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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Juli bis Dezember)

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Nr. 229-255 (01. Oktober 1902 - 31. Oktober 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23861#0737
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nachteilige Wirkung, die die Warenhäuser überall für den
s^dlstmw hervorbringen, bckämpft werden müssein Der badi-
Im ^sfetzeutwurf gehe nicht weit genug, Das Stammhaus

insgesamt seiner Filialen, für den Gesamtumsatz zu der
^Uer vcranlagt uud diese entsprechend bemessen werden,

> Aus Baden, Aus Bruchhausen wird gemeldet: Wäh-

einer groszen Schlägerei zwischen Burschen von

- ^,und Cttliugenweicr wurde am Sonntag Abend das Bahu-
»,ll'ise von deu stceitenden Parteien derart belagcrt, datz der
?^sonenzug so lange nicht weiterfahren konute, bis eiuer Räu-

der Geleise geluugen war. Der friedenstillende Polizei-
»,k>ier wurde durchgeprügelt. — Jn Klengen brannte das
^Nlvesen dcs Laudwirts und Holzhändlers Joh. Emminger
j?llig nieder. Die Fahrnisse konnten zum grotzen Teil gerettet
^rden. Emmingcr ist versichert. Das Feuer entstand auf dem
'Peichex, die Entstehungsursache ist unbekannt.

Kleine Zeitung.

z- ^ Miiucheu, 13. Oklober. Die „Mimch. N. N."
Areiben: Eino sehr lobnende und einbringliche Beschäf-
llgung ist beknnntlich dns Gewerbe eines Hotelhausknechts
ch München. Obwohl die Hausknechte keinerkei festen
kkvhn bcziehen und nnr auf Trinkgchderk angewiesen
Md, daraus auch noch die „Assistenz" eines zweiten Bur-
Mn zn bezahlen haben, so beträgt das jährliche Einkom-
Arn eines ersten Hansknechts inuner noch nach Tansen-
Mu Wie die Besitzerin eines Hokels in der Nähe des
Ndhnhofes iy einem dieser Tage gegen ste durchgefü'hr-

Entschädigungsprozeß vor Gericht angab, wurden
dr fiix die Vgrgebnng eines derartigen PostenS von Be-
^rrbern schon 1600 Mark jährlich geboten!

-— Dic Dcntschc Biiren-Zentrale in Ainnchcn hat den
A.echenschaftsbericht über ihre zweijä'hrige Thtztigkeit ver-
Alentlicht. Jn dieser Zeit hat sie rund 212 000 Mk.
"ar Geld und 130 000 Mk. in Waren an die Buren ab-
4rliefert.

- -— Benedig, 9. Oktober. Ueber den E i n st u r z
^ Campanile von San Marco berichten die
ichasler Nachrichten" in Bestätigung früherer Nachrichten
jEer die wahren Ursachen des Zusammenbruchs: Jn
Nr Wohnnng des Kustoden, am Fuß des Turms, fand
W, nachdem der «chntt weggeräumt war, ein starker
jUnschnitt in die Bcaner vor, der gemacht wurde, um für

Wächter eine „cncina economica" (Sparküche) einzu-
Msten. Ferner zeigte sich, daß man eine geränmige
^ische ausgemeißelt hatte, damit dieser kostbare Wächter
^arin sein Küchengeschirr, sowie den — Abtritt, einen
Aandschrank und ein kleines Aguarium unterbringen
chnne! Sodann wurde zum Behuf der Vergrößerung
^ines Zimmers die Maner beinahe .um die Hälfte des
Durchmessers abgetragen; auch die gegenüberstehende
^lauer wurde um fast einen halben Meter dünner ge-
Macht. Schließlich wurden noch auf beiden Seiten des
s^urmes Luftlöcher gebohrt. , Wch recht hatte doch Ilrchi-
Eekt Boni mit seinem Ausruf: „Der Campanile ist zu-
wininengestürzt wis ein Mann, dem man mutwillig
oie Beine abgesägt hatte." Dagegeiu fanden sich keinerlei
Anzeichen, daß die Fundamente nachgegeben haben, und
^as ist ein großer Trost für die Venezianer. Denn wenn
Ne Fundamentiernng der Stadt überhaupt bedroht wäre,
)v inüßte sich dies doch gewiß in erster Linie beim
^ampanile zeigen, wo eine ungeheure Last auf einer
lehr schmalen und keineswegs besonders sorgfältig fun-
^ierten Fläche ruhte. Jn den letzten Tagen ging das
Aerücht um, daß auch der Campanile Les Giotto in
Ä.l orenz bedroht iei. Es war ein größeres Marmor-
uück herausgefallen, was man unkluger Weise natürlich
M'folglos zu vcrheimlichen gesucht hatte. Die durch den
Preßlärm erzwungene gründliche Üntersuchung soll aber
^rgeben haben, daß dieser Turm mit nichten gefährdet

