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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 203 - 228 (1. September 1903 - 30. September 1903)
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Diesstsg, 29. Tepteuckr


4s. ZchrMLg. - - . kL 2E7.

^inister Schenkel über die Sozialdenrokratie.

Karlsruhe, 28. Sept. Beim Feftmahl zur Er-
"linung der landw. Gauansstellung in Durlach hielt Mi-
llrster Schenkel eine bemerkenswerte Ansprache. Er wies
IUnächst auf die Wechselbeziehungen zwischen Landwirtschaft
Und Gewerbe hin und suhr dann nach dem jetzt vorliegen-
.bn aussührlichen Bericht des „Durl. Wochenbl." fort:
^ sei naheliegend, daß von diesen beiden Ausstellungen,
"^lche schöne und nützliche, durch das werktätige Volk er-
^Ugte Gegenstände zur Anschauung gebracht haben, sich
W Blick nach einer anderen Ausftellung wsnde, die dieser
^uge in Tresden stattgefunden habe, wobei freilich nichts
^chönes und Nützliches zu sehen gewesen sei, das sei die
^usstellung von Gedanken und Bestrebungen, die nculich
^uf dem sozialdemokratischen Parteitag zu Dresden statt-
u^ud. Lehrreich sei freilich auch diese Ausstellung gewesen.
^ui Gegensatz zu dem, was die hiesigen Ausstellungen ge-
ehrt haben, seien zu Dresden besonders drei Punkte her-
u°kgetreten.

^ Zum ersten, daß es das Ziel der Führer der sozialdemo-
^utischen Bewegung sei, den Klassenhaß zu säen
Uud ejne radikale llmwälzung der jetzigen Gesellschafts-
urdnung herbeizuführen. Während glücklicherweise bei uns
^ verschiedenen Gesellschaftsklassen und Berufsgruppen,
^ch vom Gefühl gemeinsamer Jnteressen durchdrungen,
^edlich zusammenwirkten, wollen die Führer jener Bs-
jv^gung alle wenig Besitzenden und von der Hände Arbeit
^ebenden zu einer oon der übrigen Gesellschaft gesonderten
Klasst vereinigen, und als Ziel des von dieser Klasse zu
kuhrenden Kampfes werde das Traumbild eines Para-
v^sischen von Freiheit getränkten Lebens oorgeführt, wäh-
vend der eingeschlagene Weg nur zu einem Sumpse
/Ut Zwangsarbeit und, wie die Verhandlungen des Partei-
uges bewiesen haben, zur Unterdvückung jeder auch harm-
chen Regung geistiger Freiheit führen müsse. Nun aber

durch die Reden der Führer die Maske gelüftet
Und jedx-r könne dieses ins Verderben führende Ziel der
"O^wegung erkennen.

. Zum zweiten habe jene Gedankenausstellung zu Dres-
gelehrt, daß die Bewegung gegen die geschichtlich
öetvordenen, in der Versassung voranstehenden Träger
^ staatlichen Gewalt im Reich und Staat, das
'Ueichsob^kmupt uud die Landesherren, gerichtet sei; schon
uus der Tatsache, daß man diesen nicht ermnal die selbst-
^ständliche Bezeugung der Höflichkeit zukommen lassen
jvolle, trete die gegen die Monarchie gerichtete Spitze der
^uldemokratischen Bewegung hervor; und leichtfertig sei
bvklärt worden, man schwöre zwar dem Staatsoberhaupt
vn Cid der Treue, brauche ihn aber darum nicht zu halten.
Dres stehe im schrofssten Widerspruch nicht bloß mit Moral
>nd Verfassung, sondern namentlich auch mit der Gesin-
Ung der landwirtschaftlichen und gewerblichen Bevölke-
^Ung, sie fühle sich gegenüber dem Landesherrn, dsr selbst
..ud dessen Familie seit Jahrhunderten treu und sorgsam
Ubex dem Lande gewaltet durch den gcschworenen Eid zur


eue verpslichtet und werde sich von jenen Bestrebungen

. abwenden, sobald sie ihre gegen die fürstliche Gewalt ge-
s richtete Spitze erkannt habe.

