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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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Mllich 23. Dezembtt 1883.

ZWeites BlMtt»

M» UWW. ^ -'M 300.




Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. Preis mit Fami'.isnblattern mouatlich 50 Pfg. in's Haus gebracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgehvlt 40 Pfg. Durch die Post

bezogen vierteWhrlich 1,35 Mk. auSschli.tzlich Znstellgebühr.

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an bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übsrnommcn. — Anfchlag der Jnserate anf den Plackattaseln der Heidelbcrger Zsitung nnd den städtischen Anschlagstellen. Fernsprecher 82.

Japans Fordeeungen. j

Erst jetzt wird der Jrchalt einer japanischen Note ge- ^
Nau bekannt, welche inr Sommer dieses Jahres an Rutz- ^
land gerichtet wurde, und welche die Forderungen Japans ^
genau Präzisiert. Es zeigt sich jetzt, daß diese solcher s
Natur sind, daß ihre Annahme siir Rußland allerdings i
kaum möglich war. Die wichtigsten Pnnkte der japani- !
schen Wünsche sind nach einer Mitteilung der Wiener All- s
gemeinen Zeitung solgende: ^

I. Was Korea anbelangt, kann Japan nicht gestatten, !
daß diese Halbinsel oder auch nnr ein Teil der Halb- H
insel in bie Hände einer anderen Macht, insbesondere ^
in die Rtißlands falle, und zwar aus folgenden ^
Gründen: s

1. Wegen der Sicherheit Japans und wegen an- ^
derer Politischer Erwägungen. l

H. Was die Mantschurei anbelangt, so kann -

Japan nicht gestatten, daß die Mantschurei beständig »

von den Russen besetzt bleibe, und zwar aus folgen- ?

' den Gründen: ^

1. Weil bei genauer EüväWng der mantschuri- ^
schen Angelegercheit ihr Zusammenhang mit der ko- f
reanischen Frage unverkennbar ist, nnd weil Japan z
seine legitimen und vitalen Jnteressen in Korea be- i
schützen nmtz.

2. Weil es notwendig ist, den gefährlichen
Drohungen bezüglich einer Jnvaston Japans zu be-
gegnen, welche eine solche Besetzung der Mantschurei
durch die Russen unzweifelhaft bilden würden.

3. Weil Japan in der Mantschurei Rechte besitzt, -
welche durch Verträge anerkannt sind, und Jnteres- s
jen, die es zu verteidigen entschlossen ist. Es muß ^
ferner in Betracht gezogen werden die geographische z
Lage der Mantschurei in Bezug auf den Golf von l
Petschili, von Peking und von Tientsin.

4. Weil es notwendig ist, daß der Grundsatz der !
offenen Tür und der der Handelsgleichheit aufrecht
erhalten bleibe, und daß diese Prinzipien bedroht
erscheinen, falls die Mantschurei der Besetzung durch
die Russcn ausgeliefert würde.

Hl. Weil Japan nnter allen Mächten in erster Linie
darauf bedacht sein muß, daß die Unabhängigkeit
des chinesischen Reiches intakt bleibe.

-IV. Weil das Ansehen Japans in den Augen der Chi-
nesen sehr herabg^setzt würde, falls Japan den Nussen
sreie Hand ließe trotz der Verbindlichkeiten, welchs >
Japan Ehina gegenüber zu übernehmen hat.

Zu dieser Darstellimg der japanischen Forderungen j
ist einem Mitarbeiter des „Berl. Lokalanz." von diplonia- s
tischer Seite solgendes erklärt.worden: „Was hierin ;
«iedergelegt ist, sind zweifellos die Wünsche Japans. ^
Aber ob sie in dieser Form znm Gegenstand diplomatischer >
Verhandlungen gemacht worden stnd, muß füglich dahin- s
gestellt bleiben. Jeder Unparteiische muß anerkennen. s
tzaß, wie die Vorgeschichte der mantschurischen Frage auch ?
Äeschaffen sein mag, Rußland doch jedenfalls große Auf- i
wendungen für die Mantschurei bereits gemacht und '

>M^MM!M,«.S»^M»««MM»M^M»»M»»«MM,! M »I» MOMMM»»!»!

Der erfte Zwist.

Von H. Koubert.

Nach dem Holländischcn von E. Vilmar.

(Nachdruck verboten.)

(Schlutz.)

Wohl hörte sie ihn hin- und hengehen und nach ihr rufen,
-rber sie hatte so l-ange warten müssen, mochte er sich nun
ebenfalls in Ge'duld üben.

„Weibchen!"

Sie wutzte, datz er nun groß und stattlich im Türrahmen
stand, allein sie sah nicht auf. Jm nächsten Moment stand er
neben ihr und kniff ste leicht in die Wange.

