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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 150 - 176 (1. Juli 1903 - 31. Juli 1903)
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45. ZllhkßllW. ^ 161.

Diellstllg, 14. Zllti 1963.




>rschki»t tLrltch, EomüagS auSgenommen. PrciS mit Familitnblättern monatiich 56 Pfg. in'S HanS gcbracht, bei der Expedition und den Zweigstationen abgeholt 40 Pfg. Durch dtr PHl

bezogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlich Zustellgebühr.

>» zei genpret»: 20 Pfg. für die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Fttr hiesige GeschästS- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme b»« A«zei»W
»» btstimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anichlag der Jrüerate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und dcn slädtischen Auschlagstellen. Ferusprecher W.

Zuv Frage der Neubewaffmrng der Artillerie.

Jn der letzten Zeit tau-cht die bestimmte Nachricht von
einer teilweisen Neu'bewaffnung der deutschen Artillerie
Mit Kruppschen R o h r r ü ck l a u f g e s ch ü tz e n auf.
Die Schweiz wird dieselben in ihre Armee einführen
und giebt sich der Ueberzeugung hin, mit diesem neueu
^eschütz allen anderen Armeen überlegen zu sein. Die
Bersuche mit Rohrrücklaufgeschützen wurden von der
Schweizer Militär-Kommission, bestehend aus 13 Mit-
tzliedern, bereits im Jahre 1901 angestellt und zwar kon-
kurrierten 7 Geschütze vor dieser Kommission mit einander,
uämlich je ein Meschütz der Firma Kvupp-Essen, der Rhei-
nischen Metall- und Maschinenfabrik-Düsseldorf, der Sho-
dawerke-Pilsen, der SociÄä des Forges et Acisries iu
St.-Chamond, der Socistä anonyme John Cockerill in Se-
raing und zwei Geschütze von Schneider u. Co. in Creusot.,

Die Kommission gelangte nach diesen Versuchen zu
dern Urteil, daß von den 7 vorgeführten Rohrrücklaufge-
lchützen das KruPPsche allen anderen bezüglich Verhalten
beim Schuß und auch bezüglich Einfachheit der Kontrolle
und allfältiger Abwechslung der besonders für den Un-
terhalt in Betracht kommenden Teile weit überlegen sei.

Atis einer anderen Stelle des Berichts der Schweizer
AUlitär-Kommission geht hervor, daß die Firma Krupp
msk lange Versuche ailgestellt hat, ehe sie der Schweizer
Koininission ihr nunmehr fertiges Geschütz vorführte. Es
heißt: Tac- 'Verhalten der Geschütze bci allen Versuchen
hnd die Unterfuchung des Materials nach Schluß der-
Ülben haben erwiesen, daß man es hier mit einer Kon-
Uruktion zu tun hat, die nicht blos das Prädikat „fertig"
wi wcitesten Umfang verdient und nach Ansicht der Kom-
nnssion die vollendetste aller bis dahin bekannten Rohr-
rücklaufgeschütze ist, sondern auch alle jene Schwächen uud
Dlängel überwunden hat, welche früher unüberwindbar
brschienen und so die Kommission seiner Zeit veranlaßten,
sich dem Rohrrücklauf gegenü'ber ablehnend zu verhalten,
^ie dies auch die Firma KruPP abhivlt, ihre eigenen Rohr-
^ücklaufkonstruktionen zu empfehlen.

Nach 6jähriger Erprobung aller irgendwie in Betracht
Eoinmenden Geschützmodelle stellte die Schweizer-Kommis-
I>on für die Neubewaffnung der Feldartillerie im März
F. den Antrag auf Einführung der nenen Kruppschen
^eschütze und bietonte, daß die sämtliche n Mitglieder

Kommission ohne jedenVorbehalt das von der
Ärma Friedrich Krupp in Essen gelieferte Modell eines
05 Zentimeter-Rohrrücklaufgeschützes nicht blos als das
hach, allen Bezie'hungen vollendetstp, beste und feldtüch-
^gste der erprobten Modelle erachten, sondern auch der
Oeberzeugung sind, daß die Schweizer Feldartillerie durch
oossen Einsührung besser bewaffnet sein wird als diejenigen
vnderer Armleen, welche bereits ihre Neuböwaffnung durch-
lleführt habeu.

