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Heidelberger Zeitung (60) — 1918 (Juli bis Dezember)

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Gette 4

Heidelberger Zeitung

Montag, den 25. November 1918

Bekanntmachung.
Arbeitsamt betreffend.
Im Einberstänbniäe mit dem Arbeiter- und Soldatsnrat und
den Vertretern der Handelskammer, des B rbandes Südwestdeutscher
Industrielle, der Hanllwerkska nmer und des Arbeitgeberverbands für
das Baugewer! e hat der Stadtrat in der Sitzung vmn 20. d. Mts. be»
schlossen, im Hinblick auf die durch die Demobilisation geschaffene Lage
und di- ans ibr sich ergebenden großen Aufgaben einem neuen Aus-
7chntz füc das städtische Arbeitsamt zu bilden. Dem Ausschuß
gehören B rtreirr der Arbeitgeber und Acbeitneher in gleicher Zahl an;
Sen Vorsitz führtein Bürgermeister.
Dem Ausschuß wurde das städtisch« Arbeitsamt unterstellt, das
in größere Räume (im Gr. Palais, Karlsstraße 4) verlegt und weiter
«usge: !:-t werden soll.
Denr Ar citsanit soll insbesondere obliegen
1. Der Arbeitsnachweis und die Stellenvermittlung für alle
Berufszweige,
2. die Berusst eratung,
3. die Erwerbsloseniursorgs,
4. die Erörterung u. Einleitung von Maßnahmen zur Schaffung
von Arbeitsgelegenheit,
5. die Feststellung und Bekanntgabe von Grundsätzen und Richt-
linien für den Arbeitsverlrag und das Arbeitsrecht,
6. d e Errichtung von Schlichtungsausschüssen für Streitigkeiten
ans den, Arbeitsverhäl niS.
Der Ausfl uß für das nädt. Arbeitsamt hat sich in wiederholten
Besprechungen auf die nachfolgenden Richtlinie» für die lieber*
leitnng in di« Friedenswirtschaft geeinigt:
ä. Wieder-instcllun- der Kriegsteilnehmer.
Die aus dem Heeresdienst entlassenen Arbeitskräfte sollen wieder
eingestellt we den. Falls nicht genügend Arbeitsplätze hierfür vorhanden
sein sollten, infolge der Beschästigungsverhältnisse (Mangel an Auf-
trägen oder Roh lösten), soll die Wiedereinstelluüg in nachfolgender
Reihenfolge stattfinden:
1. Diejenigen Arbeiter, welche vor dem 1. August 1614 im Betriebe
beschäftigt n men (einschließlich sämtlicher damals aktiv oienendens, ohne
Rücksicht aus die Dauer der vorausgegangenen Beschäftigung. Die Ver-
heirateten sind m allererster Linie zu berücksichtigen.
2. Die Verheirateten, welche im Laufe des Krieges bei de" Firmen
in Arbeit getreten waren und einberufen wurden, wenn sie mindestens
drei Monate lang dem Betriebe angehört haben.
8. Die ledigen Arbeiter dieser Art, welche mindestens sechs
Monate laug dem Betriebe augehört haben.
Diejenigen verheirateten Arbeiter, welche nicht sofort bet ihrer
Rückkehr aus dem Heeresdienst-eingestellt werden können, erhalten für
einen Zeitraum, dec noch festgelegt werden miß. wenn ein Ueberblick
über die Gestaltung der Verhältnisse vorhanden ist, die während ihrer
Einberufung zum Heeresdienst gewährte Familienunterstützung fortbe-
zahlt. Die , atstung entfällt, sofe.n der frühere Arbeitgeber zur Wie er-
einstellung nicht in der Lage ist und der Kriegsteilnehmer anderweite
Beschäftigung gefunden har bezw. finden kann/
v. Durchführung von Entlassung«».
Durch rasches Umstellen auf Friedensarbsit, Ausführung V. Auf-
räumungsarbei en usw. sind die Arbeiterentlassungen möglichst zu be-
schränken. Um die vorhandenen und die aus dem Heeresdienst zurück-
kehrenden Arbeitskräfte zu beschäftigen, ist Verkürzung der Arbeitszeit
bezw. Einführung kurzer Wechselschichten vorgesehen. Notwendige Ent-
lassungen von Arbeitskräften sind in nachstehender Reihenfolge unter
Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse des betreffenden Arbeiters
bezw. Ardenerin voizusehen, und zwar:
и) zunähst die ledigen weiblichen Arbeitskräfte, welche keine
