Erstes Blatt.
^DiesstD, 24. MvemSer 1V3.
E75.
^rschet »t tLglich, Sonntag» au»genommr«. Prei» mit Familienblättern monatlich 5V Pfg. in'» HauS gebracht, bci ber Expedition und den Zwetgstationen adgeholt 40 Pfg. DnrH die Noß
bezogen viertcljährlich 1.35 Mk. auSichlietzltch Zustellgebühr.
^»»eigenprei»: 20 Pfg. für die Ispaltige Petit»eile oder deren Siaum. Reklamezeile 40 Pfg, Für hiestge Seschäft». «nd Privatanzeige« erwätzigt. — Für die Lufnahm« v»n Bnzeig«
destimmten Tagen wird keine Berantwortlichketi iibernommen. — Anichlag der Jnierat auf den Pla kattafeln der Heidelberger Zettung und den städtischen Anichlagftellen. Fernsprecher 82.
^arteitag der hessischen Nationalliberalen.
, Frankfurt, 22. Nov. Jm Saal der Rosenuu
^>gte hstzx heute Mittag diie Landesversammlung der
^tionalliberlaen Partei des Großherzogtums
^!sen. Sie beschäftigte sich nach dem Bericht des
^chwäb. Merk." in erster Linie mit dem W a h l g e s e tz-
Ntwurf, der dem hessischen Landtag wieder zuge-
sst un- neben einer Neueinteilung der Wahlkreise
b Einsührung der unmittelbaren Wahl der Abgeord-
^ten Lezweckt. Frhr. v. Heyl (Worms) wünschte, daß
^ Versammlung zur Frage des Wahlrechts noch keine
Mung nehme, sondern durch den Zentralvorstand der
chEionalliberalen Partei eine Verständigung mit öen
twrtetgenossen anderer Bundesftaaten herbeiführe. Allein
> tvurde ihm entgegnet, dazn sei es zu spät, nachdem in
^ hessischen Kammer bereits eine namentliche Abstim-
stattgefunden und sich die überwiegende Mehrheii
^ Nationalliberaten Abgeordneten für das unmittelbare
^hlrecht ausgesprochen habe. Für Beibehaltnng der
^ogeordnetenwahl dnrch Wahlmänner traten nur wenigs
^>ner aus Darmstadt und Offenbach ein. Justizrat
. chwaal und Geh. Justizrat Dr. Osann dagegen erklär-
daß sst ihxo Ansicht geändert haben nnd Anhänger
^ früher von ihnen bekämpften unmittelbaren Wahl
^orden seien. Auch Graf Oriola trat nachdrücklichst für
fb unmittelbare Wahl ein. Schließlich wnrde aber doch
^ Vermittlungsvorschlag von Pros. Becker (Worms)
.^grnommen, dahin gehend, an der Erklärung des Lan-
^ausschusses der Partei festznhalten. Dieser hatte inr
rtober v. I., ohne sich für oder gegen ein Wählverfahren
^^usprechen, seine Bereitwilligkeit erklärt, „an einey
. ?^esstrung des Wah'Igesetzes, welche das Staatsinteresse
dte berechtigten Jnteressen der Wähler in liberaler
^ ^ise berücksichtigt, mitzuwirken." Neben dieser Erklä-
wurde aber auch der Zentralvorstand der Partci
^luchh baldmöglichst eine Sitzung einzubernfen, um
. "nschstjgd für Abänderung der W-ahlgesetze in den Einzel-
^ndtggen zu machen.
Deutsches Reich.
^Me Berliner Polen haben zur Polo-
> i e r u ng des k a t h o k i s ch e n G o t t e s d i e n st e s
^ !>er Reichshauptstadt einen Norstoß unternon'men, von
^ doraussichtlich noch lange zu sprechen sein wird. Sie
^ mngen ni-cht weniger, als daß in allen kaiholiichen
^nrchtzn Berlins bei Tausen, Trauungen, Begräbnissen,
^chtunterricht und Beichts auf Wunsch die polnische
e ^suche angewandt werde und daß in 8 Bsrliner K-rchen,
^ wig Weißensee, Rixdorf, Schönsberg und Lharlottsn-
jeden Sonntag polmsche Predigt mit Polniichem Ge-
stattfinden soll. Diese Forderung wird vom leitenden
^^wimsorgan mit „flammender" Bsgcisicrung unter-
Baden.
^ ' Herr Karl Vogel schreibt dem „Mannheimer
Gen.-Anz.", es sei u-nizutreffend, daß das Zentrum seine
^ Kandidatur für Schwetzingen abgelehnt habe: „Es ist
ni-cht wahr, daß meine Person als eventueller Kandidat
vom Z-entrmn energi-sch abgelehnt wurde, sondern das
ger -ade Gegenteit ist der Fall. Jch habe -das an
mich g-estelltie Gesuch aus politischen und persönlichen
Gründen abgelehnt. Das am Vormittag des 10. No-
vember tagende demokratische engere Wahlkomitee billigts
in seiner übergroßen M-ajorisiät meine politischen Gründe
gegen einen K-andidatenwechsel überhaupt." Darnach
hätte also das Zentrum Herrn Vogel ersucht, an Edsrs
St-elle zu kandid-ieren? Die „Enthüllungen" über die
Schwetzinger Wahl werden ja immer interessanter.
