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Heidelberger Lokalanzeiger: Neuer Heidelberger Anzeiger (27) — 1901

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Nr. 220. —7
Der ſüdafrikaniſche Krieg.

Durban, 18, Sept. Da man einen Einfall der
„Buren in Natal erwartet, erließ man Befehle, wodurch
die Natal-Feld-Artillerie, die Natal.Carabiner und die
berittenen Natalichügen einberufen werden. 2000 ge
fangene Buren befinden ſich Hier. Sin Teil foll nach
Indien verſchifft werden. Ueber die Beſtimmungsorte der
übrigen iſt noch nichts verfügt. ;

Prätoria, 19. Sept. General Botha lockte ſüd—
lich von Utrecht drei Kompagnien berittener Infanterie


wundet, 155 gefangen genommen; drei englifcdhe
Geſchütze wurden erbentet. — Der Burenführer
Smuts überfiel weſtlich von Farkaſtad eine Ulanen—
ſchwadron; 25 Mann find tot 31 verwundet.
Prätoria, 19. Sept. Lord Kitchener meldet:
Drei Kompagnieen berittener Infanterie mit drei Geſchützen
unter Major Gough, die ſüdlich von Utrecht recognos—
Zierten, gewahrten vor Deſagersdrift etwa 300 Buren
die abſattelten. Sie eilten den hohen Punkten zu, die die
feindliche Stellung beherrſchten. Die Burenbewegung er—
wies ſich als eine Falle. Gougs machte plötzlich Front,
in der rechten Flanke von einer beträchtlichen Burenſtreit—
macht, die gedeckt ftand, angegriffen. Die britifdhen
ZITruppen wurden bei heftigem Gefecht überwältigt
und verloren die Geſchütze. Zwei Offiziere und
14 Mann find tot, 5 Offiziere und 25 Mann ver-
wundet, 5 Offiziere md 150 Mann gefangen
genommen. Major Gough und ein anderer Offizier ent-
famen unter dem Schubße der Nacht nach der Yagers
Drift. Es Heißt, die Buren waren 1000 Mann ftark
unter Botha.

VBermifchte Nachrichten.

Bforzheim, 19. Sept. Ein heiteres Stücklein
‚bet dem die Schlauheit eines biederen Mebgermeifters die
Geriebenheit und Abgefeimtheit eines Gauners in den
Schatten ftellte, paffierte diefer Tage hier bezw. in Wild-
bad. In letzterem Orte lernte am vorigen Samstag ein
älterer KXurgalt, Namens Fr. Kanderer aus Dettingen bei
Kirchheim, den 30 Fahre alten SGoldarbeiter Ernit Kerler
aus Stuttgart (wohnhaft in Gmünd) kennen. Aus dem
Geſpräche, das Kerler mit Gejchi auf Geldangelegenheiten
zu lenfen wußte, entnahm er, daß der Kurgalt von feinem
Sohne, der eine Meßgerei in Dettingen betreibt, das nötige
Geld Zugeſchickt erhält. Gleich darauf ſetzte ſich Kerler
hin, ſchrieb an den Sohn des Kurgaſtes einen Brief, den
er als Kanderer unterzeichnete, und erſuchte um poſtlagernde
Ueberſendung von 30 Mk. Der junge Kanderer in Det-
tingen aber merkte den Schwindel. Er jchickte wohl einen
poltlagernden Brief ab, benachrichtigte aber zu gleicher Zeit
den Sandjäger Rab in Wildbad. Diefer indeffen konnte
den Kerler nicht abfangen, weil derfelbe auf einer Roftkarte
dag Poftamıt Wildbad erfucht hatte, c& möge ihm den ein—
gehenden Brief nach Pforzheim nachſchicken. Auch dieſem
Wunſche des Gauners wurde entſprochen, natürlich unter
gleichzeitiger Mitteilung an die Pforzheimer Polizei
Geſtern früh halb 8 Uhr ſtellte fih Kerler auf dem hie-
ſigen Poſtamte ein im nächſten Moment aber nahm ihn
auch ſchon Schutzmann Edinger am Kragen und führte
ihn in Nummero Sicher. Und nun der Inhalt des Briefes!
Nicht das erwartete Geld, ſondern die folgenden hübſchen
Worte, die von dem ſchlauen Metzger dem Spitzbuben in's
Stammbuch gewidmet wurden: „Sch Hoffe, daß Sie
glücklich in die Hände der Polizei gelangen, damit Sie
Ihren ſchlecht angelegten Gaunerſtreich überlegen können
30 Stockſchläge wären bei Ihnen beſſer angebracht, als
die gewünſchten 30 Mk. Ihnen zur „Sitzung“ viel Ver
gnügen wünſchend, grüßt Sie ein Schlauerer als Sie!“