— Wien, 11. Oktober. Eine Nähnadel i m
H erzen! Die „NeNe Freie Presse" meldet: Jn Wiener
Medizinischen Kreisen wird derzeit ein eigentümlicher Fall

lebhaft besprochen. Ein 13jähriger Knabe war auf dem
Eise gestürzt und hatte kurz darauf einen Abszeß in der
linken Hüfte bekommen, der zwar abheilte, nach l^
Jahren aber wieder an derselben Stelle erschien. Trotz
aller Bemühungen starb der Knabe. Bei der Leichen-
öffnung zeigte sich, daß er eine etwa drei Zentimeter
lange, ziemlich starke Nadel im Herzen getragen hatte,
deren Spitze nach dem Vorhofe des Herzens und deren
stumpfes Ende nach der Herzspitze gerichtet gewesen war.
Wie die Nadel in den Körper des Knaben gekommen,
konnte nicht festgestellt werden, klar aber ist, daß die Er-
schiitterung durch den Sturz am Eislaufplatze den Fall
eingeleitet und die Nähnadel an die Stelle gebracht
wurde, von der aus sie die krankhafte Verändernng in den
Geweben hervorrufen konnte.

— London, 13. Oktober. Angesichts der hohen
Fleischpreise in Deutschland wird eine telegra-
Phische Nachricht des „Daily Mail"-Korrespondenten in
Sydney zweifellos Fnteresse erregen. Der Korrespon-
dent teilt nämlich mit, daß die Fleischkonservenfabriken
von Narandera 120 000 Schafe zn dem Preise von 60
Pfennig bis 1 Mark das Stück aufkauften. Die Besitzer
der Schafe sahen sich wegen der durch die Dürre veran-
laßten Futternot genötigt, die Tiere zn jedem Preise los-
zuschlagen.

— Gcsiindheitsattest für spanische Heiratskandidaten.

Jn der ersten Sitzung nach den Gerichtsferien in Madrid
hielt der Justizminister die übliche Anrede und sprach von
der Notwendigkeit gewisser Reformen im Rechtswesen.
llnter anderem, so berichtet die „Jllustration", wies er
darauf hin, wie wünschenswert es sei, von jedem Braut-
Paare ein ärztliches Gesundheitszeugnis zu verlangen.
Es sei eine Sache von großer Wichtigkeit, daß nicht in-
folge leichtfertig geschlossener Ehen die SpitLIer und
Irrenhäufer bevölkert werden, nnd demnach geboten, daß
sich der StandesbeamtL weigere, Tranungen vorzuneh-
men, die nur unheilvolle Folgen nach sich ziehen können.

— Falsch verstonden. Heiratsagent: „Hicr ist dic Witwe
Lchmann — mittelgrotz — wiirde die Jhnen passen?" —-
Heiratslustiger: „Wenn die Mittel grotz sind, selbstverständ-
tich!"

— Ein Gemntsmensch. A.: Guten Tag, lieber Freund.
Jst es denn wahr, was man sich erzählt, Sie sollen grotze Ver-
'lnstc erlitten haüen?" — B.: „Leider ist es wahr. Habe nahe-
zu 100 000 Mk. verloren, und was das Schlimmste dabei ist,
gegen 1000 Mk. waren davon mein eigenes Geldl"

Kandek und Verkegr.

Oberrheinische Elcktrizitätswerke, A.-G., Wiesloch. Die in

Ver Generalversammlung vom 18. September d. I. beschlossene
Herabsetzung dcs Grundkapitals um 60 000 Mk. ist mmmehr
durch unentgeltliche Ueberlassung bon 60 Aktien an die Gesell-
schaft zum Zwecke der Amortisation durchgeführt. Das Grund-
kapital beträgt sonach 940 000 Mk.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für der>

Jnseratenteil Th. Bcrkenbusch, beide in Heidelberg.

?riniÄ ?6?A3.m6ri1pApi6r

2um 2nbinäon äor üinmuebAlüsor,

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— in Rollsn nnä l?soüstoll —

lul. IVvtt^tvin XruMolAvr-

nlrob Loolror, Iluiptstr. m

vmpüsblt 8III»er-, Llkenbeln-, Norn- rmä Xsturstöoke, kkslken,
BxsrrellspltLen in Leri>8teln unä äleersvlmiim.

PLvrlLSlStto kün kkspsnlltui'sil.

Gege» Schnupfen ist der neue
Schnupfenäther „Forman" anzuwen-
den, der ärztlicherseits mehrfach als
„geradezuidealesSchnupfen-
mittel" bezeichnet wird. Bei leichtem
Schnupfen Forman-Watte Dose 30
bei hartnäckigen Fällen Forman-
Pastillen zum Jnhalieren 50
Wirkung frappant! Jn allen
Apotheken. Man frage den Arzt.

