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tte, beſtie tudent Ra
>r;erbübfl" m nt, wurde von den Rädern des Zuges
*
ben vieleh | us Baden, 7. Juli.
ondere DE en?““““beim .
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Stadtratf? } 9
— — Meerkatz
** D aus Unvorſichtigkeit auf
—— mit einem Revolver eine
* * das Bein. — In Mannheim wurde
— 2— lahriges Aind überfahren und derart ver-
egfnet In Ql[ag man an ſeinem Aufkommen zweifelt. —
8tg.” 3 * theim, à Ueberlingen iſt die große Pfarr⸗
5 8 Mmit Jutter⸗ und Brennholzvorraͤthen in
tre 8 Bhoſchlages niedergebrannt. — Die Frei⸗
Perſon In 5 b%urfd)enid;aft „Frankonta“ veranſtaltete
elung * reh $. au8 Anlaß ihtes StiftungSfejte8 eine
L ing Göllenthal, Bet der Rücjahrt nahe
Mühe MO feinen der Stiefelfuch® in Folge einer
zu Aexe. ANborfichtigkeit vom Wagen und erlitt jhiwere
er * 2 — der Verunglückte liegt feines
en 7 i Vermögen8 Bberaubt im Spital. — In
* wurde ein Mädchen aus dem Zinken
3 San 4* %, Gem. Prechthal, A. Waldkirch zu Grabe
8 das beim Pflücken von Heidelbeeren im
Nußt! der 8* einem giftigen Thier, es glaubte von
ein 4 Lauge gebifien worden {ft.
eren rei
Bermiſchtes.
8
C Oan
— hrer — — L Juli. Ein hieſiger Kamin⸗
Telnigung I9n Ütete geftern das Unglaublichſte im Ver—
+ im @aV e S Bierquantums. Derſelbe wettete in
Nühe um? er , täuhaufe, innerhalb einer Stunde 10 Liter
. unterjW M i trinfen und gewann die Wette, welche blos
artett. 3O _< x eche ging, in 50 Minuten.
— ve Art8, 3, Juli. Aus Avignon, der ſchönen
egenoſ! — Paͤpſte, wird gemeldet: Aus einem
Kofeſ Ät län dollen Hauſe der unteren Stadt wurden
eenjter A Mt p öiter Zeit fortwährend thiertjihe Klagetöne,
ter in DF Qr n und Puften vermifcht, gehört, und da
vehmen » ;utbe M immer unangenehmer für die Nachbarn
geaterjaa® (oliz; 9 drang auf Veranlafung der legteren die
(üBon. ° das Haus. Man fand eine Hunde- und
Äfteanftalt, die ihre „Produkte“ an die
eſtaurationen als Lamm: refp. Kanin-
derkaufte. Auf Lager waren augenblick⸗
unde und 21 Natzen, von einem ſolchen
men heuß fO 5 nE daß fie fich Kaum zu bewegen vermochten
4— 8708 in allen Tonarten verwünfehten.
* 4 Ollte * berahmt wegen ſeiner zarten Pafleten
ar DE, Ir > —
* Roderh — 6. Juli. Geſtern Abend gegen 10
e am tfi“‘*“b hier ein großes Feuer in der Rue de
„ü&gefeb‘t 13 was bis gegen 2 Uhr wüthete und
5 M * Arbeiterhäufer und Werkftätten in
dor idu Sle, Mehrere Feuerwehrleute trugen Ver-
. "eftet | — en bei ihren Loͤſchbemuhungen davon.
⏑ 6. Juli. Ein Unwetter von
er * Heftigkeit brach gegen Nachmittag 4 Uhr
nd erfen c lere Stadt Von wildem Sturme ge⸗
fahte * J dicke Wolken von Nord nach Süd,
An @'efüf? Y id)e‚%inftemifi hervorrufend. Unaufhörlich
rab 7 die litze und bruͤllte der Donner, als wollte
titE Vten auferwecken. In den Parts und
* y wie an einem Blitzableiter des Schloſſes
Bahntötf! ü“„‘\ntqgéP Blitz wiederholt ein. Die zahlreihen
waziergänger muͤßten ſich vor den Regen⸗
6 die Parkbäume fllichten, wurden aͤber
Ludelnaß. Dieſe eine Periode ſchwerer
Ggl Ol %Igdm"m wir jetzt gluͤcklich uberſtanden zu
er Bud ']d’%et D Sagel und Waffer nicht unmittelbar
Ört kt?‘Ißen‚ find die guten Ernteausſichten nicht
ban Otden; im Gegentheil lauten in diefer
— ** Nachrichten ſehr gut.
