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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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Molltag, I. Heznsbtt 1VZ. Westes Bilsrtt. 43. UMN. — .>G. 286.

G»sch»i»t ti,ltch, So«ntag» au»gknomme». Pret» mtt Familienblättern monatlich bO Vsg. in'« Hau» gebracht, bei »er Eiveditio« und de» Zweigstationru abgeh«lt »0 Pfg. Durch die Ga-

be,ogen vierteljährlich 1.3b Mk. au»schließltch Zustellgebühr.

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«» destimmten Tagen wird krine Berantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserab auf den Plalattafeln der Heidelberger Zeitung u»d den städttschen Anschlagftellen. Fernsprechrr L.

Zum Befinden des Kaisers.

^chreibt die „Preußische Korrespondenz" in Ankn'iipsung
M den Passus der Thronrede von derHeilnng des Mo-
^archen:

Leider läßt sich nicht gut behaupten, daß diese Hei-
rung bereits vollzogen sei; dieser Tage noch beteiligte sich
Monarch nur durch geschriebene Zettel am Gespräch,
chenn er an der Tafel erschien. Der Gebrauch der Stimme
^ar ihm strenge untersagt, und schon wenn er wirklich
^nnml entgegen dem Verbote leise zu sprechen versuchte,
^ar dies seiner Umgebung Veranlassung zu großer Be-
largnis. Dazu kommt, daß, selbst wenn der Heilungs-
^rozeß in den letzten Tagen besondere Fortschritte gemacht
^aben sollte, vor Absolvierung einer längereir Rekonvales-
?^nz der Kaiser kaum wieder als völlig gesund dürfte ange-
Irhen werden können. Die Erkrankung war doch weit schwe-
^r, als man nach den bisherigen Nachrichten hat annehmen
^ürfen; der hohe Patient ist sehr angegrissen, und seine
^esucher finden, daß er in den Tagen der Erkrankung
^cht gealtcrt ist. Jedenfalls hat der operative Eingrifs
Kaiser schwer angegriffen; er hat den Wunsch, nach dem
^üden zu gehen, weil er hofft, stch dort wohler zu fühlen
in dem dezemberlichen Potsdam. Der Aus'fährung
^eses Wunsches stehen bei dem Patienten wie bei scinen
^fischen und amtlichen Beratern Bedenken entgegen, was
Eindrnck anlangt, den die Reise auf Grund nahelie-
6ender Analagien im Jnland und Ausland hervorrufen
^ürde. Man sucht nach dem geeigneten Versahren, die
^eise zu ermöglichen, ohne zu nnnötigen Schlußfolgerun-
Anlaß zu geben. Angesichts dieser Sachlage muß
^r Wahrbeit gemäß öffentlich betont werden, daß eine
üustandsreise des Käisers zu ungünsstgen Annahmen
lange keinc Veranlassung geben wiirde. Wie viele
s^ute reisen nicht jahraus, jahrein in Rücksicht auf ihre
^esundheit nach Jtalien, Aegypten usw.! Wer käme auf
Gedanken, aus Grund dieser Reise pessimistisch über
Befinden zu urteilen! Wie viele von ihnen kehren
^cht blü'hend und gesund zuvück? Es muß gesagt wer-
daß das Volk geradezu ein Recht darauf hat, den
^uiser nach dem Süden gehen zu sehen, wenn die Reise
^ seiner beschleunigten vollen Wiederherstellung irgend
Äragen kann, und daß es dem Volke unverftändlich sein
^Ürde, wenn die Reise aus Scheu vor ihm unterbliebe.

,. Die selsame Fassung dieser Betrachtungen, so bemerkt
^ „Köln. Volksztg.", wird zweifellos Aufsehen erregen
-'dü zu allethand vielleicht ganz unberechtigten Schluß-
Ichgerungen und Vcrmutungen Anlaß bietcn. Bemcrkt
daß der „Preuß. Korresp." nicht sslten irrtümli ch
^ halbamtlicher Charakter beigelegt wird.

Allen sensationellen Mtteilungen gegenüber stellt die
"^äln. Ztg." fest, daß die behandelnden Aerzte nach wie
über den g u t a r t i g e ik C h a r a k t e r der Erkran-
keinen Augenblick im Zweifel sind, daß die Heilung
'vrmal verläuft und daß das Gesamtbefinden des Kaisers,
ihm auch 8ie erzwungene Schonung natnrgemäß

k unbequem ist, nichts zu wünschen übrig läßt. Als zur j
^ Operation geschritten werden sollte, hat der Kaifer seine
! ausdrückliche Willensmeinung den zugezogenen Aerzten
? nicht nur dahin ausgesprochen, daß sie ihrer wissenschaft-
E lichen Ueberzeugung ihm gegenüber rückhaltlosen Ausdruck
i geben sollten, sondern daß auch der Oeffentlichkeit gegen-
^ über keinerlei Vertuschungs- oder Beschönigungsversuche
r gemacht werden sollten. Diesem Befehle entsprechend ist
l verfahren worden, und in den ausgegebenen Krankenb-e-
richten wurde jederzeit der volle, wirkliche Tatbestand
! wahrh-eitsgemäß dargestellt. Wenn fpäter die Berichte
ß eingestellt wurden, so hat das ofsenbar seinen- Grund ^
s darin, daß der normale Verlauf der Heilung eine weitere -
? Berichterstattung unnötig erscheinen ließ. Dieser Zustand l
l dauert au-ch heute noch an, und die öffentliche Meinung !