Aber das duldete sie nicht. Das war keine Liebkosuntz,
rS sollte nur eine Beschwichtigung sein. Energisch machte fie
fich los.

„Ach tu' doch nicht, als ob Du mich so sehr liebst!" rief sie
erregt. „Wenn das der Fall wäre, würdest Du nicht so spät
«ach Hause kommen."

Einen Augenblick sah er sie verwundert an, dann brach er
in. Lachen aus.

„Aber Kind, was ist Dir dcnn eigentlich? Spät, sagst Du?
Jch habe mich ja ganz kolossal beeilt. Bedeuk' doch, bis zu
lieimer fahre ich zwanzig Minuten — zwanzig hin — z'wanzig
zurück — und dann noch zwanzig Minuten bei ihm; das ist
boch nicht zu lange?"

Datz er eine Stunde fort gebliebeu, war nicht zu lange?
UnL er lachte noch ohenein wie die personisizierte Unschuld; —
htelt er sie etwa zum Narrcn?

,O nein, ich bin recht erfrent, daß Du nur eine
Eitunde fortgeblie'ben bist", entgegnete sie. „Das Effen
tvird während dieser Zeit so dslikat."

Das Lachen schwand aus seineu Zügen. Jhre Worte, ihre
Haltung, ihr Ton befremdeten ihn höchlichst.

„Jch habe Dir ja doch schon neulich gesagt, -dah Reimer
Weburtstag hat."

viele Millionen dort hineingesteckt 'hat. Das ist doch in
Berechnung zu ziehen und zu berücksichtigen. Da kann
Man Rußland nicht zumuten, einfcrcks davon zu gehen,
oder wer es tut, rechnet mit aller Bestimmtheit auf die
Kriegserklärung. Anderseits aber ist in diesen Forde-
rungen nnr das in Worte gekleidet, was ein Blick auf
die 'Karte lehrt. Die geographische Lage der Mantschurei
zu Korea und 'Koreas zu Japan bildet den Schlüssel der
ganzen Situation. Wer die Mantschurei besitzt, beherrscht
Korea, und eine Großmacht, die über Korsa gebietet, be-
herrscht Japan. Das zeigt die Landkarte, und das, und
nichts anderes bringen jene Forderungen zum Ausdruck.
mögen sie nun wirklich so gestellt worden sein oder nicht." -

— Wie sehr in den letzten dreißig Jahren dieindu - ^
strielle Entwicklung Deutschlands zuge-
nommen hat, geht unzweideutig aus dem Wachstum der :
in der Eisenindustrie beschäftigten Arbeiterschaft hervor. '
Jm Jahre 1873 waren darin 183 874 Arbeiter tätig, (
wovon 39 491 auf den Eisenerzbergbau, 28 129 auf den i
Hochofenbetrieb und 116 254 auf die Eisenverarbeitung
kamen, im Jahre 1902 waren es 310 048, wovon 39 202
dem Eisenerzbergbau, 32 399 dem Hochofenbetriebe und
238 447 der Eisenverarbeitung angehörten. Der weitaus
größte Teil der Arbeiterzuuahme entfällt also auf die
Eisenverarbeitung.

Baden.

Karlsruhe, 21. Dez. Die nationallibe- -
raleLaudtagsfraktion 'hat -das von der Partei
vor deu Landtagswahlen bezüglich des Volksschul -
wesens gegebene Versprechen am Samstag eingelöst. ;
Das Wahlprogramm fordert n. a. Erweiterung und Ver- ^
tiefung der Bildung unserer Volksschnllehrer, Vermehrung
der bezüglichen Bildungsgelegenhsiten und Einrichtungen,
Besserung der ökonomischen Lage der Lehrer und deren
Aufnahme in den Gehaltstarif sowie Revision des Ele-
mentarnnterrichtsgesetzes in liberalem Geiste. Der in
der letzten Sitzung der Zweiten Kamnier eingebrachte
Jnitiativantrag entspricht diesem Programm in allen ^
Teilen. Er verlangt behufs Anbahnung der drin-
gendsten Verbesserungen auf dem Gebiete des Volks- ^
schulwesens znttächst die Einrichtung eines sechsjährigen E
Lehrganges aus den Lehrerbildungsanstalten. Gegen- ^
wärtig sind bekanntlich für die Präparauden 2, für die :
Seminaristen 3, zumal also 5 Kurse vorgeschriebeu. Die (
Einführung eines sechsjährigen Lehrganges würde dem i
oft geäußerten Bildimgsbedürfnis unserer Lehrer ent- s
gegenkommen, gleichzeiffg aber auch eine Vermehrung der -
borhandenen Anstalten bedingen. Die Einreihung in den i
Gehaltstarif ist eine alte bsrechtigte Forderung der Lehrer- i
schaft, ebenso wie die Rednktion der Schülerzahl. Die )
Durchführnng dieses Programms würde unsere Gemeinde- -
kassen stark in Anspruch nehmen. Es ist darum sehr zu s
begrüßen, daß dem Antrag gemäß die enfftehenden Mehr- ^
kosten auf die Staatskasse übernommen werden (
sollen. Däbei erhebt sich allerdings die Fraye, ob ange- ^

„Du hast mir gesagt, datz Reimer, oder wie er sonst hei-
tzen mag — denn wer kann Lie Namen all' dieser sogenannten
Freunde behalten — anr zwölftcn Gedurtstag hat, und der ist
morgen."

