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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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Ausland»

- Jtalien.

R o m, 21. Dez, Der „Osservatore Romano" ver-
öffentlicht ein Motuproprio des Papstes vom 18. De--
zember über das christliche Wirken zum> Besten
des Volkes, namentlich Jtaliens. Der Papst beklagt
darin die nnter den leitenden katholisclM' Kreisen ausge-
brochenen Meinungsverschiedenheiten l"drmahnt, sie in
Eintracht zu schlichten, nnd stellt Grundsätze auf, von
welchen das Wirken der katholischen Kirche in der evivähn-
ten Richtnng auszugehen habe. Er bestätigt in vollem
Umfange die von seinem Vorgänger hiernber erlassenen
Enzykliken und betont namentlich, daß die christliche De-
mokratie sich auf die Prinzipien des Maubens und der
katholischen Moral stützen müsse, ohne irgendwie das un°
erschütterliche Recht des Privateigentrlms zu verletzen.
SchlieWch befiehlt der Papst, daß die Motuproprio am
Sitze der katholischen Gesellschaften und Vereine ange-
schlageii. '°:nd von den katholischen Zeitnngen veröffent-
licht werderr soll, welche zu eRlären haben, daß sie ihm
gehorsam sein wollen: andernfalls wüvden sie verbotenc
Ferner ireißt es: Die christlicheDemokratie darf
weder sich in die Politik mischen, noch politische Zwecke
verfolgem Die christliche Demokratie Jtaliens wolls an
keiner Politischen Mtion teilnehmen, die nnter den gegen-
wärtigen Verhältnissen jedem Kafholiken verboten sei.
Die christliche Demokratie und die katholische Presse müfsen
den Mschöfen gehorchen und auf.ihren Rat hören.

Aus Stadt uM Land.

^ Schöffengerichtssitzung vom 21. Dezember. L-eopold
Moostrngger von Heidelberg, angeklagt wsden Uebertvetung
der Bauordnung, wurde sreigesprochen. Eisig Fränkel und
Joel Großwachs vou Heidelberg erhielten wegen Uebertretnng
der Bestenerung Les Wandergewerbebetrleds je 30 Mark Geld«
strafe und wurden anßerdem zur Nachzahlung der Steuer oer-
urteilt. Georg Fuchs von Wallstadt, angeklagt wcgen Be-
drohnng, wunde freigesprcxhen. Adam Rehberger von Tossen-
heim erhielt wegen Körperverletzung 5 Mk. Geldstrase oder

1 Dag Gefängnis. Elise Stichler von Siuttgart erhiell lvegen
Beleidigung 3 Monate Gesängnis. Johann Gg. Nägcle nnd
Nikolaus Dietz von Leimen erhielten wegen Ruhestörnng nnd
Beleidignng je 16 Tage Gefängnis. Wilhelm Mayer von Lo-
benfeld erhielt wegen Körperverletzung 10 Mk. Geidstraie oder

2 Lage Gefängnis. Frieda Waig von hier wegen Beleidigung
10 Mk. Geldstrafe oder.L.HM HEivgnis. Wi.lhelm Römer
von hier wegen KörperverleHüng v Mochen Gefängnis. Franz
Werle nud Fr. Knapp in Haft'erhielten wegen HausfriedenZ-
Lruchs je 1 Woche Gefängnis. Wilheln Bolk in Haft erhielt
wegen Uiäerschlagung 4 Wochen Gefänznis. Josefine Brücr
don Mannheim wegen Diebstahls 1 Woche Gesängnis. Marie
Singer in Hast, angeklagt wegen Betrugs, wurdr freigesprochen.

Personalnachrichten.

Aus dem Bereiche dsr Staatseisenbahnverwaltung.

Bestätigt als Eisenbahngehilfe: Eisenbahngehilfen-
anwärter Otto Bundfchuh von Karlsruhe; als Expedi-
t i o n s g e h i l fe: Militäranwärter Frarrz Laver Gäng von
Jestetten; als Bureaugehilfen: die Bureaugehilfen-An-
wärter: Joseph Brenner von Heidelberg, Ernst Horcher von
Hornberg.