— Gegenüber einer Herausforderung erklärt dw
„B a d. L a nd eszt g.", die Ernennung der 8 Mitglieder
der 1. Kammer sei ein Recht d-es Großherzogs und die
„Landesztg." h-abe urn so wentger Grund, sich wegen
Üebergchung des Frhrn. v. Neubronn zu erhitzen, als
dieser in vielen Fällen einen Standpunkt vertreten habe,
der dem der nat.-Iib. Partei direkt entgegengesetzt
war, so bei den Getreidezöllen, der Eisenbahnpolitik und
insbesondere in seiner abfälligen Kritik der Militärkon-
vention, 30 Jahre nach ihrem Abschluß! Zudem habe der
„Bad. Beobachter" gerühmt, daß v. Neubronn eben>o
wie früh-er sür die Zulassung von Missionen, so jetzt für
Zulassung voni Männerklöstern zu haben sei. Da könne
man es doch der „Landesztg." unmöglich v-erargen, wenn
sie kein Mißbehagen über die Nichtberusung des- Ge-
nannten empfinde, desfen Ueberzeugungstreue und Rück-
sichtslosigkeit sie übrigens in Ehren halte. — Achnlich läßt
stch auch der Karlsruher Korrespondent der „Köln. Ztg."
aus, indem er schreibt: Na-chdem sich- bei der letztjährigen
Tagung wiederholt gezeigt hatte, daß die politische Ge-
sinnung des Herrn v. Neubronni, nicht nur anf dem Ge-
-biet der Agrarpolifik, gegeniiber der Regierung weniz
freundlich war und- in -enfichiedenstem Widerspruch mit
den von den verantwortlicheir Ministern vertretenen An-
schauungen stand, konnte doch nicht erwartet werden, daß
Herr v. Neubronn den acht vom Großherzog in die
Kammer zu berufenden Mitgliedern zugesellt würde.
Jm Publikum ist die Aufsassung allgemein eine andere.
Man hätte in der Wiederernennung v. Neubronns einen
Akt von Weitherzigkeit gesehen, den niemand getadelt,
viele gelobt hätten.
Karlsruhe, 23. Nov. Herr Wacker ist über die
große Mehrh-eit, mit der Herr Bürgermeister Weiß bei
der Wgeordnetmwahl in Eberbach-Buchen geflegt hat,
sehr überrascht. Nach seiner Berechnnng hätte Herr Weitz
nur 66, im günstigsten Fall, d. h. wenn sämtliche Neun-
kirchener Wahlmänner nafionaMberal wählten, 68 Sfini- ,
men erhatten dürfen. Tafiächlich hat 'Weiß aber 70 Stim-
men auf sich vereinigt, während der Z-entrumskandidat i
nur 88 erhielt, obglei-ch bei der Wahlmännerwahl am 30. !
Oktober 37, „ausgesprochene" Zentrumsmänner gewählt
worden waren. Herr Wacker kann stch dies nur so erklä- .
ren, daß vier oder mindestens zwei Zentrnms-Wahlmänner ^
sich zum „Umfall" haben verleiten lassen. Daß -der Zen--
trumsführer auch noch diesen Schmerz erleben mußte!
Unter solchen Umständen ist es begreiflich, wenn Hsrrn
Wacker an der Wahlanfechtung nichts mehr gelegen ist.
„Bei -dieser Stimmenmchrheit, meint er resigniert, iin
„Bad. Beob.", dürfte es für die Kammer g-egenstandsloZ
sein, die Kassierung der Wahlmännerwahl von Neun-
kirchen auf ihre Richtigkeit zu prüfe'n".
Hesscn.
Darmstadt, 23. Nov. Die „Darmst. Ztg." ver-
öffentlicht folgen'den Erlaß des G roßherzogs:
Aus Anlatz des Hinscheidens der Prinzessin ElisaLet'h, mei-
nes innigst geliebten Kindes, sind mir aus -allen Teilen meines
Landes und aus allen Kreisen der Bcvölkerung zahlreiche Zei-
chen aufrichtiger Traucr und warm-er treuer Anteilnahme zu-
gegangen. Wenn nebst dem festen Glauben an Gottes Güte
und Weisheit mir in meinem groh-en Schmerze etwas Trost
und- Stärke verleihen kann, so ist es der Bltck aus mein treues
Volk, das an der Bahre meines Kindes mit mir trauert, und
tiefbewcgt sage ich allcn, die in diesen Tagen sch-wersten Lei-
dens teilnehmend- m-einer gedrichten, von Herzen Dank.
