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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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Grschti»t tL,Nch. Sonnta,» «u»,inowme«. Prei» mit Fa«ili«nblättern monatlich S0 Pfg. in'» Hau» zebracht, Lei ber Erpeditio« nnd dr« gwetzßatione» ab»rh»L M Pfg. Dnrch ttr G»ß

bezosen vierteljährlich 1.35 Mk. au»fchließltch Zustellgebühr.

>«lei,enpr»i»: » Pfg. für die Ispalttg« Petitgeile ober deren Raum. Reklamezeile 16 Pfg. Für hiesige Geschäst»- nnd Privatanzeizrn ermätzigt. — Wr dt« Lufnahme v»« V«re<M>
a» bestimmten Tagm wird keinr Berantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserab auf dsn Vla kattafeln der Heidelberger Zeituug und den städtische» Anschlagstellen. Ferusprecher E.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 12. Dezember. ^

Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung ?
um 1 Uhr 20 Minuten. Zur ersten Beraiung steht der ^
Gesetzentwurf betr. die Handels-Beziehungen s
m i t E n g l a n d.

Abg. Graf Rebentlow (Antis.) spricht sein Befrem- k
den aus über die Zwangslage, diese wichtige Vorlage in so kur- »
zer Zeit erledigen zu müssen. Seine Partei boantragt, das -
Provisorimn nur Lis zum 31. Dezenrber 1904 zu verlängern. <
Redner fragt an, ob seitens der Regierung Reklamationen )
wegen der Differentialbehandlung Les Zuckers an die indische i
Regierung abgegangen sind und ob diese Reklamationen gro- s
ßen Erfolg hatten. Er wünsche, daß sich der Vertrag nicht aus
diejenigen britischen Kolonien bezieht, in denen DeutschlanD
ungünstiger behandelt wird als die anderen Länder.

Abg. Graf Konitz wird dem vorliegenden Entwurf zu-
stimmen mit der Abändernng, daß, wie in den Vorlagen von
18S8 und 1900, eine bestimmte Frtst eingefügt wird.

Staatssekretär Graf Posadowsky lehnt es ab, im ge-
gen-wärtigen Stadium auf die Angriffe Reventlows einzuge-
hen. Die Regierung gehe in dieser Frage mit großer Umsicht
vor. Redner teilt mit, daß heute aus London vom deutschen
Botschafter ein Telegramm eingegangen sei, wonach die b r l-
tisch - o st i n - i s ch e n Z u ck e r z n s ch l a g s z ö l I e un- l
term 2. Dezember sür allen Zucker aufgehoben wurde, der ln s
den an- der Brüss-eler Konvention beteiligten Staaten erzeugt ^
und der weder in -einern Hafen der an der Konvention nicht s
beigetretenen Staaten verschifft, noch -urch ein solches Land i
durchgeführt werde. Daraus ersehe man, daß unsere Einwen- l
dungen Erfolz gchabt haben.

Abg. Gothein mahnt zu einer gewisscn Reserve bei den ß
Handelsverträgen.

Abg. v. Kardorff versteht nicht, datz die Vcrträge, na- ^
mentlich die Meistbegünstigungsverträge, noch nicht gekündigt
sin-d.

Wg. Bcrnstein erklärt, seine Partei stimme sür die
Vorlage.

Abg. Graf Kanitz spricht sich sür freundliche Handels- i
beziehungen mit England aus.

Darauf wird die Vorlage in> erster und zweiter Lesung
angenommen mit der Maßgabe, daß die Ermächtigung auf zwei
Jahre erteilt wird.

Sodann wird die Etatberatung fortgesetzt.

Finanzminister v. Rheinbaben verteidigt die Finanz-
reform gegen die Angriffe Bebels. Er bittet, dem Rate Rich-
iers, die Matrikularbeiträge um- 20 bis 30 Millioncn zu erhö-
hen, nicht zn folgen. Es werde nur mit Mühe gelingen, den
hreutzischen Etat zu balanzieren. Er bitte denn, der Reichs-
sinanzreformvorlage zuzustimmcn, die die grötzte Uebersicht-
lichkeit in den Finanzbeziehungen zwischen Reich und Bun-
desstaaten schaffe.

Abg. v. Skarzynski (Pole) wendet sich vom Stan-d-
Punlt der Polenpartei aus gegen die Ostnl-arkcnzulage. Von «
einer grotzpolnischen Gefahr könne keine Rede sein. ^

Abg. Schrader (fr. Vp.) spricht sich ebenfalls gegen die
Ostmarkonzulage aus. Er stim-mt der Subvention des Jnva-
lidensonds und der Besserstellung der Unteroffiziere zu. Red-
ner bespricht die Mihstände in den Ofsizierkorps und die Er-
teilung der Rechtsfähigkeit an Berufsvereine.

