Seile?
1. Jahrg. / — 1
Seif einigen Tagen hält ſich in Zeidelberg
hartnäckig das Gerücht, Heinrich Höfler werde
Demnächft Heidelberg den Rücken kehren.
Es wird Dbehaupfkef, daß Ddie hieſigen
Zenkrumskreiſe mif der wenig anftändigen
Kampfesweiſe, mik dem Aadaulon den der
„Pfälzer Bote“ unter ſeiner Leitung an-
genommen habe recht unzufrieden ſeien.
Vor allen Dingen ſoll ſeine ſtark rötliche
Färbung das Mißfallen des anftändigen und
nicht verhehten Teils der Zenfrumsorkgruppe
erregk haben.
2 ſind nicht in der Lage, die Richtigkeit
dieſes Gerüchts nachzuprüfen, aber wir find
überzeugt, daß es dem „Pfälzer Boten“ leicht
fallen wird, ſich ein Demenki bei der Zenkrums-
parfei und der Leſerſchaft zu beſtellen. — „NUebt
Solidarität“! —
MIR hraulht Geld?
Wie wir aus gut unkerrichteker Quelle hören,
iſt der Stalus der Heidelberger A. O. K. nichk ge-
rade erfreulich zu nennen.
Der lehte Haͤlbjahresbericht weiſt eine Bilanz
auf, deren Ziffern vielleichk manchem Heidelber-
ger Arbeiter die Augen öffnen dürften über die
fabelhafte Verwendung ſeines Geldes.
Wahrſcheinlich könnte man heuke das Geld
gut gebrauchen, das man, ſeinerzeik von uns kri-
fifierf, zum Ankauf und Ambau des Stockpalaſtes
verwendet hat.
Es iſt anzunehmen, daß man ſich mit einer
Erhöhung der Beiträge und Herabſehung der
Krankengeldſähe zu behelfen verſucht.
Eigentlich ſollle man erwarken, 8 ſich die
Direklion der Ortskrankenkaſſe über dieſe An-
in der DOeffenklichkeit vernehmen
äßt!
Zeremonienmeiſter
gefällig?
Die Reichsregierung hat nach Mitteilung
der Deutſchen Beamlenbund Korreſpondenz
für die Begehung des diesjährigen Verfaſ-
ſungstages folgende Richklinien gefchlofjen:
Die Reichsgebäude werden gemäß Abſchnitt
‚3 Ddes Erlaſſes über Hoheiksanordnungen vom
20. März 1929 geflaggt. Die Reichsbehörden
ſollen ſich weikgehend, mindeſtens aher in
allen größeren Orten, mit den Landes und
Gemeindebehörden wegen der Veranſtaltung
amklicher Feiern in Verbindung feBen. Die
in Berlin von der Keichsregierung. der
Preußiſchen Skaatsregierung und der Stadt
Berlin gemeinſam veranſtaſteten amklichen
Verfaſſungsfeiern werden im Zeichen der
100. Wiederkehr des Todestages des Frei-
herrn vom Stein ſtehen. Angeſichts der in
der gegenwärkigen Zeit gebokenen Beſchrän-
kung in der Veranſtaltung von Feſtlichkeiten
empfiehlt es ſich, die Verfaſſungsfeiern auch
i mübrigen Reich unter voller Wahrung ihres
Charakters entſprechend zu geſtalten. Bei
der Veranſtaltung der Feiern iſt den Lan-
desbehörden die Führung zu überlaſſen. Auf
ſtrenge Ueberparkeilichkeit der Feiern iſt hin-
zuwirken. Dazu gehört, daß Fahnen, die
den Eindruck einer parkeipolitiſchen Demon-
ſtration zu erwecken geeignet ſind, zu amt-
lichen Verfaſſungsfeiern nicht mitgebracht
werden dürfen. Sehen die Landesbehörden
von einer Feier ab, ſo haben die Reichsbe-
hörden von ſich aus die Veranſtaltung einer
Feier für die Reichsbehörden in die Hand
zu nehmen. Die repräſentative Verkretung
der Reichsbehörden und die ſachliche Bear-
heikung regelt ſich nach den Beftimmungen
des genannten Erlaſſes.
Zeremonienmeiſter ſind zwar abgeſchafft-
ehemalige Kaiſergeburkstagstedner, die recht-
zeitig den „Boden der Tatſachen erklom-
men ſind, aber krozdem erwünſcht, und wol-
len ſich bei den lokalen Behörden zur Ver-
fügung halten!
Na endlich!
Herr Lindeiner⸗Wildau, ehemals deukſch-
nationaler Abgeordneter, der Hugenberg in
den Rücken fiel, und aus der O. R. B. P.
nicht vorgezogen, von ſelbſt zu gehen, hak das
Rennen gemacht, das Rennen nach einem
Pöſtchen nämlich!
Urſprünglich ſtand ſei nSinn zwar nach
einer gut dokierken Skelle im A.QAU. oder dip-
lomakiſchen Dienſt, aber ſchließlich iſt die
Stellung als Abkeilungsleiter bei der Preu-
ßenkaſſe des roten Herrn Klepper, die er
achken.
Wieder ein „Untergebrachter“. Wir gra-
kulieren!
Partei⸗Außenpolitit.
Die engliſchen Miniſtex beim preußiſchen
iniſterpräſidenten.