Heilbroun, 19. Sept. Oberbürgermeiſter He—
gelma ier] hat ſich nach dem „Deutſchen Volksbl.“ nach

Auch hier fanden ſich große Schwierigkeiten, denn ein
reicher Reiſender wie der Lord würde jedenfalls die allge—
meine Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen und von den Behör—
den ſcharf beobachtet werden, ſo daß an die Ausführung
irgend eines Unternehmens zu dem beabſichtigten Zwec
kaum zu denken wäre; ſo wurde auch dieſer Plan ver—
worfen, und die kleine Geſellſchaft von Verſchwörern be—
fand ſich in ziemlicher Ratloſigkeit.

Marhat, der berühmtr engliſche Schriftſteller, erzählt,
unter einer Theerjacke findet man oft ſehr viel geſunden
Menſchenverſtand aber, wenn es ſich um einen ſchlauen
Plan handele ſei es gewiß oft weiſer, ſich bei einem fran
zZöſiſchen Modehut zu erkundigen. In dieſem Fall wenig—
ſtens war es wirklich ſo Eva war es beſchieden, die
Ratsverſammlung aus ihrer Ratloſigkeit zu befteien durch
einen Plan, der jo einfach, fajt naiv war, daß alle da-
rüber erftaunten, daß fie nicht jelbft darauf verfallen waren.
Vom Ei des Kolumbus bis zur Durchlochung der Brief—
marken iſt es immer derſelbe Vorgang geweſen, und bis
zum Ende aller Tage wird es immer ſo ſein, alles wird
leicht ſeinn wenn man erſt weiß, wie es gemacht wird
„Du mußt in Deiner Yacht nach Sibirien fahren“,
bemerkte dieſes klugköpfige, kleine Bruͤutchen trocken und
xief dadurch das allgemeine beifällige Erftaunen hervor.
„Hier ſitzen wir ſeit Tagen und Wochen und beraten
über Unmöglichteiten“ , rief Haslemere, „während doch
unſer erſter Gedanke fein mußte, dieje moderne Borcia






dem Befinden des verhafteten demokratiſchen Bankdirektors
Fuchs erkundigt, um hiermit „eine alte Schuld abzutragen“.
Fuchs Hat nämlich vor nicht zu langer Zeit an den Abg.
Gröber ein Telegramm nad Berlin gefandt mit der An-


maier, der hierauf an Fuchs zurücktelegraphierte: Danke
für die gütige Nachfrage!“


brech en] iſt vorgeſtern Abend an dem jährigen Töch—
terchen des hieſigen Arztes Dr. S. begangen worden


wurde von einem des Weges kommenden Manne in den
Wald gelockt und dort vergewaltigt. Als auf das
Hilfegeſchrei des Knaben, der von dem Unhold mit Fuß-
tritten vor den Unterleib regalier worden war, Leute her—
beieilten, war der Verbrecher bereits verſchwunden. Man
iſt ſeiner noch nicht habhaft geworden. Das arme Opfer
liegt ſchwer krank darnieder