Ernst Ludwig.
Aus der Karisruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
den nachgenannten Personen die Erlaubnis zur Ann-ahme und
zmn Tragen der ihnen verliehenen Königlich Preußischen Ro-
ten Kreuz-Medaille erteilt und zwar der Roten Kreuz->Me-
daille II. Klasse der Frau Anna Lauter in Karlsruhe; der
Roten- Kreuz-Medaille III. Klasse: dem Strafanstaltsarzt am
Landesgefängnis Freiburg, Medizinalrat Alfred Fritschi
ebenda, dem Schreinermeister Ernst Brecht in Mannheim,
dem Bahnmeister Konrad Hofmann in -Schwetzing-en, der
Frau Emma Diffene in Mannheim, der Frau Maria
Föhrenbach in Freiburg, der Frau Anna Blum in Hei-
dclberg.
— Betriebsassistent Richard Böhringer in Heidelberg
wurde nach Radolfzell vcrsetzt, Betriebsassistent Ludwig
Grömminger in Karlsruhe wurde zum Betriebssekretär
ernannt.
Karlsruhe, 23. Nov. Am Freitag Abend -befuq-
ten die höchsten Herrschaften das Wonnementskonzert im
Konversationssaale in Baden. Am Samstag traf Prinz
Max in Baden ein und nahm an der Großherzogtichen
Frühstückstafel tei'l. Wends besnchten der Großherzog
und die Großherzogin das Konzert der Liedertafel Aurelia.
Am gestrigen Buß- und Bettag fand in der S-chloßkaPelle
in Baden Gottesdienst statt, bei dem Prälat D. Helbing
di-e Predigt hielt. Die höchsten Herrschaften erhielten
gestern den Besuch des Prinzen Gustav Alexander zn
-Sayn-Wittgenstein-Sayn, -der znrzeit in Straßburg stu-
diert und nachmittags dahin zurückkehrte. Heute Morgen
hörte der Großherzog in Schloß Baden den Vortrag des
Prästdenten Dr. Nicolai. Nach 1 Uhr trafen die Groß-
herzogin von Luxemburg und die Erbgroßherzoglichen
Herrschaften zum Besnch in Schloß Baden ein und nahmen
an der Frühstiickstafel tei'I. Die Rückkehr 'des hohen B--
suchs nach Karlsrühe erfolgte im Laufe -des Nachmittags.
Ausland.
Rußland.
Petersburg, 21. Nov. Ein heute veröffent-
Stadttheater.
Heidelberg, 24. Nov.
tz^"Die Ehre", Schauspiel in 4 Akten von Hermann
r m a rr n.
pjLsi^Ü>enschaftliche Erörterun-gen enfesselt das Drarna h-eute
üssisi'Nehx, mie damals vor zwölf und zehn Ja-Hren, als es die
über die deufichen Bühne machte; abcr es übt heute wie
^me starke Wirkung aus. Jm Ansang überwog das
an dem Versuch das Problem der Ehre mcht nur neu
sondern auch zu lösen; heute wirkt der geschickte
Äon dr-am-atische Kraft und das glücklich gefundene
^-.das einen Einblick in zwei foziale Welten gewährt.
stt cine alte Ersahrung, daß maN nicht gut tut, den Finger
Ej^Aen zwei Mühlsteine zu stecken, -denn das Lringt Schmerz.
Hi^, Analogie dazu bietet der sunge Hein-ecke, der, aus dem
stammend, auf Kosten und im- Sinne des Vor-
L^j^siuses erzogen worden ist, zwischen den Ehrenkreisen der
r^^si"s>Häuser steht und nach dem ursprünglichen Plane Suder-
daran zu Grunde geht, nach der spätev von ihm einge-
Version indessen den an-geborenen Kreis verlaßt. Ein
em-pfindet jeder, ist da nicht möglich, und cine
Hst,?Mngiltige Lösung des Ehrenproblems ebensowcnig. Auch
th^, s Trast, der Raisonneur des Stückes, die viel über die Ehre
j^Üsert, hat sich nur für seine Person damit abgefunden.
v't es übrigens in ganz ander-er Weise prakfisch heran-
hqs; als an seinen sungen Freund Heinecke. Beide Fälle
Atgsi bei nähercm Zusehen sehr wenig, eigenklich gar nichts,
Tpjpisi- Hier der Offizier, -der wegen Nichtbezahlens von
dq^silchulden kassiert wurde un-d es berschmäht, sich eine Kugel
m ^ Kopf zu schießen, dort der in Niedrigkeit geborene
ipqj. ^cn-tleman erwachsene junge Kaufmann, der, in die Hei-
»t>q^""uckgekehrt, in der Lebenssphäre seiner Familie nicht zu
^si'dermag. Welch' ein fundamentaler Unterschied!