Berlin, 28. Juli. Der engliſche Minifterprä-
mittag nach dem Empfang
er Preſſe im Kaijerhof einer Einladung des
preußiſchen Miniſterpräſidenten Btaun zu einem
Eſſen in den Räumen des Staatsminifteriums.
Bei dieſer privaken Veranſtalkung waren keine
Amksperſonen, ſondern nur Führer der {ozial-
demokratijhen Paxkei anwefjend, unter ihnen die
Abgeordneten Wels und Breitjcheid, die eigens
zur Begrüßung der enaliſchen Miniſter vom So-
zialiſten * in Wien auf einen Tag nach
Berlin gekömmen waren.
Weitere Goldabzüge.
Paris, 29. Juli. In Le Bourgek krafen am
Dienstag aus England wieder 1967 Kilo Gold
ein, die einen Wert von 335 Millionen Fran-
ken darſtellen.
Ist die Wohnung noch so klein,
„Hei-Beo“ muß darinnen sein!
Anfang des Jahres verkündeken allerorts
überkünchte Spießer und wild gewordene „Re-
publikaner! die Vernichtung des Aationalfozia-
lismus. Okto FHörſing, genannt Ovambo I., SGe-
ſchwülſtigen Tiraden die Ausroltung aller Na-
fionaljozialiffen. Der Parteivorſtand der SPD.
Groſchen der Arbeiter gehäufte Kaſſe getan und
Unker dem neckiſchen Thema, „werden Köpfe
rollen! zog man aus, nicht wie jener, der das
Gruſeln lernen wollte, ſondern mit vollen Hoſen
und vexrukſchten Herzen um die eigene ſchlot-
kernde Angſt zu verbergen. Nach dem General-
appell am 22. Februar, deſſen Regenſchauer den
Uniformen aus der wonnigen Sklarekzeit die
jammer über die Litauer Tiroler. Sie verzoͤgen
ſich, zwar nicht gleich bis zum Zordan, ſo doch
völlig vom Lande ſelbſt in der Reichshauptftadt,
wo ſie in lieblichen Dornröschenfchlaf verfielen
Dieje für alle Republikaner tkief kümmerliche
naille gekommen. Ein hebräiſches Berliner
Nontagsblatt will die ſchlafenden „Paladine der
Demokratie” ſanfk wechen und vergißt unker
dem Molto „das Reichsbanner muß marfchieren
lernen“ ſelbſt alle pazafiſtiſchen Grundſätze.
Nach einer /hiſtoriſchen“ Rüchſchau und der
überraſchenden Feſtſtellung, daß „nie zuvor in
der deutſchen Geſchichte eine politiſche Bewe-
gung einen größeren Aufſchwung genommen hat
als das Reichsbanner, greint das Blatk: „Seit
einem halben Jahr ſcheint der Berliner Gau (des
Reichsbanners — die Red.) ſelig entſchlummert
zu ſein. Wenn auch heute — 4 durch die
Arbeitsloſigkeit, durch den Mangel an Geldern
und nicht zuletzt durch die Nokverordnung ge-
hemmt — das Reichsbanner überhaupt im Ber-
liner Bezirk noch lebt, ſo iſt das einzig und al-
lein der Abtivität der alten SPD.-Funkfionäre
zuzuſchreiben, die ruhig und gewiffenhaft ihrer
Pflicht nacdhkamen . . . Der ſchlafende Gau
ſchafft ihnen in ihrer Propaganda wenig oder
keine Unkerſtützung (Die goldene Sklarekzeit
iſt dahin! Die Red.) In den lehten Kriſenkagen
wäre es Pflicht des Gaues geweſen, Kundgebun-
QAlrtikel 21 der Reichsverfaſſung beſagt
nichts weniger, als daß die Reichstagsabge-
ordnefen Vertreter des ganzen Ddeukfchen
Volkes feien. „Sie ſind nur ihrem Gewif-
ſen unferworfen und an Auffräge nicht ge-
bunden“. Dieſer Saß wirkk geradezu wie
Hohn, wenn man ſich die Bindungen zwi-
ſchen Kapikal und Volksvertretung einmal
genauer anſieht. Eine ganz beſonders cha-
rakkeriſtiſche Leuchte verkörpert der ehema-
lige Reichstagsabgeordnete der Zenktums-
partei Nientimp, deſſen Korruplionsaffäre in
dieſen Tagen vor dem Dorkmunder Schöffen-
gericht aufgedeckk und hoffenklich eine emp-
findliche Strafe finden wird. Der überaus
geſchäftsküchtige Herr Nienkimp war zu glei-
cher Zeit Reichstagsabgeordneter und Shndi
kus des Weſtfaliſchen Bäckerinnungsverban-
des und wirtſchaftücher Berater der Groß-
einkaufsgenoſſenſchaft Deweba in Dortmund.
Sein Gehalt ſtieg im Laufe der Jahre auf
17.000 AM. an. Das genügke dem Ireff-
lichen „Bolksverkrefer“ jedoch noͤch nicht,
weswegen er ſich von den Dorkmunder
Muhlewerken für ſeine „Bemühungen“ um
die Mehlwirtſchaft eine erklecklidhe „Ber-
gütung zaͤhlen ließ! Auf der Anklagebank
entrumslendte!
Skirn, zu erklären, es ſei ganz an der Ord-
nung daß Abgeordnete Inlereſſentengruppen
informieren und beraken, Artikel ſchreiben
uſw. und dafür auch Vergükungen erhalten.
Das habe mit Beſtecherei nichis zu kunch.