— oxdon's Tagebuch] Aus London
ie Hö0n Det: Die erfte, 10,000 Eremplare frarke
bn O General Gordons Tagebüchern in
8 Üt obwohl das Vuch 21 Shilling Koftet,
28 5 Stunden gaͤnzlich vergriffen worden.
* — * Tode verurtheilt], dann zu
ıx beft Sliher Zuchthauoͤſtrafe begnadigt werden
‘ y Rßlbe% 28 Jahren noch heirathen — eine foldje
Len 4* ſich gewiß noch wenigen Sterblichen
& ‚tbcl)„% d doch traf dieſer Umftand am Samftag
— bei Zerbſt ein, woſelbſt ein Schäfer,
ſel * Ermordung ſeiner Geliebten den Kopf
. E — — dann aͤber zu lebenslaͤnglicher Frei-
t ein &' i Ung begnadigt war, mit einer neuen
8 man * pn ttat zur Eheſchliebung vor den Standesbe⸗
a 8 8 Er war nach 23jähriger Strafarbeit
ſucht 28 ** Fuͤhrung gaͤnzlich begnaͤdigt worden
n, ** ieseſdticer Arzt.] Zu einem der
n erſch 8 * — Aerzte kam in voriger Woche ein
nd 58 4* 5 ſchellte. Der fiebenjährige Sohn des
er * et — und fragte nach ſeinem Begehren.
lick i⸗ xur ſche den Herrn Doktor zu ſprechen. —
, nicht zu Haus.“ — „Das thut
Er verh 'n[? bt * — „Was fehlt Ihnen denn?“ —
Kgn * und habe Bruſtſchmierzen. — „Ach,
*4 Ihnen helfen“, erwiedekte der Knabe,
br 5““‘5 öfters daran. Nehmen Sie, was
rauche! heiße Milch, thun Sie Emfer
ei
Jenba
= 'fiuf .
In Speic gen
2 4
mit _eind 9
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In acht Tagen kommen Sie wieder.“ — Der Mann
ging fort, gebrauchte das von dem kleinen Arzte
verordnete Mittel und genas. Dieſer Tage kam
er wieder un ſtattete dem kleinen Arzte ſeinen
Dank ab.
— [Mit einer Kanone erſchoſſen] In
Kattaro hat, wie man von dort berichtet, ein Ar-
tillerielieutenant in eigenthümlicher Weiſe ſeinem
Leben ein Ende gemacht. Er lud nämlich eine
Kanone, ſtellte ſich vor die Muͤndung derſelben und
entzündete die Ladung wodurch er natürlih ſofort
den Tod fand. Ungluͤckliche Liebe iſt Beweggrund
des Selbſtmordes, den der junge Officier feinen
Kameraden am Abend vorher in ſcherzhafter Weiſe
angekündigt hatte.
Lolales.