Sunsbrud, 18. Sept. [Ein unhHeimliher Fund]
wurde gefterm im Stadtipitale in Sterzing gemacht.
Sn einem Winkel des weitläufigen Dachbodens ſtand ein
großer Koffer. Die Oberin ließ denſelben durch einen
Schlofjer öffnen und da fand man zu aller Entjeßen einen
zur Mumie vertrodneten Leichnam darıhk. Die
Todte iſt identiſch mit der ſeit etwa 6 Jahren abgängigen
Maria Holzmann. Diefe, eine gebürtige Sterzingerin,
befand ſich vor ſechs Jahren Frankgeitshalber im Spitale.
Sie galt als menſchenſchen und mag fich in einem Anfall
von Geiftesjtörung in den Koffer verkrochen haben, deffen
Deckel ſich dann von ſelbſt ſchloß und die Unglückliche
lebendig einſargte. Es wurde damals nach der plötzlich
Verſchollenen viel geſucht, aber ohne Erfolg. Nun iſt das
Rätſel ihres Verſchwindens gelöſt

Ein Schiffs Unglück.

Grimsby, 19 Sept. Es iſt Grund zu der Ar—
nahme vorhanden, daß der Torpedobootszerſtörer
„Cobra“ mit der gefamten Befagung in die Luft ge
flogen ift, während er einer Kefjelprobe auf Hoher See
bei Yarmouth unterzogen wurde. Ein Schiffsdampfer,
welcher Heute früh hier eintraf, brachte jedhs Leihen mit,
die er, auf dem Wajjer treiben, in der Nühe der Stelle
antraf, wo der „Cobra“ zuleßt geftern früh 7 Uhr durch
das Feuerſchiff bei Dowſing-Sandz in Rauch gehüllt ge—
ſehen wurde. Geſtern Abend 5Uhr beobachtete das Feuer—
ſchiff auf dem Waſſer treibende Leichen und fignaliſierte
dies dem Schiffboot, durch welches dieſelben geborgen
wurden. 8 ß ©

Grimsby, 19. Sept. Ueber die Kataftrophe hegen
bisher nur Meldungen von dem Schiffsfapitän des Fiſch—
dampfers vor, welcher die Leichen nadz Grimsby brachte,
‚und bon, dem Wächter des Leuchtturms Dowfing-Sandz.
Erſterer ſagte, er habe die Leichen, weldhe Rettungsgürtel
trugen, geſtern Nachmitkag aufgeleſen. Die Retlungsgürtel
gehören der Kriegsmarine. Yu Hat er ein aus dem
Waſſer ragendes Schiff gefehen, weldhes von Dampf um-
geben war, aber fein LebensSzeichein dabei entdecken fönnen.
Der Wächter erklärte, geftern 4 Uhr {et ein SO in 2
Teile gebrochen. Er hat jedoch niemand das Schiff ver»
laſſen ſehen

Srimsby, 19. Sept. Die „Cobra" iſt ein neues
Torpedoſchiff, ein Schweſterſchiff des Viper“ und noch
nicht von der Admiralilät abgenommen



6, welche als Leichen aufgefunden wurden, unbekannt iſt

Aus Stadt und Bezirk Heidelberg.
; Heidelberg, 19. Sept.

— (Bon der Univerfität.) Der bisherige erfte Affiftent
am phyſikaliſchen Inftitut der hiefigen Univerfität, Profeſſor Dr.
Precht, erhielt einen Ruf an die technifche Hochſchule in
Hannover und Hat denfelben angenommen.

C (Bortrag.) Auf Beranlaffung der freien Bereinigung
für Bolks- und Arbeiterbildung findet am Samftag, den 21.5. M.,
Ybends 82 Uhr im ©artenfaale der Harmonie ein Sffentlicher





gefunden zu Haben, und num fage uNnS auch, wie er aus-
geführt werden fol.“

Sie lächelte über das Lob ihres Bräutigams. „Ich
fann nur den Umriß davon angeben, die Einzelheiten über—
lajje id) anderen“, fagte fie. „Du fannft jagen, Du
machit eine HKeije nach dem Kap oder nad) Patagonien,
während Du nach Japan gehſt und dort ohne Muffehen
Deinen Weg nach der ruſſiſchen Küſte fortſetzeſt