Er zuckte die Schultern. „Du bist nicht klug. Oder viel-
leicht In-ar ich auch betrunken. Gehab' Dich wohl!"

Ilnd weg war er.

Mit dem Blick eines Kindes, das die Scheribeu deffen, was
es zerbrochen hat, zu seinen Fützen licgen sieht, starrte sie auf
die Tür, hinter der er veffchwunden war.

„Udo!" rief sie leise und traurig. Es klang 'wie ein Mn-
derstimmchen, so flehcnd und rcuevoll.

Nun war ihr auf cinmal alles klar. Sie war im Unrecht
gewescn und hatte sic obcncin mit ihrem salsch. angebrachten,
belcidigtcn Frauenstolz lächerlich gemacht. Und nun hatte sie
Udo erzürnt, und das tat ihr unsäglich weh. Ach, sie hatte
solche Angst vor ihrem ersten Zwist gehabt, und nun hatte sie
ihn selbst heraufbeschworen. Und was war nun aus all' ihren
guten Vorsätzen geworden? War das die Sanstmut, die sie sich
angelobt hatte? Sie hatte ihm ja nicht einmal Gelegenheit ge-
geben, stch seiner Verspätung halber zu entschuldigen. Und
wie er sich obendrein bseilt hatte, -der gute Udo!

Und tn ihrcr törichten Erregung hatte sie ihm vorgeworsen,
er habe ja so viele Freunde, 'daß sie sie gar mcht alle kenne? Er
hatte ja nur zwei: Reimer und Brinkmann, die hin und wie-
der Lei ihnen gewesen, von ihr aber, zu Udos Besremden, stets
mit ciner gcwisscn Kühle behandelt worden waren, da sie in
ihnen Störensriede ihres häuslichen Glückes gesehen, die ihr
den G-atten abwendig machen wollten. Nun wollte es ihr selbst
töricht erscheinen.

Die Freunde der Ehemänner hatte sie sich schon von jeher
als cine Art Dämonen Vovgestellt. Als sie noch ein kleines
Mädel gewesen, hatten ihre Eltern ein neucs Gemälde cr-
halten. „Hänsliches Leid" hattc darunter gestanden. Sie
hatte ihre Brüder nach der Bedeutung gesragt, doch, keine ge-
nügende Antwort erhalten.

sichts der finanziellen Wirknngen dieses Antrags der Zeit-
punkt sür dessen Einbringung günstig gewähü ist. Dem-
gegenüber möchten wir mit allem Na-chdriick betonen. datz
wir es hier mit einem N o t st a n d zn tun haben, der
schleunige Abhilfe dringend erheischt. Finanzielle Rück-
sichten dürfen keine Rolle spielen in einer Frage von solch-
eminenter kultnreller und soztaler Bedeutnng. Der Man-
gel an> der nötigen Vorbereitung für die höheren An-
sprüche des hentigen Lebens wird in allen Schichten des
Volkes so leb'haft empsunden, daß der Stenerzähler gewiß
jedes Opser gerne in Kauf nimmt, das sür solche Zwecke
gefordert wird. Wir wollen darum hoffen, daß der An-
trag unserer Parteifrennde bei der Regierung ein williges,
Ohr und bei den anderen Parteien tatkräftige Unter-
stützung sindet. Die badische Lehrerschaft aber wird gerne
der nationalliberalen Partei sür ihr zielbewutztes und-
energisches Eintreten für die Lehrer- und Schulinteressen
Dank und Anerkennung zollen.

— Der ultramontane Badische Beobachter
entwickelt sich mehr nnd mehr zum Träger der Auf-
klärung. Jetzt schreibt er in einem Leitarffkel über
die Ausdehnung der Sindflut:

