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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.55371#0398
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T Büttdnüssen sehend gut, aber wehe denen, die H
«ihrer bedürften. Christian Lehmann (1663) W
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Gespenster des Glücks
Roman von Alfred Maderno
(SS. Fortsetzung)
In diesem hartgeschulten Mädchenherzen hatte
^r Same zu keimen angefangen, begann nun der
Kampf zwischen Wurzeln, und Boden, in den sie
sich krallen wollten. Diesen Boden hatte die Last
schwerer Pflichten und Prüfungen hart gemacht;
teures Frühlings laue Schmelzwaner Hatton ihn
oelockert. Uober dieses Herz hatte seit sechzehn
wahren niemand mehr Macht gehabt, nur der ei-
gene feste Wille, und der Major ahnte wohl, was
es heißen mochte, diesen Willen einer Macht zu
beugen, die heute nicht nrohr als Wße Ahnung
u«d jähes wildes Glücksverlansen fick fühlbar
'machen konnte, sondern selbst ein Wille und ein
starker sein mußte.
Feldbach machte keinen Versuch mehr, bei die-
iem Thoma zu verharren. Er wählte ein paar
Uöltungsmeldungen zum Gegenstand der Unterhal-
tung. merkte aber bald, daß ebensowenig wie er
R-ara mit ihren Geganken bei der Sache war
Einundvierzigstes Kapitel.
B»n diesem «Morgen an begleitete Nova stän-
mg der Gedanke an die Zukunft. Zu deutlich hatte
ne sich den Weg dorthin gewiesen. Nora fühlte
eine seltsam« Veränderung mit sich vorgehen. Mit
beim ersten Tage ihres Aufenthaltes in Baden-
'Baden hattte sie begonnen, ohne daß sie sich in
der Weise Gedanken darüber gemacht hätte, wie
letzt, wo sie an sich irre zu werden begann.
Doch kam es ihr vor, als habe sie in ihrem Le-
ben schon einmal so ähnlich empfunden, damals
Als sie beinoche ein Jahr nach dem Tode ihres
Bräutigams aus einem Traum zu erwachen schien.
Keine Träne, keine heimliche Klage hatte sie in
bon neuen Lebensabschnitt mitgenommen; selbst
die Erinnerung war erst nach und nach klar ge-
worden.
Eine ähnliche Wirkung verspürte Nova jetzt von
ihrer Wiederkehr nach Baden-Baden. Der Major
hatte recht, das Verlangen, der Jugend ins
Antlitz zu blicken, war in ihr lebendig geworden.
An« daß sie es erkannt hatte. Es hatte sie zu der
«tätte geführt, wo ohne ihr Missen zurückgeblieben
was später nie wieder sich in ihr hatte
Degen wollen. Di« Sehnsucht nach Glück.
Nora fräste sich selbst, ruhig und ernst;

„Liebe ich ihn oder werde ich ihn lreben ler-
nen, Breche ich einen Eid. wenn ich dro Blmden
verlasse und sehe, ob ich nicht noch «ine Pflicht A
erfüllen habe, gegen mich selbst. Ich gehe mcht
von euch," sprach sie, als stünde sie vor ihren Blmi
den, „ich verlasse euch nicht, um mach rn des Le-
bens Freuden zu stürzen. Seht. der nach mrr
verlangt, braucht mich, doch ruft er mich zu sich,
daß ich bei ihm bleibe".
So suchte sich Nora vor den Blinden zu recht-
^Doch an ihn dachte sie zuletzt. Vor ihn, dessen
Bild hier an jedem Wege vor ihrer Seele stand,
trat sie ruhig und sicher, als sei sie mit sich selbst
bereite einige geworden. .. ,
„Und wenn auch die anderen nickt, du wurdest
mich verstehen, wenn ich diesen Weg, wählte. du
allein. Du hast erfahren, wie es tut, ferne Pflicht
erfüllt zu haben und dafür den Lohn des Verges-
senseins, der Verlassenheit zu empfangen. Nicht
anders als du lagst in fernem Land, die sSpuren
deiner Pflicht auf deinem Haupt, so Müßte er,
seinem Berufe entrissen, im neuen Leben wie auf
fremder Erde stehen. Wie rätst du mir. der du
mein ganzes Vertrauen besessen hast?"
Und aus des Waldes unentweihter Stille
schien ihr seine Stimme zu kommen, die nie so le-
benswarm in ihrer Brust nachgstönt hatte wie
' „Stritt er wie ich fürs Vaterland, so war ich
sein Freund und Waffengenoß. An Meiner Statt
sei ihm nun du. auf Lebenszeit ein treuer Kame-
rad!"
* * *

