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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0185
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Nr. 182


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Wnaöhängigs Tageszeitung)
Verkündlannasblatt für Nordba-err und die angrenzenden Teile von Bayern, Hessen und WürtLsMeßH
Ar. 183 - Donnerstag, den 8. August 1918 6V. Jahrgang

Luftangriff auf -ie Gftküfte Mittel-Englan-s

jur Lage in Moskau und
Murman
vorauszufehen. daß di« Ermordung des
wewndten Mirbach und des Generalfeldmar-
ichalls v. Eichborn die deutsche Regierung dazu
öwmgen würde, von der Sowjetregierung alle die
Maßnahmen zu fordern, die eine Wiederholung
aimsicher bedauerlicher Fälle ausschließen. Der
neue deutsche Gesandte in Moskau. Dr. Helffe-
k^ch. hat nun der Sowjetregierung eine Not«
überreicht, j^ her Moskau als der Mittelpunkt der
-b »egen hohe deutsche Würdenträger be-
rölchnet und scharfe Maßnahmen «egen die
Gesahr deutschfeindlicher Intrigen gefordert wer-
den. Es ist zu erwarten, dah sich dte russische Re-
^kung dieser Forderung Deutschlands nicht ver-
ich lieben wird, und das umsoweniger, als ja der
Kampf, den hier der Terror gegen die Würdenträ-
ger aller Staaten führt, in seinen letzten Zielen
auch gegen die derzeitige Regierung in Ruhland
geführt wird.
Die Stellung der russischen Regierung bleibt
'rerlich nach Mio vor schwierig. Die Sowjettruv-
ven haben sich vor den Tschecho-Slowaken von Io--
ratrinenburg weiter ruriickziehen müllen und im
morden ist Archangelsk in die Hände der Entente
gefallen. Die Entente ihrerseits scheint an eine
Ausgestaltung ihrer bisherigen Erfolge an der
-vluvmanküste zu denken und hat zu diesem Zweck
"lcht bloh neue Verstärkungen an Truppen, sondern
an Kriegsschiffen herangesogen. Jedenfalls
lll nicht damit zu rechnen, dah die Sowjettruppen
in der Läge sind, den regulären Truppen der En-
rente auf di« Dauer starken Widerstand entgegen-
ouietzen.
^"Ät der Mailänder Secolo aus London
"re lcachrjcht. dah die bolschewistische Regierung das
veiamto 'Gebiet der MurmanWts und Kola a n
^'"land abgetreten haben soll, um Fin-
»and einen Dorwand zu geben, seine Truppen ao-
»en Engländer und Franzosen marschieren zu
«mten Diese Nachricht bedarf in dieser Fällung
noch sehr der Bestätigung. Es ist natürlich, dah
in Finland dem weiteren Vordringen der
^-nrente mit großer Besorgnis entgegensteht, und
vatz es der finischen Regierung nicht gleichgültlg
WM kann, oh neuerdings der Kampf im Osten wie-
""liebt oder nicht. Die Schaffung einer neuen
ist nicht nur für Deutschland, sondern auch
eins Frage von hervorragender Be--
vsutung, und es ist klar, dah die beiden Staaten,
me gerade in letzter Zeit durch gleichgerichtete Le-
nn^Eevellen einander nähergebracht worden sind,
^Mrgenstrlls auch von ihren militärischen Mitteln
werdm, um der Bildung einer
euen Ostfront entgegenzutreten. Eine Aenderung
bisherigen Stellungnahme Deutschlands geaen-
^berder russischen Regierung, vor allem aber ge-
«e,ru>ber dem Brester Friedensvertrag, könnte darin
isoensalls nicht gesehen werden.

Die Bedeutung von Archangelsk
Archangelsk durch die Engländer
mgt dve Kölnische Volkszeitung: Die strategische
^edeutung der Besetzung von Archangelsk liegt
^"n. daß es Ausgangspunkt der Bahn nach Wo-
»0M>L—Moskau vst. Man kann ohne Prophet zu
mn voraussehen. daß auf dieser Linie der Vor-
marsch der Ententetruppen ins Innere Ruh-
!",d s beginnen wird. Die Welt erlebt hier wie-
eine Einmischung Englands und seiner Tra-
banten in di« Angelegenheit eines anderen Lcm-
wie st« frecher nicht zu denken ist. Das grie-
devr --.b Manöver wirb im großen Stil wis-
Rechte der kleinen Staaten Hat Gng-
diesem Kriege dutzendmale mit Fühen gs-
«reksn. letzt kommen auch schon die großen dran.
Englische Geschäfte
de>.LM SEingin Sanümat bringen die Englän-
Karelien und Murman IM Milli-
^U,,^."belsHeine in Umlauf, die nur dort
1-,. """8 haben. Sie zwingen dadurch die Vevölke-
knnsti bei ihnen zu kaufen. Die Eng-
Renntierfleisch und Lachs auf und
erjprechen dafür Zucker. Lee. Leder und Kleider.
Engländer in Wladiwostok
Reuter meldet aus Wladiwostok vom 3. August:
^ei Anbruch des Tages landeten hier britische
Truppen. Sie werden freundlich aufge-
«vmmen."

