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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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schehen, so jverde ich der Erste sein, d-er für Kassierung dcr Wahl
eintritt, So lange aber nur solche Ausfiihrungen, wie von den
Abg. Neuhaus und Süßkind gemacht wevden, sind wir nicht in
der Lage, ohne weiteres unsere Zustimmung zur Kassation der
Wahl zu geben. Wir, auf dieser Seite des Hauses, die wir
allerdings ein Jnteresse daran ha-ben, dasz die Wahl aufrecht
erhalten wird, haben ohne weitere Umstände unsere Zustim-
mung dazu gegeben, datz griindliche und objektive Erhebungen
veranstaltet werden, nicht etwa deshalb, weil wir die Oeffent-
lichkeit in -dieser Angelegenheit zu scheuen haben, sondern weil
ivir 'der festen Ueberzeugung sind, datz eine gründliche Unter-
suchung die vollständige Unhültbarkeit und Nichtigkeit der An-
sechtungsgründe ergeben wird. (Zu der Opposttion): Sie soll-
ten sich hüten, datz drautzen im Lande der Verdacht entsteht,
Sie hätten die Erhebungen zu scheuen und einzig aus diesem
tLrunde die Wahl kassiert. ('Beisall.)

Schlietzlich wird der Antrag Heimburger mit 29 gegen
28 Stimmen abg e le hn i nnd der Kommissionsan -
trag angenomMen. Für den Antrag -Heimburger stim-
men der Abg. Vortisch uud der Antisemit Mcrmpel.

Es folgt sodann dre Wahl des Präsidiums und -werdeu durch
Zuruf gewählt auf Wmachung der Parteien zum ersten Prä-
sidemcn Wg. Gönner, zum ersten Vizepräsidenten Abg.
Lauck sZtr.), zum zweiten Vizepräsideuteu Tlbg. Heim-
Lurger (Dem.), zu Sekretären werden gewählt die Wgg.
Müller und Rohrhurst (natl.) und Köhl-er und Duffner (Ztr.).

. Nächste Sitzung morgen 10 Uhr.

Karlsru -h e, 3. 'Dez. Zu den unerquicklichsten Ka-
piteln in der badis-chen Landtagsgeschichte gehörten von
jeher die W ahl an f e ch tu n g en. Es liegt an der
Natur der Sache, daß die Wahlproteste unter dem Gesichts-
winkel des Parteistandpnnktes betrachtet und behandelt
werden und die Frage, o'b die Einsprache materiell oder
rechtlich begründet ist, in der Regel egoistischen Partei-
interessen weichen muß. Diese alte Erfahrungstatsache
wurde auch 'hente wieder bestätigt anläßlich der Beratung
über die Einsprache gegen die Wahl des nationalliberalen
Abgeordneten Clanß tm 44. Wahlbezirk. Die aus
ZentrnWsleuten, Nationalliberalen und Demokraten zN-
sammenge^etzte Abteilung 3 hatte einstimmig be-
fchlossensi'Erhebungen Wer einige Bchauptungen der Pro-
testler Wznstellen. Man hätte nun erwarten dürfen, daß
die KaMver einmütig diesem Beschluß beitret-en wütde,
-s-chon autzrGründen 'der Gerechtigkeit, wie der sozialdemo-
krasische.^raksionschef zutresfend bemerkte, auch die ordent-
kichen Gerichte Niemanden verurteilen, ohne Gelegenheit
.zu einer Aenßernng zu bieten. Doch weit gesehlt! Für
Herrn Pegredey und den „objeksiv" urteilenden Zen?
trumssührer Fehrenbach war die Sachlage chereits
so weit „geklärt", daß die Wahl ohne weiteres-kässiert
werden konnte. Ja selbst die Wgeo-rdneten Heim b n r-
ger und H e r g t, die der Kommission 3 angehörten und
Lor 24 Stunden noch für weitere Trhebungen gesümmt
hatten, waren urplötzlich anderen Sinnes geworden und
traten nun lebhaft sür die Unjjtoßnng der Wahl ein. Mit
z'wingender Logik und 'beißender Jronie kennzeichneten die
nationalliberalen das illoyale Verfahren der Opposition,
tndem ste die völlige Haltlosigkeit der Einsprache vom
jurissisHen un'd tatsächlichen Standpunkt aus begründeten.
Au-ch Minister Dr. Schenkel -griff mit viek Geschick
in die Debatte ein nnd lockte dadurch den nenen Zentrums-
chef F e h r e n b a ch heraus, der seinen Vorgänger Wa-
cker zu kopieren suchte, indem er sich die „Einmischung"
des Ministers verbat, ohne indessen sein Vorbild auch nur
-im entferntesten zu erreichen. Der feinsinnige Burist und
erfahrene Stadtrat Fehren'bach war offenbar aus deni
Konzept gekommen, weil er als Politiker eine Sackze zu
verteidigen hatte, die ihm w-ider den Strich ging. Es
klang faft wie eine Entschuldignng — oder regte stch das
Gewissen? —-als der Zentrumssnhrer mit Emphase seins
Objektivität betonte.

