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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52470#0122
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Kiel, 29. Juli. Heute Mittag fand der Stapellauf
des zum Erſatz der „Loreley“ gebauten Schiffes ſtatt. Der
Vice⸗Admiral Wickede taufte den Abiſo auf den Namen
„Greif“. ö
Hamburg, 29. Juli. Es wurde hier der Afrikareiſende
Lieutenant Iſrael verhaftet. Derſelbe ſchrieb für
das Berliner Tageblatt.
Freiberg, 28. Juli. Die Verhandlungen im So-
zialiſtenprozeß wider Bebel und Genoſſen wurden
heute beendet. Die Urtheilsverkündung findet am Mittwoch,
den 4. Auguſt, Nachmittags 4 Uhr, ſtatt.
München, 29. Juli. Die Allg. Ztg. dementirt das
Gerücht von der Theilnahme des Prinz⸗Regenten an
dem elſäſſiſchen Kaiſer⸗Manöver.
Kiffingen, 29. Juli. Der Geſandte Chinas,
Marquis Tſeng, verhandelte geſtern den ganzen Tag mit
Bismarck und reiſte heute früh von hier ab. (S. Berlin.)
Aus Württemberg, 28. Juli. Karl Mayer,
Württembergs großer Volksmann, wie ihn die Voll-
blutdemokraten nennen, hat wieder einmal das hohe Seil
beſtiegen, um Vorſtellungen in der Politik zu geben. In
Folge der vor einigen Wochen erfolgten Beförderung des
ſeitherigen, national geſinnten Reichstagsabgeordneten und
bisherigen erſten Staatsanwalts am Stuttgarter Landgericht,
Dr. Lenz, zum Oberſtaatsanwalt beim Oberlandesgericht,
iſt der V. württemb. Wahlkreis, umfaſſend die Oberamts-
bezirke Eßlingen, Kirchheim, Nürtingen und Urach, in die
Lage verſetzt, einen Reichsboten nach Berlin zu wählen.
Dr. Lenz iſt kurz nach ſeiner Ernennung zum Oberſtaats-
anwalt beim höchſten württ. Gericht als Reichsgerichtsrath
zum Reichsgericht nach Leipzig berufen worden und hat
bereits vergangene Woche die nachgeſuchte Entlaſſung aus
dem württ. Staatsdienſt erhalten. Da Dr. Lenz eine Wahl
nicht mehr annimmt, ſo hat die deutſchgeſinnte Partei
Dr. Adä sen. in Eßlingen als Candidaten aufgeſtellt,
den die demokratiſche Partei als einen Anhänger Bis-
marcks auf die ſchärfſte Weiſe bekämpft. Candidat der
Demokratie iſt der frühere Poſthalter Retter von Ell-
wangen, für den die Demokratie ihre beſten Fechter auf
den Wahlplatz ſchickt. Die Demokratie will den ſeit Jahren
von den Nationalen behaupteten Reichstagsſitz des V.
Wahlkreiſes erwerben, den dieſe aber hartnäckig vertheidigen.
Letzten Sonntag trat Retter im „Wilden Mann“ in Urach
vor einer großen Wahlverſammlung mit ſeinen Freunden
Karl Mayer und Bankier Hausmeiſter von Stuttgart auf.
Alle drei machten glänzend Fiasko, namentlich der, Haupt-
redner Karl Mayer, dem die Profeſſoren Fuchs und Höl-
der, am evangeliſch⸗theolog. Seminar, in glänzenden Reden
enigegentraten und ihm einen Spiegel ſeines langjährigen
Thun und Treibens zum Schaden des deutſchen Reichs
vorhielten. Die Demokratie und deren Beſtrebungen wurden
unter das rechte Licht geſtellt, ſo daß der jederzeit redeluſtige
Maher zuletzt ganz ſtumm daſaß und meinte, eine ſolche
„Naturgeſchichte der Volkspartei“ wie heute habe
er noch nicht gehört. In meiſterhaften Zügen geißelte auch
Dr. Klöpfel die Volkspartei und forderte zum Einſtehen
des dem Reiche freundlich geſinnten Candidaten Dr. Adä
auf. Die Demokraten haben in Urach dinen argen Durch-
fall erlebt und fuhren in ihres Nichts durchbohrendem Ge-
fühle aus dem Uracher Thal.
Straßzburg, 29. Juli. In auswärtigen Blättern,
ſchreibt die Straßb. Poſt, finden wir allerlei Nachrichten
über das Ergebniß der hieſigen Gemeindraths-
wahlen, die auf irrthümlichen Anſchauungen über die
hieſigen Zuſtände und Verhältniſſe beruhen. Es iſt beim
beſten Willen nicht möglich, alle dieſe Irrthümer zu be-