.--Ehre" hat cinige Jahre hindurch zu üen am häuftg-
-fest ??fgeführten Stücken gehört. Alle Rollen darin stehen
tur die Haupffiguren sind künstlerische Vorbilder ersten
R-anges vorhandcn. Zudem sind alle Rollen dankbar, so daß
das Sudermann'sche Dvama trotz der bedeutenden -Anforderun-
gen, die es stellt, heute zu denen gehört, die am glattesten her-
auszubringen sind.
Di-e gestrige Aufführung war durchaus befriedigend. Vor-
derhaus und Hinterhaus spiegelten sich in- der g-anzen charakte-
ristischen Erscheinun-g, die ihnen der Dichter verlieh, wieder.
Jm> Vorderhaus dürfen der Kommerzienrat des Herrn Sigl
und die Tochter des Frl. Hartm-ann beson^rs genannt
werden. Die Hinterhausfamilie machte durchgehends den Ein-
druck der Echtheit, und diese wurde erzielt ohne Uebertreibun-
gen. Die viel gesuchte Hauptrolle des großstädtischen Sumpf-
pflänzchens, der Alma, spielte Frl. Hollmann. Das Ver-
langen an den Freuden dieses Daseins um jeden Pteis teilzu-
nehmen die naive Genußsucht, die gar kein inneres Verständnis
für die Bedenken und Schmerzen des Brnders hat, kam ganz
geschickt zum Ausdruck. Dem jungen Heinecke verstand Herr
Cckhos die Teilnahme der Zuschauer zuzuwenden. Alles
das sind richtige Menschen, -während -Graf Trast mehr oder
minder eine Theaterftgur ist u. immer bleiben wird, die der
Dichter für sein Bedürfms oder vielmehr sür das Bedürfnis
seines Dramas erschaffen hat, denni der Graf erscheint immer
da, wo zum Fortgang des Spiels ein Mann nötig ist. Herr
Holstein verlieh dieser abstrakten Persönlichkeit eine recht
shmpachische Gestalt.
Das Haus war ftark besetzt. jb.
Kleine Zeitnng.
— Berlin, 23. Nov. (P r o z e ß KwiIecki.) Heute
wurde -die Zeugenvernehmung zu Eude geführt, worauf
der Staatsanwalt seine Rede begann. Er sprach schr
energisch auf Schuldig und bezeichnete den Beweis sür
erbracht. (Der aussührliche Bericht mußte Raummangels
tvegen auf morgen zurückgestellt werden. D. Red.)
— Paris, 22. Nov. Am Samstag fand das grotze Ereig-
nis der Zählung der in einer Literfl-asche eingeschlossenen
Ge t r e i d e k ö r ne r, die der „Petit Parisien" -gegen Ver-
h-eißnntz von Preisen erraten ließ, st-att. Die Flasche enthielt
86 588 Weizenkörner in einem Gewicht von 904 Gramm, 3
Dec-agramm. Ein Eisenblecharbeiter riet auf 39 688 Körner,
gab aber das Gewicht auf 886 Gramm- an. Er bekommt 25 000
Franken in bar, den zweiten Pr-eis erhielt ein Pserdelhändler
mit 15 000 Franken. Der dritte Pr-eis besteht in einem
Schweizerhause in der Nähe des Seeb-ades C-abourg, der vierke
uud 'sünfte in Motorwagen, der sechste in einem Flügel, der
si-ebente in einem Piano, zwanzig andere Person-en hatten noch
auf 39 688 Körper geraten, sich aber hin'sichtlich des Gewichts
mehr bon dem Tatbestande entfernt. Eine lange Reihe ande-
rer riet auf 39 589 oder 37 Körner und varierten im Gewichte
zwischen 1 Kilogramm 338 Gramm, und 2 Kilogramm 220
Gramm. Allen stehen Preis-e in A.usstcht.
— Rom, 21. Nov. Während des Prozesses des ehe-
maligen Marineministers Bettolo gegen den Wgeord-
neten Ferri tauschten die Advokaten beider Parteien
rn i n u t e n'l a n g e S-ch i m p s e r e i e n aus. Die
Verhandlung wurde unterbrochen. Daraus bewarfen sich
die Herren mit Stühlen und Tintenfässern.
— Gcrhart Hauptmann als sozialdemokratischcr
Wähler. Haupfinann wohnt bekanntlich in Agnetendorfi
das mit Hain einen schlesisch-en W-ahlbczirk bildet. Tec
Mchter wählte bei der Landtagswahl — wie -die „Münch.
Post" mitteilt — mit noch einem Agnetendorser Herrn
in dec ersten Klasse und hatte sich trotz des schlechten Wet-
ters zu Fuß nach Hain begeben. Der Herr wählte die
Kandidaten der „Ordnungsparteieni", G-erhart Haupt-
mann aber wählte zwei sozialdemokrafische Glasschleifer
aus Agnetendors.