s Zum dritten aber habe der Parteitag wieder gezeigt,
wie diese Bewegung besonders darauf ausgehe, durch
gleisnerische Schlagworte und unerfüllbare
Versprechungen Mißtrauen gegen alle Organe zu säen,
welche zur Führung im Staat, im Kommunalleben, in
der Gesellschaft berufen seien. Namentlich! werde dabei
mit dem Worte „Reaktion" ein törichter Mißbrauch ge-
trieben. Zu einem solchen Mißtrauen gegen die Regis-
rungm und insbesondere die badische Regierung sei
keinerlei Anlaß vorhanden. Noch in keiner Epoche seien
sich die Regierungen in so umfassender und erfolgreicher
Weise ihrer Aufgabe bewußt gewesen, sich der wirtschaftlich
Schwächeren, wozu zum Teil auch die Landwirte und die
Kleingewerbetreibenden zählen, anzunehmen. Und wohl
noch nie sei innerhalb der weiten durch das öffentliche Jn-
teresse gezogenen Schranken von der Regierung ein so
freier Spielraum der Selbstbetätigung im wirtschaftlichen
und im geistigen Leben gegeben gewesen. Wie wenig die
badische Regierung eine Reaktion wolle, wie sehr sie der
forts'chreitenden freiheitlichen Entwicklnng zugetan sei, die
Ba'hn verfolgend, die unser allverehrter Landesherr be-
schritten und stets eingehalten hat, das ergebe sich daraus,
daß sie auf dem vorigen Landtag ein Gesetz über die Ein-
führungen der direkten Wahl der Gemeinderäte und Bür-
germeister in allen Gemeinden von nicht mehr als 2000
Einwohnern durchgebracht, daß sie die Bildung einer Land-
wirtschaftskammer, die auf der direkten Wahl aller sekb-
ständigen Berufslandwirte beruhen soll, vorgeschlagen habe,
daß sie auf dem nächsten Landtag einen Gesetzentwurf ein-
bringen werde, der die Wahl der zweiten Kammer auf dem
Boden der gleichen direkten allgemeinen
Wahlen stelle. fBeifall.)

Es sei ja richtig, daß es auch in dem Pfinzgau dsr so-
zialdemokratischsn Partei gelungen sei, bei den Wahlen
eine beträchtliche Zahl von Stimmen zu gewinnen; zum
großen Teil handle es sich aber um MLnner, die durch die
Schlagworte beirrt und in den Zielen getäuscht seien, die
den aufreizenden Worten der Führer nur folgten, weil sie
dadurch einer aus irgend welchen äußeren Anlässen vor-
handenen Mißstimmung Ausdruck geben wollten. Nunmehr
aber sei der Schleier über die Ziele gefallen, der gegen die
Monarchie und gegen die Heiligkeit des Treueides gerich-
tete Zug klar hervorgetreten, erwiesen, daß die geistige
Freiheit unterdrückt werden solle; un'd es sei zu hoffen,
daß in der getäuschten Menge nun bald auch eine Reaktion
sichtbar werde, eine innere Reaktion mit der Umkehr zu
der alten Fahne des vernünftigen Fortschritts,
der freiheitlichen Entwicklung im wirtschaftlichen und per-
sönlichen Leben.

Wenn ihm seitens des Herrn Vorredners der Dank
gegenüber der Regierung ausgedrückt worden sei, so nehme
er ihn hin, mit Dank erwidernd, gerne entgegen, denn
er wisse, daß der Dank allen denen gelte, die an leitender
! Stelle, wie seinerzeit der Vater des ersten Redners, ustd
' als mithelsende Beamte sich der Förderung der Landwirt-

» schaft gewidmet haben. Das Beste und Meiste für das Ge-
Z deihen der Landwirtschaft könne absr ni-cht durch die ge-
s wiß förderliche Unterstützung von oben geschehen, sondern
! geschehe durch die Landwirte selbst, die auch im Pfinzgau

> mit unermüdlicher Arbeit, der Belehrung und dem tech-
s nischen Fortschritte zugänglich, dem Boden seine Früchte
j abringen. Er bitte mit ihm einzustimmen, wenn er auf
; die landwirtschaftliche Bevölkerung des Pfinzgaues ein
j dreifaches Hoch ausbringe. (Anhaltender Beifall.)

Es ist zu hoffen, daß die Bürgerschaft der alten Mark-
j grafenstadt die trefflichen Worte des Ministers beherzigt

> und bei der bevorstehenden Landtagswahl einmütig zu-
j sammensteht, um die rote Fahne, die seit vier Jahren
i über Durlach weht, wieder herunterzuholen.

(Nach der „Bad Korresp." hätte der Minister vom all -
: gemeinen Wahlrecht nicht gesprochen und die genannte
^ Korrespondenz findet darin die Bestätigung der Annahme,
j daß von der Regierung die Einführung eines Zensus
! bsäbsichtigt ist. Daneben solle der ersten Kammer ein wei-
^ teres Budgetrecht gewährt werden. Es lohnt nicht, über
die Sache zu sprechen, solange nicht mit voller Vestimmt-
heit gesagt werden kann, wie die Vorlage der Regierung
beschaffen sein wird. Die Stellung der natioualliberalen
Partei ist bekannt.) _

DeuLsches Reich.