Unterhaltungsverpflichtung gegenüber Angehörigen haben, und von diesen
Wieder erst die auSwättigcn;
b) häusliche Dienst oten und Arbei erinnen ans der Landwirt-
schaft bezw. solche Arbeiterinnen, deren Eltern oder Angehörige Land-
wirtschaft betreiben und welche selbst in landwirtschaftlichen Arbeiten
bewandert sind;
c) diejenigen verheirateten Frauen, deren Männer zurückgskehrt
find, sofern diese einen gesicherten Erwerb haben;
ci) Hilf, dienupflichtige aus den Kreisen des selbständigen Hand-
werks und Kleingewerbetreibende, soweit sie in der Lage sind, ihre
selbständige Beschäftig wieder aufzunehmen;
e) Reklamierte mit auswärtigem Familien Wohnsitz, welche zur
Arbeitsleistung in den h esigen Betrieben militärisch kommandiert bezw.
entlassen worden sind;
к) ortsansässige Männer ohne Unterhaltungsverpflichtung von
Angehörigen nach Maßgabe des Lebensalters, wobei die jüngeren in
elfter Lime für die Entlassung vorstumerken sind;
L) Auswärtige und Ortsansässige, welche vor dem Kriegs über-
haupt nicht in der Industrie im weitesten Sinne beschä tagt waren;
Hf soweit zur Freimachung von Stellen für Kriegsteilnehmer er-
forderlich, nunmehr auch ledige Frauen mit Uuterhaltungsverpflichtung
von Angehörigen, und zwar unter Berücksichtigung der besonderen
Dringlich.eit und Bedürftigkeit.
i) endlich verheiratete Frauen, ebenfalls unter Berücksichtigung der
häuslichen Verhältnisse;
k) L itwen und Waisen von Kriegsteilnehmern, welchen ein Fa-
milienunterhalt obliegt, sind nach Möglichkeit netter zu beschäftigen.
Der Entlassung fvll eine vorherige Benachrichtigung der Betroffenen
oorangcheu. Tie BenachrichligungSfiist soll mindestens eine Woche be-
tragen. Ue er die Reihenfolge der Entlassung soll der Aibe teransschuß
gehör, werden, wie er überhaupt in den vorliegenden Fragen der Demo-
bilisation und Uevergangswiclfchaft zugezogen werden soll.
0. vntlöhnung.
Herabsetzungen der gegenwärtigen Löhne im Hinblick auf die
Steigerung des Angebots von Arbeitskräften sollen nicht stattfind n.
0 Arbeitszeit.
Die allgemeine Festsetzung der Arbeitszeit auf täglich 8 Stunden
soll angestrebt werden, desgleichen die allgemeine Freigabe Les Sams-
tag Nachmntag.
Der A ussch atz empfiehlt diese Richtlinien zur Durchführung
mit der Maßgabe, daß dab.ei dis besonderen Verhältnisse oec einzelnen
Betriebe in Berücksichtigung zu ziehen sind.
Heidelberg, den 23. November 1918. 6458
Ausschuß für das Städtische Arbeitsamt.
Bekanntmachung.
Infolge der ungenügenden Kohlenzufuhr, die in den letzten Tagen
fast gänzlich aufgehörr hat, ist eine erhebliche Einschränkung Ser
Strom- und Gasltcseruug unabweislich geworden.
Der Stadtrat hat im Einverständnis mit dem Arbeiter- und
Soldateurat daher folgendes mit sofortiger Wirkung beschlossen:
1. OrffentHche und private Büros, sowie gewerbliche Betriebe,
haben die durchge ende Arbeitszeit einzuführen, und zwar
müssen dieselben um 4 U -r nachmittags geschlossen werden.
2. Winshäuser, (auch die zu den Hotels gehörenden Restaurants
Kaffeehäuser, Versammlungsräume und Vereinshüuser stab
abends um 6 Uhr und Samstags um 10 Uhr zu schließen.
3. Ladengeschäfte sind bis auf weiteres um 6 Uhr abends zu
schließen.
Ausnahmen hiervon können nur in dringenden Fäden aus
schriftlichen °Antrag durch die unterzeichnete Direktion genehmigt iverd.n.
Heidelberg, den l5. November 1918. 6415
Die Direktion der StäSt. Werke._
«f- Mksilirälk "HW
zu- Bodeuve besser» >g in Weinb.-rien, Gärte» ». für iland-
Avirtsch.filiche Zwecke seh geeignet, -kann werk.«glich währen,
Oer Gejchäfisstnndeu (8—12 Uhr vorm u. t/21—3 Ubr nach..-.) in unserem
Menen Gas er, Etpelheimerl udstr., zur» Preise von v.öo Ml.
Kür de« Zentner abgeholt werden 63So
Direktion ded Stadt. Werke.