^DiesstD, 24. MvemSer 1V3.
E75.
^rschet »t tLglich, Sonntag» au»genommr«. Prei» mit Familienblättern monatlich 5V Pfg. in'» HauS gebracht, bci ber Expedition und den Zwetgstationen adgeholt 40 Pfg. DnrH die Noß
bezogen viertcljährlich 1.35 Mk. auSichlietzltch Zustellgebühr.
^»»eigenprei»: 20 Pfg. für die Ispaltige Petit»eile oder deren Siaum. Reklamezeile 40 Pfg, Für hiestge Seschäft». «nd Privatanzeige« erwätzigt. — Für die Lufnahm« v»n Bnzeig«
destimmten Tagen wird keine Berantwortlichketi iibernommen. — Anichlag der Jnierat auf den Pla kattafeln der Heidelberger Zettung und den städtischen Anichlagftellen. Fernsprecher 82.
^arteitag der hessischen Nationalliberalen.
, Frankfurt, 22. Nov. Jm Saal der Rosenuu
^>gte hstzx heute Mittag diie Landesversammlung der
^tionalliberlaen Partei des Großherzogtums
^!sen. Sie beschäftigte sich nach dem Bericht des
^chwäb. Merk." in erster Linie mit dem W a h l g e s e tz-
Ntwurf, der dem hessischen Landtag wieder zuge-
sst un- neben einer Neueinteilung der Wahlkreise
b Einsührung der unmittelbaren Wahl der Abgeord-
^ten Lezweckt. Frhr. v. Heyl (Worms) wünschte, daß
^ Versammlung zur Frage des Wahlrechts noch keine
Mung nehme, sondern durch den Zentralvorstand der
chEionalliberalen Partei eine Verständigung mit öen
twrtetgenossen anderer Bundesftaaten herbeiführe. Allein
> tvurde ihm entgegnet, dazn sei es zu spät, nachdem in
^ hessischen Kammer bereits eine namentliche Abstim-
stattgefunden und sich die überwiegende Mehrheii
^ Nationalliberaten Abgeordneten für das unmittelbare
^hlrecht ausgesprochen habe. Für Beibehaltnng der
^ogeordnetenwahl dnrch Wahlmänner traten nur wenigs
^>ner aus Darmstadt und Offenbach ein. Justizrat
. chwaal und Geh. Justizrat Dr. Osann dagegen erklär-
daß sst ihxo Ansicht geändert haben nnd Anhänger
^ früher von ihnen bekämpften unmittelbaren Wahl
^orden seien. Auch Graf Oriola trat nachdrücklichst für
fb unmittelbare Wahl ein. Schließlich wnrde aber doch
^ Vermittlungsvorschlag von Pros. Becker (Worms)
.^grnommen, dahin gehend, an der Erklärung des Lan-
^ausschusses der Partei festznhalten. Dieser hatte inr
rtober v. I., ohne sich für oder gegen ein Wählverfahren
^^usprechen, seine Bereitwilligkeit erklärt, „an einey
. ?^esstrung des Wah'Igesetzes, welche das Staatsinteresse
dte berechtigten Jnteressen der Wähler in liberaler
^ ^ise berücksichtigt, mitzuwirken." Neben dieser Erklä-
wurde aber auch der Zentralvorstand der Partci
^luchh baldmöglichst eine Sitzung einzubernfen, um
. "nschstjgd für Abänderung der W-ahlgesetze in den Einzel-
^ndtggen zu machen.
Deutsches Reich.
^Me Berliner Polen haben zur Polo-
> i e r u ng des k a t h o k i s ch e n G o t t e s d i e n st e s
^ !>er Reichshauptstadt einen Norstoß unternon'men, von
^ doraussichtlich noch lange zu sprechen sein wird. Sie
^ mngen ni-cht weniger, als daß in allen kaiholiichen
^nrchtzn Berlins bei Tausen, Trauungen, Begräbnissen,
^chtunterricht und Beichts auf Wunsch die polnische
e ^suche angewandt werde und daß in 8 Bsrliner K-rchen,
^ wig Weißensee, Rixdorf, Schönsberg und Lharlottsn-
jeden Sonntag polmsche Predigt mit Polniichem Ge-
stattfinden soll. Diese Forderung wird vom leitenden
^^wimsorgan mit „flammender" Bsgcisicrung unter-
Baden.
^ ' Herr Karl Vogel schreibt dem „Mannheimer
Gen.-Anz.", es sei u-nizutreffend, daß das Zentrum seine
^ Kandidatur für Schwetzingen abgelehnt habe: „Es ist
ni-cht wahr, daß meine Person als eventueller Kandidat
vom Z-entrmn energi-sch abgelehnt wurde, sondern das
ger -ade Gegenteit ist der Fall. Jch habe -das an
mich g-estelltie Gesuch aus politischen und persönlichen
Gründen abgelehnt. Das am Vormittag des 10. No-
vember tagende demokratische engere Wahlkomitee billigts
in seiner übergroßen M-ajorisiät meine politischen Gründe
gegen einen K-andidatenwechsel überhaupt." Darnach
hätte also das Zentrum Herrn Vogel ersucht, an Edsrs
St-elle zu kandid-ieren? Die „Enthüllungen" über die
Schwetzinger Wahl werden ja immer interessanter.