Versetzt: der Eisenbahnaspirant Karl Dietsche in Karlsrnhe
nach Basel; bie E i s e n b a h na s s i ste n t e n: Emil Winter
in Donaueschingen nach Basel, Robert Böhme in Basel nach
Donaueschin-gen, Wilhelm Burger in Säckingen nach Bruchsal,
Karl Roller in Mruchsal nach Eppingen, Wilhelm Hauth in
Freiburg nach Herbolzheim, Alfred Kumnler in Mannheim
nach Säckingen, Ernst Albrecht in Rheinau nach Wilserdingen,
Joseph Weber in Denzlingen nach Leopoldshöhe, Joseph Fi-
scher in Riehen nach Denzlingen; die E i s e n b a h n g « h i l -
fen: Heinrich Rehm in Gernsbach nach Rastatt, Fvanz Ober-
bauer in Neckarau nack Jm.mendinzen, Joscph Schreiber in
Windschläg nach AppeNweier, Georg Nickles in Rastatt nach
Karlsruhe, Walter Bergold in Zell i. W. nach Denzlingen,
Ludwig Dürr in Bühl nach Mannheim ; die Expeditions-
gehilfinnen: Bertha Grünivedel in Ofsenburg nach
Freiburg, Luise Hoffmann in Freiburg nach Offenburg; die
Bureaugehilfen: August Schäfer in Maxau nach Wein-
garten, Richard V-etter in Konstan-z nach Kehl; der Kanz-

zu gelangen, fiel es ihr auf einmal schwer. Aber es mnßte
sein, und zwar sofort.

Sie besatz ein kleines Vademecum für Geist und Herz, voll
beherzigenswerter Winke sür das Eheleben. Und nun schoß
thr plützlich eine Mahnung desselben durch den Sinn:

„Ehegatten! Zeigt sich am Horizont Eures ehelichen
Glückes jenrals ein Wölkchen, o so eilet, es dnrch den Hauch
ber Liebe zu verjagen. Das leichte Wölkchen wird d-aun schwin-
>den. So Jhr es aber verabsäumt, wird es wachsen nnd all-
mählich den ganzen Himmel verdunkeln. Dann bedars es oft
erst schilverer Stürme zur Klärung ^es Horizontes und Rei-
nigun-g der Gewitterluft. Und wiiR der Himniel Lann auch
wiedcr heiter, so ist Lie Atmosphäre um Euch her doch rnerklich
abgekühlt."

Heihe Tränen schossen der jun-gen Fvau in die Augen.
Mein, in so kalter Atmosphäre, ohne Udos Liebe, hätte sie nicht
zu leben vermocht. Noch me zuvor hatte fie so lebhaft empsun-
deN, wie nnendlich teuer er ihr war, und daß sie seiner Liebe
bedurste wie eino Blume des Sonnenscheins.

Langsam, mit klopfendem Herzen schritt sie die Treppe
hinan — gcn Kanossa.

Droben wnrde plötzlich eine Tür geöffnet, ein goldener
-Lichtstrom flutete heraus, und mitten darin staud Uoo und
streckte ihr beide Hände entgegen.

Ex haste ihr bereits vergeben. Dennoch sprach sie es ans,
was fie. sich vorgenomwen: „Verzeih' mir, Liebster, ich habe
unrecht gehabt." Und dann sanst nnd flehend: „Hast Du
umch wieder lieb?" —

Nie cmpfinden wir das Glück des Besitzes eines geliebten
WeMZ „tiefer, intensiver, als in Ler Stunde der Versöhnung.

Jhve Wange zärtlich an die seine geschmiegt, saß Grebe ans
Ubos Schoß.

Plötzlich hob sie den Kopf. „Sag', Mann, hast Du eigent-
lich noch Appetii?"

„Appettt? Einen Riesenhunger habe ich."