L-ange herffchte fast -allgemein die Anstcht, datz die von der
hl. Schrift berichtcte -große Flut die ganze Erde bedeckt habe.
so daß alle Lebewesen, mit Ausnahme des Patriarchen Noa
und seiyer Familie und dcr von ihm in die Arche gercttetcn
Tiere untergingen. Zweifel mntzten wach werden, als die
ethnographische Forschung nach'wies, daß der grötzte Teil der
Menschheit die Sintflutsage nicht kenne. Ändere Bedenken
brachte die Erfoffchung der Evdrinde. Wer den Reichtum der
Erde an Ticrarten im Tertiär und Diluvium (2000 Arten
von- Säugetieren und 6500 Vogelarten!) erwä-gt, der wird zu
der Erkenntnis kommen, datz ein Unterbringen je eines Eltcrn
paares in der Arche ein Ding der Unmöglichkeit war. Und
wie sollen die Süßwasserfische am Leben geblicben sein ? End-
lich, woher soll die Wassermasse gekommen sein, die nundestesk
4,6 Millionen Kubikkilometer betr-agen haben mnßte, um dki
höchstcn 'Gebirge der Erde zu Ledecken? Nachdem noch weiter«
Uninöglichkeiten nachgewiesen sind, heitzt es, die Bibel habe nicht
von einer allgemeinen Flut reden wollen, so wenig als beim
Pfingstwunder der Ausdruck „Anwescnheit von allcn Nationen,
die unter dem Hiiumel sind", -auch die Jndianer, Feuerlän-der,
Papnas und Chinesen einbegreifen wollte. Rebenbei irnrd be-
merkt, datz der babylonische Flutbcricht die Sintflut nur in
örtlicher Beschränkung kennt. So hat denn auch in der Exegffe
die Anschauung von einer gcographisch bcschräniten Flut längst
Heimatrecht erlangt und gegenteilige Behauptungen entbehoen
der stichhaltigen Bcgründung."

Wir wollen den „Beobachter" aus dem Wege zur Ver-
stän-digung mit der Naturwissenschast nicht stören.

Preiißcn.

— Jm Monat November 1903 sind dic Betriebsein-
nahmen derPreußi s ch -h e s s i s ch enEisenbah n-
gemeinschaft gegen den gleichen Zeitraum im Vor-
jahr um 6 637 000 Mk. in die Hö-He gegangen. Aus dem
Güterverkshr hat eine Steigernng nm 4 316 000 Mark
stattgefunden. Jn -er Zeit vom Beginn des Etatsjahres
betrug die Verkehrseinnahme in den acht Monaten, die
sich jetzt überblicken lassen, 64 067 000 Mk. mehr als im
gleichen Zeitraume des Vorjahres. Das Mehr, welches
ans der Steigcrung des. Güterverkehrs erzielt wnrde,
beziffert stch aiis 40 116 000 Mk.

Der eine hatte gemeint: „Ach, das bedeutet gar nichts",
und -der andere erklärt: „Das ist, werm einem sein Mann be-
trunken ist."

„Welcher Mann?" hatte sie weiter gefragt, da sie mit ihren
Betrachtungen noch nicht über die im Vllrdergrunde des BildeS
sitzcnde Frau mit dcn traurigen Augen hinausgekommen war,
die, einen Teller voll Kartoffcln im Schotz, trübe vor sich hin-
starrte. Die zech-enden, Karten spielenden Männer im Hin-
tergrunde hatte sie noch gar nicht bemerkt.

„Weint die Frau, weil sie Kartoffeln schälen muß?"

Sie wollte alles eingehend erklärt haben, u-nd die Aussüh-
rungen ihres ältesten Bruders, an den sie sicki dieserhalb ge-
wandt, machten auf sie tiefen Eiudruck. Noch oft stand sie vov
dem Bilde, nnd die Freunde, die ihr Bruder alS ein paar
falsche Verräter geschildcrt, -dic darauf ausging-en, den Haus-
vater zum -Spieler und Trunkenbold zu machen, hatten ihr
stets ausg-ffprochenen Abscheu cin-geflötzt.

Gretc fühlte sich totun-glücklich. Wo niochte Udo ge-bliebeiH
sein? Sollte er in ein Restaur-an-t gegangen oder zu seinem
Freun-de zurückgekehrt sein? Das wäre dann ihre gcrechte
Strafe. Doch nein, sie k-annte ihn bffser, so kleinlich ivar er
nich-t. Wahrscheinlich lief cr, verstimmt und planlos, durch die
Stratzen, tieftraurig darüber, datz seine Frau so garstig sein
konnte.

„Ach Udo, sei doch wieder gut und- hab' mich wieder lieb! "
sckluchzi« sie. Endlich veffiegten ihre Träneu. Eine dumpfe
MattiAeit, ein tiefes Wehgefuhl im- Herzen, kehrte sie in daS
Speisczinrmcr zurück.

Die Flurtür stand offen, und dort — dort hing ja sein Hut,
sein Ueberrock, sein Stock!

Sie atmete tief auf. Er war also daheiin, wclche Er-
leichterung! — Aber nun muhte sie auch zu ihm und wie ein
unartiges Mnd Abbitte leisten.

Solange es unmöglich schien, hatte cs sie leicht gedünkt,
doch nun sie nur eine Treppe zu erfteigcn brauchte, um zu ihin
 
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