Montag, den 25. November 1918
abends 8 Uhr
Nftil!WkW!dsilelsm»l!ull


in der Turnhalle im Klingenteich
Vortrag des ReiDtGMtgrdueteu
Mar Geck - Mnnheiln:
Durch Krieg und Revolution zur
Freiheit und Wohlfahrt.
Die Männer und Frauen Heidelbergs sind hierzu freund-
lichst eingeladen.
SlMmMWe Mktri HMdM.


Bekanntmachung.
Familienunterstützung betr.
Da gegenwärtig Entlassungen aus dem Heeresdienst in
großem Umfange stattfinden, machen wir die Empfänger von
Familienunterstützung wiederholt darauf aufmerksam, daß jede
Aenderung in den Familienverhältnissen, insbesondere Beur-
laubung oder Entlastung des Einberufenen aus dem
Heeresdienst unverzüglich anher — Zimmer 22 Rathaus-
neubou 2 Tr. — mitzuteilen ist. Die widerrechtliche Annahme
von Familrenunterstützung ist strafbar.
Heidelberg, den 23. November 1918. 6448
Stadt. Kriegsfürsorgeamt._
Bekanntmachung.
Marmelade betr.

In allen Gemeinden unseres Bezirks gelangen auf
Ausweis Nr. § wiederum
300 Gramm Marmelade
zum Preis von Ott Pfennig für 300 Gramm zur Verteilung.
Heidelberg, den 23. November 191 8. - 6451
Gemeindeverband Heidelberg-Land.

Pferde-Versteigerung


Mittwoch, 27. November 1918,
vorm. 10 Uhr we den in Heidelberg
beim Schlachthaus (Bauhof) etwa
60 Militär-Pferde s
gegen Barzahlung versteigert. Wieder-

Verkäufer und Händler sind ausgeschlossen. Halfter mitbringen.

Arbeiter- und Soldatenrat Heidelberg.

Die Badische Landwirtschafts-
kammer veranstaltet am
Donnerstag, 28. November 19l8,
vormittags 11 Uhr in Eppinger;
eine Abgabe einer größeren Anzahl
Pferde.
Zugelassen zur Abgabe sind nur Landwirte und Gewerbe-
treibende, die eme bürgermeisteramtliche Bescheinigung darüber
vorlegen, daß sie zur Aufrechterhaltung ihres Beiriedes Pferde
dringend benötigen.
Wiederverkäufen und Händler sind von der Abgabe aus-
geschlossen. Stricke und Halfter sind mitzubringen. 6457


Bekanntmachung.


