Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 150 - 176 (1. Juli 1903 - 31. Juli 1903)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.11499#0114
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aus Stadt und Land.

Heidelbrrg, 17. Juli.

X Besuch der Salzbnrger Liedertafel in Heidelberg.

Nahezu 6 Jahre sind verflossen, seit der „L ip d e r k r a n z"
seine für alle Teilnehmer unvergeßliche Reise nach Nieder-
österreich und Wien angetreten hat. Jn seiner Reisebeschrei-
bung sagte der Chronist damals:

„Herrliche Tage habcn wir crlebt, viel Liebe, viel Frcund-
schaft haben wir gefunden, viel Neues, Schönes und Herrliches
gesehen, kurz, es waren Tage hohen Genusses, aber auch Tage
edelster Begeisterung im Dienste des deutschen Liedes, > des
Deutschtums überhaupt. Wohl zeitlebens werden die Reise-
teilnehmer, gewiß aber auch die wackeren Sangesbrüder, sich
dicser schönen Tage erinnern und sich des Segens freuen, welche
solche Kundgebungen unbedingt ausstreuen: Liebe zu allem
Schöncn, Hohen und Erhabenen, Trcue zu der gemeinsamen
Mutter Germania, Treue zum deutschen Heimatlande."

Diesem idealen Triebe folgend, hat die Salz b u rger
Licdertafel ihre schon seit Jahren geplante Reise nach
Deutschland gcstern, am 16. ds., angetreten. Nach eintäglgem
Aufenthalte in Schwäbisch Gmünd treffen die Sänger heute
Abend in Stuttgart ein, woselbst sie Gäste des „Stuttg. Lieder-
kranz" sind.

Sonntag, den 19. ds., mittags 1 Uhr 62 Min. werden die
Salzburger in einer Anzahl von ca. 70 Personen von Stutt-
gart aus hier eintrefsen und nach Empfang und Begrüßung
am Bahnhofe durch den „Liederkranz" die Quartiere beziehen,
woselbst gruppenweise das Mittagessen eingenommen wird.

3ZL Uhr versammeln sich die Sänger vor dem Hotel Lang
zur Besichtigung der Stadt und begeben sich dann mit der
Bergbahn nach der Molkenkur, zum Schlosse und Scheffel-
denkmal.

Abends halb 9 Uhr findet im großen Saale des städtischen
Saalbaues (Museum) ein Sängerbankett statt, woran sich
auch der Mannheim-Ludwigshafener Lehrergesangverein, wel-
cher in den ersten Tagen des August auf seiner Sängerreise
auch Salzburg besuchen wird, beteiligt, um auf diese Weise
jcht schon die licben Salzburger kennen zu lernen.

Montag früh halb acht Uhr ist Versammlung im Stadt-
garten. Abmarsch präzis U8 Uhr über -die neue Brücke,
Philosophenweg, Hirschgasse, alte Brücke, nach der Universität,
sodann über den Graimbergweg nach dem Schlosse, woselbst
beim großen Fasse ein Frühschoppen von Seiten des „Lieder-
kranz" den Gästen kredenzt wird.

Nachmittags-ist ein Ausflug nach dem „Adler" in Ziegel-
hausen geplant und 7 Uhr abends Talsahrt mit Kähnen und
Äbschiedstrank im Vereinshause des „Liederkranz".

„Und dann kommt die Nacht, die große Pause
Und alles wandert müd' nach Hause.

Jndessen der Sänger —

Bleibt immer noch länger".

Mögcn unsere lieben Salzburger Gäste eben solche blci-
benden, angenehmen und begeisternden Erinnerungen aus un-
sern Mauern mit in die Heimat nehmen, wie die Heidelberger
Liederkränzler solche im Jahre 1897 von dem schönen Salz-
burg gewonnen haben. — Gut Wetter und Pfälzer Humor!