„Wie -denkst Du wohl über Lachs . . . und zw-ar über ge-
backenen?"

Er schnalzte nur mit der Zunge. Arm in Arrn begaben sie
fich dann hinunter in das festlich mit Blnmen und Staats-
service, mit Dam-ast und Kristall geschmückte Speisezimmer.

Fragend schaute er sie an.

„O Du ahnungslose Mannesseele!" ries sie. „Jch gratu-
liere Dir, Du bist h-eute sechsundzwanzig Wochen verheiratet!"

Und dann feierten sie zusammen ihr Fest, und der Lachs
mit Weißweinsauce schmeckte excllent, obwohl er nnttlerweile
total zerfallen war.

leigehilfe: Josep'h Bühl in Kehl nach Karlsrühe; der
Bahnmeister Kurt Thiemer in Rappenan nach Laüdgp'
der Werkführer: Robert Kramer in Heidelberg nach
Konstan-z.

Zur Ruhe gesetzt: Expeditionsgehilfin Karoline Spinner in
Karlsruhe (auf Ansuchen), WageNwärter Julius Bertram in
Freiburg.

Aus dem Bereichc des Großh. Minifteriums der Justiz,
des Kultus und Nnterrichts.

Zugewiescn: Aktuar Karl Eggensperger beim Hilfsnotariat
Uehlingen dem Notariat Meersburg, Aktuar Friedrich Gröner
dem Amtsgericht Stockach, Astuar Martin Schächner beim
Gruudbuchamt Sand dem Hilfsnotariat Willstädt.

Bersetzt: Gerichtsvollziehevdienstverweser Johannes Fah-
nert in Manniheim znm Amtsgericht Boxberg, Gerichtsvoll-
zieher Josef Striegel in Mcmnheim zum Amtsgericht Rastatt,
Gerichtsvollzieher Josef Schneider in Boxberg zum Amts-'
gericht Mannheim, Gerichtsvollzieher Adols Wunsch in Rastatt
zum Amtsgericht Sinsheim.

Eruannt: Gerichtsvollzieherdienstverweser Johann Som-
mer beim Amtsgericht Wiesloch zum mchtetatmähigen Gerichts-
vollzieher daselbst.

Bestätigt: Kanzleigehilse Lorenz Maher bei Großh. No-
tariat Tauberbischofsheim, Kanzleigehilse Anton Stork beim
Notariat Mannheim III.

Uebertragen: dem Finanzassistenten Otto Schell bei Großh.
Hauptsteueramt Karlsruhe die Stelle eines Vevwaltungsassi-
stenten bei der Divettion des Landesgefängnisses und der
Weiberstrafanstalt Bruchsal.

— Grotzh. Gewerbeschulrat. —

Eiltlasscn: Kanzleigehilfe Bernhard Wieser an der Großh.
Kunstg-ewerbeschule iu Karlsruhe, aus Ansuchen.

Zugewiesen: Verwaltuugsaktuar Adolf Schöpfliu als Kanz-
lei-gehilfe -der Großh. Kunstgewerbeschule in Karlsru-He.

Aus dem Bereiche des Grotzh. Miuisteriums des Jnnern.

Nebertragen: den charakterisierten Polizei-
sergeanten: Josef Fvey beim Bezirksamt Mannheim und
Karl Jan-isch beim Bezirksamt Karlsruhe unter Verleihung
des -Charakters als Polizeiwachtmeister die etatmäßige Amts-
stelle eines Polizeisergeaiüen, dem Berwaltungsaktuar Eugen
Röck eine Kanzleigehilfenstelle beim Bszirksamt Schwetzingen.

Zugewiesen: Verwaltungsaktuar Udolf Schöpslin in
Schwetzingen dem Großh. Gewerbeschulrcrt behufs Verwenduug
als Kauzleigehilfe bei der Kunstgewerbeschule Karlsruhe, Re-
vision-sgdhilse Friedrich Steinmann in Schopfheim dem Be-
girksamt Bühl.