richtigen. Wir wollen uns darauf beſchränken, den haupt-
ſächlichſten richtig zu ſtellen. Da heißt es in verſchiedenen

Blättern:
Nach uns aus guter Quelle zugegangenen Nachrichten iſt der
chauviniſtiſchere Theil der „Altdeutſchen“, alſo die hitzigen Na-
tionalliberalen, von dem Ausfall der Wahlen in Wirklichkeit kei-
neswegs ſo entzückt, wie ſie ſich in der altdeutſchen Preſſe geber-
den, ja es ſoll ſogar in dieſen Kreiſen einige Mißſtimmung ge-
gen Herrn Back herrſchen, dem man mit Recht oder Unrecht die
Schuld daran zuſchiebt, daß nicht „energiſchere“ Altdeutſche auf
dieſe Liſte geſetzt worden ſeien.

Das iſt eine ganz irrige Meinung, der jegliche Begrün-
dung fehlt. Die Altdeutſchen haben nie und nimmer da-
ran gedacht, aus der Frage der Gemeinderathswahlen eine
politiſche Action zu machen. Sie haben im Gegentheil
ſtets dahin gearbeitet, daß aus der Wahlagitation jede
politiſche Beimiſchung entfernt werde, und alle ihre Be-
ſtrebungen waren dahin gerichtet, die Candidatenliſte für
den Gemeinderath mit den gerade für dieſen Zweck tauglich-
ſten Männern zu beſetzen, ohne jede Rückſicht auf die po-
litiſche Anſchauung der letzteren.
Oeſterreichiſche Monarchie.
Wien, 29. Juli. Das Erzherzogspaar Karl Lud-
wig reiſte heute Vormittag nach Rußland ab zum Beſuche
der ruſſiſchen Kaiſerfamilie.
Wien, 29. Juli. Ruſſiſche Blätter verzeichnen mit
Befriedigung die Nachricht, daß die Warſchauer Uni-
verſität einen Preis von 900 Rubeln für Werke aus-
geſchrieben hat, worin der Nachweis geführt wird, mit
welchen Mitteln die Deutſchen die an den Ufern der Elbe
oder Weichſel und am Baltiſchen Meere anſäſſigen
ſlaviſchen Volksſtämme verdrängt und „kalt-
geſtellt“ haben.
Wien, 29. Juli. Der Miniſter Kalnoky begiebt
ſich heute für mehrere Tage nach Iſchl und Graf Taaffe
nach Elliſchau. — Die „Politiſche Correſpondenz“ meldet
aus Rom, Robilant werde Mitte Auguſt ſeine Beſitzung
in Piemont beſuchen, er denke aber nicht daran, ſich in
der nächſten Zeit in das Ausland zu begebeu. Der Bot-
ſchaftsrath Fürſt Kantakuzen iſt von Berchtesgaden
hier eingetroffen, um die Geſchäfte der ruſſiſchen Botſchaft
zu übernehmen, da der Botſchafter Fürſt Labonow⸗Ro-

ſtowski einen zweimonatlichen Urlaub angetreten hat.

Prinz Reuß iſt heute aus Urlaub zurückgekehrt.

Wien, 29. Juli.
3 Erkrankungen und 3 Todesfälle, in Trieſt 10 Er-
krankungen und 1 Todesfall an der Cholera vorge-
kommen.
Gaſtein, 29. Juli. Der Kaiſer machte geſtern vor
dem Eſſen eine kurze Ausfahrt, war Abends zum Thee
in der Familie des Grafen Lehndorff, wo er bis 10 Uhr
Abends verweilte. Heute früh nahm der Kaiſer ein Bad,
empfing dann den Generallieutenant v. Albedyll zum Vor-
trage, und machte um 12 Uhr eine Spazierfahrt. — An
die Wittwe des verſtorbenen Gouverneurs von Berlin.
General der Cavallerie von Williſen hat der Kaiſer ein
Beileidstelegcamm abgehen laſſen. — Die Kaiſerin von
Oeſterreich wird übermorgen hier eintreffen.