Nach einem solchen klrteil der Schweizer-Kommission,
^velcher hervorragende Autoritäten angehören, scheint es
Eaiim zweifelhaft, daß auch die deutsche Armee vor die

Kleine Zeitung.

-— Spcycr, 13. Juni. Für die P r o t e st a t i o n s-
^ e d ä ch t n i s k i r ch e sind heute vier GIocken , die
Kisainincn 460 Zentner wiegen, eingetroffen und feierlich
doin Bahnhof zur Kirche geleitet worden. Divisionspfarrer
^üttel und Divisionspfarrer Ney hielten die Ansprachen.
Glockenweihe soll im Herbst 1904 stattfinden.

—- Ncustadt a. d. H., 13. Juli. Wie der „Pfälz. Kur."
^eldet, schlug bei dem heute Nacht über die Pfalz nieder-
üegangenen schweren Gewitter der Blitz in die Oeko-
Uoiniegebäude des Landwirts S ch e n k e I in Mittelbrunn,
otete süns Stück Rindvieh und entzündete das Anwesen,
gänzlich niederbrannte.

. '— Külu, 13. Juli. Gestern Abend ging über der

pflligegsnd ein schweres Unwetter nieder, das in
^ üsseldo r ff, NLuß und H o IIII e f g r o ß e II
E ch a den angerichtet hat. Starker Hagel zerstörte viele
Evnster und Dachziegel. Jn Honnef wurde cin Mann
große Schlossen lebensgefährlich verletzt; ein Kahn
^Ppte uni, wobei zwei P ersonen ertrank e n.
svn Neuß schlug der Blitz iu die Mädchenschule. Jn Heerdt
urde ein Mann vom Blitz erschlagen.

— Ulin, 10. Iuli. Es ist sehr fraglich, ob der Reichs-
^gsabgeordnete BebeI in den Besitz der 400 000 Mk.,
.stv ihm von dem bayerischen Leutnant Kollmann ver-
^acht worden sind, gelangt. Von den Vevwandten Koll-
^anns ist das Testament bereits angefochten worden.
dbel wird infolge dessen den Beweis dafür antreten

Frage der Einführnng der Kruppschen Rohrrücklaufge-
schütze gestellt werden wird.

Deutsches Reich.

, — Prinz Adalbert ist sür Ende September nach
Ostasien auf Kreuzer „Hertha" kommandiert. Kommau-
dant des Kreuzers wird Kapitän z. S. Frhr. v. Schim -
m e l m a n n, der zugleich zum militärischen Begleiter des
Prinzen ernannt worden ist.

Eineii Einsprilch g e g e n die WahI des
so z i a I d e m o k r a t i s ch e n Abgeordneten Hus in B o-
chum hat die nationalliberale und die Zentrumspartei
beschlossen, mit der Begründung, daß die Wählerlistöii
nicht lange genug ausgelegen und daß ferner Personen
unbefugterweise das Wahlrecht ausgeübt haben. Ntan
rechnet dort sicher mit einer Neuwahl.

Badcn.

— Dis badischen S o z i a l d e m o k r a t e n
sollen, nach einem Beschluß des Landesvorstandes ihrer
Partei, in allen Vezirken, die einige Aussicht bieten, ei-
gene Kandidaten bei den L a n dt a g s w a h I e n
aufstellen.

der KKr-srntzxr .'«.LitMg.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
dem Verlagsbuchhändler Hermann Herder in Freiburg die
Erlaubnis zur Ännahme und zum Tragen des ihm von dem
König von Spanien verliehenen Ritterkreuzes des 'Ordens
Jsabcllas der Katholischen crtcilt.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
die Registxatoren Paul Schmidt und Ludwig I a co b beim
Ministerium des Jnnern, den Nevisor Philipp S ch m i d beini
Verlval.ung'thof, dcn Bczirksticrarzt Otto Hock in Waldkirch
und die Revisoren Stephan Brccht, Gottfried Iscle und
Richard H o ck bci dcn Bezirksämtern Staufcu, Lörrach und
Tauberbischofsheim landesherrlich angestcllt.