— Behufs Sammlung von MateriaI über den
China-Feldzughat der d e u t s ch e G e n e r a l st a b
im Jahr 1901 ein Zirkular erlassen, dessen Wortlaut
jetzt zum Teil vom „Vörwärts" veröffentlicht wird. Es
heißt darin u. a.: „Die außergewöhnlichen Vsrhältnisse,
unter denen die Expedition zustande kam und verlief, die
leidenschaftliche Teilnahme der ganzm Nation in.günstigem
ebenso wie in absprechendem Sinne machen es erwünscht,
die Sammlung des Quellenmaterials nicht auf die Dienst-
papiere zu beschränken, vielmehr schon jetzt dafür Sorge zu
tragen, daß auch Privatmitteilungen von Teilnehmern der
Expedition, uNd zwar von solchen aller Grade, ergänzend
und bereichernd hinzutreten." Es wurde dann in dem
Zirkular ersucht, daß die Empfänger von Briefen, die Be-
sitzer von Tagebüchern und Erinnerungen ihre Papiere
dem Generalstab abtreten. Zur Beruhigung der Jnhaber
solcher Papiere sicherte das Zirkular „größte Diskretion"
zu; während der nächsten 30 Jahre wlle der Jnhalt nur
Offizieren des Generalstabs zu dienstlichen Zwecken zu-
gänglich gemacht werden. „Daraus", sagt das Zirkular,
„ergibt sich, daß etwaige scharfe, in augenblicklichem Unmut
oder in einer peinlichen Lage niedergeschriebene Asuße-
rungen und Urteile kein Hindernis für die Abtretung
bilden können, und daß die Besorgnis, dem Briefschreiber
könnten etwa Unanne'hmlichkeiten erwachsen, völlig unbe-
gründet ist."

Baden.

'La h r, 28. Sept. Jn einer Vsrtrauensmännerver-
sammlung des Bezirks Lahr-Land wurde von der national-
liberalen Partei Landwirt Oehler in Wittenweier,

Stadttheater.

Heidelberg, 29. Sept.

»Nachruhm", Lustspiel in 4 Akten von Robert M i s ch.
r , 3u eincm vieraktigcn Lustspicl hat der Bcrfasser die Er-
whrungstatsachi: ausgestaltet, datz sür einen Künstler aller An-
der Bcrühmtheit autzerordentlich schwer ist, datz dagegen
. ^ Nachwclt dem Dahingcschiedenen gerne Kränze windet. Er
^iudct beide Ersahrungssätze, indem er den Künstler bis
or den Selbstmord führt, der aber in Wirklichkeit unterbleibt,
tzf'grend die Welt ihn als geschehen annimmt. So gewinnt er
Stoff zu einem wohlgegliederten Drama. Erster Akt:
sinanzielle Misere im Haus. Zweiter Akt: Zusam-
denn die Oper, auf welche die letzte Hoffnung ge-
Ü.W wurde, wird zur Aufsührung nicht angenommen. Dritter
Nach dem vermeintlichcn Tode finden die Wcrke des
^riueintlich Gestorbenen, seine Spielmannslieder, seine
u,^Wphonie, seine Oper Vcrlegcr; sie dringen ins Publikum,
^ roen aufgeführt, ^der Verfaffer ist berühmt. Schluhakt:
si, ? Totc kchrt aus Südamerika, vom Heimweh und der Sehn-
vnk siBch den Seinen getrieben, ahnungslos zurück, findet sich
^UIär, die Zukunft liegt rosig vor ihm.

^ Es wäre vielleicht besser gewescn, Misch hätte seinen Stoss
d^,st(uem Schauspiel, statt zu einem Lustspiel geformt, aber
erp i c Publikum verlangt Effekte, und die lassen sich leichter
ir>„ . - wenn man den Lustspielton anschlägt, zumal tvenn
P b sich nicht geniert, gelegentlich einen Griff ins Reich des
^lstuhaften zu machen, wie das dcr Verfasser namentlich im
Äak v" dskt getan, wv der Vorstand der Liedcrtafel und der
pellmeister des Stadttheaters sich darum reihen, datz Bild
Wrmeintlich Gestorbenen, von ihnen früher schnöde Ge-
Di^ - - und seclisch Mihhcmdelten mit Lorbeer zu krönen.
gz uuherliche Wirkung wird durch solche Szenen verstärkt,
llrt- r p 'nnere Wert der Dichtung leidet darunter. Auch die
Ensszene im 2. Akt ist auf ziemlich groben Effekt hin ge-

arbeitet, während sie alle Elemente zu feiner Wirkung in sich
trägt.