— Gegenüber einer Herausforderung erklärt dw
„B a d. L a nd eszt g.", die Ernennung der 8 Mitglieder
der 1. Kammer sei ein Recht d-es Großherzogs und die
„Landesztg." h-abe urn so wentger Grund, sich wegen
Üebergchung des Frhrn. v. Neubronn zu erhitzen, als
dieser in vielen Fällen einen Standpunkt vertreten habe,
der dem der nat.-Iib. Partei direkt entgegengesetzt
war, so bei den Getreidezöllen, der Eisenbahnpolitik und
insbesondere in seiner abfälligen Kritik der Militärkon-
vention, 30 Jahre nach ihrem Abschluß! Zudem habe der
„Bad. Beobachter" gerühmt, daß v. Neubronn eben>o
wie früh-er sür die Zulassung von Missionen, so jetzt für
Zulassung voni Männerklöstern zu haben sei. Da könne
man es doch der „Landesztg." unmöglich v-erargen, wenn
sie kein Mißbehagen über die Nichtberusung des- Ge-
nannten empfinde, desfen Ueberzeugungstreue und Rück-
sichtslosigkeit sie übrigens in Ehren halte. — Achnlich läßt
stch auch der Karlsruher Korrespondent der „Köln. Ztg."
aus, indem er schreibt: Na-chdem sich- bei der letztjährigen
Tagung wiederholt gezeigt hatte, daß die politische Ge-
sinnung des Herrn v. Neubronni, nicht nur anf dem Ge-
-biet der Agrarpolifik, gegeniiber der Regierung weniz
freundlich war und- in -enfichiedenstem Widerspruch mit
den von den verantwortlicheir Ministern vertretenen An-
schauungen stand, konnte doch nicht erwartet werden, daß
Herr v. Neubronn den acht vom Großherzog in die
Kammer zu berufenden Mitgliedern zugesellt würde.
Jm Publikum ist die Aufsassung allgemein eine andere.
Man hätte in der Wiederernennung v. Neubronns einen
Akt von Weitherzigkeit gesehen, den niemand getadelt,
viele gelobt hätten.
Karlsruhe, 23. Nov. Herr Wacker ist über die
große Mehrh-eit, mit der Herr Bürgermeister Weiß bei
der Wgeordnetmwahl in Eberbach-Buchen geflegt hat,
sehr überrascht. Nach seiner Berechnnng hätte Herr Weitz
nur 66, im günstigsten Fall, d. h. wenn sämtliche Neun-
kirchener Wahlmänner nafionaMberal wählten, 68 Sfini- ,
men erhatten dürfen. Tafiächlich hat 'Weiß aber 70 Stim-
men auf sich vereinigt, während der Z-entrumskandidat i
nur 88 erhielt, obglei-ch bei der Wahlmännerwahl am 30. !
Oktober 37, „ausgesprochene" Zentrumsmänner gewählt
worden waren. Herr Wacker kann stch dies nur so erklä- .
ren, daß vier oder mindestens zwei Zentrnms-Wahlmänner ^
sich zum „Umfall" haben verleiten lassen. Daß -der Zen--
trumsführer auch noch diesen Schmerz erleben mußte!
Unter solchen Umständen ist es begreiflich, wenn Hsrrn
Wacker an der Wahlanfechtung nichts mehr gelegen ist.
„Bei -dieser Stimmenmchrheit, meint er resigniert, iin
„Bad. Beob.", dürfte es für die Kammer g-egenstandsloZ
sein, die Kassierung der Wahlmännerwahl von Neun-
kirchen auf ihre Richtigkeit zu prüfe'n".
Hesscn.
Darmstadt, 23. Nov. Die „Darmst. Ztg." ver-
öffentlicht folgen'den Erlaß des G roßherzogs:
Aus Anlatz des Hinscheidens der Prinzessin ElisaLet'h, mei-
nes innigst geliebten Kindes, sind mir aus -allen Teilen meines
Landes und aus allen Kreisen der Bcvölkerung zahlreiche Zei-
chen aufrichtiger Traucr und warm-er treuer Anteilnahme zu-
gegangen. Wenn nebst dem festen Glauben an Gottes Güte
und Weisheit mir in meinem groh-en Schmerze etwas Trost
und- Stärke verleihen kann, so ist es der Bltck aus mein treues
Volk, das an der Bahre meines Kindes mit mir trauert, und
tiefbewcgt sage ich allcn, die in diesen Tagen sch-wersten Lei-
dens teilnehmend- m-einer gedrichten, von Herzen Dank.