— Den Aktuaren Hermann Stro h in Kehl, Karl Kir -
chenbauer in Karlsruhe und Heinrich Seeber in Pforz-
heim wurdcn etatmäßige Ämtsrevidcntcnstcllcn übertragcn.

— Dcr dcm Kontrollbureau dcs Verwaltungshofs zur
Dienstleistung beigegebenc Verwa'ltungsassistent Alfrcd Huber
wurde zum Revidenten bei dieser Behörde ernannt.

7^ Finanzassistcnt Julius Schlageter von Mörsch, 1.
Gehilfe bei der Katholischen Stiftungsverwaltung Karlsruhe,
ist als Buchhalter daselbst ctatmäßig nngestellt worden.

— Der der Katholischen Stiftungsverwaltüng Konstanz zu-
gewiesene Finanzassistent Otto Wild von Baden ist unter
einstweiliger Belassung bei dieser Verwaltung als Revident
etatmäßig angestellt worden.

-— Dcr Katastergcometer Hönn in Schopfheim ist dcni
Großh. Bezirksgcomctcr in Säckingen zugcwicscn.

Aus Sladt und Land.

Heidelberg, 14. Juli.

— Die Tngcsordnuiig der Bezirksratssitiung vom Sams-
tag, den 1. Juli ds. Js. hat ihre Erledigung wie folgt ge-
funden:

Die Klage des Ortsarmenverbands Heidclberg gegen den
Landarmenverband Heidelberg wegen Forderung, des Orts-
armenverbands Wiesloch gegen den Ortsarmenverband Zie-
gelhauscn wcgen Erstattung von Vcrpflcgungskosten, das Ge-
such des Gg. Nichter um Erlaubnis zum Betrieb cincr Gast-

müsfen, daß Kollmann bei der Abfassung des Testaments
ini vollen Besitz seiner Geisteskräste geweseii ist. Dieser
Nachweis dürfte aber angesichts der ganzen Sachlage
schwer zu erbringen sein. Ueber die Angelegenheit selbst
sind noch folgende Daten von Jnteresse: Kollmann- war
ein Sohn des Buchhändlers Karl Kollmann in Augsburg.
Bei der Teilung 'des Nachlasses ging ein österreichisches
Los, das später mit dem Haupttreffer herauskam, in den
Vesitz Kollmanns über. Kollmann war übrigens ein hoch-
gebildeter Mann, der mehrere Sprachen beherrschte. Fn
seineni handschristlichen Nachlaß hat sich eine fast voll-
ständige Uebersetzung der Bi'bel ins Französische gefunden.
Jm Jahre 1879 machten sich bei ihm die ersten Anzeichen
einer geistigen Erkrankung bemerkbar. Er beging in
München, wo er beim Leibregiment diente, mehrere Ex--
zesse und wurde deswegen in Untersuchung gezogen, wobei
man seine Uiizurechniliigsfähigkeit feststellte. Ehe er in
einer Jrrenanstalt untergebracht werden konnte, entflöh
Kollmann nach Ulm, wo er gleichfalls bald' durch sein son-
derbares Benehmen die allgemeine Aufmerkfamkeit auf sich
zog. Mit Vorliebe suchte er die Kasernenhöfe anf, wo er
laut Kritik übte. Durch einen Auftritt mit einem hiesigen
Staatsanwalt machte er sich schließlich auch hier unmög-
lich. Er hatte damals die Absicht, nach Karlsriihe zu
flüchten; dnrch eine List gelang es aber, ihn zu einer Un-
tersuchung in das Ulmer Hofpital einzuliefern. Er wurde
dann auf Antrag der hiestgen Staatsanwaltschaft entmün-
digt, und im Jahre 1881 in die Landes-Jrrenanstalt Au
bei München verbracht, wo er ani 22. Mai d. I. verstorben