Kilometerhefte. Vom 20. Juli ds. Js. ab werden in
Heilbronn Kilometerhefteinträge ab Jagstfeld nach allen ba-
dischen Stationen abgefertigt.

* Von der Straßenbahn. Zu unserer gestrigen Notiz wird
uns von bestunterrichteter Seite mitgeteilt, daß die ministerielle
Genehmigung zur Fortführung der Straßenbahn nach Neuen-
heim und Handschuhshcim noch nicht erfolgt sei. Wohl haben
die Pläne dem Ministerium vorgelegen, dieselben kamen iedoch
mit cinigcn Aendcrungen und mit dem Bemerken zurück, daß,
wenn die Abänderungen vorgenommen seien, das Projekt Aus-
sicht auf Genehmigung hätte. Erst bei der Genehmigung der
Projekte kann das Offenlegungsverfahren bei Großh. Bezirks-
amt eingereicht werden. .

/z Die öffentliche Wirtschaft in dcr nencn Stadthalle wird
morgcn eröffnet.

-st Theosophische Gescllschaft. Am Samstag, den 18. ds.
Mts., findet im Lokal des kaufmännischen Vereins, Hauptstraße
45, abends halb 9 llhr, eine Vorlesung statt über „Vereinbart
sich Christentum mit Theosophie?" Jedermann hat freien
Zutritt.

X Telefon-Verkehr. Jn dem gestern veröffentlichten An-
schluß-Verzeichnis ist zu lcsen:

Nr. 911: Seehagcn, Dr. Otto, Chemiker, Zähringerstraße 28;
Nr. 904: Wolf, Heinr., Möbelspeditcur, Hauptstraßc 190.

-j- Jn den Neckar gefallen ist gestern Nachmittag oberhalb
der ncucn Brücke der 8jährigc Sohn des Schlossers Ph. Doll in
Neuenhcim. Sein IZjähriger Bruder sprang ihm nach und
suchte ihn zu retten, vermochte es jedoch nicht und bcide san-
ken unter. Nur dem schnellen Hinzukommen des Fischers Hor-
nung ist es zu danken, daß die beiden Knaben dem Tode des
Ertrinkens entrissen wurden.

— Polizeibericht. Verhaftet wurde ein Dienstmäd-
chcn wcgen Diebstahls, cin Taglöhner und ein Eisendreher ive-
gen Bettclns und ein Friseur wcgcn Nichterfüllung der Wchr-
pslicht. Zur A n z e i g e kamcn 4 Pcrsonen wcgen Ruhestörung
und 4 Schreinerlehrlinge wcgcn Badens im offcnen Neckar.

8 Wieblingen, 17. Juli. (Aufgcfahre n.) Fnfolgc
des niederen Wafferstandes sind gestern gegen Abend drei
Schiffe oberhalb und unterhalb der Nagelfabrik in dem Neckar
ausgefahren. Ein Schiff wurde gestern Abend von dem Schlep-
per losgczogcn, die anderen hcute früh.

seinen Platz verlassm, da der starke Schwefelgeruch ihm
den Atem raubte. Der Organist wurde von seiner Bank
geschleudert und betäubt. Der Blitz war in die elek-
trische Lichtleitung der Kirche gefahren; die Sicherungen
brannten durch. Der Blitz ging jedoch in die Erde und
ein Brand entstand nicht. Der Geistliche mähnte zur
Ruhe, doch mußte der Gottesdienst abgebrochen werden.