Mit winziger Majörität wurde der Antrag der Kom-
mission 3 zum Beschluß erhoben und so wird die Kammer
in kurzer,;Aeit znm zweiten Mal das zweifelhaste Ver-
gniigen haben, über die Schwetzinger Wahl zu Geri-cht
sitzen zu müssen. Die Dissonanz, Welche in der 2. Sitznng
zu Tagö getreten und nach der Meinnng des national-
tiberalen-Parteichefs der laufenden Sessio-n kein gün-
ftiges Prvgnostikon stellt, löste sich am Schluß in die
schönste Harmonie aus bei der einssimmigen Wahl des seit-
Herigep.Hammervorstands.

Aus der Karlsruher Zeitung.

— Srine Königliche Hoheit der Großherzog haben
bem Kaiserlich Rüffischen Konsnl, Oberst der Reserve von
Geimann, bisher Attachee bei der Kaiserlich Ruffischen
Gesandtschaft, das Kommanldcurkreuz 2. Klasse des Ordens
vom Zährin-ger Löwen, dem Jngenieur Oskar Smreker in
Mannheim das Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens vom Zährin-
ger Höwen berliehen und dem Regierungsbaumeister Ernst
Müllerin Freiburg unter Verleihun-g des Titels „Bahnbau-
rn-spektor" die etatmätzige Amtsstelle eines Zentralinspektors
bei der Grotzh. Generaldirektion der Staatseisenbahnen über-
tragen.

— Es wurden Regiecungsbaumeister Josef Biehler in
'Eberbach zum Großh. Bahnbauinspektor in Freiburg un-d Her-
man Gattz züm Grotzh. Bahnbauinspektor in Eberbach ver-
fetzt. .

K-arlsruhe, 3. Dez. Gestern Mittag begaben
sich der E r bgroß h e r zog und die E r b g r o ß h e r -
zogin nach Schloß Bäden. Gegen Abend trasen die
Mitglieder des Hofftaats aus Karlsruhe dafelbst ein zur
Beglllckwünschung der Großherzogin am Vorabend i-hres
Gebnrtstages. Um 7 Uhr fand in der Eingangshalle des
Schlosses eine Gesangsaufsührung der Liedertafel „Au-
relia" statt. An dem darauf folgenden Diner nahm außer
dem Hofstaat der Königlich Preußische Gesandte von Eisen-
Lecher und Gemählin, sowie der Kommändeur des Königin
Augnsta-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4, Oberst von
Westernhagen, teil, der gestern in Baden eingetrosfen ist,
nm der Großherzogin die Gluckwünsche ihres Regiments
darzubringen. Oberst von Westernhagen isr im Groß-
herzoglichen Schlosse abgessiegen. Heute Vormittag nahm
4>ie Großherzogin die Glückwünsche der in Baden anwesen-

den Damen und Herreu der Umgei'ung enrgegen. Gleich-
zeitig empfing Jhre König'si-cye Hoheit Zetr-Komman--
dierenden General von Bock und Polach zur^ BeglückwüN-
schung. Gegen halb 12 Uhr trafen öie Fürstin zur Lippe,
der Prinz und die Prinzessin Mäx, Prinz Kärl mit Ge-
mahlin und Graf Rhena, Prinz Heinrich XXXIII. Reuß,
sowie aus Straßbnrg Fürst zu Hohenlohe-LangeWnrg,
Kaiserlicher Statthalter in Elsaß-Lothringen, ein. Es fand
Familientafel, an der auch dte Prinzessin Wilhelm und die
Prinzessin Amölie zu Fürstenberg teilnahmen, und gleich-
zeitig Marschalltafel statt. Die Ho-Hen Gäsie reisen heuts
Nachmiüag von Baden wieder ab. Die Höchsten Herr-
fchaften besuchen heute Abend mit den ErbgroMerzogli-
chen Herrschaften das Festkonzert im Könversationshause.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 4. Dezember.

