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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 281 - 305 (1. Dezember 1903 - 31. Dezember 1903)
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Grsch»t«t ti»ltch, So«ntag» «u»»enomme«. Prei» mtt Famtlirnblätterrt monaklich VV Vfg. tn'» Huu» gedracht, bei ber Expedition nnb ben Zweigstattone» «bxphvit «V Pfx Dnrch »t, PsK

be»ogen »trrteliährlich 1.35 Mk. au»fchlictzltch Zustellgebühr.

>>I«ii«»pr»t»: » Ps». sttr bie Ispaltig« Pttitgeile oder denn -taum. Reklamezeile 40 Psg. Für hiestge SefchSst»» »nd Privatanzeig«« ennähtgt. — FLr die Aufnahme »»« N»««ig««
«, desttmmten Tagen wird keine Berantwortlichkett übernommen, — Bnfchlag der Jnierat auf den Plarattafeln der Hetdrlberger Zeitung nnd den städtifchen BafchlagsteLe«. Ferniprechrr »L

Der Ausstand in Crimmitschau.

Die „Leipziger VolWzeitung" — und von ihr war die
Meldung in viele Blätter übergegangen — hatte,
sensationell aufbauschend, gemeldet, daß infolge des em-
pörenden Verbots der Weihnachtsfeierlichkeiten tausend
Personen aus der Landeskirche ausgetreten seien, Jn
Wahrheit verhält sich die Sache so: Am Samstag den 19,
hatten sich bei dem Geistlichen etwa 200 Personen ge-
tneldet, um ihren Austritt aus der Kirche anzuzeigen,
Der Geistliche bestellte sie aus die nächsten Tage und ver-
teilte sie, da er von jedem ein Protokoll auszufüllen hat,
in Hansen von je 15. Am Montag kamen von den be-
stellten 15 7, am Dienstag 5, cntsprechend in den nächsten
Tagen — von einem Massenaustritt gar keine Rede, Als
er einige sragt, ob sie nicht mit dem Austritt bis nach
Weihnachten warten können, erklären sie: „Ach, dann hat
es eigentlich für uns keinen Zweck mehr!" u, sie überlegen
sich die Sache. Es kam ihnen nur auf die Demonstration
an, So herrscht die Phrase mit ihrer verhängnisvollen
Macht, die eine so große Rolle im Politischen Leben spielt,
momeutan in Crimmitschau überall,

Die Angaben der deutschen Arbeitgeberzeitung über
die Höhc des Arbeitervsrdienstes in Crimmitschau weröen
in einem von den Arbeitern ausgehenden Flngblatt ent
schieden bestritten. Es heißt da: Der Crimmitschauer
Weber verdient im Durchschnitt 14—16 Mark pro Wochc.
Wir fordern' die Fabrikanten auf, aus allen Fabriken die
Löhne jedes einzelnen Webers nach dem letzten Fahre
gu veröffentlichen. Ueber die bisherige Arbeitszeit sagt
das Flugblatt: Es arbeiten 26 Betriebe mit 10^, 3
Wetriebe mit 10^ und 51 Betriebe der Textilindustrie
»nit llstündiger Arbeitszeit.

Der Verband schwedischer Textilindustrieller hat
beschlossen, alle schwedischen Textilindustriellen mit dem
Ersuchen aufzuforden, sich zu Gunften der Crimmitschauer
Arbeitgeber einer freiwilligen Besteuerung zu un-
terwerfen. Es wird vorgeschlagen, daß jeder Betriebs-
unternehmer eine Mark für den Kopf seiner eigenen Fa-
brikarbeiterschaft einmal zur Verfügung stellt. Das mag
gut gemeint sein, indessen ist es besser, wenn deutsche
Arbeitgeber und Arbeitnehmer ihre Zwistigkeiten unter
sich allein ausmachen,

