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Antiquariat V. A. Heck (Wien)
Liste — Nr. 46

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Hörner und Harfe op. um Ossiansehe und Eichendorffs ehe Stimmungen
hervorzuzaubern. Die ungewöhnliche Verbindung der ausführenden Instru-
mente ist hier nicht etwa aus den Streben nach dem äusseren Reize ei-
ner neuen Klangkombination hervorgegangen, obwohl diese wirklich ein -
zig in ihrer Art ist, sondern wurzelt in der Idee des Werkes und mag
obendrein mit persönlichen Erlebnissen Zusammenhängen. Das Hom , und-
zwar das besonders als "W a 1 d ho r n" (Como da caccia), im Gegen-'-
satze zu dem neueren Ventilhorn, vorgeschriebene Naturhorn war neben
Violoncell und Klavier das Haupt Instrument des Kna.ben Johannes, und er
mag seiner Mutter oft ihre in dem Werke angeschlagenen oder angedeute-
ten Lieblingsmolodien vorgeblasen haben. Schon im ersten Bande ( bei
der Besprechung des H-dur-Trios) wurde auf die nahe Verwandtschaft des
Finalthemas aus op. 40 mit einem miederrheinischen Volksliede ( " Dort
in den Weiden steht ein Haus'1 ) und auf ihre gemeinsame Beziehung zu
dem evangelischen Kirchenchoral "Wer nur den lieben Gott lässt walten"
hingewiesen. Brahms lernte die Melodie schon in seiner Jugend kennen ,
und sie findet sich dreimal in seinen Werken,immer in anderer Fassung
-wieder..."
8 Eigenhändiges MusikmanuSkript mit Ueberschrift "C a d e n z zum ers-
ten Satz' des G - dur Concerts von Beethov en."
Auf S* 6 Kadenz zum letzten Satz, übersehrleben "z um R o n d o".• 7 SS»
Querfolio (zu je 12 ZZ.) Am letzten Blatt eine leere Ecke angesetzt.
Schweizer Franken 750»-
Dieses Manuskript wurde aus dem Nachlasse Brahms1 von der Brahms-Ge --
Seilschaft erstmals veröffentlicht. Ohne Opus zahl.

c) B r- i e f- e an Brahms.

9 A L L G E Y E j?* JULI U S, Kupferstecher, Schüler'Jos. Keller’s in Düs-
seldorf, Freund und Biograph Anselm Feuerbachs, auch mit Brahms befreundet,
für den er mehrere Opem-Texte verfasste, mit denen aber der Komponist
nichts anzufangen wusste. (1829 - 70»)
Eigenhändiges Manuskript: "Laute Geheimnisse, Libretto (ausgebessert aus :
Erotisches Lustspiel) in 3 Akten. Mit Benützung von Cälderons Schauspiel :
"Das laute Geheimnis" I. und II* Akt (statt 3)* 38 Seiten Kl. 4° Dachl.
No. 395.
Schweizer Franken 75«-
Mit diesem Libretto Allgeyers hat sich der Komponist am eingehendsten
befasst, Kalbeck II, S. 167 schreibt hierüber:
"... Einem anderen Stück,- das Allgeyer für ihn zurecht gemacht hat
(Cälderons "El Secreto ä Voces", "Lautes Geheimnis", in Gozzis Fassung)
erwies er sogar die Ehre, es "zu bequemer Uebersicht" abzuschreiben.Da-
mit war bei ihm.der erste Schritt zur Komposition getan. Denn Brahms
komponierte wie wir wissen, nur die Texte, die er sich abschriftlich
angeeignet hatte. Bei der Bearbeitung -des Calderon-Gozzischen Lust -
spie.ls verlockte’ ihn der erste Akt, der "ein schönstes Konzert auf
der Bühne" erlaubte. Aber ihm schien, "man könne dann Bedeutenderes
bringen". Dieses "Bedeutendere", d.-i. dramatisch Bewegtere und Intere-
essantere, hätte nur gebracht werden können,wenn es der Dichter des
Textes hinzu erfunden hätte. In dem Original fehlt es, und Allgeyer
wusste es nicht zu schaffen. Gleichwohl ist "Das laute Geheimnis bei
 
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