General- und Mmiralftabsberichte

Der deutsche Tagesbericht
WTB. Gr. Hauptquartier, 7. August.
(Amtlich.)
Westlicher Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht
Die Gefangenenzahl aus den gestrigen
Kämpfen nördlich der Somme hat sich auf
280 erhöht. Ein englischer Gegenangriff süd-
lich der Straße Bray—Corby brach vor un-
seren neuen Linien zusammen. Die Erkun-
dungstätigkeit war beiderseits der Lys und
an der Avre besonders rege. Nord-
westlich von Montdidier kam ein feind-
licher Tsilangriff in unserem Feuer nicht zur
Entwicklung.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz
Zn den Morgenstunden Teilangriffe
an der Besl e. Otstlich von Fismes mach-
ten wir Leim Vorstoß über die Vesle Gefan-
gene. Am Abend heftiger Feuerkampf,
dem beiderseits von Vraisne und Bazo-
ches starke feindliche Angriffe folgten.
Sie wurden teilweise im Feuer, von einzelnen
Stellen im Gegenstoß abgewiesen.
Der Erste Generalquartiermeister:
Ludendorff.
Der deutsche AbsndSertcht
MTB. Berlin, 7. Aus. abends. (Amtlich.)
Von der Front nichts Neues.
Der Wiener Tagesbericht
Wien, 7. August. Amtlich wird verlautbart:
In Italien Artilleriekampf und Patrouillen-
tätigkeit.
Zn Albanien wurden westlich Berat italie-
nische Vorstöße abgeschlagen. Im oberen D e-
volitak erzielten wix weitere Fort-
schritte. Der Chef des Generalstabs.
Der U-Bootskrieg
57 «00 Tonnen
WTB. Berlin, 7. Ang. (Amtlich.) Eines um»
serer U-Boote, Kommandant Kapitänleutnant v.
Schrader, beschädigte an der Nordküste Ir-
lands den stark gesicherten Dampfer „Zusti-
c i a" von 32120 BRT. durch mehrere Torpedotref-
fer so stark, dah das Schift am folgenden Tage durch
das vom Oberleutnant z. S. v. Ruckteschell
befehligte U-Boot trotz Bedeckung durch 18 Zerstö-
rer und 18 Fischdampfer endgültig versenkt
werden konnte. Infolge sehr ähnlicher Bauart
wurde das Schiss zunächst irrtümlich für den frü-
here» deutschen Dampfer Vaterland gehalten.
Das U-Boot schoh außerdem noch zwei große
Dampfer, davon einen vom Typ „Franconia"
(18 von BRT.) aus stark gesicherten Ge-
leitziigen an der Westküste Englands
heraus, rund insgesamt 57 NNü NRT. «
Der Ches des Admiralstabs der Marine.
* *
„Franconia" ist ein Dampfer der Liverpooler
Luvard-Linie aus dem Jahre I9?i. mit allen Ein-
richtungen der Neuzeit ausgerüstet, mit drahtloser
..
Sowjet-Gegenmaßnahmen
Petersburg, 7. August. Die Bresse meldet:
Uöber Archangelsk, Wologda. Grjasowez, Buh
Station Suchona (bej Wologda) und Kotlaß (a,. d.
Dwina) wurde der Belagerungszustand
verhängt. In diesen Orten wurden alle Kommu-
nisten unter die Waffen gerufen. Alle Ausländer
haben die Orte innerhalb 24 Stunden zu ver-
lassen.
Auf Befehl Trotzkis werden die Stvaßen-
patrouille» und Wachen von Petersburg verstärkt.