Beidelberg, 8. Juli. (Der Conditor⸗Gehilfen⸗Ver⸗
ein), von dem Sie ſchon einmal in Nr. 5 Ihres geſchaͤtzten
Blattes berichteten, veranſtaltete am letzten Sonntag einen
Ausflug nach Schlierbach, verbunden mit Tanzunterhaltung
in der Penſion Völker Deklamationen, Tänze, Tenor-
Sole, Pianoforte⸗ und Pifton Solos folgten in gut ge⸗
waͤhlter Abwechslung aufeinander, ſo daß bald Alles in
heiterſter Stimmung war und diejenigen, die ſich vorge⸗
nommen hatten um halb 10 Uhr mit dem letzten Zuͤg,
der in Schlierbach haͤlt, heimzufahren, gerne noch länger
blieben. Beſonderen Beifall fanden, auch bei den fremden
im anſtoßenden Lokale anweſenden Gaͤſten zwei Piftonfolo’8
wit Klavierbegleitung von Herrn Simon, der überhaupt
Alles aufbot, die kleine Feſtlichkeit zu einer wirklch ſchoͤnen
zu geftalten, Verſchiedenẽ Toaſte wurden ausgebracht auf
Vorſtand Herrn Gerſtendoͤrfer, die anweſenden Damen
und auf das weitere Blühen des Vereins Nur ungern
dachte man an den Heimweg, der endlich doch angetreten
werden mußte. Herr Völker hatte auch Alles aufgeboten,
ſeine Gäſte zufrieden zu ſtellen, wofür ihm vom Hern
Vorſtand der Dank des Vereines ausgedrückt wurde
Heidelberg, 8. Juli. Geraldik) Herx v. Neuen—
ſtein, über deſſen Leiſtungen auf dem Gebiete der Heraldig
wir früher ſchon an dieſer Stelle bexichteten, hat zur geit
in der Montre der Mederſchen Kunſthaͤndlung die kunſt⸗
Reichsritlerſchaft ausgeſtellt, welche im Jahre 1802 bei
der Aufloſung des Verbandes durch den Luͤneviller Frieden
noch eriftierten. Die der Röder v. Diersburg, v. Schaum—
burg und v. Neuenſtein wurden durch den Markgrafen
Karl I. von Baden von Rittern zu Reichsrittern des Be⸗
zirks Ortenau erhoben und befindet ſich deshalb auch der
Wappen des Markgrafen auf dem Bilde. Dieſen Bildern
ſollen noch weitere folgen; die Zuſammenſtellung bietet
für alle Badner und Freunde der Heraldik hoͤhes Intereſſe.
Beidelberg, 8. Juli. (Obftdiebe.) Ein in der
Bergheimerſtraße wohnender eichenwärter machte in
letzter Zeit die Wahrnehmung, daß ihm von ſeinem Birn⸗
baume Birnen geſtohlen wurden Weil e& als ausge—
ſchloſſen erſchien, daß der oder die Diebe den Diebſtahl
tagSüber verübten, ſtellte ſich der Eigenthümer in letzter
Nacht auf die Lauer und ſollte dies Unternehmen anſchei⸗
nend auch von Erfolg gekrönt ſein, denn baͤld erſchienen
zwei Maͤnner, welche auf den Baum ſtiegen und anfingen
Birnen zu brechen, wie wenn ſie das größte Recht dazu
hätten. Der Weichenwaͤrter trat aus ſeinem Verfieck her⸗
vor, erſuchte die Diebe herabzuſteigen, welcher Aufforde⸗
rung dieſe jedoch keine Foͤlge leifteten. Als er dann ſelbſt
auf den Baum ſtieg um die Birnenfreunde zum herunter⸗
ſteigen zu zwingen, trat ihm einer der Diebe ſo heftig
auf den Arm, daß zwei Adern platzten und ſich der Ver⸗
letzte ſofort ins academiſche Krankenhaus verfügen mußte.
Die Diebe ergriffen inzwiſchen die Flucht, wurden aber
von dem Beſtohlenen doch erkannt, ſo daß ſie ihrer Strafe
nicht entgehen werden.
Beidelberg, 8. Juli. (Unrentable Promenade.)
Ein geſtern früh don der Neuenheimer Kirchweihe zurück⸗
kehrender Herr wollte ſich in dex Neuenheimer Landſtraße
noch etwas ergehen, weil er noch keinen Schlaf verfpürte.
Er hatte ſeine Promenade kaum begonnen, als ſich eine
hübſche junge Dame zu ihm gefellte, die alsbald ſehr zu⸗
traulich wurde, ſo daß ſich der junge Herr ganz gluͤcklich
fühlte, zu ſo ungewohnter Stunde eine folche Bekanntſchaft
zu machen. Als man ſich nach der Promenade gegenſeitig
verabſchiedete, war mit der hübſchen Nachtwandlerin zu
gleich aber auch das Portemonnaie ſammi 23 Mark In⸗
halt des jungen Mannes verſchwunden, ſo daß die Kirch⸗
weihfreuden bei dem Herrn einen bedeutenden „Mora⸗
liſchen“ hinterlaſſen haben dürften.