hat keinen Grund, sich durch pessimisstsche oder sensationelle x
» Nachrichten in Beunruhigung versetzen zu lassen.

Am letzten Freitag fand beim Kaiser eine musikalische r
i Aufführung statt; die Zuhörerschaft bestand lediglich aus i
l dem Herrscherpaar, dem Prinzen Joachim, dem Gmeral- l
s intendanten Georg von Hülsen und dem F-Iügeladjutanten r
s Grafen Moltke. Die ausführenden Künstler waren der l
s Hofcellist Heinrich Grünfeld, der Kammermufiker Flötist -
j Prill und der Posaunist Nlank: die Begleitung am Kla- z
^ vier hatte der Korrepetitor 'Fritsch übcrnommen. Das
s Konzert währte ungefähr -eine -Stunde. Das K-aiserpaar
- dankte den mitwirkenden Künstlern in liebenswürdigster
Weise, der Monarch zog nach den Aufführungeu Herrn
^ Hofcellisten Grünfeld in ein G e s P r ä ch. Das Erfreu-
. lichste an diesem Kvnz-ert ist, wie der „Berl. Lok.-Anz."

: hervorhebt, die von allen Anwesenden bestätigte Tatsache,

: daß der Kaiser vortrefflich aussieht und fort-
l dauernd in bester Lanne ist. Nach alle diesem darf
! man wohl die pesfimistische Aeußerung der „Preußischen
! Korrespondenz" als unnötigen Alarmschuß bezeichnen.

Deutscher Reichstaft.

Zu S ch r i f t f ü h r e r n des Reichstags sind nach
amtlicher Feststellung folgende Abgeordnete gewählt: Him-
! burg (kons.), Pauli-Ober-Barnim (Reichsp.), Rimpau
- (nat.-lib.), Krebs und Freiherr v. Thünefeld (Zentr.),
s Hermes und Blell (freis. Vp.), Gras Mielczynski (Pole).
s Somit sind die fozialdemokratischen Abgeordneten Fischer-
s Berlin und Schippel unterlegen.

r Das Zentrum brachte im Reichstage eine
^ Jnterpellation ein, ob die Verbündeten Regie-
! rungen in Ausführung des kaiserlichen Erlasses vom 4.
i Februar 1899 nunmehr gesetzliche Bestimmungen über die
s Formen in Aussicht nehmen werden, unter denen die
! Arbeiter durch Vertreter, welche i'hr Vertrauen besitzen,
s an der Regelung gemeinsamer Jnteressen beteiligt und zur
: Wahrung' ihrer Jnteressen bei Verhandlungen mit dem
? Atbeitgeber und den Organisastonen des- Reiches befähigt
« werden. Die Jnterpellation fragt dann weiter: Darf
i insbesondere baldigst ein Gesetzentwurf zur Regelung des
^ privatrechtlichen und ösfentlich rechtlichen Verhältnisses

Zweites Kammevumsik-Konzert.

(Moz-art-Abend.)

.... Heidclbcrg, 7. Dez.

lvar cin sinniger Gedankc, den zweiten Kamniermusik-
,Z^nd, der Ntozart geloidmet war, auf den S. Dez-ember zu
und uns so an den Tod-estag des Meisters zu erinnern,
" ber Tod allzufrüh dähinrafftc, desscn Werke aber für uus
"v alle Zcitcn ein Qucll ewiger Jugend sind.
r Auch diesmal hatte Herr Direktor Seelig das unschätz-
„ Heermann - Quartett gewonnen. Das Konzert be-
nnt dem «treichtrio (für Geige, Bratsche und Cello)
t^pnur (komp. 1788), einem der spätesten unter den sogenann-
L-, Tiverstnienti, dessen sechs Sätze in zwangloser Form eine
von Heiterkcit und auch Ernst in sich bcrgen, llnd wel-
j^n Ncichtum von Harmonie weiß der Meister mit den beschei-
H-f^n ^ntteln zu entfalten! Am meisten wirkte der lustige
stn A zweiten Menuetts und der liebliche, im- Thema an
^5 Frühlingslied Mozarts erinnernde Schlußsatz. Beson-ders
die treffliche Ausführung der Bratschensstmme hervor-
c,,-?ben; selten 'hört man von diesem Jnstrument fo schöne