Bersetzt: Amtsaktuar Adolf Fränzmck in Freibur-g zum
Bezirksarnt Waldttrch, Amtsaktuar Hermann Börsig iu Wald-
ttrch zum Bezirksamt Freiburg.

Enthoben: Schutzman-n Johann Joos in Manüheim.

— Großh. Berwaltungshof. —

Die Beamteneigenschaft verlieheu: der Wärterin Lnise
Baumann an der Heil- nnd Pflegeanstalt bei Emmendingen.

— Overdirektion des Wasser- und Straßenbaues. —

Bcrsetzt der K u l t u r m e i st e r: Severin Blank in Frei-
Lurg zur Kulturinspektion Waldshut mit dem WohVsitz in
Lörrach.

Entlaffen der L a n d st ra ß e n w ä r te r: Sigmund Wun-
derle irr Oeflingen (wegen Kränklichkeit.)

Aus dem Bereiche deS Großh. Ministeriums der Finanzeu
— Steuerdirektion. —

Ernannt: Finanzassistent Franz Sommer in Maner znm
2. Gehilfen beim Grotzh. Finanzamt Stockach, Finanzassistent
Guftav Hcrtmann in Wertheim znm> 3. Gehilfen bei Großh.
Finanzamt daselbst.

Bersetzt: Finanzassistent Joseph Link, 3. Gehilfe bei Großh.
Finanzamt Wertheim, in gleicher Eigenschaft zu Großh. Fi-
nanzamt Taüberbischofsheim, Steuereinnehmereiassistent Her-
mann Hund in Konstanz nach Mannheim-Neckarau.

Zur Ruhe gesetzt: Steüeraufseher Heinrich Schlosser in
Käferthal, und Steueranffeher Josef Kernberger in Philipps- '
burg, unter Anerkennung ihrer langjährrgen tveuen Dienste.

— Zolldirektion. —

Ernannt: Nebenzollamtsassistent Ludwig Schmelzing-er in
Lübeck zum Bureauassistenten, und Bureaugehilfe Friedrich
Lentz berm Hauptsteueramte Mannheim zum Kanzleiassistenien.

Bersetzt die Revisions-aufseher: Karl Hertiveck
beim - Hauptzollamt Mannherm nach Vasel und Hermaün
Suhm, in Basel zum Hauptzollamt Mannheim; die P o st e n -
sührer: Karl Koßnmnn in Weil nach Stetten, Pius Moser
irr Herthen nach Weil, Karl Friedrich Maher in Stetten nach
-Jmmenstaad, Karl Ludwig Mschoff in Reichenau-Oberzell nach
Herthen und Ludwig Meier in Jrnmenstaad nach Gaienhofen;
die Grenzaufseher: Otto Uhl in Weisweil nach Nei-
chenau, und Josef Peter in Kleinlaufeüburg nach Benggen.

Aus dem Bereiche des VolkSschulwefens.

Bersetzt: Gütle, Elisabeth, Schulkandidatin, als Hilfsleh-
rerin nach Biettgheim, Amts Rastatt, Harter, Johanna, Un-
terlehverin, von Neusatz nach Gengeübach, Amts Offenburg,
Lenz, Otto, Schulverwalter in Urloffen, als Hilfslehrer nach
Haslach, Amts Wolfach (unter Zurücknahme serner Anwei-
sung nach Höchenschwand bezw. Breitnau), Maier, Klara,
Schulkandrdattn, als Unterlehrerirx nach Wolldorf, Amts
Wiesloch, Merk, Karl, Nealschulkandidat, zur Lehrstelleverwal-
tung an- erweiterte Volksschulabteilung Furtwangen. Pffster,
Anna, Schulkandrdattn, als Unterlehrerin nach Nensatz, A.
Bühl, Weber, Christian, Hilfslehrer in Schönau, Amts Hei-
idelberg, wird Schulberwalter daselbst.

AnStritt aus dcnr Schuldienst: Halter, Klementine, Un-
terlehrerin in Gengeübach.