Ernst Ludwig.
Aus der Karisruher Zeitung.
— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
den nachgenannten Personen die Erlaubnis zur Ann-ahme und
zmn Tragen der ihnen verliehenen Königlich Preußischen Ro-
ten Kreuz-Medaille erteilt und zwar der Roten Kreuz->Me-
daille II. Klasse der Frau Anna Lauter in Karlsruhe; der
Roten- Kreuz-Medaille III. Klasse: dem Strafanstaltsarzt am
Landesgefängnis Freiburg, Medizinalrat Alfred Fritschi
ebenda, dem Schreinermeister Ernst Brecht in Mannheim,
dem Bahnmeister Konrad Hofmann in -Schwetzing-en, der
Frau Emma Diffene in Mannheim, der Frau Maria
Föhrenbach in Freiburg, der Frau Anna Blum in Hei-
dclberg.
— Betriebsassistent Richard Böhringer in Heidelberg
wurde nach Radolfzell vcrsetzt, Betriebsassistent Ludwig
Grömminger in Karlsruhe wurde zum Betriebssekretär
ernannt.
Karlsruhe, 23. Nov. Am Freitag Abend -befuq-
ten die höchsten Herrschaften das Wonnementskonzert im
Konversationssaale in Baden. Am Samstag traf Prinz
Max in Baden ein und nahm an der Großherzogtichen
Frühstückstafel tei'l. Wends besnchten der Großherzog
und die Großherzogin das Konzert der Liedertafel Aurelia.
Am gestrigen Buß- und Bettag fand in der S-chloßkaPelle
in Baden Gottesdienst statt, bei dem Prälat D. Helbing
di-e Predigt hielt. Die höchsten Herrschaften erhielten
gestern den Besuch des Prinzen Gustav Alexander zn
-Sayn-Wittgenstein-Sayn, -der znrzeit in Straßburg stu-
diert und nachmittags dahin zurückkehrte. Heute Morgen
hörte der Großherzog in Schloß Baden den Vortrag des
Prästdenten Dr. Nicolai. Nach 1 Uhr trafen die Groß-
herzogin von Luxemburg und die Erbgroßherzoglichen
Herrschaften zum Besnch in Schloß Baden ein und nahmen
an der Frühstiickstafel tei'I. Die Rückkehr 'des hohen B--
suchs nach Karlsrühe erfolgte im Laufe -des Nachmittags.
Ausland.
Rußland.
Petersburg, 21. Nov. Ein heute veröffent-
Stadttheater.
Heidelberg, 24. Nov.
tz^"Die Ehre", Schauspiel in 4 Akten von Hermann
r m a rr n.
pjLsi^Ü>enschaftliche Erörterun-gen enfesselt das Drarna h-eute
üssisi'Nehx, mie damals vor zwölf und zehn Ja-Hren, als es die
über die deufichen Bühne machte; abcr es übt heute wie
^me starke Wirkung aus. Jm Ansang überwog das
an dem Versuch das Problem der Ehre mcht nur neu
sondern auch zu lösen; heute wirkt der geschickte
Äon dr-am-atische Kraft und das glücklich gefundene
^-.das einen Einblick in zwei foziale Welten gewährt.
stt cine alte Ersahrung, daß maN nicht gut tut, den Finger
Ej^Aen zwei Mühlsteine zu stecken, -denn das Lringt Schmerz.
Hi^, Analogie dazu bietet der sunge Hein-ecke, der, aus dem
stammend, auf Kosten und im- Sinne des Vor-
L^j^siuses erzogen worden ist, zwischen den Ehrenkreisen der
r^^si"s>Häuser steht und nach dem ursprünglichen Plane Suder-
daran zu Grunde geht, nach der spätev von ihm einge-
Version indessen den an-geborenen Kreis verlaßt. Ein
em-pfindet jeder, ist da nicht möglich, und cine
Hst,?Mngiltige Lösung des Ehrenproblems ebensowcnig. Auch
th^, s Trast, der Raisonneur des Stückes, die viel über die Ehre
j^Üsert, hat sich nur für seine Person damit abgefunden.
v't es übrigens in ganz ander-er Weise prakfisch heran-
hqs; als an seinen sungen Freund Heinecke. Beide Fälle
Atgsi bei nähercm Zusehen sehr wenig, eigenklich gar nichts,
Tpjpisi- Hier der Offizier, -der wegen Nichtbezahlens von
dq^silchulden kassiert wurde un-d es berschmäht, sich eine Kugel
m ^ Kopf zu schießen, dort der in Niedrigkeit geborene
ipqj. ^cn-tleman erwachsene junge Kaufmann, der, in die Hei-
»t>q^""uckgekehrt, in der Lebenssphäre seiner Familie nicht zu
^si'dermag. Welch' ein fundamentaler Unterschied!