Landgericht.
Mannheim, 7. Juli. (Strafkammer.)
handlung kamen folgende Straffaͤlle.
1. Die ledige Dienftmagd Veronika Breinig von Het⸗
tingen machte ſ durch niehrmaligen Genuß eines Ab⸗
guſſes von Rosmarin ꝛc. welchen ſie anfangs dieſes Jahres
als „Thee“ getrunken, des verſuchten Vergehens gegen
$ 218 R.-St.:®.:B. ſchuldig, ſo daß eine Gefaͤngnißſtrafe
von 1 Wonat 15 Tage, an der die bereits erlittene Unter⸗
ſuchungshaft abgeht, gegen ſie erkannt werden muß.
2. Der Steinbruchbeſitzer Hermann L. Höft von Frank⸗
furt a / M. hat ſich wegen Vergehen gegen das Kraͤnken⸗
verſicherungsgeſetz zu verantworten Der Angeklagte hatte
bei Leutershauſen 3 Steinbrüche gemiethet, welche er im
Sommer 1884 bis Januar d. J. in Betrieb geſetzt hatte.
Weil derſelbe ca. 50 Arbeiter beſchaͤftigte, wurde ihm zur
Auflage gemacht, daß er für dieſe eine eigene Betriebs⸗
krankenkaſſe errichten ſolle. Ehe dies geſchehen, ließ der
Geſchäftsführer des —— die Arheiter um ſich ver⸗
ſammeln und war das Ergebniß dieſer Verſammlung reſp.
Beſprechung, daß ſaͤmmtliche Arbeiter der Hamburger
Hilfskaſſe für Schreiner und Zimmerer beitraten. Hierin
erblickte das Bezirksamt Weinheim eine Benachtheiligung
der Arbeiter und legte dem Angeklagten eine Geldſtrafe
von 20 Mark auf. Er erhob Einſprache, der zu F3
das Weinheimer Schöffengerimt eine Strafe von tt.
event. 5 Tagen Gefaäͤngniß gegen ihn erkannte. Er ließ
durch Herrn Anwalt 4 Berufung einlegen, die den
Erfolg hat, daß der Angeklagte koſtenlos freigeſprochen
wird, da ſich der Gerichtoͤhof nicht davon zu überzeugen
vermochte, daß der Angeklagte ſich gegen die 55 80 und 82
des Krankenverſicherungsgeſetzes vergangen.
gur Ver⸗
3. Dex verheirathete Maurer Leonhard Reil von
Waldmichelhach machte ſich am 7, Yuni des Verbrechene
gegen $ 176 Biff. 3 R.-St.:G.:B. ſchuldig, indem er das
7jährige Kind eines mit ihm im gleichen Hauſe wohnen
den Eiſengießexs zuerſt mit ins Wirthshaus und dann
mit in ſeine Wohnung nahm und hier ſich genannten
Verbrechens ſchuldig machte. Er war betruulen und fjollte
ſeine eigene Frau Zeugin ſeines Verbrechens ſein Dem
verkommenen Menſchen werden 6 Monate Gefängniß zu-
erkannt.
4 Der ſchon mehrfach vorbeftrafie ledige Taglöhner
Karl Emanuel Fink von hier muß heuͤte wegen Diebftahls
einer Nachtigall mit 3 Monate Gefaͤngniß beſtraft werden
5. Der verheirathete Schuhmacher Karl Albert Bopp
von Münzingen, wohnhaft in Reilingen, hat ſich wegen
Gotteslaͤſterung zu verantworten. Der Angeklagte machte
ſich mehrfach in der Wohnung der Ph Büchner’jhen Ehe⸗
leute daſelbft durch beſchimpfende Acußerungen über Goit
und die Muttergottes, der Gotteslaͤſterung und der Be-
ſchimpfung einer der chriſtlichen — katholiſchen — Kirchen
Guldig. Der Angeklagte rief durch ſeine flegelhafien
Aeußerungen mehrfach die Entrüftung der Bewohnet
Neulußheims hervor, ſo daß ſchließlich Anzeige erfolgte
und wird heute eine 3 monatliche Gefängnißſtraͤfe für aͤn⸗
gemeſſen erachtet.