Es gibt za zwar ſeit 1918 eine ſſtaktliche
Reihe dieſer „Nientimps“, ſo daß man bald
meinen könnke, Treu und Glauben und an-
ſtändige Sitten wären ausgeſtorben! Trotz-
dem hielt Nientimp die Verſteuerung der
Aebeneinkünfte für „ſchwierig, weil ſein
Verband von ſeinen Rebeneinkünften etwas
ſen wäre. Die Bächer ſeien mitunter ſo un-
angenehm „Kleinlich“ in derartigen Dingen.
Deshalb wurden dieſe „Einkünfte“, die 1926:
S1611 RM 1927: 50050 RM. 1928:
45116 RQM., 1929: 30030 RM., zufammen
157 807 RM. befragen, nicht verfteuert Mit
dieſen Summen haf der Reichstagsabgeord-
nefe dann ſeinen Repräſentanten und Grö-
ßenwahn befriedigt, wie er heute fagl,
Typ des Inkereſſenten Vertrelers im Reichs-
tag. . So mancher dieſer Volksvertreker hat
fich ja im kapitaliftijcdhen Syſtem recht häus-
A NO
gen zu veranſtalten.
reiſen nach Paris und finden dort einen über
aus herzlichen Empfang. Beſonders durch die
franzöſiſchen Frontkämpfer, die ihre Verbunden
heit mit dem Reichsbanner ſchon im Zahre 1927
und 1928 zum Ausdruck brachten. Das Reichs-
banner bleibt paſſiv, in einer Skunde, die höchſte
Abtipität forderte. Es nützt nichts, daß das
Reichsbanner ſich in vielen Sporfkämpfen erfte
Preiſe holf, wenn die Republik dabei zugrunde
geht. Venn das Reichzbanner ſich nicht in
urzer Zeit kotlaufen will, dann muß es aus
44 Doxnröschenſchlaf erwachen und ſich
räfkig die Augen reiben. Oer fromme Wunſch,
daß die Republik nicht wanke, wird die immer
anwachſende Zahl der Paſſiven nur
perſtärken. QAlfo auf, meine Herren, die Funk-
fionäre wollen Beſchäftigung — des Geiftes
nakürlich.“
Vie dieſe „Beſchäftigung des Geiftes“ aus-
ſieht, darüber geben die Ueberfälle der Reichs-
bannerkohorfen. auf einzelne Natkionalfozialiften
im Reich und die unfer Mitwirkung der SPD.
veranftaltefen Bürgerkriegsübungen. So‘ hat
dieſer Tage wieder die Orksqruppe Pirmajens
im trauten Verein mit der %‘D@‚ eine kleine
%ür%er‘kriexgéübun auf einem öffentlichen Plaßz
abgehalten. Es ſoll zwar ergößlich ausgeſehen
haben, und
wie die Niewiederkrieg Schreiet
Nieder · mit· dem · Milikarismus · Brüller nach 4 }
Regeln der Kunſt im Ra&rn‘en{)o‘f non‚'emec[ [
reichlich —
ie
gerdrillt wurden Bevölkerung verzi
und fordert von der Regierung, die jede
nale Kundgebung unterdrückt, ein tucfichtalol 4
Einſchreiten gegen die — —
Erſt wenn die Hörfinghorden mit den rötet!!!
Bridern von der Moskaugeneralität im zwang% |
weijen Dornroͤochenſchlaf? verfenkt find, * |
die Sicherheit der deukſchen Bolksgenofjen 4 3
währleiſtet. Es wird ſchon dafür geforgt W‘f‚ |
den, daß fie aus dem Schlafe nicht mehr fl”i„ 1
wachen, auch wenn Moskau und Iuda nod I
eifrig mit dem Geldbeukel lockk.
kume Wirtihafts- murmmn
Karlsruher Börſe vom 29, Iuli 1931.
Abt. Getreide, Mehl und Fultermittel. ;
Durch das Anhalken des beſchränkken 4
verkehrs iſt das Geſchäft auf ein Minimum 3 g }
ſammengeſchrumpft. Verkauf und —
eſchehen in der Hauptſache gegen —ä
46 um 3ug. Gelbftverffändlich find die Nol 4
rungen deswegen immer noch mehr oder 7
nominell, Südd. Meizen 24,75—25,50, deut
Roggen 20—21,50, Futfergerfte 18—18,50, begfi‚
ſcher Hafer 18,75—20,75, MWeizenmehl 41, *1
Roggenmehl 34,5035,50, Meizenbollmehl *
11—11,25, Biertreber 10,50—10,75, cmalshei"‘„
9—10, Trockenfchnitzel 6,50—6,75, Erdnu hu&ä 4
13,25—18,50, Kokoskuchen 13,50, Soyajcdhıok * |
bis_13,25, Leinkuchenmebhl 15,00—15,25, GefaM |
kuchen ohne Notiz, Speifekarkoffeln neuer?®?
6,20—6,50.