Vo. Belohnung treuer Dienstboten. Wie alljährlich am
Geburtstage unserer 'Lanidesfürstin, jo sand auch gestern die
Dekoriernntz «nd Belohnnng treuer Dienstboten statt. Nach-
mittags 8 Uhr fanden sich im Rathaussaal zah-lreiche Mitglie-
der des Frauenvereins ein, um der Feier beizuwohnen. Dekan
Hönig begrützte die Versammelten und erinnerte daran, daß
es nicht üblich sei, den Geburtstag der Großherzogin öffentlich
zu 'begehen, son'dern nur ein enger Kreis, die Frauenvereine,
seien es, die den Tag dadurch feiern, datz sie treuen Dienst-
boten Auszeichnungen zuteil werden lassen. Sodann schilderte
er 'die Tätigkeit der hohen Frau in den Frauenvereinen und
ihre Fürsorge für die Dienftboten und ging dcrnn auf die
Dienstbotenfrage über. Nach -der An-sprache erfolgte dse Deko-
rierung derjenigen Dienstboten, welche 25 Jcrhre nnunter-
brochen im Dienste bei einer Herrschast standen, mit dem von
der Großherzogin geftifteten silbernen Verdienstkreuz. Es
waren in diesern Jahre 6 Personen, welchen diese Auszeichnung
zuteil werden konnte, un'd zwar: Margareth-e Lammer bei Herrn
Voegelh, Prib., Margarethe Pflaesterer bei Geh. Rcrt Arnold,
Marie Scholl bei Frhr. v. Bernus, Therese Schmiedle bei Frau
Ober-Rechn.-Rat 'Muth Wwe, Juliane Jost bei Herrn Baurat
Gockel, Käthchen Horsch bei Frau Lina Kolligs Wwe. Die Be-
lohnung derjenigen Dienstboten, welche länger als 10 Fahre
bei einer Herrschast im Dienste standen, und welchen von der
Stadt ein Geldgeschenk überreicht wurde, erfolgte durch Herrn
Bürgerm-eister Dr. W a l z. Zur Verfügung standen der Stadt
aus der Umbstäter-Riedmüllerschen Stiftung 400 Mk. Die
Sparkaffe stellte auch in diesem Jahre wieder 600 Mk. zur Ver-
fügung. 14 Personen, welche 20 u. rnehr Jahre bei einer Herr-
schafi in Stellung waren, konnten prämiiert werden u. zwar :
Christiane Seiter bei der Famili-e Max Weiher seit 47 Ja-Hren,
Kätharina' Klingmann b-ei Frl. Julie Frommel 40 I., Elise
Langer bei Kguffnann August -Held 37 I., Katharina Gramlich
-sbci Wivätmann'''F-ßan Busch 33 I., Marie Scholl bei Frhr.
V. Mrnüs 31^K Marie Heidenrcich bei I. Hatz Wwe. 29 I.,
Dulie-JosLche-si Wübgt E. Gockel 25 I., Marie Böger bei Phil.
Psisterer Mve. W'lF', Christiane Simon bei Mathilde Kirchberg
24 I., Sibilla Roder bei Privatmann Max May 23 I., Sophie
Hauck bei Louis 'Werner Wwe., 22 I., -Katharina Schmitt bei
Au-gust Heinicke Wwe. 22 I., Margarethe Heldmann bei E.
Fr-ey, Jng.-Wwe., 22 I., Unna Sauer bei Kätchen Werle 20 I.
Die Prämie für dieselben- beträgt 35 Mk. Prämien von- 30
M-ark erhielten 9 Dienstboten, tvelche 10—20 Ja-Hre in Stellung
waren, nänilich: Marie Stöckler bci Lan'd-wirt Georg Frick seit