wirtschaft in dcm Hause Nr. 18 der Bahnhofsstraße in Heidel-
berg und das Gesuch dcs Wolrad Waldi um Erlaubnis zum
Betricb der Realgastwirtschaft zum schwarzen Adlcr in Mcckes-
heini wurdcn von der Tagesordnung abgcsetzt. Jn der Klage-
sache des Taglöhners Karl Gg. Müller von Gaiberg gegen den
Gemeinderat Gaiberg wegen Bürgerholzgaben wurde Beweis-
beschluß erlassen. Jn der Sache Baugesuch des Jakob Hor-
muth, Ecke der llntcren Neckarftraße und der Fahrtgasse in Hei-
dclberg, wurde die Beschwerdc des Jakob Hormuth verworfen.
Genehmigt tvurden die Gesuche des Jakob lGißler in Heidel-
berg um Crrichtung eines Bootshäuschen; des Leonhard Morsch
in Heidelberg in gleichem Betreff; des Hermann Luchterhand
in Ziegelhausen um Erbauung eines Schuppens; des' Phi'lipp-
Bückle, Forstwart in Ziegelhausen, in gleichem Betreff; der
Johanna Kielmeyer um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank-
wirtschaft mit Likörausschank in dem Hause Nr. 84 der Haupt-
straße in Heidelberg; des Konrad Adolf Reutter um Erlaubnis
zum Betrieb der Realgastwirtschast zum Englischen Hof in dem
Hause Nr. 5 der Haspelgasse in Heidelberg; die Verlängerung
des rechtsseitigen Lauers in Neuenhcim. Das Gesuch der Jakoü
Steimnann III. Wwe. um Erlaubnis zum Betrieb eincr Wein-
wirtschaft in St. Jlgcn wurde abgewiesen.

-e- Die Diözesansynode der Diözese Obcrheidelberg fand am
8. Juni in Eppelhei m statt. Den Hauptgegenstand der Be-
ratung bildete der Entwurf des neuen Religiousbuches für die
Volksschulcii. Nach einem gründlichen Refcrat dcs Pfarrers
Roth (liberal) und einem ausführlichen Korreferat des Pfar-
rers Kobe (positiv) einigtc sich die Synode einstimmig auf deir
Bcschluß, daß das ncue Neligionslehrbuch unter Voraussetzung
von mancherlei Acnderungcn im Texte im ganzen als ein brauch--
bares Lehrmittel des cvangelischen Religionsunterrichts empfoh-
len werden k'önnte. Bezüglich des Katechismusunterrichts in
dcr Volksschule waren alle Syuodcii dcr cntschiedenen Meimmg,,
daß derselbc beibehalten, aber nicht schon vom vierten Schul-
jahr, sonderu crst vom scchsten Schuljahr und womöglich vom
Geistlichen zu crteilen sei. Die Verhcmdlungcn über diesen
wichtigen Gegenstand wurdcn streng sachlich und in friedlichcm
Geiste geführt. Die -synode wnrdc von dem Dekan Prof. Dr.
Kncucker geleitet.

-p Hoher Bcsuch. Augekommen und im E u r o p ä i s ch e n
Hof abgestiegcu sind der F ü r st , die F ü rstin , die Erb -
prinzessin Mclitza und die Prinzessin Wera von
Montenegro, die Prinzessm Helene Karageorgie-
witsch und die Herzogin von Leuchtenberg. Alle mit
Gcfolge nnd Dienerschaft.

-r- Vom 18. Kongreß der Mgemeinen Radfahrer-Union.