Telegraphie. Ante^Mallerstgn.il-Apparai, Kühlan-
lage usw. und mit Masch i ren von über 40 000
Pferdekräften. . »
Gutwirkende Bombenangriffe
Berlin» 7. Aug. (Amtlich.) In der
Nacht vom S. zum K. August hat der so oft er-
folgreiche Führer unserer Luftschiffangriffe,
Fregatten-Kapitän Strasser mit einem
unserer Luftschiffgeschwader erneut die Ost-
küste Mittelenglands durch gut wirkende
Bombenangriffe besonders auf Bo-
ston und Norwich und dis Vefestigun-
genanderHumbermündung schwer
beschädigt. Wahrscheinlich fand er da-
bei mit der tapferen Besatzung seines Führer-
luftschiffes den Hel Msst t o d. Alle übrigen
an den Angriffen beteiligten Luftschiffe sind
trotz starker Gegenwirkungen ohne Ver-
luste zurückgekehrt. Nächst ihrem be-
währten Befehlshaber sind au, dem Erfolg be-
sonders beteiligt der Luftschiffkommandant
Korvettenkapitän Proels, die Kapitänleut-
nants Zaeschmar, Walther, Freu-
denreich und Dose mit ihren Besatzungen.
Der Ches des Admiralstabs der Marine.
Englische Meldung
London, 6. Aug. (Reuter.) Fünf Luft-
schiffe versuchten in der Nacht sum 5. August
die Küste zu überfliegen. Sie wurden aus See
von unseren Luftstreitkräften angegrif'en. Eines
stürzte 40 Merlen von der Küste brennend ab,
ein anderes wurde beschädigt.
Daß die Luftschiffe auch Küstenorte angegriffen
Habe«, hält der Bericht anscheinend für überflüssig.
Straßers Heldentod
wird un ganzen deutschen Volke, vor allem aber in
der Marine betrauert werden. iFregattenkapitän
Peter Strasser, der die zahlreichen, so außer-
ordentlich wirksamen Unternehmungen unserer Ma-
rinelustschrffe gegen England geleitet Hat, gehörte
zu den beliebtesten und bekanntesten Offizieren un-
serer Marine. 1913 wurde er, dem L.-M. zufolge,
an Stelle des mit dem Marineluftschiff „L. 1" vor
Helgoland untergegangenen Korvettenkapitäns
Metzing rum Kommandeur der Märineluftschisfab-
teilung ernannt. Vordem war Peter Strasser, der
am 10. Avril 1894 in die Marine erntrat, im
Reichsmarineamt in der Abteilung für Aufstellung
und Behandlung des Artillerismaterials an Bord
tätig. Als Kapitänleutnant bekleidete er das Amt
eines Artillerieoffiziers aus dem Linienschiff
„Westfalen", dem damaligen Flaggschiff des ersten
Geschwaders unter Vizeadmiral Pohl. Korvetten-
kapitän war er am 14. April 1911 geworden und
zum Fregattenkapitän vor etwa einem halben
Jahre befördert worden. Er war Ritter des Or-
dens Pour l« merite. Er war die Seels der deut-
schen Luftoffensive gegen England und der Organi-
sator der Luftschiffwaffe. Eine seiner erfolgreich-
sten Unternehmungen richtete er mit einem unse-
rer Marfneluftschrffgesch wader in der Nächt vom
12. zum 13. April d. I. gegen wichtige Stapel-,
Hersstellungs- und Verfchiffungsplatze der 'Kriegs-
industrie Mittelenglands. Die englischen Industrie-
lager in Humber hatte er tu der Nacht vom 24.
zum 25. Dezember 1917 mit einem starken Marine-
luftschiffgeschwader außerordentlich beschädigt. A' ch
dis Expedition vom 23. zum 24. Mai gegen die
befestigten Plätze Südenglands hatte er geleitet.
Sein Name wird in der Marine ewig fortleiben.
An die tschecho-slowakische Front gingen von bier
Verstärkungen ab.

Berufung Helfferichs nach Berlin
Berlin, 7. Aug. Der diplomatische Vertreter
der kaiserlichen Regierung in Moskau. Staatsmi-
nister Helfferich, wurde zur mündlichen Be-
richterstattung über die Lage in Rußland nach
Berlin gerufe» "<nd ist «estern aus Moskau
nach Mer abgereist.