16 Jahren, Katharina Wurster b-ei Prof. Dr. Aug. Ewald

17 I., Salome Stortz 'bei Prof. Dr. v. Duhn 16 -I., Amalie
Hermann bei Fin-cmzrat Wirthle 16 I., Theresia Mühling bei
Pivatmann Eduard Schultze 16 I., Elisabeth Bollack bei Joh.
Gg. Schitterer 16 I., Katharina Edelmann bei Frau Helene
He-bert 14 I., Lina Becker bei Privatm. Fr. Dilg 12 I., Niko-
laus Ederle bei Franz Rohrmann Wwe. 12 I. Eine Prämie
von 25 Mk. erhielten sür 10jährige Dienstzeit 11 Personen
und zwar: Fda Wolf bei Karl Groos, R-egina Liebler bei Dr.
Hermann Engelhard, Luise Rebmann bei Gerichtsnotar M.
Bucherer, Marie Schmied bei W. -Graff, Kaiserstr. 15, Karoline
Hilderhoff 'bei 'R. Herbst, Pauline Wagner bei Bezirksgeometer
a. D. Treiber, Christine Farion bei Landgerich-tspräs. Christ,
Elise Ehven-fried bei Kirchenr. -Schenkel Wwc., Elise Stein-
brenner bei I. Erbach, Katharina R-au bei -Konr-ad Vogels-
ber-ger, Lina W-agner b-ei I. Eberhardt, Flaschner. Nach eini^en
Worten des Mr-germeisters Dr. Walz zur Aufmunterung an
die Dienstboten und herzlichem Glückwunsch für unsere Landes-
mntter hatte die Feier ihr Ende erreicht.

X Herr Weidt in Salzburg. Der hiesige Musikdirektor
Herr C. Weidt, welcher als Konzert- und Oratoriensänger
eincn Nuf besitzt, wurde vor einigen Tagen nach Sa lzburg
berufen, um bei einer Aufführung von Haydns „Die Jahres-
zeiten" als Solist mitzuwirken. Herr -Weidt errang sich mit
der -vorzüglichen Durchführung seines schwierigen Solo-Parts,
einerv glänzen'den Erfolg, welcher aus den schönen Kritiken der
Salzbnrger Tagesblätter zu en-tnehmen ist. — Das „Salz-
. bur-ger Tagblatt" schreibt: „Mit herzlich-er Frende b-e-
grützten wir die Nachricht, datz Herr Musikdirektor W-eidt aus
Heidelberg, Ehrenmitglied unserer Liedertafel, die P-artie des
Simon übernommen habe. 'Es war eine hochkünstlerische Lei-
stung, -die er uns gestcrn geboten hat, und die seine sympathische
Persönlichkeit nns in warmer Erinnerung halten wird. Der
feinsinni-ge, hochgebildete Musiker sprach aus dieser Jnter-
pretation, Sttlbeherrschung dnrch und durch zeichnete sie aus.
Dazu komimt der weiche Wohllaut der Sttmme, die tadellos
reine Aussprache, das herzliche Empfin-den, von dem sein Ge-
sang -getragen ist — ein harmonisches Ganzes von gewinnendster
Wärme." — „Salzburger Zeitung": Herr W e i d t
(Simon). ist ein- auserlesener Oratorien'säng-er; rhetorische Pla-
stik und lyrisches Empfinden vereinig-en sich bei ihm zu innrgster
und tiefer Wirkung, gleich die erste, wunderbar schön gesnngene
Arie trug dem Künstlcr einen Sturm von BeMll ein.

V Die gestrige autzerorbentliche Generalversammlung der
hiesigen Ortskrankenkasse hatte einen guten Besuch zu verzeich-
nen. Die Tagesordnnng umsatzt-e drei Punkte: 1. Auflösung
der Ortskrankenkasse Handschnhsheim nnd Vereinigung mit der
hiesigen Ortskrankenk-asse; 2. Vertrags-Genehmitzungen; 3. Aen-
derung der Kassenstatnten. Nachdem bereits im vergang-enen
Frühjahr die Ortskrankenkasse Han-dschnhsheim Leschlossen
hatte, sich der hiesigen Kaffe anzugliedern, ging vor ca. 14 Tagen
bei der letzteven ein hierauf bezüglicher Untrag ein. Der hie-
sige Vorftand prüfte densel'bcn und gelangie zu den, Beschluß,
datz die Vereinigung der 'Generalversammlung zu empfehlen
sei. Die Verschmelzung soll bereits am 1. Jannar 1904 statt-
fin-den. Die Generalversammlung erklärte sich mit derselben
einsttmmig einverstanden- mit dem Bemerken, datz den von
der aufzulösen-den Kasse gestellten Bedingungen beM. Wünschen
nach Tunlichkeit Rechnüng getragen werden soll. — Beim 2.
Beratun.gsgcgenstaNd empfahl der Borstan-d, die provisorisch be-
willigte Beruss-Kvankenkontrolle in eine dauern-de umzu-wan-
deln. Die Versammlung -beschlotz in -diesem Sinne und beauf-
tragte den Vorstand, wegen der ärztlichen Behandlung der aus-
wärttgen Mitglieder die erforderlichen Schritte zu tun. Ein
Deil der Kassenärzte hat nämlich anch hier die abgeschlossenen
Verträge gekündigt und eine Honorarerhöhung beantragt. Die
Kündigungsfrist bettägt aber sechs Dionate. Die Angelegenheit
kann also bis zur solgen-den Generalversam-mlung ihre befrie-
digende Erledigun-g gefunden haben. Auf Grnn-d des neuen