„Vortrefflich!“ bemerkte Bonham

„Zum Glück iſt der „Zephyr“ jeden Augenblick ſee—
bereit“, fagte Haslemere, „cS ift nur nötig, Proviant ein-
zunehmen und ihn mit einer guten Mannichaft zu befegen.
SH werde nach Southampton telegraphieren, Chapman
jofl hierher kommen, ich will die Sache mit ihm befprechen.
Er ſegelt mit mir jeßt ſchon feit mehreren Jahren und iſt
ein zuverläſſiger Burſche; aber ich werde ihn doch nicht
wiſſen laſſen, nach welcher Gegend der Erdkugel wir rei:
ſen. Auch Middleton muß ſogleich Nachricht erhalten,
denn er grämt ſich um den armen Georg faſt ſo viel als
wie wir.“ ; . |

„Sie werden jebt das Mötige anordnen“, fagte Bon-
ham, welcher den Eifer des jungen Mannes aufflammen
fah, „und heute Abend bei mir {peijen. Id) werde nach
Deptford ſenden und Middleton herüber kommen laſſen,
dann fönnen wir bequem beraten; Sie werden natürlich
teilnehmen, Eva.“ ı 2














— 1801
Bortrag über das Genoſſenſchaftsweſen ſtatt, worauf wir an
dieſer Stelle ſchon deshalb aufmerkſam machen, als dieſer Vor
trag für jeden Beamten, Handiverfer und Arbeiter intereffan
fein dürfte.‘ Auch Damen find willlonımen. 7

B. (Das Sanalban-VBVariete:Thenter Mannheim) ha
feit einigen Tagen wieder ein neues Programm beftehend aus |
den drei Sylphides Künſtlerinnen am 3fachen Trapez Einen |
Melange Act ſchwieriger Trils führen Elje und Lucie großartig |
aus. Die 5 Derrington’S, eine der beften. Radfahrer-Truppe, | .
Teiften ganz vorzüglihes. Die Dreffur der beiden Schulpferde |
und 4 Sunde des Monſ. Roiſch iſt wunderbar Im 2, Teil | -
erfcheint die Borfha-Borifchta, eine internat. Berwandlungs: |
tänzerin und Sängerin, und legt glänzende Proben ihrer Tanz= |
kunſt ab. Ihre Koſtüme ſind prachtvoll. Ein Hochturnakt der
ZBellatzer, hübſche jugendliche Geſtalten, bietet ſchöne Leiſtungen
Georg Gau verſetzt das Publikum mit ſeinen Tänzen und
Sprüngen in die heiterſte Laune. Das Potpourri der 4 Arabus |
afrobatifh-mufifalifch fan als muftergiltig bezeichnet werden. |
Der bekannte Damen-Fmitator Man de Wirth wurde prolon= |
giert und ift immer eine große Anziehungskraft. Wer fich vom |
Heidelberger Publikum einen intereffanten und amiifanten Abend
leiſten will, verſäume nicht das Mannheimer Saalbau-VBariete= |
Theater zu befuchen. 74

Gerichtszeitung. 1
B.N. Mannheim, 19. Sept: Unter kolofalem An= |
drang der Ludwigshafener Bevölkerung wurde Heute vor |
der Hiefigen Straffammer gegen den Schuhmadermeifter |
Leonhard Hornbach und den Schneidermeijter Theodor |
Laatjch, beide von Ludwigthafen wegen Betrug und Ur= |
fundenfälfjchung verhandelt. Die beiden Angeklagten, ſelbſt
verheiratet und Väter kinderreicher Familien, hatten ſich
auf den Heiratsſchwindel verlegt. Sie erließen Annoncen
in Zeitungen, worin fie ſich als Ingenieure und Techniker |
ausgaben und fuchten dann die MReflektantinnen um Chre |
und Geld zu bringen. Bei dem einen Opfer, einer ge=- |
wiſſen Maria Knorpp, gelang es ihnen vollſtändig Nach
dem fie dem Möschen 1500 Mk. abgenommen, entledigten |
ſie ſich desjelben, indem fie cS nad) Amerika einjdhifften, |
wo angeblich die reiche Mutter des einen fie erwarte. |
Dort wäre das Müdchen beinahe im Elend umgelommen. |
Durch einen Brief wurde die Behörde auf den Schwindel
aufmerkſam gemacht und das Mädchen auf Staatskoſten
nach Europa befördert. Das Urteil lautete gegen Horn—
bach auf 5 Jahre Zuchthaus, 1000 Mit. SGeldjtrafe und
10 Jahre Ehrverluſt, gegen Laatſch auf 2 Jahre Gefäng—
mis und 5 Jahre Chrverluft. — Heute Nachmittag ent= |
fprang aus dem hiefigen Krankenhaus ein fhwerer Verz |
brecher, ein gewiffer Derft, welcher zu 2 Fahren Zucht: |
Haus verurteilt worden war. : u F
Mitteilungen des Standesamts,
Sterbefälle, 1
Vom 9. bis 15. September. 22
Eduard Bauer, 4 MN. alt. — Cudwmig Künzler, 1 IF. alt.
— Kaufmann Karl Röthke von Frankfurt a. DD, 40 $. alt.