Abg. Paher (südd. Vp.) erklärt, seine Partei werde für
ein Kampfmittel wie die Ostmarkenzulage nicht zu haben sein.

Cr bespricht die Finanzreformvorlage und die Stellung der
Cinzelstaaten zum Reich. Die Finanzreform werde nichts
weiter sein, als die Einleitung zur wesentltchen Erhöhung der
indirekteN Abgaben im Reich. Danach Schluh der Sitzun-z.

Weiterberatung Dienstag.

DeRtsches Reich. ^

— Das Kaiserpaar traf a-m' Samstag zum Z
ersten Male seit der Erkrankung des Kaisers in Berlin ein. ?
Es besichtigte Gemälde in der Kunsiakademie und besuchte j
abends das Schauspielhaus. Der Ka i s e r ist lvieder i
völlig gesund. Die Nachricht, daß er gleich nach Neniahr z
eine zwei- bis dreiwöchige Reise nach dem Süden anlreten ?
werde, ist vollständig f a l s ch.

— Aus Anlaß der zahlreichen Konflikte zwischen Aerz- (
ten und Krankenkassen ist sür den 25. Fanuar -von den Z
geschästsführenden Krankenkassen ein allgemeiner j
deutscher Krankeilkassenkongreß einbe- !
rüfen, um die Stellung der Krankenkassen zu den For- s
derungen der deutschen Aerzteschaft festzulegen. Kongreß- i
ort soll eine passend gelegene Städt Mltteldeutschlands ?
werden. ^

— Wegen der reichsgesetzlichen Regelung dsr Ent- s
schädigung u n s ch u l d i g V e r h a f t e t e r ist jetzt in der ^
Hauptsache eine Verständigung zwischen den verschiedenen ?
Regierungen erzielt. Die Angelegenheit wird das Bliil- ^
desrats-PIennm voraussichtlich in einer der ersten Sitznn- j
gen nach Neujahr beschäftigen. !

— Der „V orwärts" teilt mit, daß auf Anordnnng
der Staatsanwaltschaft in Königsberg, offenbar im Zu- ^
sammenhang mit den wegen S ch r i f t e n s ch m u g g e l s )
nach Rußland wegen Hochverrats Angeklagten, auch ^
in Ch a r l o t t e n bu r g bei einem Sozialdemokraten (
Buchholz und ebenso bei dem in Stuttgart woh- ;
nenden Schriftstsller Peter von Struwe Haussuchnn- )
gen gehalten worden sind. Die erstere verlief resultatlos. ^
Jm letzteren Falle wurden Adressen von Personen be- 1
schlagnahmt, mit denen Strnwe in brieflichem Verkehr ^
stand oder die seine in Stuttgart erscheinende russische j
Zeitschrift „Oswoboshdenje" zugestellt erhielten.

Bodc».

Konstanz, 12. Dez. Nach der „Fr. St." spricht ^
man davon, daß Pfarrverweser Martin in Konstanz s
der Nachfolger H u g s als Jnhaber des Landtagsmandats j
für den Bezirk Ueberlingen-Pfullendorf werden soll.

Karlsruhe,12. Dez. Der neuen Landtags° ^
Wahlkreiseinteilung, welche -gleichzeisig mit ^
dem Wahlgesetz-Entwurf der Zweiten Kammer zuging, ^
liegt eine Einwohnerzahl von 30 000 Seelen für jeden )
Wahkbezirk zugrunde. Die bisherigen Städteprivilegien
sind beihehalten, neue aber nicht vorgesehen. Bei den <
größeren Städten ist d-as rasche Wachsen der Bevölkerung i
dnrch eine augenblicklich etwas reichliche Zuteilnng von ?
Mandaten berückstchtigt, Mannheim soll 6, Karlsruhe 4, )
Freiburg 3 Abgeordnete erhalten. Bon den 7 Abgeord- ^
netensitzen, um wel-che die Zweite Kammer vermehrt werden ^
soll, kommen also 6 auf die Städte, 2 aus das Land. Von j
den beiden neuen Landbezirken soll einer dnrch Qrte der r
Amtsbezirke Pforzheim-Ettlingen-Durlach gebildet wer- i
den; der andere wird aus den großen Bezirken Wiesloch- ^
Schwetzingen-Weinheim herausgeschnitten. Natürlich j
werden durch diese Veränderungen auch benachbarte Be- ^

zirke betroffen. Auch sonst erleiden einige Bezirke Aen-
derungen, um der Grundzahl 30 000 näher zu kommen;
so wird der kleine Bezirk Donaueschingen durch Orte des
Amtes Neustadt verstärkt. Oben am See und unten
hinter Heidelberg bleibt alles beim Alten, so die Bezirke
Mosbach, Buchen-Eberbach, Walldürn-Wertheim, Tauber-
bischofsheim und Adelsheim-Boxberg.