.--Ehre" hat cinige Jahre hindurch zu üen am häuftg-
-fest ??fgeführten Stücken gehört. Alle Rollen darin stehen
tur die Haupffiguren sind künstlerische Vorbilder ersten
R-anges vorhandcn. Zudem sind alle Rollen dankbar, so daß
das Sudermann'sche Dvama trotz der bedeutenden -Anforderun-
gen, die es stellt, heute zu denen gehört, die am glattesten her-
auszubringen sind.
Di-e gestrige Aufführung war durchaus befriedigend. Vor-
derhaus und Hinterhaus spiegelten sich in- der g-anzen charakte-
ristischen Erscheinun-g, die ihnen der Dichter verlieh, wieder.
Jm> Vorderhaus dürfen der Kommerzienrat des Herrn Sigl
und die Tochter des Frl. Hartm-ann beson^rs genannt
werden. Die Hinterhausfamilie machte durchgehends den Ein-
druck der Echtheit, und diese wurde erzielt ohne Uebertreibun-
gen. Die viel gesuchte Hauptrolle des großstädtischen Sumpf-
pflänzchens, der Alma, spielte Frl. Hollmann. Das Ver-
langen an den Freuden dieses Daseins um jeden Pteis teilzu-
nehmen die naive Genußsucht, die gar kein inneres Verständnis
für die Bedenken und Schmerzen des Brnders hat, kam ganz
geschickt zum Ausdruck. Dem jungen Heinecke verstand Herr
Cckhos die Teilnahme der Zuschauer zuzuwenden. Alles
das sind richtige Menschen, -während -Graf Trast mehr oder
minder eine Theaterftgur ist u. immer bleiben wird, die der
Dichter für sein Bedürfms oder vielmehr sür das Bedürfnis
seines Dramas erschaffen hat, denni der Graf erscheint immer
da, wo zum Fortgang des Spiels ein Mann nötig ist. Herr
Holstein verlieh dieser abstrakten Persönlichkeit eine recht
shmpachische Gestalt.
Das Haus war ftark besetzt. jb.
Kleine Zeitnng.
— Berlin, 23. Nov. (P r o z e ß KwiIecki.) Heute
wurde -die Zeugenvernehmung zu Eude geführt, worauf
der Staatsanwalt seine Rede begann. Er sprach schr
energisch auf Schuldig und bezeichnete den Beweis sür
erbracht. (Der aussührliche Bericht mußte Raummangels
tvegen auf morgen zurückgestellt werden. D. Red.)
— Paris, 22. Nov. Am Samstag fand das grotze Ereig-
nis der Zählung der in einer Literfl-asche eingeschlossenen
Ge t r e i d e k ö r ne r, die der „Petit Parisien" -gegen Ver-
h-eißnntz von Preisen erraten ließ, st-att. Die Flasche enthielt
86 588 Weizenkörner in einem Gewicht von 904 Gramm, 3
Dec-agramm. Ein Eisenblecharbeiter riet auf 39 688 Körner,
gab aber das Gewicht auf 886 Gramm- an. Er bekommt 25 000
Franken in bar, den zweiten Pr-eis erhielt ein Pserdelhändler
mit 15 000 Franken. Der dritte Pr-eis besteht in einem
Schweizerhause in der Nähe des Seeb-ades C-abourg, der vierke
uud 'sünfte in Motorwagen, der sechste in einem Flügel, der
si-ebente in einem Piano, zwanzig andere Person-en hatten noch
auf 39 688 Körper geraten, sich aber hin'sichtlich des Gewichts
mehr bon dem Tatbestande entfernt. Eine lange Reihe ande-
rer riet auf 39 589 oder 37 Körner und varierten im Gewichte
zwischen 1 Kilogramm 338 Gramm, und 2 Kilogramm 220
Gramm. Allen stehen Preis-e in A.usstcht.
— Rom, 21. Nov. Während des Prozesses des ehe-
maligen Marineministers Bettolo gegen den Wgeord-
neten Ferri tauschten die Advokaten beider Parteien
rn i n u t e n'l a n g e S-ch i m p s e r e i e n aus. Die
Verhandlung wurde unterbrochen. Daraus bewarfen sich
die Herren mit Stühlen und Tintenfässern.
— Gcrhart Hauptmann als sozialdemokratischcr
Wähler. Haupfinann wohnt bekanntlich in Agnetendorfi
das mit Hain einen schlesisch-en W-ahlbczirk bildet. Tec
Mchter wählte bei der Landtagswahl — wie -die „Münch.
Post" mitteilt — mit noch einem Agnetendorser Herrn
in dec ersten Klasse und hatte sich trotz des schlechten Wet-
ters zu Fuß nach Hain begeben. Der Herr wählte die
Kandidaten der „Ordnungsparteieni", G-erhart Haupt-
mann aber wählte zwei sozialdemokrafische Glasschleifer
aus Agnetendors.