Von den badiſchen Schlachtviehmärkken. n }
Der Auftrieb an Großvieh war
enkſprechend der Nachfrage zu groß! Insbe 2 T
* mittlerer Quali |
aufgetrieben. Geſucht waren wie ger ynhh
vollfleiſchige felle Färſen (Kalbinnen), für *
Preije bis zu 50 RM. erzielt werden konniel
Ungejochte, noch nicht abgezahnte, N
ichwere, jedoch vollfleifchige, fefte Ochfen
ebenfall®s begehrt bei Preijen bis 3u 48 R 2
Junge, vollfleiſche Bullen (Rinderbullen) wari *
efragt und konnten bis 38 RM. erlöſen. 4
8 fette Bullen und für Kühe war
Nachfrage gering. — Der Auftrieb an K *
war normal. Es konnke eine kleine r
tung feftgeftellt werden. Beſte Kälber koftel®® |
über 60 RM. Bei den Schweinen war die Na }
etwas beſſer, die Preiſe gingen um
RAM. in die Höhe Geſucht waren Fieiſchſ
im Lebendgewicht von. ca. 2 Ztr.. , Für 2 1
Sleilch{hweine erlöffe man in Karlsruhe bis 9 |
in Mannheim bis 52 RM. je Zentnet Leben? |
59‚5” k
gewicht.
Obſtgroßmarkt Weinheim.
Anfuht guf, Abfaß rege. Birnen 1. S 41
— 2. Gorte 5—9, Aepfel 1. Sorte 1008
2. Gorfe 15—19,_ Fallobjt 6—7, Zwetjhgen K
bis 22, Pflaumen 14—18, Reineklauden 15/119' }
Stachelbeeren 10—12, Zohannisbeeren (roh \
bis 14, Frühmirabellen 17—25, Aprikofen 7 4
bis 49, Pfirſiſche K. 38—44, 1. Sorte 3—31, *
Sorte 20—29, Stangenbohnen 10—14 Pfs.
Verlin, 29. Juli. Der Bundesvorſtand
des Reichslandbundes hat in ſeiner Sitzung
am Mittwoch, den 29. Zuli einſtimmig einen
Aufruf beſchloſſen, in dem es heißt:
Rach dem Scheitern der auͤsländiſchen
Kredityerhandlungen iſt Qeutſchland völlig
auf ſich allein geſtellt. Seine vornehmſte
Pflichk iſt es, die elementare Grundlagẽ fei-
ner Exiſtenz die Volksernährung aus eige-
ner Krafk und Scholle — zu ſichern.
Die Ernke hat begonnen. Kaum ſind die
erſten Waggons Gelreide auf dem Markt,
ſchon iſt der Preis für alle Getreidearten
um 2 bis 3 Mark pro Zentner gefallen. Der
Sturz der Gekreidepreiſe iſt durch die ver-
ſpäteten Maßnahmen der Regierung nicht
verhindert worden. Die Landwirtſchaͤft muß
daher zur Selbſthilfe greifen.
Der Bundesvorſtand des Reichslandbun-
des rufk daher die Landbundmitglieder in
den Ländern, Provinzen, Kreiſen und Ge-
meinden, ſowie darüber hinaus alle Land-
wirfe auf, den Gefreide- und Viehverkauf
nach folgenden Geſichtspunkken vorzuneh-
men:
Soweit Brokgetreide in Frage kommk,
dürfen nur dieſenigen Mengen verkauft
werden, die zur Broͤlperſorgung jeweils er-
fordexlich ſind. Das bedeuket, daß für die
Zeit his zum 5. Auguſt jegliche Nenverkäufe
unterbleiben. In der Zeit vom 5. bis 31.
Auguſt darf jeder Landwirt
drei Vierkel Zentner Gekreide je Morgen der
Gekreidebaufläche anbieten. Uubeſchadet der
von der Reichsregierung durch Geſetz als
nofwendig anerkannken Richtpreiſe von 230
Reichsmark je Tonne Roggen uſw. beträgt
men, die auch manchem der internakionalen
„Sozialiften“ ein Leben in „Schönheit und
Würde“ ermöglichen. Dieſe
der Mindeſtpreis, der für Getreide in 8
fähiger Beſchaffenheik nach Berliner Rot-
erreicht werden muß, für Auguſtverkäufe e
Zentner:
Weizen 12 Mark, Roggen 10 Mark, HC_
fer 9Mark, Braugerffe 11 Mark, ß-'uffeg‚
gerffe 9 Marbk, (für ſpätere Lieferungenel”
ſprechend höher). R
Für Weft-, Süd- und Mitteldeutjchlan? |
ſind dieſe Mindeſtpreiſe je nach örtli etg
Lage durch Zuſchläge zu ergänzen. 5
4 ifi ein Zuſchlagpreis zu f9*
ern.
der erſte ſagt zum zweiten Mann
* zeraus nus der SRI. IL}
Bei den vorſtehend angegebenen @effe‚if
depreiſen beſteht ſogar noch die Möglichk®!”
den Brotpreis zu jenken, wenn die Aeg
rung endlich an die Ausnußzuͤngdet von
ſelbſt in Dänemark gemachten Feſtſtellung?
heraͤngeht. 4
Auch der Schlachtviehmarbkt iſt durch *
kaufsenthaltung zu entlaften, um Dur 1
ſchniktspreiſe zuͤnächſt in Höhe von 65 *
für Schweine 55 Mark für Ochfen und
Mark für Kühe ab Stall zu erreichen.
Die Landbünde haben die Zurchluhrun
dieſer Maßnahmen in ihren Gebieten
übermachen. Gegenüber den Berfuchen 09
Släubigern aller Art einenüber die DDF“\%
henden Geſichtspunkte hingus ’mi_rkeflbei-e
Berkaufsdruck auszuüben, haben.. jih
Verhandlungen zur Regelung des 4 }
d
*
1. Jahrg. / — 1
Seif einigen Tagen hält ſich in Zeidelberg
hartnäckig das Gerücht, Heinrich Höfler werde
Demnächft Heidelberg den Rücken kehren.