6. Der erſt 17jährige, ſchon vorbeſtrafte Auslaͤufer
Guſtay Raub von hier nimmt wegen Urkundenfaͤlſchung
und Betrugs die Anklagebank ein. Derſelbe wurde Ende
November von Herrn Kaufmann v. Derblin hier als Aus-
läufer engagirt und hatte Ausſicht auch fonft im Geſchaͤfte
verwendet zu werden, da er geiſtig gut beanlagt iſt. Herr
v. Derblin machte bald die Wahrnehmung, daß es der
Angeklagte mit der Ehrlichkeit durchaus nicht genau nehme
denn er entwendete fünf Rechnungsformulaͤre, benutzte aus
dem Schmierbuch geſchriebene Auszüge um die Formulare
auszufüllen zu quittiren und den Kunden zuͤzuſtellen;
auf dieſe Weiſe ließ er ſich mittelſt von ihm quittirter
Rechnungen mehrere Beträge verabfolgen, welcher er al8s
bald verjubelte. Der Angeklagte wird zu 9 Monate Ge⸗
fängniß, an denen 1 Monat Unterſuchungshaft abgeht,
und den Koften verurtheilt.
7, Der unbeſcholtene verheirathete Maurermeiſter Georg
Oberle von hier hat ſich wegen fahrläffiger Körpervers
letzung zu verantworten. Der Angeklagte hatte am 16.
März d. Is. in dem Hauſe T 3, 5a bauliche Veraͤnde⸗
xungen vorgenommen und um ein raſcheres Trocknen des
Raumes einen mit Coacs geheizten, offenen Trockenofen
aufgeſtellt. Ein Arbeiter desſelben haite den Auftrag,
eine durch die Bauerei verurſachte 50 Ctm. lange und
3 Ctm. breite Oeffnung in der Decke zuzumauern, was
dieſem jedoch unmöglich, da die Sache noch zu naß war.
Sei es nun, daß durch dieſen Riß oder durch die Fenftern
Gasoxyd drang, kurzum, gegen 11 Uhr — der Ofen war
ſeit 7 Uhr in Brand — fing eines der fünf im 2 Stocke
alſo gerade über dem Raunie, in welchem der Ofen ſtand
ſchlafenden Kinder des Taglöhners Conrad Kühner zu
weinen an, ſo daß deſſen im gleichen Zimmer ſchlafende
Eltern wach wurden und Licht anzündeten. Zu ihrem
größten Schrecken nahmen ſie nun wahr, daß alle Kinder
und zwar das 6⸗, 8:, 13-, 15 und 17jährige wie leblos
und theils ſchon mit Schaum vor deni Munde dalagen.
Auch Kühner war halb hetäubt ebenſo ſeine Frau, doch
konnte Erſterer noch auf die Straße eilen und Hülfe her⸗
beiholen. Die 84 war alsbald zur Hand, ebenſo
ärztliche Hilfe, ſo daß die Eheleute Kühner mit einem
14tägigen und deren Kinder mit einem 4tägigen Unwohl
ſein davon kamen. Daß Alle in Todesgefaͤhr ſchwebten
iſt ſicher, und iſt nach Anſicht des Sachverfiandigen die
Anwendung des Kohlenoxydgas entwickelden Trockenofens
ſehr gefährlich. Wären die Fenſter offen geweſen, ſo haͤtte
ſich das Gas nicht nach oben gezogen, weil e& ſchwerer
iſt als die Luft. Keiner, der Baumeiſter oder der Maurer
wußte, daß ſich eine ſo große Menge Gas an dem Ofen
entwickeln kann, hatten alfo auch keine Ahnung von der
Gefahr. Das Urtheil erfolgt am Donnerſtag.
Handels⸗Nachrichten.