Größere Festlichkeitcn und Kongresse, dic in Mannheiin oder iu
Karlsruhe abgehalten werden, pflegen ihren Abschlutz hier in
ünserem schönen Heidelberg zu finden, und so hatten auch die
Radfahrcr, die am Samstag und am Sonntag in Mannhcim
vereinigt waren, für gestern einen Ausflug nach Heidelberg untr
ins Neckartal in ihr Programm aufgenommen. Nachmittags
trafen sie teils zu Nad, teils mit der Eiscnbähn hier ein.
Jm flottcn Zuge marschierten sie mit Musik uach dem Schlosse,
Damen imd Herren in großerer Anzahl. Sehr bemerkenswert
war, wie die Damcn das energische Marschtempo einhielten und
so frei und stolz in dem Zuge mitgingen;. der günstige Einfluß
des Radfahrens auf eine gute, elastische und flotte Haltung
war nicht zu verkenneu. Vom S-chloß begaben sich die Radler
und Radlerinnen nach Ziegelhausen in den „Adler" und von
dort fuhren sic abends mit Schiffen hicrhcr zurück, um dic
Schloßbelcuchtung, dic aus Nn'laß ihrcs Kongrcsses vcranstaltet
wurde, zu bewundern. Sowohl die Schloßbclcuchtung, wie die
Brückenbeleuchtung und das sich daran anschließende Fcuerweck
gclangen schr gut, und wir dürfen wohl annehmen, datz die
Radlcr mit dem Abschluh ihrcs Fcstcs sehr zufriedcn gewescn
sjnd.

** UnfSlle. Jn dcr Leopoldstratze wurde gestcrn Morgen
kurz vor 9 Uhr cin 14jähriger Knabe von einer Droschke über-
fahren und erlitt dabei einen Bruch des linken Oberschenkels.
Der Verlctzte wurde ins Akadcmische Krankcnhaus verbracht. —

ist. Das Tcstament hat Kollmaim erst einige Zeit nach
seiner Entlassnilg ans der Arnice gemacht. Bebel snchte
er zn verantassen, seiiie Entlafsung, mit der ihm nach seiner
Ansicht Nnrecht geschehen war, im Reichstag zur Sprache
zu bringen. Be'bel ist darauf'hin wohl mit Kollmann in
Verbindung getreten, hat aber dann iiichts mehr in der
Angelegenheit getan. Kollmann wollte deswcgen auch sein
Testament wieder nmstoßen, ist aber nicksi "whr dazu ge-
konimen. Mit der Vertretung Bebels ist ein hie-siger
Rechtsanwalt betraut.

— Pcnsionsanstalt dcntscher Jvuriiaüstcii nnd Schrift-
stcller. Se. Königl. Hoheit der Prinzregent von
Bayern nähm in der den Obmänn-.'rn der Anstalt, Hrn.
v. S ch m ä d e I und W. Prager gewährten And-ienz
Veraiilassnng, sich au-ch Persönlich in anerkennendster Weise
übcr die Erfolge niisziispr-echen, welche die Anstalt in dem
ersten Tezennium i-hres Bestehens erzielte. Se. Kgl. Ho'h.
wünschte dem hüiiiauirären Itnternehmen weitere glückliche
Entwickliing.

— Einc Bcrhkisiimg fiir Lcckcrmäiilcr. Am Nieder-
rhein fagt nian von einem Fcinfchniecker, der die Erstlinge
der Saisongemiise nie- früh gcnug ha'ben kann, er wolle
sogar „frische Möll' (Kartoffeln) im Januar". Was nicht
ist, kaiin werdcn, denn auch anf diesem Gebiet lernen wir
imnier rnebr die Natur beherrscheii. Mit dem König dev-
Gemüse, dem Spargel, ist man schon so weit, daß
man ihn frisch am Ende des Winters haben kann. Durch
ein in den Boden neben die Pflanzen gelegtes Rohrsystem
wird nämlich irgend ein Wärmemittel geleitet, dessen Tem-
 
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