ͤ Aus Stadt und Land.
§ Heidelberg, 30. Juli. Zum erſten Male, nachdem ſich die
Aula der Univerſität aus einem nüchternen Amtszimmer in einen
künſtleriſch ausgeſtatteten Prachtſaal umgewandelt, vollzog ſich in
ihr geſtern Nachmittag eine feierliche Handlung. Gegen 5 Uhr
hatte ſich in derſelben eine größere Verſammlung eingefunden, um der
feierlichen Uebergabe des nenen Univerſitätsbanners anzu-
wohnen. Zu den Anweſenden zählten viele Damen. Bald
nach dem Erſcheinen Sr. Magnificenz des Herru Prorektors Geh.
Rath Dr. Bekker nahm die Feierlichkeit ihren Aufang. Unter
dem Vorantritt dreier weißgekleideter junger Damen wurde
das neue Univerſitätswahrzeichen, geleitet von einer Abord-
nung der Studentenſchaft, in den Saal getragen. An der dem
Eingange gegenüberliegenden Seite, vor dem dort befindlichen
Podium nahm man Aafſtellung. Nachdem jetzt die Feier durch
einen Geſang des akademiſchen Geſangvereins eröffnet, ſprach eine
der jungen Damen einen Prolog, der die Schickſale der Univerſität
ſchilderte und in zündenden Worten ihren Gründer Ruprecht, den
Wiederherſteller Karl Friedrich, ſowie unſern Großherzog und
den deutſchen Kaiſer feierte. Im ſichern Schutze des ſtarken deut-
ſchen Reichs dürfe die ſchickſalserfahrene Ruperto⸗Carola unter
dem neuen Banner voll Zuverſicht und ſtolzen Muthes in die
Zukunft ſchauen. Frau Geh. Rath v. Bulmerincg verlas darauf
die Widmungsurkunde, in welcher es heißt, daß das Banner bei
feierlichen Anläſſen der Univerſität zur Verwendung kommen ſolle,
aber auch allein der geſammten Studentenſchaft bei beſonders feier-
lichen Gelegenheiten reſp. Aufzügen zur Verfügung ſtehe. Nunmehr
übergab Herr Prof. Hol ſten dem Herrn Prorektor ein ſilbernes
Schreibzeug, welches das Profeſſorencollegium der Univerſität ge-
ſchenkt. Herr Prof. Holſten verlas hierbei gleichfalls eine Ur-
kunde, welche beſtimmt, daß das Schreibgeräth in Gebrauch ge-
nommen werden ſolle, wenn ein Sproß unſeres Fürſtenhauſes in
das Album der akademiſchen Bürger Ruperto⸗Carolas einzu-
tragen ſei. Das koſtbare Geſchenk iſt nach einem Entwurf des Hrn.
Prof. Götz⸗Karlsruhe von unſerm Mitbürger, Herrn Silber-
arbeiter Trübner, gefertigt worden und ſtellt ſich als ein
Cabinetsſtück kunſtgewerblicher Leiſtungsfähigkeit dar. Herr Pro-
rektor Geh. Rath Bekker ergriff nun das Wort, um in marki-
gem und gedankenvollem Vortrage die bevorſtehende Univerſitäts-
feier zu würdigen und Allen ſeinen Dank auszuſprechen, welche
dazu beigetragen, daß ſich die Jubelfeier ſo großartig und glänzend
geſtalten werde. Zunächſt gebühre dieſer Dank unſerm Landes-
fürſten, durch deſſen Willen das Feſt in dem außerordentlichen
Umfange ermöglicht werde, dann der opferwilligen Bürgerſchaft,
ferner den Künſtlern, die Phantaſie, Geſchmack und künſtleriſches
Können in den Dienſt der Sache geſtellt und ſchließlich allen Kreiſen,
welche ſchaffend und fördernd bei den Vorhereitungen thätig ge-
weſen. Seinen beſonderen Dank ſprach Redner den Geſchenk-
geberinnen des Univerſitätsbanners — daſſelbe iſt bekanntlich von
den Frauen und Töchtern der akademiſchen Lehrer geſtiftet —,
ſowie den Geſchenkgebern des ſilbernen Schreibzeugs aus. Schließ-
wandte er ſich au die ſtudentiſche Deputation mit dem Wunſche,
daß die akademiſche Jugend das neue Banner jederzeit als ein
Zeichen der Einigkeit und des Fortſchritts hochhalten möge. Der
Bannerträger inmitten der Deputation, Herr cand. med. Klaus,
Vorſitzender des Ausſchuſſes der hieſigen Studentenſchaft, ant-