Auher dem Komponisten, seiner Frau und seiner Mutter,
hat der Dichter dann noch ein an sich nicht übles Paar in die
Handlung hineingestellt: den uneigennützigen, gutmütigen, et-
was vorschnellen Freund und die enthusiastische Jüngerin aus
Salzburg, die mit dem Frcunde im ewigen Kampfe lebt, bis
sie sich schlietzlich heiraten. Jn ihrer naiven Natürlichkeit und
.Lebhaftigkeit, die kein Blatt vor den Mund nimmt, bringt -die
Salzburgerin etwas Erfrischendes und Anheimelndes in die
Handlung. Weniger wäre indessen mehr gewefen. Mit Ohr-
seigen z. B. hätte der Dichter nicht vorzugehen nötig gehabt,
um den Glauben an die unverfälschte Echtheit der Oester-
reicherin bei dem Zuschauer zu sichern. Die Handlung spielt
doch nicht in Kreisen, in denen es aus eine Backpfeife nicht
cmkommt. Schade darum, dah das in den Hauptzügen und
in den Hauptfiguren so hübsch angelegte und geschickt geführke
Stück durch derartige Härten in seinem Reiz gemildert wird.

Die Aufführung brachte^in den meisten Hauptrollen alte
Bekannte aus der vorigen Saison. Herr Eckhof hatte als
Komponist Roland Gelegenheit zu zeigen, wie er sich in das
Jnnere eines von der Wirklichkeit bedrückten, ehrgeizigen, nach
Anerkennung ringenden Künstlers zu vertiefen vermag. Er
hat scine Aufgabe mit Energie u. Geschick gclöst und dabei auch
im Gescmg mit Klavierbegleitung hinter der Bühne FertigkLit
gezeigt. Frl. Hartmann stand ihm als Frau Helene zur
Seite, glaubhaft und wahr in den Sorgen und der Liebe der
Hausfrau, weniger da, wo sie Humor und Jronie zu zeigen
hat, Die Mutter ist eine Frau von auffallend beschränktem
und langsamem Verstande. Es ist uns nicht verständlich, wie
eine solche Mutter einen so begäbten Sohn haben soll. Wenn
sich die Rolle — allerdings gegen die ALsicht des VersasserZ —
mehr auf Oberflächlichkeit und Sorglostgkeit hinausspielen
ließe, würde das Ganze gewinnen. Der Versuch wäre interes-
sant. Vielleicht probiert es Frl. Bonne, die ja eine denkende
Künstlerin zu sein scheint, bei dcr nächsten Aufführung damit

Wenn eine Frau 7 und 6 nicht richtig zusammenzählt, so kann
sie damit ebensüwohl Oberflächlichkeit, wie Verstandesschwäche
dokumentieren. Frl. v. Bukovics als charmante Salz-
burgerin zeigte ein lebhaftes, kräftiges Teperament und nahm
dadurch sehr für sich ein. Der Dialekt ist ihr vertraut und
in Erscheinung und Haltung ivar sie gleichsalls durchaus echt,
sodaß ihr Auftreten sehr befriedigte. Herr H o l st e i n hielt
ihr augenscheinlich gern und deshal'b auch mit gutem Erfolg
Widerpart, Schade, daß der Dichter bei Vorführung der le-
bensfrischen beiden Figuren in uns die innere Stimme nicht
zu unterdrücken vermag, die öfters uns zuflüstert: Das ist
nicht so, das ist nicht möglich!

Ein charakteristisches Trisolium bon Musikverständigen
stellten die Herren Steinmann, Brenner und Stef -
fens dar; manche hübsche Beobachtung wurdc von ihnen
wirkungsvoll verwendet. Am schärssten trat der durstige K.i-
pellmeister durch die Gunst des Dichters sowöhl, wie durch
eigene Leistung hervor. Zu ihnen gesellt sich als Vierter im
Bunde der Präsident der Liedertafel, Herr Schneider,
der den kunstgeschwollenen Seifenfabrikanten energisch charak-
teressicrte. Aber auch da hätte man gewünscht, daß der Dichter
sich von den Traditionen der 70er und 80er Jahre losgesagt
hätte. Als fünfter tst hier der Musiklehrer u. unentdeckte Kom-
komponist Arnstedt aufzuzählen, der von dem darftellerischen
Talent des Herrn Sigl getragen, die interessanleste Crschei-
nuntz des Abends war. Jm letzten Akt trat dann auch noch
eine zweiköpfige Malersamilie auf, dercn Oberhaupt, Herr
Plank, hübsches Talent für harmlose Burschikosität zeigte.

Der Gesamteindruck der Aufsührüng war günstig.

_ F. Montua. »

Nnerfahren. „... Jns Bad will ich Sie schon schicken, meine
Gnädige — aber, aufrichtig gesagt, aus Jhrer Krankheit werde
ich nicht recht klug.. .1" — „Ja ja, entschuldigen Sie nur, Herr
Doktor, dah ich mich so ungeschickt anstelle..-. ich bin nämlich
zum erstcn Mal krank!"
 
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