Der E i n i g u n g s v e r s u ch des Geheimrats Boeh-
»nert im Crimmitschauer Weberstreik ist gescheitert.
Erempfiehlt den Arbeiterführern, die zahlreich ein-
laufenden Gelder zum Ankauf leerer Fabriken und zur
Gründung von P r o du k t i v g e n o s s e n s ch a f t e n
zu verwenden, Ter Vorschlag des Herrn Boehmert wird
wahrscheinlich bei den streikcnden Arbeitern bezw. bei der
hinter ihnen stehenden Sozialdemokratie kein Gehör sin-
den, Man kann hundert gegen eins wetten, daß Lie Pro-
buktivgmosfenschasten den Z e h n st n n d e n t a g, um
tvelchen es sich bei dem Streik handelt, nicht einführen.
oder doch nicht lange an ihm festhalten würden, Ilnd
dann wäre die Blamage doch zu groß, Wie ist es doch
mit der Arbeitszeit in dcn sozialdemokratischcn Genossen-
'schaftsbäckereien nnd bei den Angestellten in den sächsischen

^MNNNMIll!!«»,»» »»„»NMWIWIM'»!!! I ,,D ..

Konsumvereinen? Dort hat man Erfahrungen gemacht,
die für die Sozialdemokratie geradezn beschämend sind.

Deutsches Rcich.

— Das „Armeeverordnungsblatt" veröffentlicht eine
Ka b i n e t t s o r d r e, vom 20. Dezember aus Hannover
datiert, wonach die Paletot s der Offiziere und
oberen Beamten der Mlitärverwaltung künftig mit einer
oben eingenähten Längsfalte im Rückenstück anzufertigen
sind, ferner dis Offiziere und oberen Beamten die für sie
vorgeschriebenen Achselstücke auch zum Paletot zu
tragen haben, Für Generale und Stabsosfiziere und die
ihnen im Rang gleichstehenden Militärbeamten sind Achsel-
stücke arls flachen Schnüren maßgebend, Die Paletots
der Generale und der im gleichen Rang mit ihnen stehen-
den Sanitätsoffiziere erhalten Dovstöße von ponceau-
rotem Tuche, die der Marineintendanten mit dem Range
der Räte 1, Klasse erhalten Vorstöße von karnwisinrotem
Tuche,

— Jn die Kommission für die R e f o r m der S t r af -
p r o z e ß o r d n u n g ist als Vertreter der nastonal-
liberalen Reichstagsfraktion seinerzeit der Abgeordnete
Basserma n n entsandt worden. Die Fraktion hat der
„Köln, Ztg." zufolge ihren früheren Führer gebeten. in
ihrer Vertretung die Mitarbeit in der Kommission anch
nach seinem Ausscheiden aus dem Reichstage we:v;rhin
zn übernchmen,

Nenes P a l a i s, 26. Dez, Der Hof legte hente
für Jhre großherzogliche Hoheit die Fürstin zu
H o h en l o h e - La n g en b u r g, Prinzessin von Baden
Trancr auf 6 Tage, bis zum 30, Dezember einschließ-
lich, an,

Prcußen.

— Herr Althos. der Ministerialdirektor im Kultns-
ministerium, soll sich mit der Absicht tragen, dem Land-
tage einen Gesetzentwurf zu unterbreiten, durch welchen
die U n i o e r s i t ä t s st ä d t e znr Uebernahme von
10 Proz. der Kosten der Unterhaltung der Hoch-
schnlen herangezogen werden sollen, Wenn es sich um
Berlin allein handelte, würde für einen solchen Vorschlag
die Mehrheit schnell gesichert sein, da aber auch die kleine-
ren Universitätsstädte herangezogen werden sollen, ist der
Ansgang des Versnches staglicher.

— Ein S-chreiben des K u l t u s m i n i st e r s wird
in der „Zeitschrift für ärztliche Fortbildung" veröffent-
licht, Das Schreiben ist an den Vorsitzenden des „Zentral-
komitees für das ärztliche FortbilÄungswesen in Preu-
tzen", Professor v. Bergmann, gerichtet und bezieht
sich auf die Bekämpfung dev Geschlechts-
k r a n kheiten. Es lantet:

Untvr dcn Matzregcln, welche behufs Bekämpfung der an-
steckenden Gcschlechtskrankheitien empfohlen werden, nimnrt eine
<srün-dliche Aus- und Fortdi-ldnng der Aerzte in der Erkcnnung
und Bebandlung dieser Krankheitcn ein-e der ersten Stellen
ein. Es tn-ird darÄbdr gcklagt, daß zur Zeit noch mmrche Aerzte
in Verkennung der Bedcutung dieser L-ciden soivie ihres cigenen
iBerufs als Warner und Berater der Bdvölkerung es unter-
lvssen, letztere inrmer und immer wie'der vuf die Gefahren

der ^Geschlechtskrankhelten hinzuweisen un-d ihre Behandlung
rcchtzcitig und tatkräftig in Lie Hand zu nehmen. Hier be-
lehrend und fördernd einzugreifen, haltc ich sür eine wichtige
und dantbare Anfgabe des Zentralkom-itees für das ärztlichc
Fortbildnngswesen in Preuhen. Euever Exzellenz g-sde ich
daher zur gefälligen Erwägung evgebenst anheim, ob es sich
nicht enrpfehlen dürfte, beson-derc Kurse und allgemeine Vor-
träge über das Wesen, die Vcrhütung, Bekämpfung und Hei-
lung der ansteckenden Geschlechtskvankheiten zn einem dauern-
-dcn Bestandtei-l der Kurs- und Vortvagszyklen zu machcn, ivelche
Äas Komitee veranstaltet, und zwar nicht nur hter in Berlin,
sondern in sämtlichen Orten, in denen nnentgeltliche Fortbil-
dungskurse sür Aerzte stattsinden, Einer gefälligen Aeußermrg
Euerer Exzcllenz hierüber, sowie über das in dieser Richtung
etlva Veranlaßte sehe ich ergebenst entgogen.

Aus der Karlsruher Zeilung.

— Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben
dem evangelischen- Hausgeistlichen am Landesgefän-gms Frei-
buvg, Pfarrer Georg Sältzer, sowie dem katholischen Haus-
geistlichen an genannter Anstalt, Psarrer Joses Merta, das
Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens vom Zährin-ger Löwen ver-
liehen.

— Seine Königliche Hoheit der Großhcrzog haben
Len Landgerichtsrat Richard Haas in Mannheim zum Unter-
suchunzsrichter beim Amtsgericht Mannheim, die Ministerial-
rüte Karl Weingärtner im Ministcrimn des Jnnern
und Hermann Buch im Vlin-isterium der Justiz, des Llultus
und Unterrichts zu Geheimen Oberregierun-gsräten, den Land-
gerichtspräsidcnten Alfreü Braner in Konstanz zmn Se-
natspräsiden-ten beim Oberlandesgericht und -d-en Oberlandes«
gerichtsrat Dr. Otto Kern zum Landgerichtspräsidenten in
Waldshut ernannt sowie den Lcmdgerichtspräsi^denten Fried-
rich von B e r g in Waldshut in gleicher Eigenschast nach
Konstanz versetzt.

— Das Ministerium der Justiz, 'des Kultus und Unter-
richts hat den Registrator Josef Trunzer beim Amtsge-
richt Säckingen zum Gerichtsschreiber beim Amtsgericht Bruch-
sal und den Gerichtsschreibcr Wilhelm Hübner beim Amts-
gericht Schönau zum Registrator beim Amtsgericht Säckiugen
ernannt.

— Es wurden in gleichcr Eigenschaft versetzt: Rebisor Adols
S ch n e i d e r beim Landeskommissär in Karlsruhe znm Be-
zirksamt Badcn, Rebisor Eduard Merkel beim Bezirksamt
Kvrlsruhe zum Landeskommissär in- Karlsruhe, Revisor Hein-
rich Th-eobald beim Bezirksamt Bruchsal zum Bezirksamt
Karlsruhe, Revident Jsa-ak Schorsch beim Bezirksamt Eber-
bach zum Bezirksamt Bruchsal, Nevident Otto Müller beim
Bezirksamt Vlüllheim zum Bezirksamt Ebcrbach, Mvident
Fricdrich Kasten beim Bezirksamt Triberg zum Bezirksamt
Müllheim, ReviÄeut August Breunig beim Bezirksamt
Mannheim zum Bezirksamt Triberg, Revtdent Friedrich H o f-
stetter bcim Bezirksamt Baden zum Bezirksam-t Mannheim.