Es wird Dbehaupfkef, daß Ddie hieſigen
Zenkrumskreiſe mif der wenig anftändigen
Kampfesweiſe, mik dem Aadaulon den der
„Pfälzer Bote“ unter ſeiner Leitung an-
genommen habe recht unzufrieden ſeien.
Vor allen Dingen ſoll ſeine ſtark rötliche
Färbung das Mißfallen des anftändigen und
nicht verhehten Teils der Zenfrumsorkgruppe
erregk haben.
2 ſind nicht in der Lage, die Richtigkeit
dieſes Gerüchts nachzuprüfen, aber wir find
überzeugt, daß es dem „Pfälzer Boten“ leicht
fallen wird, ſich ein Demenki bei der Zenkrums-
parfei und der Leſerſchaft zu beſtellen. — „NUebt
Solidarität“! —
MIR hraulht Geld?
Wie wir aus gut unkerrichteker Quelle hören,
iſt der Stalus der Heidelberger A. O. K. nichk ge-
rade erfreulich zu nennen.
Der lehte Haͤlbjahresbericht weiſt eine Bilanz
auf, deren Ziffern vielleichk manchem Heidelber-
ger Arbeiter die Augen öffnen dürften über die
fabelhafte Verwendung ſeines Geldes.
Wahrſcheinlich könnte man heuke das Geld
gut gebrauchen, das man, ſeinerzeik von uns kri-
fifierf, zum Ankauf und Ambau des Stockpalaſtes
verwendet hat.
Es iſt anzunehmen, daß man ſich mit einer
Erhöhung der Beiträge und Herabſehung der
Krankengeldſähe zu behelfen verſucht.
Eigentlich ſollle man erwarken, 8 ſich die
Direklion der Ortskrankenkaſſe über dieſe An-
in der DOeffenklichkeit vernehmen
äßt!
Zeremonienmeiſter
gefällig?
Die Reichsregierung hat nach Mitteilung
der Deutſchen Beamlenbund Korreſpondenz
für die Begehung des diesjährigen Verfaſ-
ſungstages folgende Richklinien gefchlofjen:
Die Reichsgebäude werden gemäß Abſchnitt
‚3 Ddes Erlaſſes über Hoheiksanordnungen vom
20. März 1929 geflaggt. Die Reichsbehörden
ſollen ſich weikgehend, mindeſtens aher in
allen größeren Orten, mit den Landes und
Gemeindebehörden wegen der Veranſtaltung
amklicher Feiern in Verbindung feBen. Die
in Berlin von der Keichsregierung. der
Preußiſchen Skaatsregierung und der Stadt
Berlin gemeinſam veranſtaſteten amklichen
Verfaſſungsfeiern werden im Zeichen der
100. Wiederkehr des Todestages des Frei-
herrn vom Stein ſtehen. Angeſichts der in
der gegenwärkigen Zeit gebokenen Beſchrän-
kung in der Veranſtaltung von Feſtlichkeiten
empfiehlt es ſich, die Verfaſſungsfeiern auch
i mübrigen Reich unter voller Wahrung ihres
Charakters entſprechend zu geſtalten. Bei
der Veranſtaltung der Feiern iſt den Lan-
desbehörden die Führung zu überlaſſen. Auf
ſtrenge Ueberparkeilichkeit der Feiern iſt hin-
zuwirken. Dazu gehört, daß Fahnen, die
den Eindruck einer parkeipolitiſchen Demon-
ſtration zu erwecken geeignet ſind, zu amt-
lichen Verfaſſungsfeiern nicht mitgebracht
werden dürfen. Sehen die Landesbehörden
von einer Feier ab, ſo haben die Reichsbe-
hörden von ſich aus die Veranſtaltung einer
Feier für die Reichsbehörden in die Hand
zu nehmen. Die repräſentative Verkretung
der Reichsbehörden und die ſachliche Bear-
heikung regelt ſich nach den Beftimmungen
des genannten Erlaſſes.
Zeremonienmeiſter ſind zwar abgeſchafft-
ehemalige Kaiſergeburkstagstedner, die recht-
zeitig den „Boden der Tatſachen erklom-
men ſind, aber krozdem erwünſcht, und wol-
len ſich bei den lokalen Behörden zur Ver-
fügung halten!
Na endlich!
Herr Lindeiner⸗Wildau, ehemals deukſch-
nationaler Abgeordneter, der Hugenberg in
den Rücken fiel, und aus der O. R. B. P.
nicht vorgezogen, von ſelbſt zu gehen, hak das
Rennen gemacht, das Rennen nach einem
Pöſtchen nämlich!
Urſprünglich ſtand ſei nSinn zwar nach
einer gut dokierken Skelle im A.QAU. oder dip-
lomakiſchen Dienſt, aber ſchließlich iſt die
Stellung als Abkeilungsleiter bei der Preu-
ßenkaſſe des roten Herrn Klepper, die er
achken.
Wieder ein „Untergebrachter“. Wir gra-
kulieren!
Partei⸗Außenpolitit.
Die engliſchen Miniſtex beim preußiſchen
iniſterpräſidenten.