>— Jnternationaler Mathematiker-Kongreß. Der dritte
internationale Mathematiker-Kongreß sindet, wie schon
kurz gemeldet, in den Tagen vom 8. bis 13. August 1904
hier in Heidelberg statt. Der erste internationale Mathe-
matiker-Kongreß hat 1897 in Zürich stattgefunden. Da
mals wurde beschlossen, künftighin alle drei bis fünf Jahre
solche Kongresse abzühalten. Der zweite Kongreß fand
1900 in Paris statt. Auf ihm wurde Deutschland, und
zwar insbesondere die deutsche Mathematikervereinigung,
mit der Veranstaltung des dritten Kongresses beaustragt.
Vorsitzender des Kongresses wird Professor Dr. Heinrich
Weber (Straßburg) sein, zum Schriftführer ist Professor
Dr. Adolf Krazer an der technischen Hochschule in Karls-
ruhe (früher in Straßburg) gewählt. Das Jahr 1904
bringt Len 100. Geburtstag des bedeutenden deutschen
Mathematikers Karl Gustav Jakob Jacobi. Atit Rück-
sicht daraustist beschlossen worden, mit dem Kongreß eine
Jacobifeier in der Weise zu verbinden, daß für die erste
allgemeine Sitzung eine Gedächtnisrede auf Jacobi vorge-
sehen und die Verteilung einer Festschrift über Jacobi
unter die Kongreßteilnehmer in Aussicht genommen ist.
Für den Kongreß werden 6 Sektionen gebildet werden,


L Sinshcim, 16. Juli. (U ngIücksfal l.) Bcim Rück-
transport dreier in der Werderstraße benutzter Asphaltkessel
fiel einer derselben wohl infolge schlechter Lagerung bei einer
Wegeinbiegung vom Wagen und so unglücklich auf den 22jäh-
rigen Konrad Stoll, daß der etwa 10 Zentner schwere Koloß
aui ihn zu liegen kam. Der tötlich Verletzte wurde in die elter-
liche Wohnung verbracht, wo er nach wenigen Stunden starb.

X Wcinheim, 16. Juli. (Unglücks- und Todes-
fälle.) Ein recht schmerzlicher Unglücksfall ereignete sich lei-
der heute Vormittag hier. Der Verunglückte, Jakob Kuhn,
Landwirt, war diesen Morgen im Weinberg beschäftigt. Als
er sich mittags auf dem Heimwege begab, wurde er von cinem
den Berg herabfahrenden und ihm nachfolgenden Steinfuhr-
werk, deffen Hemmvorrichtungen den Dienst versagten, über-
fahren und sofort getötet. Der Verunglückte, allseits bedaueri,
hinterläßt eine Witwe und 9 unmündige Kinder. Der Fuhr-
mann wurde sofort verhaftet und wird sich wohl vor Gericht
wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten haben. — Heute
Vormittag verschied der seit mchreren Jahren hier im Ruhe-
stand lebende Pfarrer Kreglinger aus Laudenbach im Al-
ter von 78 Jahren. Der Verstorbene war ein ehrwürdiger,
friedliebender uns allseits geachteter Geistlicher. Ehre seinem
Andenken!

Mannheim, 16. Juli. (Die elektrische Straßen-
bahnlinie nach Käferthal) wurdc heute eröffnet.
Vom Weinheimer Bahnhof bis Käferthal ist Zehnminutenver-
kehr, auf der Strecke Gontardplatz-Weinheimer Bahnhos von
7.20 Uhr morgens bis halb 9 Uhr abends Fünf-Minuten-Ver-
kehr. — Gleichzeitig ist der Verkehr der zwischen Mannhcim
und Käferthal verkehrenden Lokalzüge der Nebenbahn einge-
stellt worden, alle übrigen Züge von Mannheim N.-V. nach
Viernheim und Weinheim vcrkehren nach bisherigem Fahr-
plan weiter.

Mannheim, 16. Juli. (V erunglück t.) Heute bei Em
fahrt des Güterzuges Nr. 400 in den Bahnhof Mannheim-
Neckar-Vorstadt der Nebenbahn kurz vor 11 Uhr vorm.
wurde der Schaffner Wilhelm Ströhlein aus Viernheim,
der kurz vor der Lokomotive das Gleise überschreiten wollte,
von dieser erfaht und überfahren. Der Tod trat sofort cin.