KarIsruhe, 24. Dez. Der Großherzog und
die G r o ß h e r z o g i n kehrren gestern Mittag nach denr
B-esuch bei denr Fürsten zu Höhenlohe-Langenbnrg und
seiner Familie und nachdem Ahre Königli-chen Hoheiten
an der sterblichen Hülle der teueren Verstorbensn ein W-
schiedsgebet halten konnten, gegen 6 Uhr nach Karlsruhe
zuvück. Die Höchsten Herrschaften besuchten sodann die
Prinzessin Wilhelni und vcrweilteir noch einige Zeit mit
den Erbgroßherzoglichen Herrschaften. Danach empfing
der Großherzog den Präsidenten Dr. Nicolai znr Vor-
tragserstattung. Hente Vormittag hörte Seine König-
liche H-oheit den Vortrag des Generaladjntanten von
Müller nnd von 11—1 Uhr denjenigcn d«s Ministers

Weihnachtsfeiern.

Heidelbcrg, 28. Dez.

Jn einsacher, aber erhebender Weise wurde im Waisen -
cind Erziehungshause -das Christfest gefeiert. Es hat-
ten sich miehrere Herren dazu eingefunden, daruntcr die Herren
L>berbüvgermeister Dr. Wilckens, Bürgermeister Dr. Walz und
Bürgermeistcr Wic-landt, sowie mehrere Stadträte. Nachdem
die Kin-der ein Lied tzesungen hatten, richtete Herr Dekan O.
Hönig einige Worte an sie. Er machte ste auf die Bedeutung
Ides Fcstes aufmerksam und ermahnte sie, auch im spätercn
keben der vielcn Wohltatcn, die ihnen von Seiten der Stadt
dnrch- die Ausnahme in das Erziehungshaus erwiesen werden,
eingedenk zu sein. Einigen Kindern wurden Sparbüchlein
»nit beträchtlichen Einlagen übergeben. Zwel Gedichtc und
Kvei Weihnachtslieder, von den Kindern vorgetragen, schlosscn
den feierlichcn Akt. Die Kin-der bcgaben sich -dann zu den mit
reichen Gaben bedeckten Tischen. Auch dieses Jahr hat dcr
wohltätige Bürgersinn es ermöglicht, diese Armen am Feste des
Gebens vergessen zu lassen, üaß ihre nv'türlichen Fürsorger
-ihnen geraubt sind. Der Verw-alter der Anstalt, Herr Hübner,
dessen mütterlich beforgtc -Gattin und ihre tüchtige, sorgsame
ikochter find eifrig bemüht, den' Kindcrn die Eltern zu ersetzen
«rnd ihnen die leibliche^ und geistige Pflege zuteil werden zu
kassen, deren sie üedürfen.

Jn dcr Herberge zur Heimat hatten am Weih-
rrachtsabend 103 durchreisende Handwerker Unterkunst gefun-
den, mehr konnten in diesem Jahr, des Umbaues wegen, nicht
vufgcnommen werden. Diesen wurde früh um 7 Uhr die
Lbliche Bescherung veranstallet. Mit Gesang unter Posau-nen-
begleitung des Jünglingsvereins wurde die Feier eröffnet und
geschlosscn. Herr Kcmdidat Bcnder hielt eine herzliche An-
sprache, deren Grundgedanke — Heimat und Heimweh — wohl
rnanchein der frcmden Wan-derer 'das Herz be'wegte. Hieraus
solgte Bewirtung und Verteilung der Geschenke, welche meistens
«n warmen Unterkleidern bestanden. Sicher hvt auch diese

Weihnachtsseser Freude bereitet und damit einen Segen hinter-
lasscn.

Eine Christbaumseier der altkatholischen Ge-
meinde wurde bei sehr starker Beteiligung am 2. Weih-
nachtstvge in der herrlichen, sestlich beleuchteten Heiliggeistchor-
kirche abgchalten. Ein kolossaler, hcrrlich geschmückter Christ-
-baum ragte zwischen den gotischen Säulen empor. Die Güben
von mildtätigen Genieindemitgliedern und einigen Freunden
waren so zahlreich geflossen, daß über 100 Mnder teils mit
prächtigen Büchcrn, teils m-it Kleidungsstücken, Foppen, Hem-
den oder Kleidcrstoffen beschenkt werden konnten. Die be-
geisterte Ansprache des Herrn Stadtpfarrers Dr. Stubenvoll
bewegte sich- denn auch um Darlegunz der Grundidce des Chri-
stentums, das uns die Guttheit unter dem Bilde eines Vaters
darstclle, zu dem sich alle Menschen als Kinder Gottes durch
Werke der Liebe und des Friedens verhalten sollen. Di-e altbe-
kannten und 'doch immer wiedr ergreifenden- WeihnachtsliÄder
mit Deklamationen der Kinder bildeten den Rahmen der gan-
zen schönen Feier.