Berlin, 28. Juli. Der engliſche Minifterprä-
mittag nach dem Empfang
er Preſſe im Kaijerhof einer Einladung des
preußiſchen Miniſterpräſidenten Btaun zu einem
Eſſen in den Räumen des Staatsminifteriums.
Bei dieſer privaken Veranſtalkung waren keine
Amksperſonen, ſondern nur Führer der {ozial-
demokratijhen Paxkei anwefjend, unter ihnen die
Abgeordneten Wels und Breitjcheid, die eigens
zur Begrüßung der enaliſchen Miniſter vom So-
zialiſten * in Wien auf einen Tag nach
Berlin gekömmen waren.
Weitere Goldabzüge.
Paris, 29. Juli. In Le Bourgek krafen am
Dienstag aus England wieder 1967 Kilo Gold
ein, die einen Wert von 335 Millionen Fran-
ken darſtellen.
Ist die Wohnung noch so klein,
„Hei-Beo“ muß darinnen sein!
Anfang des Jahres verkündeken allerorts
überkünchte Spießer und wild gewordene „Re-
publikaner! die Vernichtung des Aationalfozia-
lismus. Okto FHörſing, genannt Ovambo I., SGe-
ſchwülſtigen Tiraden die Ausroltung aller Na-
fionaljozialiffen. Der Parteivorſtand der SPD.
Groſchen der Arbeiter gehäufte Kaſſe getan und
Unker dem neckiſchen Thema, „werden Köpfe
rollen! zog man aus, nicht wie jener, der das
Gruſeln lernen wollte, ſondern mit vollen Hoſen
und vexrukſchten Herzen um die eigene ſchlot-
kernde Angſt zu verbergen. Nach dem General-
appell am 22. Februar, deſſen Regenſchauer den
Uniformen aus der wonnigen Sklarekzeit die
jammer über die Litauer Tiroler. Sie verzoͤgen
ſich, zwar nicht gleich bis zum Zordan, ſo doch
völlig vom Lande ſelbſt in der Reichshauptftadt,
wo ſie in lieblichen Dornröschenfchlaf verfielen
Dieje für alle Republikaner tkief kümmerliche
naille gekommen. Ein hebräiſches Berliner
Nontagsblatt will die ſchlafenden „Paladine der
Demokratie” ſanfk wechen und vergißt unker
dem Molto „das Reichsbanner muß marfchieren
lernen“ ſelbſt alle pazafiſtiſchen Grundſätze.
Nach einer /hiſtoriſchen“ Rüchſchau und der
überraſchenden Feſtſtellung, daß „nie zuvor in
der deutſchen Geſchichte eine politiſche Bewe-
gung einen größeren Aufſchwung genommen hat
als das Reichsbanner, greint das Blatk: „Seit
einem halben Jahr ſcheint der Berliner Gau (des
Reichsbanners — die Red.) ſelig entſchlummert
zu ſein. Wenn auch heute — 4 durch die
Arbeitsloſigkeit, durch den Mangel an Geldern
und nicht zuletzt durch die Nokverordnung ge-
hemmt — das Reichsbanner überhaupt im Ber-
liner Bezirk noch lebt, ſo iſt das einzig und al-
lein der Abtivität der alten SPD.-Funkfionäre
zuzuſchreiben, die ruhig und gewiffenhaft ihrer
Pflicht nacdhkamen . . . Der ſchlafende Gau
ſchafft ihnen in ihrer Propaganda wenig oder
keine Unkerſtützung (Die goldene Sklarekzeit
iſt dahin! Die Red.) In den lehten Kriſenkagen
wäre es Pflicht des Gaues geweſen, Kundgebun-
QAlrtikel 21 der Reichsverfaſſung beſagt
nichts weniger, als daß die Reichstagsabge-
ordnefen Vertreter des ganzen Ddeukfchen
Volkes feien. „Sie ſind nur ihrem Gewif-
ſen unferworfen und an Auffräge nicht ge-
bunden“. Dieſer Saß wirkk geradezu wie
Hohn, wenn man ſich die Bindungen zwi-
ſchen Kapikal und Volksvertretung einmal
genauer anſieht. Eine ganz beſonders cha-
rakkeriſtiſche Leuchte verkörpert der ehema-
lige Reichstagsabgeordnete der Zenktums-
partei Nientimp, deſſen Korruplionsaffäre in
dieſen Tagen vor dem Dorkmunder Schöffen-
gericht aufgedeckk und hoffenklich eine emp-
findliche Strafe finden wird. Der überaus
geſchäftsküchtige Herr Nienkimp war zu glei-
cher Zeit Reichstagsabgeordneter und Shndi
kus des Weſtfaliſchen Bäckerinnungsverban-
des und wirtſchaftücher Berater der Groß-
einkaufsgenoſſenſchaft Deweba in Dortmund.
Sein Gehalt ſtieg im Laufe der Jahre auf
17.000 AM. an. Das genügke dem Ireff-
lichen „Bolksverkrefer“ jedoch noͤch nicht,
weswegen er ſich von den Dorkmunder
Muhlewerken für ſeine „Bemühungen“ um
die Mehlwirtſchaft eine erklecklidhe „Ber-
gütung zaͤhlen ließ! Auf der Anklagebank
entrumslendte!
Skirn, zu erklären, es ſei ganz an der Ord-
nung daß Abgeordnete Inlereſſentengruppen
informieren und beraken, Artikel ſchreiben
uſw. und dafür auch Vergükungen erhalten.
Das habe mit Beſtecherei nichis zu kunch.