Von jenem Morgen an war Mch der Major
ein anderer. Hatte sein Benehmen Nora gegen-
über bisher alle Zeichen der Ritterlichkeit aufge-
wiesen, so begann sich jetzt in feinen Blicken und
Worten ein auffallendes Zartgefühl bemerkbar zu
machen, das Nora um so angenehmer, aber auch
um so tiefer empfand, als sie sich zur selben Zeit
darüber klar zu werden versuchte, ob sie das Wer-
ben des Offiziers annehmen solle.
Feldbach hatte beobachten können, daß'Nora
in seiner Gesellschaft keinerlei Gefühle bedrängten
die sie von einem längeren Beisammensein mit
ihm eine Gefährdung ihrer Rühe befürchten lie-
ßen. Er hielt bei ihr nur zweierlei Nr .möglich.
Entweder ließ Nora den Gedanken, seine Frau zu
werden, gar nicht an sich heran oder sie begann
sich, wenn sie es tat, gleich anfangs bewußt zu
werden daß ihr das Leben an feiner Seite doch
noch ein paar Stunden stillen, einfachen Glückom-
pfindens sännen werde.
Er war nahe den Fünfzig, und das hieß für
ihn, der mit einer. schweren Verwundung davon-
gekommen war, mehr, als einsyi Erfunden b«c
Sechziger bedeutete.

werden?"

geblickt hatte, ehe sie in den Frieden des Wa
zurückkehrte. , .. ... .. , „
Sie war zurecht gekommen; sie hatte dessen ,
neu der einer treue, gütigen Hand bedürf:
nicht zu übersehen brauchen, und alles, chas !
gern nur als kommende Pflichten bezeichnet Hst:
sah sie ihrer Freude harren wie verheißene schr
Gaben. ,
- " bas Gelän
Irgend»,
l iP fich ebne
urch

Und noch eins wußte der Major. Nora würde
sich seine Werbung nicht überlegen, weil -lr eine
Versorgung winkte. Wenn ihm also dieses Mäd-
chen sein Jawort gab, dann geschah es, weil es
ihm gut war und die Hoffnung hegte, ihn glück-
lich zu machen. „
Au einem Nachmittags der ersten Juinwoche
war es. Sie kehrten langsam vdm einstigen Klo-
ster Fremersbach zurück, wo sie im Anblick der
bleichen Vogesenkette und des wie auf goldenem
Grunde sich erheb,enden Straßburger Münsters
eine schöne Stunde verbracht hatten.
Tief verschwiegen ragten die Wälder, deren
Ränder entlang sie nun heimschvitten. Niemand
hegtzgnele ihnsn. Was an dem strahlenden Tag
nicht über die Höhen gezogen war. feierte unten
im Kurpark den großen Sieg der letzten Akar nacht
dis den Tag von Skagerrak so ruhmvoll krönte.
„Wann Sie ihn heut als Führer eines siegrei-
chen Schiffes hätten nennen hören, gnädiges Fräu-
lein?"
Das war Noras erster Gedanke gewesen, als sie
die Botschaft des Seesieges erfahren hatte. Ts
wär ihr so gewesen, als habe ihr Herz ausge-
schrien, aber ein einziges Mal nur und kurz. Jetzt
empört« es sich ein zweites Mal nicht wieder,
llnd ihre Antwort klang anders, als 'Feldbach es
erwartet hatte. ,
"Dann hätte ich vielleicht heute die Nachricht
von seinem Tode erhalten," sprach Nora mit ge-
dämpfter Stimme. „Siegreich sind auch di« Schiffe
die in den Wellen versanken'. Siegreich ist immer
wer seine Pflicht getan hat". ,
„Sie haben Recht, gnädiges Fräulein. Der
Major nickte ernst. -Das haben auck wir uns man-
chesmal lagen müssen, wenn uns irgendwo die
heiße Kampfesarbeit nichts anderes vergalt als
dos Bewußtsein unsere Pflicht getan zu haben"
„In diesem Bewußtsein muß auch mein Bräu-
tigam gestorben fein". ,
„Ich denke in diesen Tagen so viel an ihn .
Die Stimme-des Majors durchdrang größere In-
nigkeit als sonst. „Es ist mir heute überhaupt so
eisen zumute. Ich weiß nicht, macht es die freu-
dige Erregung anläßlich des Sieges, aber ich fühle
mich heute wie mitten unter meinen Kame-
raden".
„Ich vermute nicht falsch," erwiderte Nora,
„daß die Erinnerung an wilde Schlachttage bis-
weilen lebhafter aufsteigt und die Mitkämpfer
grausen machen kann".
„Das mag sein," murmelte der Major.
„Aber jetzt isis wieder vorbei, nicht wahr?
Jetzt freut Sie wieder der Sieg, den Sie mit-
feiern dürfen, wenn wir es auch hier oben stiller
machen als di« unten in der Stadt, indem wir
unserer Toten gedenken. Hören Sie die Ehcensal-
vech di« drüben vor Verdun abgegeben werden?"