WMannheim, 6. Juli. (Fettviehmarkt) Es waren
beigetrieben und koſtetẽ pr. 100 Kilo
63 Stück Ochſen I. Qulitãt 140 Mt
567 Stück Schmalvieh und Farren I. Qual. 130 „
200 Stück Kaͤlber —8
358 Schweine 109
— Stück Milchkaͤhe, pro Stück — —
9 Schafe pro Stück —
Geſammi⸗Erlös Mk 196,894.
Briefkaſten.
An verſchiedene Anfrageſteller hier.
Samſtag, aber ſchneidig. Red.
Nach Waldwimmersbach. Für dieſes Quartal iſt
leider eine Ueberweiſung des Blattes zu ſpät, beim Quartal⸗
wechſel werden Sie unbedingt berückſichtigt. Die Exped
Weuekte Nachrichten, 7
Hamburg, 7. Juli. Der „Hamb. Cour.“
ſchreibt: „Wie wir aus beſter Quelle erfahren, find
im Bismarck⸗Archipel von einer deutſchen, in der
Suͤdſee ſeit langen Jahren anſäſſigen Firma größere
Landankäufe gemacht worden. Die Einzelheiten
entziehen fich noch der Vrröffentlichung; um Miß—
verſtändniſſen vorzubeugen, wollen wir nur noch
bemerken, daß die Ende vorigen Jahres ſeitens
unſerer Regierung erfolgte Proteltoratserklärung
noch keine Beſitzergreifung ſeitens des deutſchen
Reiches bedeutete.“
Paris, 7. Juli. In der Kammer kritifiren
Soubehran, Wilcon und Germain das Budget der
Staatsbahnen und emp fehlen die deutſchen Staats⸗
bahnen als Muſter. Die Kammer adoptirt das
Budget der Staatsbahnen. — Der Senat rattfizirte
den Vetrag der Mächte über die egyptiſchen Finanzen.
London, 7. Juli. Das Unierbaus nahm mit
263 gegen 219 Stimmen den von Gladſtone be-
kämpfien Antrag Beacher auf Ausſchließung Brad⸗
laughs von der Eidesleiſtung und von der Kammer an.
Kommt nachſten
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* * das Bein. — In Mannheim wurde
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5 8 Mmit Jutter⸗ und Brennholzvorraͤthen in
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L ing Göllenthal, Bet der Rücjahrt nahe
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zu Aexe. ANborfichtigkeit vom Wagen und erlitt jhiwere
er * 2 — der Verunglückte liegt feines
en 7 i Vermögen8 Bberaubt im Spital. — In
* wurde ein Mädchen aus dem Zinken
3 San 4* %, Gem. Prechthal, A. Waldkirch zu Grabe
8 das beim Pflücken von Heidelbeeren im
Nußt! der 8* einem giftigen Thier, es glaubte von
ein 4 Lauge gebifien worden {ft.
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Bermiſchtes.
8
C Oan
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+ im @aV e S Bierquantums. Derſelbe wettete in
Nühe um? er , täuhaufe, innerhalb einer Stunde 10 Liter
. unterjW M i trinfen und gewann die Wette, welche blos
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Kofeſ Ät län dollen Hauſe der unteren Stadt wurden
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vehmen » ;utbe M immer unangenehmer für die Nachbarn
geaterjaa® (oliz; 9 drang auf Veranlafung der legteren die
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derkaufte. Auf Lager waren augenblick⸗
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4— 8708 in allen Tonarten verwünfehten.
* 4 Ollte * berahmt wegen ſeiner zarten Pafleten
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* Roderh — 6. Juli. Geſtern Abend gegen 10
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⏑ 6. Juli. Ein Unwetter von
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Ludelnaß. Dieſe eine Periode ſchwerer
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8 Üt obwohl das Vuch 21 Shilling Koftet,
28 5 Stunden gaͤnzlich vergriffen worden.
* — * Tode verurtheilt], dann zu
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8 man * pn ttat zur Eheſchliebung vor den Standesbe⸗
a 8 8 Er war nach 23jähriger Strafarbeit
ſucht 28 ** Fuͤhrung gaͤnzlich begnaͤdigt worden
n, ** ieseſdticer Arzt.] Zu einem der
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Kgn * und habe Bruſtſchmierzen. — „Ach,
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Kattaro hat, wie man von dort berichtet, ein Ar-
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entzündete die Ladung wodurch er natürlih ſofort
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angekündigt hatte.