Es gibt za zwar ſeit 1918 eine ſſtaktliche
Reihe dieſer „Nientimps“, ſo daß man bald
meinen könnke, Treu und Glauben und an-
ſtändige Sitten wären ausgeſtorben! Trotz-
dem hielt Nientimp die Verſteuerung der
Aebeneinkünfte für „ſchwierig, weil ſein
Verband von ſeinen Rebeneinkünften etwas
ſen wäre. Die Bächer ſeien mitunter ſo un-
angenehm „Kleinlich“ in derartigen Dingen.
Deshalb wurden dieſe „Einkünfte“, die 1926:
S1611 RM 1927: 50050 RM. 1928:
45116 RQM., 1929: 30030 RM., zufammen
157 807 RM. befragen, nicht verfteuert Mit
dieſen Summen haf der Reichstagsabgeord-
nefe dann ſeinen Repräſentanten und Grö-
ßenwahn befriedigt, wie er heute fagl,
Typ des Inkereſſenten Vertrelers im Reichs-
tag. . So mancher dieſer Volksvertreker hat
fich ja im kapitaliftijcdhen Syſtem recht häus-
A NO
gen zu veranſtalten.
reiſen nach Paris und finden dort einen über
aus herzlichen Empfang. Beſonders durch die
franzöſiſchen Frontkämpfer, die ihre Verbunden
heit mit dem Reichsbanner ſchon im Zahre 1927
und 1928 zum Ausdruck brachten. Das Reichs-
banner bleibt paſſiv, in einer Skunde, die höchſte
Abtipität forderte. Es nützt nichts, daß das
Reichsbanner ſich in vielen Sporfkämpfen erfte
Preiſe holf, wenn die Republik dabei zugrunde
geht. Venn das Reichzbanner ſich nicht in
urzer Zeit kotlaufen will, dann muß es aus
44 Doxnröschenſchlaf erwachen und ſich
räfkig die Augen reiben. Oer fromme Wunſch,
daß die Republik nicht wanke, wird die immer
anwachſende Zahl der Paſſiven nur
perſtärken. QAlfo auf, meine Herren, die Funk-
fionäre wollen Beſchäftigung — des Geiftes
nakürlich.“
Vie dieſe „Beſchäftigung des Geiftes“ aus-
ſieht, darüber geben die Ueberfälle der Reichs-
bannerkohorfen. auf einzelne Natkionalfozialiften
im Reich und die unfer Mitwirkung der SPD.
veranftaltefen Bürgerkriegsübungen. So‘ hat
dieſer Tage wieder die Orksqruppe Pirmajens
im trauten Verein mit der %‘D@‚ eine kleine
%ür%er‘kriexgéübun auf einem öffentlichen Plaßz
abgehalten. Es ſoll zwar ergößlich ausgeſehen
haben, und
wie die Niewiederkrieg Schreiet
Nieder · mit· dem · Milikarismus · Brüller nach 4 }
Regeln der Kunſt im Ra&rn‘en{)o‘f non‚'emec[ [
reichlich —
ie
gerdrillt wurden Bevölkerung verzi
und fordert von der Regierung, die jede
nale Kundgebung unterdrückt, ein tucfichtalol 4
Einſchreiten gegen die — —
Erſt wenn die Hörfinghorden mit den rötet!!!
Bridern von der Moskaugeneralität im zwang% |
weijen Dornroͤochenſchlaf? verfenkt find, * |
die Sicherheit der deukſchen Bolksgenofjen 4 3
währleiſtet. Es wird ſchon dafür geforgt W‘f‚ |
den, daß fie aus dem Schlafe nicht mehr fl”i„ 1
wachen, auch wenn Moskau und Iuda nod I
eifrig mit dem Geldbeukel lockk.
kume Wirtihafts- murmmn
Karlsruher Börſe vom 29, Iuli 1931.
Abt. Getreide, Mehl und Fultermittel. ;
Durch das Anhalken des beſchränkken 4
verkehrs iſt das Geſchäft auf ein Minimum 3 g }
ſammengeſchrumpft. Verkauf und —
eſchehen in der Hauptſache gegen —ä
46 um 3ug. Gelbftverffändlich find die Nol 4
rungen deswegen immer noch mehr oder 7
nominell, Südd. Meizen 24,75—25,50, deut
Roggen 20—21,50, Futfergerfte 18—18,50, begfi‚
ſcher Hafer 18,75—20,75, MWeizenmehl 41, *1
Roggenmehl 34,5035,50, Meizenbollmehl *
11—11,25, Biertreber 10,50—10,75, cmalshei"‘„
9—10, Trockenfchnitzel 6,50—6,75, Erdnu hu&ä 4
13,25—18,50, Kokoskuchen 13,50, Soyajcdhıok * |
bis_13,25, Leinkuchenmebhl 15,00—15,25, GefaM |
kuchen ohne Notiz, Speifekarkoffeln neuer?®?
6,20—6,50.