L Karlsrnhc, 16. Juli. (Jn derheutigen Si tz u n g
des Stadtrats) verlas der Vorsitzende ein eigenartiges
Rundschreiben, das nach Mitteilungen zahlreichen hiesigen
Hausbesitzern und Einwohnern zugeschickt worden ist, um sie zu
veranlaffen, gegen die von der Gemeindeverwaltung befolgte
Wirtschaftspolitik Stellung zu nehmen. Es sollen insbesondere
der weitere Ausbau des Rheinhafens, der Ankauf der Spöck-
Durmersheimer Lokalbahn und die Verlängerung der Stra-
ßenbahn nach Daxlanden und Berghausen verhindert werden,
um ein weiteres Steigen der llmlagen zu vermeiden. Das
Rundschreiben scheint von der Voraussetzung auszugehen, daß
der Stadtrat über diese Unternehmungen sich bereits schlüssig
gemacht habe, was aber nicht der Fall ist. Vielmehr befinden
sich die Unternehmungen noch im Stadium der Vorerhebungen
und der Prüfung und werden bei der gegenwärtigen Finanz-
lage der Stadt selbstverständlich nur dann dem Bürgerausschuß
zur Ausführung empfohlen werden, wenn ihre wirtschaftliche
Vorteilhaftigkeit gesichert und nachgewiesen ist. — Die durch
den Tod des Herrn Otto Grünberg erledigte Stelle des B e -
triebs - Direktors der städtischen Straßen-
bahn wird zur Wiederbesetzung ausgeschrieben. Dabei kann
nur ein wissenschaftlich gebildeter Elektrotechniker berücksichtigt
werden.

O Karlsruhe, 16. Juli. (Ein findiger K o p f) schcint
dcr Weinhändlcr Rudolf Bachmann aus Mainz zu fein. Er
richtete an den hiesigen Stadtrat das Ersuchen, ihm eine Aü-
schrift der Reichstagswählerliste zu überlaffen. Auf Anfrage,
wozu er die Liste gebrauchcn wolle, tcilte er mit, er beabsich-
tige, dcn darin Eingctragcncn Weinofferten zu machen. Das
Gesuch wird natürlich abgclchnt.

Emmendingen, 16. Juli. (B e r m ä ch t n i s s e.) Dem
hiesigen Armcnfond ist vor ciniger Zcit den „Breisg. Nachr."
zufolge ein schönes Vermächtnis zugefallen. Ein in der hiesigen
Heil- und Pflegeanstalt verstorbenes Fräulein, Emilie Küchen
von Heidelberg, setzte ihn zum Universalerben cin; der Nachlaß
bcträgt ca. 21 000 Mark. Ferner testierte der in der Heil-
anstalt verstorbene Arzt Dr. Hohencmser 500 Mark zu Gun-
sten des Armenfonds. Die Witwe des Rechtsanwalts Näf, Hen-
riette geb. Breisacher, von hicr gebürtig, vermachte der Ge-
meindc Emmcndingcn 2000 Mark. Die Zinsen sollen jewcils
auf 9. November, dcm Todestage ihrcs Sohnes Josef, an Un-
tcrstützungsbedürftige der Gemcindc ohne Unterschied der Kon-
session verteilt werden.

Freiburg, 16. Juli. (Stiftung.) Zum Gedächtins
an seinen vor wenigen Wochen hier verstorbenen Sohn stud.
med. Karl Leuthner an hiesiger Hochschule hat Herr Konsul a.
D. Louis Lenthner in Darmstadt eine Stipendienstiftung —
80 000 Mark -- für deutschc Studentcn und Studenrinncn
der Mcdizin errichtet. Durch dicse hochherzige Tat ist die Zahl
der Stipendienstiftungen an hiesiger Unibersität auf 62 ge-
stiegen.