Am 1. Weihnachtstage hielt die Liedertafel ihre
Weihnachtsseier in den Sälen der Harmonie ab. Das. ge-
schmackvoll der Festesstimmung angepatzte Programm, brachte
zuerst ein größeres, sehr stimmungsvolles W-eihnachtsfestsp-iel
in mehrcrcn Szenen, aufs wirkungsvhllste aufgefiihrt durch
Kinder Verein-san-zehöriger. Dcr folgende musikalische Teil,
in welchem wieder, wie immer, sich das vorzügl-iche Chor- und
Solomaterial der Liedertasel -aufs beste ertmes, umsaßte über
zwanzi-g Nnmmern. Einzelne Nummern fan-den solch vauschen-
den Beisall, daß sie Wiederholt, resp. Zugaben gÄown werden
mußten. Naniens der Sänger überreichte der Vorsitzende,
Herr Vogt, dcm verdienten Dirigenten zu der anläßlich -des
Stiftungskonzertes seiten-s der Passivltät gewidmeten Uhr eine
Kette, mit dem Wunschc, dieselbe möge als Shmbol des innigen
Freundschastsbandes gcdeutet toerden, das lÄinger und Diri-
genten unischließt. — Auch die Milltärkapelle untcr Leitung
ihres Herrn Kapellmeisters trug ihr Bcstes zum vorzüglichen

Gelingen des Abends bei. Eine an hübschen Gewinuen reiche
Verlosung schloß die alle Teilnehmer hochbefriedizende Feier ab.

Das Bürgerkasino beging seine gcmüt-Iiche Wcih-
nachtsseier «m Samstag im Saale seines Gesellschaftshauses
zuni „Prinz Max". Ein herrlicher Weihnachtsbaum leuchtet«
auf die ungemein zahlreiche Feftversammlung herab. Der reiche
Gabentempel spendete den vom Glück Begünstigten seine Ge-
schcnke und znm Schluß erfreute man sich am Tanz bei reger
Beteiligung nicht n-nr der Jugend, sondern auch der Aclteren.
Es war einc hübsche, von echter Geselligkcit und Gemütlichkeit
getragene Fcier.

Der Liederkranz hielt am> zweiten Festtage zum
erstenmal im großen Saale dcr Stadthall-e seinc Weihnachtsseier
-ab. Saal und Balkon waren dicht besetzt. Der herrliche Saal
machte einen äuß-erst zemütlichen Dindruck; er hat sich auch
sür derartige Veranstaltungen lestens bewährt. Ein besoniderer
Vorteil ist der geräumige Balkon, aus Äem ein ungezwungener,
bequemer Ausenthalt für -d-ie müglich ist, die im Saal biinen
Platz finden. Einige Verbcsserungen an der Bühne dürften
bei der wiederholten Benutzung noch -an'zubringen sein. Von
dem überaus abwiechslnngsvollen Programm gefi-elen besonders
die von Kunstmaler Hosfmann entworfcnen un-d gestelltcn le-
beriden Bilder, sowie zwei the-atr-alische Auffiihrungcn: Körners
„Gou-vernante" und dcr drollige Weihnachtsschwank „Das
passeitdste Präs-ent". Jm Laufv des Abends wurden den Herren
Pros. Rohrhurst und L ö w Diplome als Ehrenmitglieder
nnd dcn Herrcn Dr. KelIer und <Äg. lleberlc Sänger-
ringe für zwanzigjährige Mitgliedschaft überrricht.

Die am 2. Weihnachtsfeiertage im großen Saale der Har-
monie abgehaltene Weihnachtsseier der Concordia hatte
zahlreichen Besnch zu verzeichnen. Ein reichhaltiges Programm
war anfgestellt, worunter präzis und rein vorgctragene Män-
nerchöre, serner ein für den Abend passendes Lebensbild in
zwei Akten von E. Branne, „Untcrm Christbaum", soivie ein
Liederspiel in einem Akt, „Die Kunst, gel-iebt zu toerden".
Allen Mitwirkenden, welche ihre Ausgabe auss beste gelöst.
 
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