wortete in einer kurzen aber ſchwungvollen Erwiderung. Er
drückte ſeine und ſeiner Commilitonen Freude darüber aus, daß
es ihnen vergönnt ſei, das Banner auf ſeinem erſten Ehrengange
zu tragen und gelobte, die Studentenſchaft werde das nene Banner
als ein Wahrzeichen hohen idealen Strebens zu allen Zeiten hüten
und in Ehren halten. Mit einem Schlußgeſang des akademiſchen
Geſangvereins hatte die Feier ihr Ende erreicht. Das neue Banner
iſt nach einem Entwurf des Herrn Profeſſor Götz in Karlsruhe
ausgeführt worden. Es iſt von koſtbarſter ſchwerſter Seide, ver-
ſehen mit prachtvollen, künſtleriſch ausgeführten Stickereien, die
meiſt eine allegoriſche Bedeutung haben. Die vordere Seite bietet
ein von einem Lorbeerkranze umrahmtes Medaillonbild, das auf
einer Lehrkanzel thronend den Genius der Wiſſenſchaft mit Fackel
und Buch darſtellt. Zu den Seiten befinden ſich die Wappen
von Baden und Heidelberg, im Hintergrunde ſchimmert die Schlob-
ruine. Die Inſchrift des Banners lautet: „Universitas literarum
Heidelbergensis 1386 bis 1886“. Nach den vier Ecken des
Mittelfeldes zu ſind die Symbole der vier Fakultäten
eingeſtickt. Der obere Theil iſt mit den Wappen des deutſchen
Reichs und Palmenzweigen geſchmückt. Das Banner läuft in
ſchwunghaft geformten Enden aus. Zu der Zierde ſeines untern
Theils gehört auch das von Lorbeerzweigen umgebene Mono-
gramm der Ruperto⸗Carolg. Die Rückſeite des Banners, welche
einfacher gehalten iſt, enthält die Widmung: „Geſtiftet von Frauen
und Töchter der akademiſchen Lehrer.“ An jeder Seite des Bau-
ners befinden ſich goldſchimmernde Bänder und Schnüre. Mit
reichen Verzierungen, die meiſt mit Goldbronce überzogen ſind,
iſt die Stange verſehen. Kurz vor ihrer ſchön geformten Spitze
prangt der Kopf des Heidelberger Löwen, ebenfalls in goldiger
Farbe leuchtend. Möge das neue Banner allezeit, dem Wunſche
des Herrn Prorektors gemäß, ein Wahrzeichen der Einigkeit und
des Fortſchrittes für Docenten und Studirende der Ruperto-
Carola ſein.
* gridelberg, 30. Iuli. Von der Redaction der „Ruperto-Carola“
(Redaction Geh. Hofr. Bartſch, Verlag O. Petters) geht uns folgende
Mittheilung zu; Das Schloß feſt, welches Seitens der Regierung
am Dienſttag, 3. Anguſt d. J. für eingeladene Perſonen veran-
ſtaltet wird, ſoll Seitens der Stadt am Donnerstag, den 5. Au-
guſt gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pfennig pro Perſon für das
Publikum wiederholt werden. Wir wollen nicht verfehlen, auf
dieſe, durch das höchſt dankenswerthe Entgegenkommen der be-
theiligten Miniſterien und der Großh. Domänendirektion herbei-
geführte Bereicherung des Programms der Jubiläumsfeſtlich-
keiten rechtzeitig aufmerkſam zu machen.
beidelberg, 30. Juli. Die National⸗Univerſität in Athen
entfendet zur hieſigen Jubiläumsfeier die Profeſſoren Venizelos
und Coſtis, ſowie den Sekretär Gouneraki.
* Heidelberg, 30. Juli. Profeſſor Dr. Georg Cohn an der
bieſigen Univerſität hat vom japaniſchen Miniſterium unter glän-
zenden Bedingungen einen Ruf an die juriſtiſche Fakultät in
Tokio erhalten.
* Stidelberg. 30. Juli. Dieſer Tage ging uns von der General-
direktion der Gr. Bad. Eiſenbahnen der Fahrplan für die Extra-
perſonenzüge zu, die anläßlich des Jubiläumsfeſtes in der
Zeit vom 2. bis 7. Auguſt neben den fahrplanmäßigen Schnell-
und Perſonenzügen mit allen drei Klaſſen zur Ausführung kom-
men. Wir entnehmen demſelben Folgendes: I. Mannheim —
Heidelberg und umgekehrt: Von Mannheim wird vom