Von den badiſchen Schlachtviehmärkken. n }
Der Auftrieb an Großvieh war
enkſprechend der Nachfrage zu groß! Insbe 2 T
* mittlerer Quali |
aufgetrieben. Geſucht waren wie ger ynhh
vollfleiſchige felle Färſen (Kalbinnen), für *
Preije bis zu 50 RM. erzielt werden konniel
Ungejochte, noch nicht abgezahnte, N
ichwere, jedoch vollfleifchige, fefte Ochfen
ebenfall®s begehrt bei Preijen bis 3u 48 R 2
Junge, vollfleiſche Bullen (Rinderbullen) wari *
efragt und konnten bis 38 RM. erlöſen. 4
8 fette Bullen und für Kühe war
Nachfrage gering. — Der Auftrieb an K *
war normal. Es konnke eine kleine r
tung feftgeftellt werden. Beſte Kälber koftel®® |
über 60 RM. Bei den Schweinen war die Na }
etwas beſſer, die Preiſe gingen um
RAM. in die Höhe Geſucht waren Fieiſchſ
im Lebendgewicht von. ca. 2 Ztr.. , Für 2 1
Sleilch{hweine erlöffe man in Karlsruhe bis 9 |
in Mannheim bis 52 RM. je Zentnet Leben? |
59‚5” k
gewicht.
Obſtgroßmarkt Weinheim.
Anfuht guf, Abfaß rege. Birnen 1. S 41
— 2. Gorte 5—9, Aepfel 1. Sorte 1008
2. Gorfe 15—19,_ Fallobjt 6—7, Zwetjhgen K
bis 22, Pflaumen 14—18, Reineklauden 15/119' }
Stachelbeeren 10—12, Zohannisbeeren (roh \
bis 14, Frühmirabellen 17—25, Aprikofen 7 4
bis 49, Pfirſiſche K. 38—44, 1. Sorte 3—31, *
Sorte 20—29, Stangenbohnen 10—14 Pfs.
Verlin, 29. Juli. Der Bundesvorſtand
des Reichslandbundes hat in ſeiner Sitzung
am Mittwoch, den 29. Zuli einſtimmig einen
Aufruf beſchloſſen, in dem es heißt:
Rach dem Scheitern der auͤsländiſchen
Kredityerhandlungen iſt Qeutſchland völlig
auf ſich allein geſtellt. Seine vornehmſte
Pflichk iſt es, die elementare Grundlagẽ fei-
ner Exiſtenz die Volksernährung aus eige-
ner Krafk und Scholle — zu ſichern.
Die Ernke hat begonnen. Kaum ſind die
erſten Waggons Gelreide auf dem Markt,
ſchon iſt der Preis für alle Getreidearten
um 2 bis 3 Mark pro Zentner gefallen. Der
Sturz der Gekreidepreiſe iſt durch die ver-
ſpäteten Maßnahmen der Regierung nicht
verhindert worden. Die Landwirtſchaͤft muß
daher zur Selbſthilfe greifen.
Der Bundesvorſtand des Reichslandbun-
des rufk daher die Landbundmitglieder in
den Ländern, Provinzen, Kreiſen und Ge-
meinden, ſowie darüber hinaus alle Land-
wirfe auf, den Gefreide- und Viehverkauf
nach folgenden Geſichtspunkken vorzuneh-
men:
Soweit Brokgetreide in Frage kommk,
dürfen nur dieſenigen Mengen verkauft
werden, die zur Broͤlperſorgung jeweils er-
fordexlich ſind. Das bedeuket, daß für die
Zeit his zum 5. Auguſt jegliche Nenverkäufe
unterbleiben. In der Zeit vom 5. bis 31.
Auguſt darf jeder Landwirt
drei Vierkel Zentner Gekreide je Morgen der
Gekreidebaufläche anbieten. Uubeſchadet der
von der Reichsregierung durch Geſetz als
nofwendig anerkannken Richtpreiſe von 230
Reichsmark je Tonne Roggen uſw. beträgt
men, die auch manchem der internakionalen
„Sozialiften“ ein Leben in „Schönheit und
Würde“ ermöglichen. Dieſe
der Mindeſtpreis, der für Getreide in 8
fähiger Beſchaffenheik nach Berliner Rot-
erreicht werden muß, für Auguſtverkäufe e
Zentner:
Weizen 12 Mark, Roggen 10 Mark, HC_
fer 9Mark, Braugerffe 11 Mark, ß-'uffeg‚
gerffe 9 Marbk, (für ſpätere Lieferungenel”
ſprechend höher). R
Für Weft-, Süd- und Mitteldeutjchlan? |
ſind dieſe Mindeſtpreiſe je nach örtli etg
Lage durch Zuſchläge zu ergänzen. 5
4 ifi ein Zuſchlagpreis zu f9*
ern.
der erſte ſagt zum zweiten Mann
* zeraus nus der SRI. IL}
Bei den vorſtehend angegebenen @effe‚if
depreiſen beſteht ſogar noch die Möglichk®!”
den Brotpreis zu jenken, wenn die Aeg
rung endlich an die Ausnußzuͤngdet von
ſelbſt in Dänemark gemachten Feſtſtellung?
heraͤngeht. 4
Auch der Schlachtviehmarbkt iſt durch *
kaufsenthaltung zu entlaften, um Dur 1
ſchniktspreiſe zuͤnächſt in Höhe von 65 *
für Schweine 55 Mark für Ochfen und
Mark für Kühe ab Stall zu erreichen.
Die Landbünde haben die Zurchluhrun
dieſer Maßnahmen in ihren Gebieten
übermachen. Gegenüber den Berfuchen 09
Släubigern aller Art einenüber die DDF“\%
henden Geſichtspunkte hingus ’mi_rkeflbei-e
Berkaufsdruck auszuüben, haben.. jih
Verhandlungen zur Regelung des 4 }
d
*