Kleine Zeitung.

— Berlin, 21. Dez. Anläßlich des 100. Geburts-
tcrges Herders hat sich eine H e r d e rg e s e l l s ch a f t in
Berlin unter dem Vorsitz des Kultusmintsters gebildet.
Die Gesellschaft wird Arbeiten und Unternehmungen im
Sinne Herders anregen und sich der Goethegesellschaft an-
gliedern.

— London, 19. Dez. Sechs Messingkanonen,
die vor -dem Militärmuseum in Woolwich in der sogenanrrten
Rotunda ausgestellt waren, sind gestohlen worden. Sie
wiegen je 100 Kilo und haben erheblichen- Wert. Zwei der Ka-
nonerr wurden Mittwoch Nacht gestohlen, -die an-deren vier
Donnerstag Nacht. Man hat Radspuren eines Wagens ent-
deckt, auf dem die Kanvnen weggeschafft sein kömren.

— Ncwyork, 20. Dez. Nuf der Aahrt von Newyork
nach Oueenstown sichtete einer der Postdanrpfer im 44.
Grad nördlicher Breite und 48. Grad westlicher Länge in
der Nähe von Nenfundland einen großen Eisbär.
dessen Ilmrisse in Bervegung zu sein schienen. Die Passa-
giere strömten auf Deck, Ferngläser w-urden nach dem
Eisbär gerichtet, und da zeigte es sich, daß einige Eis-
bären auf dem E is b e r g e hin nnd herliesen und in
großer Aufregnng zu sein schienen. Als mast dem Eis-
berge näher kam, konnte man 'die Etsbären, sechs an
Zahl, mit freiem Auge sehen und sind dieselben offenbar
dem Tode geweiht, da der südlich treibende Eisberg bald
in den -Golfftrom geraten und schmelzen wird.

— Mitz Dnncan, die sich kurzlich in Berlin uwd Paris durch

ihre eigenartigen TanzauffLhrüngenHekaünt gemacht hat, setzt.
wre man der „Post" aus Athen sHreibst.seit einiger Zeit
die Bevölkerung von- Athen dadurch in grohe Aufregung, daß
sie in althellenrschem Kostüm durch die Straßen wandelt. Sie
will versuchen, die Damen von Athen ebensalls znr Rückkehr
zu der alten Mode zu bekehren, doch sollen drese dre Pariser
Mode ganz entschieden bevorzugen. Augeüblicklich läßt Fräu-
lein Dunean 'nicht weit hom Stadion ein Gebäude errichten,
in dem sie rricht nur wohnLn will, söndern Las gleichzeittg ein
Heiligtum- der Terpsichore fein soll. Jhr sehnlichster Wunsch
ist der, bei Gelegeüheit der nächsten olympischen Spiele im Sta-
dion zu tanzen. Der Zudrang von Neugierigen zu dem Gast-
hof, in dem Frl. Duncan mit ihrem Bruder wohrrt, war so groß,
daß sich die beidenAmerikaner entschlietzen mußten, chre Mahl-
zeiten in ihrem Privatzimmer ernzunehrnen. Die Literatur-
zeitung „Panathenaia" brachte einen langen illustrierten Ar-
ttkel -des Fräuleins Duncan über den Tanz der Zukunst.

Literarisches.