Z. bis 5. Aug. jeden Morgen 7²6,‚ am 6. Aug. um 6* und außer-

dem am 4. und 7. Aug. um 6 Uhr Abends ein Zug mit Anhalt
an allen Stationen abgelaſſen. Fahrzeit 32 Minuten. Von

Heidelberg nach Mannheim gehen vom 3. reſp. 4. Aug. ab folgende

Geſtern und heute ſind in Fiunte

Züge: Am 4. und 7. Aug. 125 Morgetts und 11%0 Abends und

am 6. Aug. 12 Morgens und 5 Nachm. II. Speyer
Schwetzingen —Heidelberg und umgekehrt:

Von
Schwetzingen nach Heidelberg vom 2. bis 7. Aug. Vorm. 7.

Von Speyer nach Heidelberg (auf allen Zwiſchenſtationen an-

haltend) am 4. und 7. Aug. Nachm. 3*, am 6. Aug. Mrgs. 510.
Von Heidelberg nach Schwetzingen vom 2. bis 7. Aug. 12˙0
Abbs. Im 6. Ang. 54 nach Speyer am 4. und 7. Aug. 11*
83., am 6.

Aug. 5“. Nachm. III. Karlsruhe— Heidel-

berg und umgekehrt: Von Karlsruhe nach Heidelberg am

3., 4., 5. und 7. Aug. 6“ Vormittags (nicht auf allen Zwiſchen-

ſtationen anhaltend), am 4. und 7. Aug. Nachm. 5% (überall an-

haltend), am 6. Aug. Vorm. 6 (nirgends anhaltend). Außer-
dem am 6. Aug. von Bruchſal Morgens 6 (überall anhal-
tend) und von Durlach Morgens 68, welch' letzterer Zug
jedoch nur in Weingarten und Untergrombach anhält. Von
Heidelberg nach Karlsruhe am 4., 6. und 7. Aug. Mrgs. 12˙5

(nicht überall anhaltend), am 4. und 7. Aug. 11= Abds. (überall

anhaltend), am 6. Aug. Abds. 6 (überall anhaltend). IV. Mos-
bach— Heidelberg

Heidelberg nach Mosbach am 4. und 7. Äug. 11 Abds., am
6. Aug. 6²5 Abds.
delberg ab am 4. und 7. Aug. 11 Abds., am 6. Aug. Nachm.
4 4 und Abds. 6⁵5. Ferner enthält der Fahrplan noch Auſchluß-
züge von Bretten nach Bruchſal und Pforzheim nach Durlach.
UHeidelberg, 30. Juli.