Zwischen Soifsons und Mm«
Dis HindenburgschS Kriegführung vertrag
vollkommenen Freimut. Sie beblM mch«
der ängstlichen Verschleierung, wenn ste etmna»
einen der Wechselfälle erlebt, die im KE uMveri
weidlich sind. So bat Lüdendorss kürzlich in sei-
ner Unterredung mit den Kriegsderichterstatteriff
offen zugegeben, daß wir einen Erfolg, der ange-
strelbt war. nicht erreicht haben. Dieses Zugeständ-
nis berechtigt unsere Feinde keineswegs, die Rück-
verlegung der deutschen Linie etwa als einen Aus-
gleich der gewaltigen Niederlagen »u betrachten»
die ste selber seit dem März d. I. erlitten Haben,
Jeder dieser Schläge war eine gewaltige Nie-
derlage unserer Feinde. Der Schlag, den Genera»
Fach gegen die deutsch« Front geführt Hat. laß»
sich damit überhaupt nicht vergleichen. Sicherlich,
war die französische Absicht dis gleich«, wie sie aus
unserer Seite verfolgt wurde. Ihre Durchführung
aber Mißlang vollkommen. General Fach wollte
einen strategischen Durchbruch mit vernichtendem
Folgen für die deutsch« Front erzwingen. Sie
wurde aber Schritt für Schritt nach tagelang vor-
her gegebenen Befehlen zurückoerlegt. Kein Ge-
schütz ging dabei verloren. Za sogar die Ernte
konnte in dem aufgegebenen Gebiet fast vollständig
geborgen worden. Dieses schrittweise, ruhige Zu-
rückgehen ist ein neuer Beweis für die Ueberlegen-
heit. mit der die deutsche Führung und di« deut-
schen Truvoen jeder Lage gewachsen sind. Zwei-
fellos werden die Vorgänge, die sich seit dem 18.
Juli zwischen Soissons und Reims abgespielt Ha-
ben, in der Kriegsgeschichte als ein Musterbeispiel
operativer Kaltblütigkeit und Gewandtheit gewür-
digt werden. Sie sind von einer Niederlage soi
weit entfernt, daß selbst französische Ruhmredigkeit
allmählich sehr kleinlaut geworden ist.
Dio Grenzen, innerhalb deren von einem deut-
schen Mißerfolg gesprochen werden kann, sind äffd
ganz fest und eng gezogen. Gerade weil wir des
Mißerfolges schon am ersten Tage wieder Herr wä-
ren. brauchen wir die Tatsache selbst nicht im ge-
ringsten zu verdunkeln. Wir können jetzt, nachdem
die Rückvorlosung der deutschen Front ihren Ab-
schluß gesunden hat. die Vorgänge in ihrem Zu-
sammenhänge klar überblicken. Cs sind zweiver-
sch jedene Sch l a ch t h a ntzl u n g en su un-
terscheiden. Die erste war der deutsche Vorstoß
östlich und südwestlich von Reims, der unsere Ver-
bindung mit der Champagne sichern und die südöst-
lich von Soissons gesammelten französischen Reser-
ven anziehen und binden sollte. Der strategische
Zweck dieses Angriffs wurde nicht erreicht, es bKeb
bei einem taktischen Erfolg, der uns allerdings
20 000 Gefangene einbrachte. Am 18. Juli begann!
eine neue Schlacht. General Fach griff zwischen
Aisne und Marne mit überlegenen Kräften an,
um die vorgobogene deutsche Stellung einzudrücken
und di« deutsche Front aufzurollen. D»m Zweck
entsprach der Rieseneinsatz von Kräften. Dis
deutsche Führung vereitelte die Absicht des Feindes
durch eine bewegliche Abwahrschlacht. Dis nun-
mehr besetzte Linie der Aisne und Vesle ermög-
licht uns die Schonung der eigenen' Kraft, iwäbrenÄ
der Gegner nach wie vor zum Einsatz stärkstes
Kräfte gezwungen ist. General Fach führt gegen-
wärtig den Angriff mit 61 Divisionen durch, dar-
unter 4 frantzöflschen und 8 amerikanischirn. Mit
diesem Einsatz verglichen, ist das Ergebnis der Ge-
genoffensive ein voller Mißerfolg. Das dsut'chs
Heer ist uneMüttert und schlagfertig w o ie zu-
vor. Den Unterschied zwischen der brutschen Offen-
sive und der französischen Gegenoffensive werden!
unsere Feinds noch gewahr werden. >
Stegemanns Urteil
Der Militärkritiker des „Bund" rechnet mit eb
ner Neubildung der strategischen Lage im
Westen und schreibt:
„Als Gegenoffensive war Fachs Manöver vo»
vornherein ausstchtsvoll, als strategische Handlung
gipfelte es in einer ReMispartie, da es ihm s«
wenig wie einst Jaffre gelungen M. die Gunst dei
strategischen Lage voll auszimutze.n und der im
Marnesack steckenden deutschen Avmee eine Katac
strophe zu bereiten. Die Kampfkraft der deutsches
Truppen «und die Entschlußfähigkeit der Mhrunj
haben den auf Durchbruch und RMenangrrff am
gelegten Flankenstoß in einen Einbruch und eik
opferreiches frontales Nächst ärmer
verwandelt und die deutsche Heeresleitung ir
den Stand gesetzt, allmählich an die Vesle mH
auf und über die Aisne zurückzuMhen. Nun ist
der Moment gekommen, f,n dem aus Fachs Gegen:
offensive ein« Generaloffensive der Alliierten her,
ausspringen kann, eigentlich Herausspringen mutz'
 
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