—* Deutsche Götter- und Heldensagen. Ilach Len besten
Quellen sür Haus unb- Schule, dargestellt von Dr. Adolf
Lange. Zweite verbesserte Auflage. Mit zwölf Steiuzeich-
nungen von Robert Engels. Ausgabe in ernem Bande. (XII.
und 403 S.), gr. 8. geb. 6 Mark. Ausgabe in drei
Bändchen geb. je 2,40 Mark. (Leipzig, B. G. Teübner.) Dre
altehrwürdigen Sagen, die in grauer Vorzeit der Geist des
deutschen Volkes sich von seinen Göttern und Helden geschaffen
hat und die als treuester Ausdruck seines Weiens noch heute
jedes echte deutsche Herz anmuten- müssen, wellten Adolf Lan-
ges deutschen Götter- und Heldensagen ncue Freunde unter
der deuffchen Jugend gewrnnen, wie sie rhnen schon TausenLe
gewonrren haben. Jn neuer Gestalt, ausgestattet mrt 12
prächffgen, mehrfarbig lithographrerten Tafeln des rührnlichst
bekanstten KünstleM Robert Engels, tritt das Mkch- von nenem
vor seine Äeser. Geheimnisvoll, wie das Rairschen der deut-
schen Urwälder, klingen die Märchen üon den alten deutschen
Göttern, von Ziu und Wodarr, vorr Donar und Baldur, von
Freya, Holda und Nerthus. Und mächtig nnd ergreifend
klingt die Sage von den grotzen Tatcn und ergreifenden Schick-
falen unserer Helden. Es ist eine Fülle von- reich -belebten Bil-
d-ern, von wechselnden Haüdlungen, von Freud urrL Leid. Hier
Gestalten, die iu ihrer strahlenden Heldengröße oder in rhrer
surchtbaren Wildheit weit über rnenschliches Maß hinausra-
gen, dort Erscheinun-gen von der holdesten Lieblichttrt und
Anmut, finsterer Trotz neben zartester Empfin-durrg, unerschüt-
terlich« Treue neben schnüdem Verrat! Stoffe uud Darstellung
sind gleich geeignet, die JugerrL zu gewinnen und zu begeistern.

—* Benno Riittenauer erzählt in „Larissa" (Leipzig, Her-
mann Seemann Nachsolger, Preis 2 Mark) die buuten und
abenteuerlichen Schicksale einer Tänzerin, eines halben Zi-
geunermädchens,„ der es gelingt, sich zu einer glänzen-den und
einflußrsicheü Stellung aufzuschwingen und alle Unbill, mit
Ler man sie in ihrer Jugend verfolgtt, wieder wett zu machen.

—* Das Deutsche Volkstum, herausgegeben von Prof. Hans
Meyer. Zweite; neubearbeitetc und vermehrte Auslaze. Mit
1 Karte un-d 43 Tafeln in Holzschnitt, Kupferätzung un-d Far-
bendruck. 16 Lieferungen zn je 1 Mark oder in 2 Leinenbän-
den zu je 9,00 Mark oder ii: 1 Halbledcrband zu 18 Mark
(Verlag dcs Bibliographischeu Jnstitnts in Lcipzig).. Von
dem Versprechcn dcs Bibliographrschen Jnstrtuts, Prof. Dr.
Hans Meyers „Deutsches Volkstum" solle noch rechtzeittg vor
Weihnachten in zweiter Auflage erscheinen, ist ein Teil bereits
pün-ktlich in Erfüllnng gegangen: die crste Hälfte des großange-
legten Werkes ist soeben in geschmackvollem Geschenkband er-
schienen. Gleichzeitig meldet die Verlagsanstalt, daß die zweite
Hälste sowie die eiübänLige „Ausgabe iu allernächster Zeit
folgen werden. Die Aufdeckurrg deutscher Ergenart, die Er-
schließung ciller WechselwirKuWin zwischen dem Volkscharak-
ter und seincn Erzeugn-issen, darnit zugleich eine Förderung
des deuff'chen Nationalgefuhls danken wir dem mustergilttgen
Werke._

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für
den Jnseratenteil Th. Berkcnbusch, beide in Heidelberg.

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daß meiu Nachbar stets den Laden voller Käufer
hat, während ich allein in meineui Laden stehe? —
Sehr eiiifach! Jhc Nachbar iasettert Jahr ain
Jahr ein in der sseiaelbtrger üeitung. Dadurch
werden jeden Tag Tausende mit dem Geschäst bs-
kannt gcmacht und Hlinderte sind sränSige Kunden,
weil sie dnrch die Jnserate immer'wieier an die
Firma crinnert werden.

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