8ktii-6jbmL86di«6ir-vtkei't6!

i ölivbe iscei'ksi', Koaeli 5, gsbranodt, Ll. 75 —

1 Otiioago, uoa, Ll. 178.—

1 Lmpb e, aat erkaltsn äl. 185 —

> kismmonch usu. U. 375 —

1 Ilsmmonä, gsbiaaotit, Ll. 200.—

1 Olivsr. NoäsII 2, ks8t nen. Ll. 315.—

I Oominglon, UoäsII 7, veoig ßsbralloät, U. -:75 —

1 Unäsr»vooh UoäsII 2, k^st nsa, U. 350 —

1 Voet, AgbrLllodt, äl. lOO. -

WU Oarantis vvirä kür »II« Ua^obinsll gsioistst >M
Lrobslisksrllvg okus LallkvsrbilläUokksit bsrsitviUiZ
L.uk 1Vlln8ob Uisksrllug gsgsn 2rMnug in UouÄtsratsn.
Vsimietllug v. ScUrsibmasvUinsu rn oollisutsn pgäiugllngsu.

6srl fiokmsnn'8 8olii'kibma8okin6n-8ui'63u,

Orsbsugllsso 11. »vL<>vN»««8- Orsbsugs88s 11.

Ltlm.vonIiölliKS

smpüsUit: _ _

Lss-, 1'lllirlr , NlskVss riucl Wasolr Lisrvlo»,
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8prvek8lLnckvll: 9—5 llkr.

— kilvereilli-AdwullFS-Kesobätt

Nauptsti'. 43. -i— »auptsti'. 43.

Zpsrialiläl.

krösstss Nskmoniagge 'lsiäelbsegs; KIs Lrtsu boistsn. Ssndsr
rmä sobusUs LsäisllUll^. llsslls krsise.

Lrrmvi«,

LiläsrginrnkmllllzsASsoUskt unä 8pisgsUsZsr mit Uotorbstrisb.

Kolzversteigerung.

Städtisches Forstamt Hetdelberg
versteigert

Freitag, 17. d. Mts.
nachm. Uhr (Zusammenkunft bei
dem Schoßvereinshäuschen
am Philosophenweg) aus Abt. II. 1.
Michelsberg: 35 Haufen Reisig, 3
Lose Schlagraum und 8 Ster gem.
Prügel.

Waldhüter Arnold in Handschuhs-
heim zeiat das Holz auf Verlangen vor.

Zchmuck auzgefiikne
ein vsrrüglichez

Elltsrrivüt NLvst bervästrtsk
Llststoäs. Lonvsrs., Lorrssp.,
I>ittsrutur. kasolksr Lrkolß iv
^ürnsstor 2sit. krstllu 2ollZ-
llisss. Nlr. 1.— pro Ltulläs.

Or. pstil. «s. 6. L.,
klöok >r. 56», parterrs.

fr»»ri!»8tHut lloü»ei8tvr.

krivatlllltsrriokt an smWlns ksrsongn
2ll jsäsr I»AS82sit.
OemelllsebaltUebe Xnrse
vow 1. 8sptsmbsr ä. 1. dis äuni n. 1.

S K K L- K K

vruchzachen bilUen
HnriebungsmiNeN


mlss «Nd Kreis--BerkL«dig«vgsblatt.

Ladung.

Nr. 28822. Der am 17. Februar
^872 zu Langensteinbach geborene, zu-
^tzt in Heidelberg wohnhaft gewesene,
letzt an unbekannten Orten sich auf-
^altende, Kaminfeger Wilhelm
Nagel wird beschuldigt, als beur-
^aubter Reservist ohne Erlaubnis aus-
Äewandert zu sein.

Uebertretung gegen 8 360 Nr. 3
2>es Strafgesetzbuchs.

Derselbe wird auf Anordnung des
^roßherzoglichen Amtsgerichts hier-
lelbft auf

^amstag, den 29. Novbr. 1902,
vormittags 9 Uhr

l>or das Großherzogliche Schöffen-
^richt Heidelberg zur Haupt-
^brhandlung geladen.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben
^lrd derselbe auf Grund der nach
E 472 der Strafprozeßordnung von
Königl. Bezirkskommando zu
Heidelberg ausgestellten Erklärung
v»uiteilt werden.

Heidelberg, den 13. Oktober 1902.

Fabian,

^ Großh. Amtsgcrichtssekretär.

Kotarielle Zeuer- u. Eindruchsprobe bestanden.

Kaffenschvänke,

prämiirt mit filberner StaatSmedaille, mit gebogeneu
UmfassungSmänteln und Sturzringen versehen, neueste
Konstruktion, jede Größe, Lager aller Nummern.
»»> Caffetten, do
feuerfest und diebesstcher in allen Größen.
Unfertigurrg fenerstcherer Sewölbethüre«. Rrchtve«
«nd «affenrtmmern. — Preisliste« gratis.
Daub's Geldschrauk-u. Eisschrankfadrik, Ketteng.19

S.s V V

0

vle ysrsiäntle aer klesigen Oereine

werden gebeten, ehe sie

Nunärchreiben, vrogramme, ?Iatrsre,
ktnlaäungen, kintrittztrsrten «.;. m.

anderweitig zum Druck vergeben, Berechnung und Bluster zu erbitten von der

Keiäelderger llerlagramtslt unä jgmckM

(störning ös Seikenbuzch)

Heidelberger Zeitung.

^ernsprecher rr. Untere Neckarstrasse ri.

Leistungsfähigste Druckerei am j)latze, gräßtes personal.
Daher sauberste und schnellste Lieferung.
 
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