V Freiburg, 16. Juli. (Aus den Verhandlun-
gen des deutschen Müllertages), der hier abge-
halten wurde, sind noch hervorzuheben die Vorschläge zur
Sonntagsruhe im Mühlengewerbe. Es soll nach diesen Vor-
schlägen die Sonntagsruhe 1. in den Mühlenbetrieben mit
Dampf vollständig ruhen, 2. in den mit Wasser und Wind be-
triebenen Mühlen an Sonntagen mit Ausnahme der hohen
Feiertage gestattet scin, 3. in den Mühlen mit gemischtem Be -

namlich 1. fsir Arithmetik und Algebra, 2. für Analysis, !
8. für Geometrie, 4. für angewandte Mathematik, 6. für z
Geschichte der Mathematik, 6. für Pädagogik. Mit dem !
Kongreß wird eine Ausstellung mathematifcher Modelle
und eine solche mathematischer Literatur verbundm sein;
beide Ausstellungen werden sich auf die wichtigen Erschei-
nungen der letzten zehn Jahre beschränken; die erstere soll
aber auch ältere, historische interessante Originalmodelle
umfassen. Dem deutschen Ausschuß für die Vorbereitung
'des Kongresses gehören außer den beiden genannten Ge-
lehrten noch an die Professoren Brill (Tübingen), M.
Cantor (Heidelberg), Disteli (Straßburg), v. Dyck
(München), Gutzmer (Jena), Hauck (Berlin), Hilbert
(Göttingen), Klein (Göttingen), Knefer .(Berlin), Kö-
nigsberger (Heidelberg), Lüroth (Freiburg i. Br.),
Mehme (Stuttgart), Meyer (Königsberg), Runge (Hanno-
ver), Schubert (Hamburg), Schur (Karlsruhe), Schwarz
(Berlin), Stäckel (Kiel) nnd der Direktor des Real- und
Reformgymnasiums Karlsruhe, Trautlein.

— Bcrlin, 16. Juli. Gestern ist der Vollbetrieb der
elektrischen Bahn auf der Strecke Berlin—iGroßlichterfelde,
der ersten eIektrischen VolIbahn i n P r e u-
ßen, aufgenommen worden. Der Zug enthält drei Wa-
gen: zwei Wagen dritter und einen Wagen zweiter Klasse.
Die Motore befinden sich am Vorderteil der dritten Klasse,
die zweite Klasse ist ohne Motor, fährt also in der Mitte
des Zuges. Dieser selbst besitzt ein Gewicht von 128 Ton.
und Sitzplätze für über 200 Personen. Vorläufig ist ein
Zwanzigminutenverkehr eingerichtet, und nur während

triebe soll die Sonntagsrühe insoweit zulässtg fein, als es d:
Ausnützung der Naturkräfte ersordert. Den Arbeitcrn soll aUs
14 Tagc einc 24stündige Ruhezeit gesichert sein. Diese BesM^
muntzcn sind in allen Einzclstaaten einzuführcn. Die
sammlung war mit diescn Vorschlägen einverstanden. BezE
lich des Grenzverkehrs mit Mchl und Brot wurde bittere Klag
darüber geführt, daß die dcutschen Müller und Bäcker an de
Schweizer Grcnze benachteiligt würdcn, weil das Publiiu",
vielfach in der Schwciz seinen Bcdarf decke. Ucber ähnlE
Erscheinungen wird von der bahrisch-österreichischen, der botzs
mischen und der sächsischen Grenze berichtet und betont, bah'
dcn neuen Handelsverträgen diesen Mißständen abgeholsi"
werden müsse. Dem Entwurf cines ncucn deutschen GctrcMj
kontraktes wurden anerkennende Worte gewidmet. Als
der nächsten Generalversammlung wurdc Hamburg bestirnru '
— Am Dienstag fandcn die Gencralversammlung des Feucl)
versicherungsverbandes und die Delegierten-Versammlung ^
Müllerei-Berufsgenossenschaft statt. Die hier verhandcltcr
Gegcnstände haben für die breitcre Oeffentlichkeit kein
teresse.