Kranken-versicherungsgesetzes wird in Znkun-ft eine Kraük
unterstützung auf die Dauer von- 26 Wochen und die ffs, j,
nerinnenuntersttitzung auf die Dauer von 6 Wochen
Auch erfolgt die Verabfolgung von Krankengeld in Zukunft
Geschlechtskranke. Anher dieser durch Gesetz bedingten
derung der Satzungen wurde auch die dreitägige KarrenM
beim Krcmkengeldbezug in eine zweitägige umgewandelt.

X Schaufensterbrand. Fm Schaufenster des Optikersffle».


Hauptstraße, entstand gcstern Abend ein Brand Ladurch,
bvennende Körper von dem- Licht herab und auf im Fenster a ^
gelegtes Papier fielen, welches -Feuer fing. Die Flan«"

wur'den sofort erstickt. Der 'Schaden ist unbedeutend.

X Abgehängt und mitgenommen wurde am Mittwoch rUq

X Avgeyangr uno mngenommen nmroe am Licirrivocy
dcm Uhrmacher Schmuch ein AyAhängekasten mit Schmnckia^^
und bis 'heute n-icht zurückgebracht. Jedenjalls liegt
stahl vor. .

-i- Noch gut abgelaufen. Heute früh 11 Uhr wollte c,n ? ^
Mann an, Dkarktplatz das Gleis der elektrischen Bahn
schreiten, in demselben Momentijgm aber ein Wagen der
angefahren. Der Alte mnh d-en Wa-gen aber nicht
un'd das Signal nicht gehört hqben, denn er wurde von

Wagen angefähren und umgcwotscn.' Zum Glück hatw
Führer soviel Geistesgegenwart, dütth-'Sandstreuen und

Brenffen den Wagen schnell znm Schhen zu brin-zen, so d^

Mann nicht unter den Wagen zu liggeu kam und nur durch


Fallen Hautabschürfungen am Kopfe davontrug.

... " - - - - - - Studear >.

Polizeibericht. Ver h a ftet wurden ein

gen fortgesehtcr RUHestörung, ein Ziegelnmcher urrd

eiv

Schmied wcgen Bettelns, ein Schloffer und ein Tüncher


Hausfriedcnsbruchs und ein Avüeiter, welcher wegen

bruchsdi-ebstahls verfolgt ist. Zur Anzei g e kamen » ^
sonen- wegen Rühestörung und ein Wirt un-d sein HcmsoU
wegen Tierquälevei.

Schweyiiigci,, 3. Dez. (Verunglück i.) Gestern


tag verunglückte der Bicrkutscher Joses Rothackcr injolge


werdens seiner Pferde so schwer, datz er nach wenigen
jeinen Geist aufgab. Eine Witwe und 4 umnündige KU >
tranern um i'hren Ernährer.

V Aus dem Odenwald, 4. Tez. (Fischerei.)


laiE

Forellen, welche bekanntlich haupffächlich im November
hattcn zu diesem- fiir die Nachzucht so wichtigen Geschäfte r
ungünsttges Wetter, da durch das ständige Hochwasser -der M
größtenteils fortgeschwemmt wurde.

Pforzheim, 1. Dez. Die Meldung des „Schwäb. Dff
über den früheren sozialdemokratischen Abgeordneten j„e
dahin zu crgänzen, datz O., wie man hier wohl weitz, nur
Reise zu Verwandt-en nach Frankfurt gemacht hat
wieder zurückkehrcn wird. Datz er mit seinem Zigarvcngefw"
kein Glück hatte, ist längst Lekannt.

Baden-Baden, 3. Dez. (D i e G r o tz h e r z o g i »') ^
auch i„ diesem Jahre anlätzlich ihres Geburtsfestes nachstew
Anstalten mit Geldzeschenken bedacht: 1. den Frauenvcre»H,

hier mit 500 Mk., 2. dcn Vinzcnzius-Vevein mit ^OV^,,-

3. die evangel. Kleinkiniderschule mit 100 Mk., 4. die
kindeffchuls in-Lichtenthal mit 1,0,0 Mk, -> .