Dumpf rollte der ferne Geschützdonner aus dein,
Westen herüber, doch der Major horchte nicht dar,
auf. _ . .
Nora fühlte, daß sie dem Maior m dieser
Stunde einig« gute Worte geben durfte, ohne rhm
zu deutlich zu zeigen, daß sie ihm den neuen Le--
bensabschnitt durch ihre Treue reich und schon ne«
stalten wollte. . >
Ja, sie liebte ihn. um seiner Worte willeiU.
dieser der Jugend gewidmet hatte, um semra
Sorge willen, daß sie sich selbst am Ende dM
verlor, wenn sie an sich nicht mehr dachte als lns^
her sie liebte ihn um seiner Leiden willen. di<§
ihn" nur das Bewußtsein vergessen lassen konnte-
durch sie nicht über des Lebens Schwelle gestoßen»
worden zu sein. .. . ,,
Angesichts des Hotels, vor dem ir« letzt anlamp,
test, fühlte Nora, daß sie sich noch nicht auf lhtz
Zimmer begeben könne. In Er war noch vieles
zu laut, und die Zeit bis Mm Abend noch langH
genug, um noch einen kleinen Svazrersang al E
zu machen. Sie verriet dem Maior diese Absicht,
als er sich von ihr verabschiedete. '
„Sie sind glücklich, gnädiges Fräulein. WaH
Sie wollen, dürfen Sie tun. ohne em anderes
fragen zu müssen. Nicht schön das. wenn mast,
dieses andere selber sein muß .
„Herr Major, sprach Nora mit leßem Borwuch
in der Stimme, „Sie wollen sich letzt auf Jhr«E
.«immer ruhig hinsetzen; wie können Sie stch dck,
vorher nur einer solchen Stimmung überlassen
„Ich find« mich schon wieder durch. gn^geS-
Fräulein. Und sollte ich zum Abendessen nicht eH
scheinen, so dauert es diesmal eben em bißcheA
länger, bis ich wieder der alt« Seichtfuß werdk
Heute ist schon einmal so ein unbotmäßiger Tag'^
Lächelnd reichte er Nora die HMd. ,
Nora nickte dem Major zu und wandte sich
waldeinwärts. _ ,
Ihr war, als Mts der Weg unter ihren
ßei? dahin; so mühelos zwang ste die St«

Fest umschlossen ihre
am Rande des Bergnot
mußte sie ihre Kraft spüren,
fühlte, die Kraft zu neuem
fühlte sie sie an dem Druck,
umklammert Welt, und lÄ
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