4) Stühlingen, 16. Juli. (S ch a d e u f e u e r.) Jn Obcts
ioangcn wurden 6 Häuser durch Feuer zcrstört. Die Gastwisi)
schaft Kaiser, 3 dem Stabhalter gehörige Häuser und da^'
jenige des früheren Akzisors sind darunter. Das Elend uiücr
den Abgebrannten ist groß, da der „Freib. Ztg." zusolge
ganze so reichlich ausgefallene Heuernte bereits unter Daal
war. Es wird Brandstiftung vcrmutet.

L Konstanz, 16. Juli. (D i e H a g e l s ch u tz - R a k c^
ten) wurden gestern aufs ncue crprobt. Wie der „Ko»Ü
Ztg." ein Landwirt in Emmishofen schreibt, habe sich bcE
Abfeuern von nur 2 Raketen durch die Kunstfeuerwerkerci vo>
Alois Müller Söhne sofort gezeigt, daß an der Stelle dcr Hsij
gel aufhörte. Schon bei dcr Probe am 12. Juni ds. Js. habc
nian den Erfolg des neuen Hagclschutzmittels beobachtet »ud
sich jetzt neuerdings von seiner unbedingten Wirkung überzeugt'

Aus Baden. Die Einwohnerzahl von Mannheim hc-
trug Ende Mai ds. Js. 147 198. — Die Bevölkerungszifsfl
der Stadt Karlsruhe betrug am 1. Juli ds. Js. 102 309-

Sport.

Rudersport. Samstag Abcnd 6 Uhr findet, wie alljährlich"
das frei vereinbarte Wettrudern zwischen Heidew
berg - Collcge und dem Heidelberger RudeM
Klub statt. Es wird dabei im Vierer von unterhalb bei
neuen Brückc stromauf bis zur großcn Mantelgasse gefahrcu-
Die College-Mannschaft hat beim Wettrudern gegen Neucnhci'b
eine außcrordcntliche Schnelligkeit gezeigt, aber auch dic Iw
nior-Mannschaft dcs Ruder-Klub ist dieses Jahr recht gut^u'w
sie wird, wenn es gelingt, ste in guter Verfassung an den StP;
zu bringen, ihren Gegnern ein äutzerst scharfes Rennen liv
fcrn. „

St. Quen, 16. Juli. (Rennen.) Mitgeteilt durch
Hormuth, Hauptstr. 188.

1. Ruy Blas IV, General Simon, Firmin. Tot. 40. lw'
20. 40:10.

2. Loustic, Atlihuayen. Tot. 11. 11. 11:10.

3. Mlle de Longchamps, Bill Garrcet, Tretor II. Tot. 3--
19. 18:10.

4. Louvonie Jmperial, Freisier L'Aurorc V. Tot. 25. 13--
12:10.

5. Cramant, Maniaguc, Philippe. Tot. 26. 19. 45:10.

6. Neuwied, Postille. Tot. 75. 51. 37:10. _

Handel und Verkeftr.

— Am 27. Juli ds. Js. wird in Limbach (SachscrO
eine Reichsbankstelle cröffnct.

Mannisiim, 16. Juli. Oberrheinische Bank 96.00 G-<-
—B- Rbein. Creditbank B., 139.25 G. Rheiu. Hyv-'
Bank —B., 192.00 G. Brauerei Kleinlein, Heidelberg —

178.— G. Schroedl'sche Branerei Heidelberg —.— B., 190.— >---
Portland-Zement Heidelberg —B.. 105.— G

Frankfurt, 16. Juli. (Effektensozietät.) Uru-
sätze bis 6.15 Uhr abends. Krcditakticn 208.60 bz., Diskonw-'
Kommandit 186.80-75 bz„ Bcmque Ottomane 118.25 bz.