über Eberbach und umgekehrt.
Von Mosbach nach Heidelberg am 6. Aug. Vorm. 550. Von

* (Schönengerichtsſitzung vom 29. ds.)
Karl Reiſinger, Kutſcher dahier, wegen Uebertretung des § 3061 *4

V. Heidelberg—Jagſtfeld: Von Hei⸗ +*

R.⸗St.⸗G. angeklagt, hat ſich der polizeilichen Strafverfügung

unterworfen, Friedrich Schilling, Dienſtmann dahier, wird wegen
Uebertretung der Dienſtmannsordnung zu 3 Tagen Haft, Heinrich
Hafner, Steinbrecher und Johann Joſeph Oechsner, Maurer da-

hier, wegen Hausfriedensbruchs und Körperverletzung erſterer zu *

14 Tagen Gefängniß und 12 ¾. Geldſtrafe event. 3 Tagen Ge-
fängniß, letzterer zu 12 %¼. Geldſtrafe event. 3 Tagen Gefängniß
verurtheilt. Franz Sauer, Maurer von Eppelheim, wegen Thät-

lichkeiten angeklagt, bat ſich der volizeilichen Strafverfügung unter-

worfen. Eliſe König gen. Herrmann, Dienſtmagd hier, wird

wegen Diebſtahls zu 3 Tagen Gefängniß, Nikolaus Rohr, Land-
wirth von Handſchuchsheim, wegen Bedrobung zu 6 Tagen Ge-

fängniß, Michael Kettemann, Taglöhner von Kirchheim, wegen

Widerſtands und Ruheſtörung zu 14 Tagen Gefängniß und 4

Tagen Haft, Chriſtoph Schreiber, Knecht von Altlußheim, wegen
Diebſtahls zu 26 Tagen Gefängniß verurtheilt. Adam Sauer,
Landwirth von Heddesbach, wird von der Anklage wegen Körper-

verletzung und Widerſtands freigeſprochen, Karl Höhnle, Taglöhner

von Eppelheim, wegen Diebſtahls zu 10 Tagen Gefängniß ver-
urtheilt.

unterworfen. Die Verhandlung gegen Johaun Georg Wittmann II.
Landwirth und Jakob Guldemann, Bierbrauer von Sandhauſen,

wegen Beleidigung von Ph. Schmitt angeklagt, wird durch Ver-

gleich erledigt.
HZteidelberg. Mittheilungen aus der Handelskamme
für den Kreis Heidelbergenebſt der Stadt Eber bach
In der am 24. dieſes Monats ſtattgehabten Plenarſitzung wurde
die neu gewählten Mitglieder, Herren A. Hirſchel Sohn, Ma
Mühlmann und Carl Pirſch, ſämmtlich von Heidelberg, einge
führt und von dem Vorſitzenden begrüßt.

wurden: Herr Rud. Heubach zum 1. Vorſitzenden, Herr Wilh
Landfried zum 2. Vorſitzenden und Herr Max Klingel zum Rech

ner. Darauf trat man in die Berathung der weiteren Gegen-

ſtände der Tagesordnung ein.

Von einem hieſigen Wahlberechtigten iſt der Antrag einge-
gangen, die Handelskammer möge ein gedrucktes Verzeichniß
eingetragenen
Firmen mit Angabe der Inhaber derſelben und des Datums und
Man beſchloß vorerſt
Erhebungen über die hiermit verbundenen Koſten zu veranſtalten,

ſämmtlicher in ihrem Bezirke handelsgerichtlich
der Nummer des Eintrags herausgeben.

um ermeſſen zu können, ob letztere nicht im Mißverhältniß zu

dem praktiſchen Werthe und der Nachf rage nach dieſem Verzeich-

niß ſtehen werden.

Laut einer anher gelangten Mittheilung des Gr. Hauptſteuer-

amtes Heidelberg werden die Bureau's desſelben während de
Jubiläumswoche in der Regel nur Vormittags geöffnet ſein un

Mittags geſchehen. Am Freitag den 6. Auguſt, eventuell an dem
jenigen Tage, an welchem der Feſtzug ſtattfindet, werden di
Bureau's des Gr. Hauptſteueramtes während des ganzen Tage
geſchloſſen ſein. Hiervon wurde den Intereſſenten d
Bekanntmachung der Handelskammer Kenntniß gegeben.

