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J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne)
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Catalog der reichhaltigen Gemälde-Gallerie des gräfl. Hauses Strassoldo-Villanova: Gemälde zumeist italienischer und niederländischer Meister des XV.-XVIII. Jahrhunderts : Versteigerung zu Cöln, den 31. Mai und 1. Juni 1880 — Cöln: J.M. Heberle (H. Lempertz' Söhne), 1880

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https://doi.org/10.11588/diglit.56293#0009
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Per vorliegende Catalog umfasst die Gemälde-Gallerie des
gräfl. Hauses Strassoldo-Villanova, wie solche die Zimmer des
gräfl. Palastes zu Görz, sowie der Lustschlösser Villanova,
Strassoldo, Ranziano und Montegliano in der der ehemalig vene-
tianischen Landschaft Friaul, jetzigen österreichischen Provinz
Udine schmückte.
Die Familie der Strassoldo ist ein altes und in der Staats-
und Kriegsgeschichte der Republik Venedig sowohl als auch des
österreichischen Kaiserstaates wohlbekanntes Adelsgeschlecht.
Der Graf Julius Caesar Strassoldo fiel 1596 als kaiserlicher
General in Ungarn in einer Schlacht gegen die Türken; Graf
Nicolaus Strassoldo war 1684 General der Republik Venedig.
Seit 1686 erscheinen die Grafen Strassoldo stets in kaiserlichen
Diensten, die einen sind Gouverneure der Landschaft Friaul,
die andern bekleiden die höchsten Hofchargen.
Was die Gallerie anlangt, die der vorliegende Catalog be-
schreibt, so fällt deren Entstehung in die zweite Hälfte des XVII.
Jahrhunderts, ihre letzten Bereicherungen in die beiden ersten
Decennien unseres Jahrhunderts. Die Beziehungen der Grafen
Strassoldo zur Republik Venedig, die Verbindungen mit anderen
Adelsfamilien, die theils durch Heirathen herbeigeführt wurden,
dazu auch äussere Umstände, als u. A. die Aufhebung von
Klöstern in der Lombardei gaben der kunstliebenden Familie
reiche Gelegenheit, ihre Paläste und Schlösser mit schönen Er-
zeugnissen der bildenden Künste auszuschmücken.
Nach dem vor einigen Jahren erfolgten Ableben des letzten
Grafen Strassoldo wurde die Gallerie nicht in ihrer ganzen Voll-
ständigkeit belassen; einige grössere Altarbilder wurden an
Kirchen und Klöster verschenkt, die Familienportraits gingen an
andere Linien des berühmten Hauses über. Der allerdings über-
wiegende und auch wohl qualitativ vorzüglichste Theil der Gallerie
blieb als Ganzes bestehen und wurde, in dem Umfange, wie ihn
der vorliegende Catalog bietet, dem Unterzeichneten zur öffent-
lichen Versteigerung übergeben.
Um die Gallerie im Allgemeinen mit kurzen Worten zu
charakterisiren, so bekundet dieselbe durchweg den feinen Ge-
 
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