— Der „V o I k s s re u n d" schreibt: Für eine echte
Volkspartei ist der Schenkelsche Entwurf einsach u n l-
annehmbar, denn er verlangt von der Volks-
vertretung, daß sie ihr E r st geburtsrecht für das Lin-
s e n g e r i ch t der direkten Wahl verschachert. — Also jetzt
ist die direkte Wähl für das sozialdemokratische Blatt nur
ein Linsengericht. Früher war es ein höchst wichtiger
und begehrenswerter Gegenstand. Wo bleibt da der poli-
tische Ernst! .

KarIsruhe, 12. Dez. Der Jungliberale Verein
hielt am Donnerstag in der Südstadt (Reftauration Köl-
lenberger) eine Monatsversammlung ab, in der Herr
Professor Mttrolf einen instruktiven Vortrag über „Kolo-
nialpolitik" hielt. Jn der Diskuffion, die sich ausschließ-
lich mit dem Osfenburger Vertretertag befaßte, wurde
von allen Rednern mit Entschiedenheit betont, daß dis
Jungliberalen ein G l i e d der O r g a n i s a t i o n der
Nationalliberalen Partei sein und bIei -
ben wollen. ' P

X Heidelbc^g, 13. Dez. Die Blätter beschäf--
sigen sich mehr oderEsisinder eingehend schon mit den Aus--
sichten der W a h t r e ch t s r e f o r m. Die Fraktionen
des Landtages selbst werden schwerlich schon zu fester Stel-
lungnahme gelangt sein, da ihnen die Begründungen des
Regiernngsentwurfs noch nicht im Druck zugegangen sind.
Jm allgemciiien ist man in unserer Partei gewiß nnr
befriedigt über die durchaus liberale Art und Weise, wie
man das Wahlrecht und den Umfang der Zwetten Kammer
neu gestalten will. Dagegen stnd Bedenken über die Er-
weiterung des Budgetrechts der ersten Kammer schon her-
vorgetreten. Bekanntli-ch macht der Regierungsentwurf
den Vorschlag, daß, wenn die Erste Kammer eine Position,
welche von der Jweiten in das Bud-get eingesetzt worden
ist, streicht, die Regierung die freie Wahl haben soll, sich
dem Votum der Ersten Kammer anzuschließen oder die
Sache einer gemeinschaftlichen Abstimmung der beiden
Kammern zu unterbreiten. Jn der Zweiten Kammer,
die unmittelbar von den Steuerzahlern gewählt ist, dürfte
keine Neigung vorhanden sein, der Regiernng ein solches
Recht einzuräumen und das Gewicht der Ersten Kammer
zu verstärken. Jndeffen, wie gesagt, noch stnd alle Ver-
mutungen verfrüht, über welchen Modus schließlich die
Parteien sich unter si-ch und mit der Regierung verstän!-
digen werden, daß es aber zu einer Verständigung kommt^
ist d r i n g e n d z u w ü n s ch e n.

Württembcrg.

Stuttgart, 13. Dez. Der Minister des Innern
hat die Bestimmnngen für die königliche Zentral-
st e l I e für Gewerbe und Handcl dahin geändert.

Meine Zeiiung.

— Bcrlin, 12. Dez. Heute Vormittag fand unter
großer Beteiligung das Begräbnis Adols v. Hanse-
manns statt. Unter anderen waren zugegen Staats-
sekretär Frhr. v. Richthofen, Ilnterstaatssekretär Dr. Mühl-
berg und als Vertreter des Reichskanzlers Geh. Rat von
Günther.

— Kiel, 10. Dez. Heute starb hier plötzlich die Ge-
mahlin des Cheis des ostasiatischen Kreuzergeschwaders,
Kontreadmirals v. Prittwitz und Gasfron. Prinz und
Prinzessin Heinrich nahmen. -sich liebevoll der zahlreichen
Kinder an, deren Vater im fernen Osten weilt. Anfangs
Oktober hatte si-ch der Admiral hier von seiner Familie
deräbschiedet. Er lisgt jetzt mit seinem Flaggschisf „Fürst
Bismarck" vor Nagasaki.

Ki e"w, 11. Dez. Den Anstiftern der Unruhen
an der hiesigen Universität ist es gelungen,
alIgemeine Obstruktion hevbeizuführen. Als
Grund wird die Verhaftung von Studenten bei der jüng-
sien Kundgebnng vor der Universität angegeben. Polizei
nnd Kosaken halten die Qrdnung vor der Universität auf-
recht. Jm p o i y t e ch n i s che n Jnstitut sind seit
dem srühen Morgen über 300 Studenten bemüht, der
Obstruktion entgegenzutreten. Die auf Wunsch der Stu-
denten, die an den Ikuhestörungen rsicht teilnahmen, be-
gonnenen Vorlefungen sind auf Beschlutz des Professoren-
Kolleginms abgebrochen worden. Die Zuhörer beschlossen,
durch eine Abordnung den Derweser des Finanznsiniste-

riums um Klärung der Lage zu bitten. Sie beschränkten
sich schließlich darauf, dem Direktor des Jnstituts ein Tele-
gramm an den Verweser zu übergeben, mit der Mtte, das
Jnstitut nicht zu schließen. Die Vorlesungen wurden aus
2 Tage eingestellt. Das Professoren-Kollegium forderte
die Studenten anf, an den Bersammlnngen nicht teilzu-
nehmen.