Aus Baden. Herr Ncüar ö''ck>baw von.Ettliuge:: '
2. d. M. in Freiburg gesiorben. -


fHeidelberger VereinsangelegenbeiteN

-(- Theosophische Gescüschaft. Morgen Abend halb
findet in -dcn Räumen des kausmännischen Vereins, HaUst ^ jp
45 I, wieder eine Vorlesung.Mtt über: „Die Z-ahl Sieve
der Natur", wozu Jedermann freien Zutritt hat.

stlff

Theater- und Kunstnachrichten. ^

-si 2. Abonnements-Solistcn-Konzert. Der KonzeffleiGj,
ist es gelnn-gen, die rasch- berühmt gewordene, 17jährige ^.je
genkünstlerin Elise P layfair aus Paris zu gewinnen- ^
Künstlerin, welche dieser Tage in London konzertierte,
nach jedem Nuftritt stürmisch Wseiert und verglich »mu
aus'wärtigen Blättern zufolzq^-tnit der seiner Zeit ffe
rühmten Terese Tua. Jn London erhielt die Küustleff»
zwei Konzertstücke ein HonorM von 1500 Schlllintz.

dieser Künstlerin wirken noch jnit die Herren Birrenkoven l t
' " ' 'fflavierj, die wohl hinreichend ven>

,ang)

sind.

und L. Uzielli (Klavierj,

S-

Handel und Berkehr.

Manndeim, 3. Dezember. Oberrheinische Bank —

94.— G. Rhein. Creditbank B, 140.50 G. Rhein.

Bank 191.50 G.. B.. Braüerei Kleinlein, Heidelberg.H.

177.50 G. Schroedl'sche Brauerei Heioelberg - .— B., 19c.^
Portland-Zementwerk Heidelberg 116 50 G-, —-— B. _

Lbasserstand

N e cka r.

Heidelberg 4,2.14, gef.0.14m
Heilbronn 1. 2.14 gef 0 40m
Mannbeim 3,4.88. gef 0 41 m

Lauterburg

Maxau,

M-innheim

Rhein , -g o»
3. 4.35, gcf.En,

3,4.48, gff.''ml»

3.4.65, gef.0-^0

Die Aenderung des Finanzwesens im

Der dem


BerIin, 3. Dez. (Frankf. Ztg.)
tag zugegangene Gesetzentwurf betreffend Aenderung
Finanzweseus im Reiche, 'bessiimnt in 8 1 die A u l lE

Finanzweseus im Reiche, 'bessiEAmt 8 >- >->c ^

bu n g der F r a n k e n st e i n , ch e n K l a u j e l in „
zug auf die Zölle, die Tabaksteuer und Stempelabga
imd bestimmt 'dann in 8 2: ^

Artikel 70 der Verfassnng erhält solgende Fa!'!''

'schastlL

Artikel 70: Zur Beftreitung aller gemeins-

ordentlichen Ausgaben dienen zunächjt 'die aus den

und gemeinsamen Steuern, aus dcm Eisenbahn-, Post ^
Telegraphenwesen, sowie aus den übffgen Verwalt»».^
zweigen fließenden gemeinschaftlichen Emnahmen. ^
soweit die Ausgaben durch diese Einnahmen nichl
werdcn, sind sie, solange die erforderlichen Deck"" ^
mittel ni-cht auf andere Weise, insbeso-ndere d ^
Einführung weiterer ReichssteueriffAeschafst werden, ^ „

Beiträ -ge der einzelne nH, K u n d e s st a a

nach Maßgabe ihrer BevölkerimgiäPffFubringen, lveljw
Höhe des Ludgetmätzigen Berrag'es dür-ch den Reichff^^
ler ausgeschrieben werden, Fnsülyeit diese Beiträge i»

ilpbei-weisini-ii'ii ki>iin> Drckiin-r linäcn iinii in> di>n B»>^ ,

Ueberweisungen keine Deckung sm-den, smd sie den B»»»^j^
staaten am Jahresschluß in 'dem Maße zu erstatten, al-'^,
iibrigen ordentlichen Einnahmen des Reiches diese»
darf übersteigeu. Etwaige e r s ch ü s s e aus

Vorjahren dienen, insoweit ^nrch das Gesetz nbev

de"

Reichshaus'haltsetat nicht anders bessimmt wird, s»^„§-
ckung gememschaftlicher a u-P e r o r d e n t l i ch e r ^

chl

gaben.

8 3. Der budgetmäßige Betrag 'der von den V»»
staaten aufzubringenden M a t r i k u l a r b e i t r ä g
inderRegel den Detrag der von ihnen in den o
 
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