1. Die Kassen.Nbteilung des Be-trkskommaudos Heidelberg
ist vom 25. kio einschl. 27. 11. IMgeschlo^s « n.
2. Tie Geschäfts stmmer des Haupt-Melde-Amts Heidelberg (Be
zirksfeldwebel) befinden si > ao 28. 11» 18. nicht mehr Klingen-
leichstrnße 8, sondern Anlage 38. 6449
Meldungen von Mannschaften des Beurlanbienstandes sind
dort anz wringen.
Bezirkskommando Heidelberg.

weinllsuer-
8 Sückier
W genau nach amtl. Vorschrift
empfiehlt
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Heidelberger 55Z0
W Universitäts-Buchbinderei

Papier-Großhandlung.
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sehr füllkräfti^, 5379 8
das Pfund 6.50 Mark.
Alb. Sommer, Hauptstr.80 z

ö?gen monatliche
E? v Rückzahlung der eiht
R. Clilverarow, Hamburg». (6102

Großh. Hoftheater Darmstadt.
Montag, 25. November, a.>ds 7 liyr
„Versiegelt". „Coppelia"^
Dienstag, 26. sl ovember, abüs. 7 Uhr
„Nappelkopf".

Nr. 276

Fernsprecher Nr. 82 und 182

Geistige Arbeiter Heidelbergs!

i.'

6256

statt. Jeder geistige Arbeiter ist eingeladen. 6461

Um unsere Lebensnotwendigkeiten zu
wahren, soll eine
Gewerkschaft geistiger
Arbeiter
gegründet werden. Zu diesem Zweck finde! im Saal
Karl-Ludwigstraße 6 am Donnerstag, den 28.
November, um 8 Uhr eine

werten Kundschaft zur gefl. Kenntnis. Saß ich
Maier- unS Timchergeschäst
F wieSer eröffnet habe und bei SeSarf bestens empfehle, indem
/ schnelle und billige öe-ienung zustchere. 64^
Urban Vogt, Malermeister, Schrööerstraße
von flnfang Dezember ist meine Telefon-Nummer wieder Nr. 1^

f. Einquartierung liefert
1k 9^ fÄEyÜÜEN

E Mitteilung.
I Meinen verefirlicken Kunden teile hierdurch mit, «
K dnß ick die Leitung meiner Kteliecr wieder 8
E persönlich übernommen' Kobe. Lür da5 kommende §
A Msiknuchtzsest empfehle meine Arbeiten, in bekannt 8
L künstlerischer Vursllkrung. — Vergröberungen 8
K von Kriegerbildern, selbst nach unscheinbaren 8
L Kca-Vorlagen (Postkarten) in vollendeter Nuracbel- ö
H tung in allen Verfahren.
van Gosch,
Pkoto-Kunskanstalt, bosienstraste 7a. t

Nationalliberale Partei
u. Iungliberaler Verein
Montag Abend 8 Uhr im Gartensaal der Harmsntt
Anfklärungsversammlnng für nationalliberale
Wählerinnen.
Vorträge über:
Lie Frau u. das WirWasislebt«^
und
„Zit Frau und das Vaterland"
Zahlreiche Beteiligung erwünscht und notwendig. 6^6

Stadt-Theater
Heidelberg.
Dien Stag, den 2l>.Rovemb^
außer Miete.
„Die Czardasfürstin',
Mittivoch, den27. NoveM»t^
Elfte Vorstellung Miete 6.
„Schwarzpeter"
Donnerstag, 28. Novemi'^'
12. Vorstellung Miete
„Iü^welhen Rötzel«
Freitag, drn 28. Novenil'^'
außer Miete.
„Das „
verwunschene Schlofi'
Äln Sonn-nnd Feiertags'
«V2 Uhr A fang,
an Woche »»tag en ü°/«
Die Tagrskaffe ist an Spielt^
von 11—1 Uhr u d nachmiit.ig^"
4—6 Uhr, an andern Tagen nut
11—1 Uhr geoff et.
Gr- Hof- und Äational-Thk^
Mannheim. ,
Montag, 25. Noveiuber.. abbs- 1
„Der Fächer".
Dienstag, 26. Nove über. nbds.
„Der Lpernball"^_

Großh. Hofiheatrr Karlsru^
Alomag, 25. Nvveower, abdS
„Mauserung^_
In» Llonzerthaus KarlSr-^'
Di nstug, 6. November, abds. ,
„Dec Poitillon von Lojnmeau -



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