Eine den Gr. Bezirksämtern ſeitens des Gr. Staatsminiſteriums

zugegangene Mittheilung, betreffend die Viſtrung von Reiſepäſſe
nach Rußland, welche der Handelskammer von dem Gr. Mini
ſterium des Innern zum ſachdienlichen Gebrauche übermittell
wurde, hat folgenden Wortlaut: ö

„Nach Mittheilung der Kaiſerlich Ruſſiſchen Geſandtſchaft iſt

die ſtrenge Handhabung der bezüglich des Uebergangs Angehörige
der moſaiſchen Religion über die ruſſiſche Grenze beſtehende

erſchwerenden Vorſchriften den ruſſiſchen Behörden neuerdings
eſche orden. Die Kaiſerl. ruſſiſche Geſandtſchaft hat-
dabei ſich dahin geäußert, daß es nothwendig ſei, daß Israe-
liten, welche das zur Ueberſchreitung der ruſſiſchen Grenze

eingeſchärft worden.

nöthige Viſum zu erhalten wünſchen, ihre Päſſe perſönlich
bei der Kaiſerl. Ruſſiſchen Geſandtſchaft zu dieſem Zwadte pra-
ſentiren, um über die Tragweite der neuen Anordnungen be-

Nachtheilen ausſetzen wollen.“

inbiläum des Präſidenten des Reichsbank⸗Directoriums, Excellen

laß eine Glückwunſchadreſſe an denſelben zu richten.

Aus Veranlaſſung des Gr. Miniſteriums des Innern wurden

ſeitens der Handelskammer hier und im Bezirke Erhebungen be-

Mathias Michaeli, Steinhauer von Doſſenheim, wegen
groben Unfugs angeklagt, hat ſich der polizeilichen Strafverfügung

Man ſchritt hierauf
zur Neubeſetzung der Aemter, wobei wiederum einſtimmig gewählt

die Abfertigungen in der Zeit von 7 Uhr Morgens bis 12 Ubr

ereits durch

lehrt werden zu können, wenn ſie ſich nicht Weiterungen und
Am 27. Septemder d. JS. findet das fünfzigjährige Dienſt-
v. Dechend ſtatt; die Handelskammer beſchloß aus dieſem An“

treffs auswärtiger Handelsbeziehungen gemacht und darüber Be⸗ *

richt an genannte hohe Stelle erſtattet.

Näheres kann hierüber nicht veröffentlicht werden, da die B?

handlung der Angelegenheit als eine „vertrauliche“ vorgeſchrie-

ben war.

0 Eypinzen, 29. Juli. Nach dem ſoeben ausgegebenen Jahres-
bericht wurde die hieſige höhere Bürgerſchule im Schuljahr

1885/86 von 165 Schülern beſucht. An der Anſtalt wirkten
ordentliche und 4 außerordentliche Lehrer.
durch bezirlsärztliche Anordnung wegen Auftretens des Schar-
lachs vom 10. bis 26. Mai geſchloſſen werden.

tag den 31. Juli ſtatt.
die zwiſchen Bruchſal und Sinsheim ſtattfinden, werden einzelne

Orte unſeres Bezirks eine ziemlich ſtarke Einquartirung erhalteſh

beſonders Elſenz, Eichelberg, Tiefenbach, Landshauſen, Sulzfel
und Rohrbach. Eppingen wird nur
werden, wenn dieſelben wegen ſchlechten Wetters nicht bivakiren
können. — Die Ernte hat ſeit einigen Tagen begonnen; wen
wir nur beſſeres Wetter bekämen, daß dieſelbe gut unter Dach
käme. Sie verſpricht nach den Ausſagen der Landleute in

Hinſicht eine gute zu werden. — Mitte Auguſt wird dahier eil.

Landesbienenfeſt gefeiert, auf welches hin die Bienenvätel

ſchon jetzt große Vorbereitungen treffen.
„Aus haden. Wie der „Oberl. Bote“ erfährt, haben Ihur
Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogil

den Abgebrannten in Todtnauberg die hohe Gabe von

300 Mk. zukommen laſſen. — Die Schutzmannſchaft von
78 Manen wird um 8 Mann erhöht.
ann.

2 ——— — —
Für die Redaktion verantwortlich: Fr. Emmerung in Sedelde“

Die Schule mußte

Die öffentliche
Schlußprüfung findet Freitag den 30. und der Schlußakt Sams“ꝰ
er Juli Die Ferien dauern bis 13. September-
—Bei den diesjährigen Truppenübungen der 28. Diviſion,

dann mit Truppen belegt

jeder

Sie zählt dant
 
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