NNM.

tzc ^iefer und crnstcr angelegt als das Diverstmento ist das
j^^chguartett D-moll, das an zweiter Stelle dcs Programms
'd- Auf den ersten Eingangssatz folgt ein innig zartes An-
P, Schlnß bildet ein Thema mit Variationen. Die

d^fiihrung war eine vollendete; im Andante cntgückte Herr
^Äfissor Heermann durch sein dufstges Piano unb Pia-
j^pswo. Es war eine Freude, wie sich die Anteilnahme und
beifall von Satz zu Satz steigerten.
dyxEviger unmittelbar wirkt das Klavierquartett Es-dur,
leki ^4. wehr in konventionellen Formen bewegt. Herr Di-
HT i^r SceIig b-ewies hier in perlenden Läusen s-eine meister-
^Teckmik. —

hz pur zu schnell schwand unter den herrlichcn Klängcn der
dahin — eine ideale Mozartfeier, die ge-wiß allen Zu-
lange im Gedächtnis bleiben wi'. d. —i—

Bis der Arzt kommt.

(Grundzuge üer naturgemäßen Gesundheitspflege,
Krankenpflege und K r a n k e n b e h a n d l n n g. Mit
16 Abbiloungen im Text. Zum Mbrauch in Haus und Fa-
milie, gemeinverständlich dargestellt von Dr. Hugo
Bartsch, pratt. Arzt in Heidelberg. Preis 3 Mark,
hübsch gebunden 4 Mark. Verlag von Otto Petters in Hei-
delberg.)

Wir leben in cinem Zeitalter, welches mehr und
mehr ber Hhgiene das Recht zuaesteht, das letzte Wort über
unser Lcben zu sprechen. Zahlrciche Naturheilapostel verbrei-
ten mehr oder min-der konsuse Bücher über die Fragen der Ge-
sundheit, weibliche Aerzte versaffen Werke, aus denen die Müt-
tcr lernen sollen, wi-e man bei Krankheitsfällen iin Hause
ohnc Arzt fertig wcrden kann. Diesem, hygienischen Radi-
kalismus mujsen alle Einstchtigen- entgegentreten. Anderer-
seit-s ist jeder Versuch der Aufklärung mit Anerkennung zu
begrüßen. Wenn sich ein Arzt, ausgerüstet mit allem moder-
n-en Wiffen und begabt mit großer Klarheit und Gefälli-gkeit
des Stils, daran macht, ein Buch zu schreiben, welchcs cin
rechtes Zusammeiiwirken von Laien und Aerzten auf hygieni-
schem- Gebiet ermöglicht, so muß man das sreudig begrüßen.
. Dieser Fall liegi vor bei dem lvuche des Dr. Barisch, pr.
Arzt iu Heidelberg: Ein Nachschlagebrug für alle Fälle
des häuslicven Lebens, lebendig zugleich und ern-st geschrieben
mit Berücksichstgung aller Errungenschaften der Wissenschaft.
„B i s der.Arzt kommt", das will heitzen, hier fin-de ich
alles, was ich wiffen mnß über den Bau des Körpers, die Kör-
perpflege, die Wohnung, die Nahrung, Ruhe, Nervensystem, Er-
nährung, cxyeschließun-g, Geburt, die Pflege des Neugebore-
nen, Schule und Haus, Krankenpflege, Mrrpsuscher, Kranken-
zimmer, bcttlägerige Kranke, erste Hilfeleistung, vorlänfige
Laienbeyandlung. Hier finde ich alles, soviel ich als Laie wis-
sen muß und wisscn will, ehe ich den Arzt ins Haus rufe,
über einzeine wicyngere Krankheiren, die Wasserbehandluna,
die physikaiqcyen Heilinethoden, Massage und Heilgymnasstk

von Berufsvereinen, namentlich -hinstchtlich einer lei-chteren
Erlangung der Rechtsfähigkeit und der vollen Sicherung
des Koalitionsrechtes, ferner ein Gesetzentwurf betreffend
Lie Errichtung von Arbeiterkammern zum
freien friedlichen Ansdruck ihrer Wünsche und Beschwerden
auch gegenüber den Staatsbehörden erwartet werden.

Nach der „Germania" brachte das Zentrum im
Reichstage einen Gesetzentwurf ein, nach dem die Mitglie-
der des Hauses, solange dieses versammelt ist, acht Tage
vor der Eröfjnung und na-ch Schluß freie Fahrt auf
den Eisenba h nen und für die Dauer ihrer Anwesen-
heit in Berlin Anwesenheitsgelder von Älk. 20-
für den Tag erhalten sollen. Der Anwesenheit in Berlin
ist gleich, wenn der Abgeordnete durch Arbeiten für den
Reichstag verhindert ist, in Berlin anwesend zu sein.
E-Ventl. Landtags'djäten werden davon abgerechnet.