Theater- nnd Kunftnachrichten.

— Heidelberg, 14. Dez. (S ta d t th ea te r.) Am Frei-
tag, den 18. d. M. kommt zur ersten, Aufsührung die phan-
tastische Oper Ofsendachs „Hoffmanns Erzählun-
g e n". Dieses letzte und reifste Werk des genialen Tonsetzers
gelangte am 7. Dezember 1881 am Ringtheater in Wien zur
ersten deutschen Aufführung und errang einen außerovdenr-
lichen Ersolg. Vor Beginn der zweiten Aufführung am 8. De-
zember brannte das Theater ab und die furchtbare Katastrophe,
die noch in -aller Erinnerung lebt, schreckte naturgemäh die
Theaterdirektoren von der Darstellung des WerkeZ ab. Erft
die vor zwei Jahren an der Wiener Hofoper mit glänzendem
Erfolge bewerkstelligte Wiederausnahme von „Hoffmanns
Erzählungen" hat das Werk in Erinnerunz gebracht, und
heute untermmmt es einen -Siegeszug über die deutschen B2H-
nen. Jm Mittelpunkte der nicht leicht verständlichen, überaus
phantastischen Han-dlung steht der geniale Schriftsteller und
Komponist E. Th. A. Hoffmcmn — -bekannter unter dem Namen
der Teufelshofsmann. Er wird selbst im Vorfpiele als han-
delnde Figur eingeführt. Zum Schlusse dieses Vorspieles be-
ginnt er in lustigem Kreise die Geschichte. seiner Liebschaften zu
erzählen, der Vorhang fällt und wcnn er sich dann wieder hebt,
sehen wir diese Erzählungen in dramatischer Belebung sich ab-
spielen. Die schars gezeichneten Figuren der Oper sind den
Novellen Hoffmnnns entnommen. Unser gesamtes Opern-

personal ist an dem Aben-d beschäftigt. Fräulein Koppenhöfer
spielt eine Doppelrvlle, Lie Herren v. Keller un-d Hey ver-
körpern jeder drei verschiedene Figuren, die allerdings in chrer
Grundstimmung übereinstimmcn. Den Hoffinann singt Herr
Mark, die anderen Partien die Damen Kornar, Sedmak, Caro
und die Herren R. Becker, Plank, Brenner, Stauffert und
Lange. Die Musik, die Offenbach zu diesem Texte geschrie-ben,
gehört zu den schönsten Eingebungen dieses melodienreichen
Komponisten und namentlich der letzte Akt ist vielleicht daZ wir-
kungsvollfte und stimmungsreichste, was er geschrieben. Musik-
direktor Radig und Regisseur Plank haben sich des Werkes in
besonders liebevoller Weise angenommen.

Literarisches.

—* Gustavc Vanzype, der berühmie holländische Schrist--
steller, evweist sich in sein-em hochbedeutenden Romcm „Claire
Fantin" (Leipzig, Hermann Seerrrgnn Nachfolger, Preis Mk.
2,—) als ein feiner -Kenner der Frauenscele, wie der mensch-
lichen Seele Lberhaupi, ohue daß er dabei das heute so schwer
wiegende soziale Momcnt vcrgätze. Die Langeweile ist sür ss
viele Gattinnen und Mütter alles Ucbels Ansang, und sie kcmn
geradezu verhängnisvoll werden, sobald noch der Neid über
eine scheinbar glücklichere Frau hinzutritt. Von diesem seelischen
Uebel ist „Claire Fankin" gepackt. Fhre Geschichte ist das
schlichte Schicksal einer sich etnsam fühlenden, geliebtcn und
dennoch nach Verändernngen, nach einem Sinnesrausch sich seh-
nenden jungen Frau. Aber wie sein beobachtet ist die Heilung
dieses Herzens, das nur einen flüchtigen Augenblick lang Kin-
der und Gatten zn vergessen und zu verderben drohte, angelockt
durch die schimmernde Frivolität des Salonlebens. Ueber dem
Roman liegt das dcm müden Auge so wohltuende und so glück-
lich gewählte Helldunkel der grotzen slämischen und niderlän-
drschen Künstler. Das Buch ist eins hochbedeutsame kimstlerische
Leistung.
 
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