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Schneider, Friedrich; J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne); Gedon, Lorenz [Oth.]
Versteigerung zu Köln / J. M. Heberle (H. Lempertz' Söhne): Catalog der nachgelassenen Kunst-Sammlungen des Bildhauers und Architekten Herrn Lorenz Gedon in München: Kunsttöpferei, Glas, Arbeiten in edlem Metall, Arbeiten in Bronze, Kupfer, Eisen und Zinn, Arbeiten in Elfenbein, Emaille etc., ... : Versteigerung zu München den 17. - 21. Juni 1884 ... im Atelier des Verstorbenen ... — München, Leipzig: Verlag von G. Hirth, 1884

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https://doi.org/10.11588/diglit.55592#0080
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Kleiner Klappaltar. Das Mittelfeld füllt eine Darstellung der Anbetung der hl. drei Könige
in einer schönen Composition von freistehenden Figuren; auf den Flügeln in je zwei über
einander stehenden Feldern die reliefirten Standfiguren von vier weiblichen Heiligen; mit
der alten Polychromie und Vergoldung. Auf den Aussenseiten der Flügel mit Resten von
Bemalung. Gutes Stück von reizender Arbeit; um 1500.
Höhe 38, Breite des Mittelbildes 23, jedes Flügels iii/2 Cent.
558. Vortragekreuz. Die auf einem langen Schafte ruhende Kugel bossirt; die Balken an den
äusseren Kanten mit Resten von krabbenartigen Verzierungen endigen in Pinienäpfeln. Das
ganze Kreuz ist mit einer stuckartigen Masse überzogen und vergoldet; die Flächen der
Balken zeigen Arabesken, die eingeschnitten oder mit der Punze hergestellt zu sein scheinen.
Technisch interessantes Stück; Anfang XVI. Jahrhundert.
Länge 93, Breite 55 Cent.
559. Langer Prozessionsstab. Der aus einer Blattkrone erwachsende Aufsatz ist geschnitzt mit
fast vollrunden Figuren — Ecce homo (fragmentirt), die andere fehlt — unter zwei in zier-
lichster Gliederung construirten gothischen Baldachinen mit hoch aufstrebenden Fialen etc.
Sehr merkwürdiges und seltsames Stück, leider stark verwittert; um 1500. Mit Poly-
chromie und Vergoldung.
Länge des Aufsatzes 70, des Ganzen 290 Cent.
560. Modell eines gothischen Grabes, vierseitig, an den Ecken von Strebepfeilern flankirt, an
deren oberen Enden sich eine durchbrochene Gallerie mit Maasswerk und doppeltem Lilien-
friese zieht. Auf den Langseiten des Sockels en relief geschnitzt die schlafenden und er-
wachenden Wächter in einer Composition von je zwei Figuren; auf den Querseiten ein
Wappenschild aufgemalt. Sehr interessantes und merkwürdiges Stück, polychromirt und
vergoldet; erste Hälfte des XVI. Jahrhunderts.
Höhe 23, Länge 20, Breite 10 Cent.
561. Reliquiar in Form eines oberhalb zugespitzten Flügelaltars. Das Innere mit quadrirten
Feldern, in denen unter Glas zahlreiche Reliquien zwischen einer Ornamentation von Silber-
fäden, Goldflitter etc.; die Aussenseite eines Flügels mit Heiligenfigur bemalt.
Höhe 52, Breite 60 Cent.

562. Grosser gekreuzigter Christus, ohne Kreuz. Die Arme ausgestreckt, die Füsse neben ein-
ander gestellt; mit Lendentuch. Interessante, lebensgrosse etwas flach gehaltene Figur mit
der alten Polychromie. XIII. Jahrhundert.
Länge 190, Breite von Fingerspitze zu Fingerspitze 180 Cent.
563. Grosses Crucifix; der Christuskörper von seelenvoller Empfindung im Gesichtsausdruck;
die Füsse über einander stehend; das Lendentuch edel drapirt. Interessantes Stück. Anfang
XVI. Jahrhundert.
Höhe 215, Breite 170 Cent.
564. Crucifix. Der Christuskörper vollrund gut geschnitzt und polychromirt. Reformationszeit.
Länge des Christuskörpers vom Scheitel bis zur Zehe 50 Cent.
565. Christuskörper, vortrefflich geschnitzt in Buchsbaum, das schmerzerfüllte Gesicht mit äusserst
seelenvoller Empfindung; das reich drapirte Lendentuch vergoldet. XVI. Jahrhundert.
Länge vom Scheitel zur Zehe 25 Cent.

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