Dienſtmann Jakob Chriftof Zeh, 50 F. alt. — Anna Elifaz
betha Diga Kasbaunm, 1 X. alt. — Barbara Cwalds, 84 F. alt.







































ECmelia Becker von Maljch, 1 I. alt. — Landwirt Ludwig
Auguſt Troft, 53 F. alt. — Laura Siegel geb. Zimmermann
56 5. alt. — Buchhändler Ferdinand Theodor Alexander Hugo
Ertel, 42 5. alt. — Magdalena Eifinger von Walldorf, 82 SF. alt.

NMeucjte Nachrichten,

Das Zarenpaar in Frankreich.

- Compiegne, 19. Sept. Bei der Ankunft auf dem
Schloffe wurde das Zarenpaar von den Gemahlinnen
des Präſidenten Loubet, des Miniſterpräſidenten Waldeck
Rouſſeau und des Miniſters des Aenßern Delcaſſe em—
pfangen. Die Bevölkerung, welche ſich in großer Menge
nach dem Schloß drängte, wurde von Abteilungen der
Garde Républikaine in gewiſſer Entfernung gehalten.
Compiegne, 19. Sept. Mad) dem in der Handels
kammer veranſtalteten Frühmahl unterhielt fi der Zar
längere Zeit mit dem , Minifterpräüfidenten Waldeck
Rouſſeau namentlich über den Fortichritt der Kriegs-
flotte. Während der Fahrt von Dünkirchen nach Com—
piegne wurden dem Kaifjerpaar Überall Huldigungen von
der aus der ganzen Umgegend herbeigeſtrömten Bevölke—
rung dargebracht, wofür das Kaiſerpaar freundlichſt dankt
Um 8 Uhr traf der Zug mit dem Kaiſerpaar, dem Pr
ſidenten Loubet und dem Miniſterpräſidenten in Com—
piègne ein. Es wurden Salutſchüſſe abgegeben, die Muſi
ſpielte die ruſſiſche Nationalhymne und die Marſeillaife
Auf der Fahrt nach dem Schloſſe wurden dem Kaiſerpaar
überall von der Bevölferung, die von den Heihe bildenden
Truppen nur mit Mühe Zurückgehalten werden konnt
lebhafte Huldigungen dargebracht
Conmpiogne, 19. Sept. Bei ſchönem Wetter iſt das
ruſſiſche Kaiſerpaar mit dem Präſidenten Loubet heute
früh 9 Uhr unter Huldigungen der Menſchenmaſſen nach
Reims abgereiſt m
Reims, 19. Sept. Um 9%, Uhr traf der Sonderzug
mit dem ruffiihen Kaiferpaar und dem Präfidenten
Loubet an der bet Reims anläßlich des Bejuches de:
Kaiferpaares erbauten Haltejtelle Fresnois ein. Loubet
geleitete die Kaijerin nach dem Ehrenpavillon, wo fie m
ihrer Chrendame den Wagen beffieg, während der Katfer,
der die Uniform der rulfijchen Gardereiter angelegt hatte,
mit Loubet im zweiten Wagen folgte. Die Fahrt geht
Befichtigung der





Schlußlibungen der großen. Manöver.

Vlirh les Reims 19. Sept. Der Kaifer Lehrte



(Fortfegung folgt.)



 
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