3proz. Mexikaner 27.10 B. 27 G, 5proz. amort. MexikaE
40.90 B 80 G„ 4proz. Serben 76 bz„ öproz. Bulgarcn 90.3
bz- G. . „

Gelsenkirchen 184.60 B 50 G„ Harpener 179.80 bz. VP
bernia 179.80 B 70 G„ Concordia 300.30 B 20 G„ Eschwcilcr
225.30 B 20 G„ Wittener Stahlröhren 70.50 bz.

6.15 Uhr bis 6.30 Uhr: —.

Bei mäßig belebten Umsätzcn konnten sich die ungefährc'
Mittags-Schlußnotierungen aus allcn Gebietcn behauptcn.

Mannh-im 16. Jnli. (Pro dnkte nb ö r se.) Pcr 100 K>r-'
Weizen bierländ. 17.50 bis —, rbeimschsr 17.25 bis 17.r>u-
Azima 17 50 bis 1S.Theodosia 18.25 bis 18.50. Saxonska —
bis —.— Ulka 17.25 bis 18.—, Taganrog 17.75 bis 18.—
mänisch. 17.75 bis 18.25, amer. Wintsr I117.60 bis —.—, anü -

Spring -.- bis Walla-Walla -. - bis —, Kci'E

II nen 17.40 bis Californier bis - , La Pi«L

17.25 bis 18.—, Bahia blanka —.— bis —.—. Semence R»u

—.— bis —, Kernen 17.50 bis —, Rogge n Psa/siL
neuer 15.25 bis —, nordd. 15.10 bis —, russischer 14.-
bis 14.50, Gerste hies. Gegend 16.75 bis 17.—, Pfälz. 16.75
17.—, Unaarische—.—bis—.—. Fnttergerste 12.50 bis
Hafer Bid. 14.50 bis 15.—. württ. Alp. —bis

der Hanptverkehrszeit und an Tonntagen werden
eingelegt, sodaß dann alle zehn und bei großem Andrang^
alle fünf Minuten ein elektrischer Zug sährt. Die Halt^
zeit auf den Stationen beträgt eine halbe Minute, die
samte Fahrzeit einschließlich der Haltefrist siebzehn
ten. Dies entspricht einer Fahrgeschwindigkeit von ni^
32 Kilometer in der Stunde. Die Jahrstrecke ist 9,0d
Kilometer lang. Sis beginnt auf dem Vorortbahnh^I
der Potsdamer Ringbahn und sührt auf hohem Bahw
körper zu der ersten Haltestrecke Aorkstraße; die zwesi
Haltestelle ist Papestraße, dann folgt Südende, LankwE
und zum Schluß Grotzlichterfelde-Ost. Das ElektrizitÄ'ü
werk Südwest, an der Ringbahn, liefert d-en notwendig^
Kraftstrom. Bei großem Andrang von Reisenden kaw
der Zug noch um zwei motorlose Wagen vermehrt wev'
den. Die Wagen selbst sind höchst modern eingerich^'
Jeder Wagen besitzt eine Länge von 18 Meter, eine BrP
von 2,6 Meter. Jm Jnnern der Wagen dritter Klasse
nenn Personenabteile mit Ouersitzen eingerichtet. ^
Wagen zweiter Klasse haben sieben Abteile und sechZw
Sitzplätze. Die Wagen können im Winter sämtlich 6
heizt werden. Die Fahrgeschwindigkeit läßt sich aus "
Kilometer in der Stunde erhöhen. , „

— Kicl, 13. Juli. Daß d e nt s ch e S e e o f f i z i e r

und F- ähnriche jederzeit bereit sind, ihr Leben M "
Schanze zu schlagen, wenn es sich um die Rettung P'P „
gebener aus Todesgefahr handelt, bewersen aufs nme ^
gänge aus der „Wittelsbach und der „Stein". Als
„Wittelsbach am 1. April in der Hochwarter Bucht an
 
Annotationen