
qegen ein ernster Protest nothwcndig s".
ES sei daher räthlich, die. Diskussio'i
nach der Disknssion nbcr die Eiilverleibung
von Savopen zn verschieben. Brigv
mißbilliqt die Nede Fitzgerald's, der 4"^
tei .qcqen den Handelsvertrag neM
Noe'buck hält cs für uothweudlg, d-'I>
die Kaiiimer zucrst ihre Mciiiuiig gkgt

die Einverleibuiig Savopeus aus,preipc,
bevor sie dkn Handclsvcrtraq diseutirk.
N ui'scll: Weuii ein Mitglied dic g-rogc
aus dcn Häuden dcr Regicrung uehmc'
ss.- i'u audere übertrageu wokle, I



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