Das neue Mtglied des Reichstagspräsidiums, der
zum zweiten V i z e p r ä si d e n t e n gewählte na-
tionalliberale Abgeordnete Dr. phil. Hermann Paasch e,
ist geboren cun 24. Februar 1861 in Bnrg bei Magdeburg.
Er besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt bis 1870.
Dann ar'beitete er als- Lattdwirt, süidierte von 1873 bis-
1877 in Halle Volkswirtschaft nnd Landwirtschaft, pro-
movierte 1876 und habilitierte sich an dieser Universität
im Jahre 1877. Spät-er war er Professor in Aachen,
Rostock, Marburg und Eharlottenbnrg. Paasche hat als
hervorragender Kenner der Zuckerindustrie viele wertvolle
Arbeiten über diesen- Jndustriezweig geliefert. Er ist Mt-
glied- des preußischen Abgeordnetenhauses seit 1893. Jm
Reichstag vertrat er von 1881 bis 1884 den Bezirk Rostock
nnd von 1893 bis 1898 Meiningen. Seit dieser Zeit
ist er Abgsordneter für Kreuznach-Simmern, wo er jetzt
in der Stichwahl gegen den Zentrumskandidaten Fuchs-
gewählt wurde.

Bade«.

— Eine Genugtuung hat die katholische Stu-
dentenverbindung „Lätiti a" in Karlsruhe Herrn Prof.
Boehtlingk geleistet. Zunächst wnrde das früheste
Mitglied dieser Derbindung Rud. R a P p, der Gewährs-
mann des „Bad. Beobachters" für den Schmähartikel
gegen Bo-ehtlingk, der neulich Gegmstand eines Prozesses
war ans der Verbindung ausgeschIosse n. Sodann
hat die „Lätitia" sich wegen des Vorfalles in- aller Form
bei Herrn Boehtlingk mtschuldigt. Rapp war offenbar
auch der Gewährsmann des „Beobachtsrs" bei der seiner
Zeit von diesem inszenierten Hetze, weg-en der Vorgänge-
im Kolleg des Professors Boehtlingk. Damit ist die Nie-
derlage des Zentrumsblattes eine vollständige.

Hessen.

— Jn dcr „Frcmkf. Ztg." setzt Dr. Weil (Wiesbaden) ans-
einander, daß der ärztliche Bericht über die Krankheit der
Prinzessin Elisabet'h durchans nicht dem Bilde einer
Typhuskrankheit entspricht. Der Sektionsbesund und der Krank-
heitsbericht sesen mit einander unvereinbar.

und psychische Behandlung. — „Bis der Arzt kommt" ist ein
cckites Familienbuch. Wir Leglückwünschen Verfasser und Ver-
leger zu dieser nützlichen und segenversprechen-
den Tat. Das Werkchen ist einfach ausgestattet und im
Vergleich zu den vielen sogenannten medizinischen Hausbü-
chern, die ost das Drei- und Vierfache kosten, sehr preiswürdig;
es ist dazu berufen, von der bescheidenen Hütte bis hinauf in
die Häuser der Wohlhabenden überall freundliche Aufnahme
zu findcn z u ni Wohle der Menschheit!

Kleine Zeitung.

— Prng, 4. Dez. Me -Ler „Franks. Ztg." mitgeteilt
wird, hat vor wenigen Tagen die Fürsün Elisabeth
Windischgrätz, die G-emählin des Fürsten Otto
Windis-chgrätz und Tochter der Gräfin Stephanie Lonyay,
in ihrer Villa zu Werschowitzin Prag die dort zum
Besuche weilende Gelie b t e des F ü r st e n, eine kleine
tschechische Schnnspielerin Namens Ziegler durch einen Re-
volve r s ch u ß ziemlich schwer verletzt, nachdem sie vor-
her den an der Türe Wache haltenden Karpmerdiener
durch einen Streifschuß leicht verwundet hatte. Die
Schauspislerin licgt in der ösfentlichen chirurgischen Klinik.

— Aachcn, 28. Nov. (D a s v e r h ä n g n i s v o l I e
Honneu r.) Au'f eigenartige Weise büßte dieser Tage
ein Rekrut der hiesigen Garnison sein 'Leben ein. Er
war beim Mittagessen und glaubte ein dienstliches Hon-
neur machen zu müssen, in einem Moment, als er gerade
ein Knochenstück im Munde hatte. Jn der Aufregung
verschluckte er den Knochen, und dieser geriet unglücklicher-
weise in die Luftröhre, sodaß er trotz sofortiger Opera--
tion ersückte.
 
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