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Beidelberg, 8. Juli. (Der Conditor⸗Gehilfen⸗Ver⸗
ein), von dem Sie ſchon einmal in Nr. 5 Ihres geſchaͤtzten
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Ausflug nach Schlierbach, verbunden mit Tanzunterhaltung
in der Penſion Völker Deklamationen, Tänze, Tenor-
Sole, Pianoforte⸗ und Pifton Solos folgten in gut ge⸗
waͤhlter Abwechslung aufeinander, ſo daß bald Alles in
heiterſter Stimmung war und diejenigen, die ſich vorge⸗
nommen hatten um halb 10 Uhr mit dem letzten Zuͤg,
der in Schlierbach haͤlt, heimzufahren, gerne noch länger
blieben. Beſonderen Beifall fanden, auch bei den fremden
im anſtoßenden Lokale anweſenden Gaͤſten zwei Piftonfolo’8
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Alles aufbot, die kleine Feſtlichkeit zu einer wirklch ſchoͤnen
zu geftalten, Verſchiedenẽ Toaſte wurden ausgebracht auf
Vorſtand Herrn Gerſtendoͤrfer, die anweſenden Damen
und auf das weitere Blühen des Vereins Nur ungern
dachte man an den Heimweg, der endlich doch angetreten
werden mußte. Herr Völker hatte auch Alles aufgeboten,
ſeine Gäſte zufrieden zu ſtellen, wofür ihm vom Hern
Vorſtand der Dank des Vereines ausgedrückt wurde
Heidelberg, 8. Juli. Geraldik) Herx v. Neuen—
ſtein, über deſſen Leiſtungen auf dem Gebiete der Heraldig
wir früher ſchon an dieſer Stelle bexichteten, hat zur geit
in der Montre der Mederſchen Kunſthaͤndlung die kunſt⸗
Reichsritlerſchaft ausgeſtellt, welche im Jahre 1802 bei
der Aufloſung des Verbandes durch den Luͤneviller Frieden
noch eriftierten. Die der Röder v. Diersburg, v. Schaum—
burg und v. Neuenſtein wurden durch den Markgrafen
Karl I. von Baden von Rittern zu Reichsrittern des Be⸗
zirks Ortenau erhoben und befindet ſich deshalb auch der
Wappen des Markgrafen auf dem Bilde. Dieſen Bildern
ſollen noch weitere folgen; die Zuſammenſtellung bietet
für alle Badner und Freunde der Heraldik hoͤhes Intereſſe.
Beidelberg, 8. Juli. (Obftdiebe.) Ein in der
Bergheimerſtraße wohnender eichenwärter machte in
letzter Zeit die Wahrnehmung, daß ihm von ſeinem Birn⸗
baume Birnen geſtohlen wurden Weil e& als ausge—
ſchloſſen erſchien, daß der oder die Diebe den Diebſtahl
tagSüber verübten, ſtellte ſich der Eigenthümer in letzter
Nacht auf die Lauer und ſollte dies Unternehmen anſchei⸗
nend auch von Erfolg gekrönt ſein, denn baͤld erſchienen
zwei Maͤnner, welche auf den Baum ſtiegen und anfingen
Birnen zu brechen, wie wenn ſie das größte Recht dazu
hätten. Der Weichenwaͤrter trat aus ſeinem Verfieck her⸗
vor, erſuchte die Diebe herabzuſteigen, welcher Aufforde⸗
rung dieſe jedoch keine Foͤlge leifteten. Als er dann ſelbſt
auf den Baum ſtieg um die Birnenfreunde zum herunter⸗
ſteigen zu zwingen, trat ihm einer der Diebe ſo heftig
auf den Arm, daß zwei Adern platzten und ſich der Ver⸗
letzte ſofort ins academiſche Krankenhaus verfügen mußte.
Die Diebe ergriffen inzwiſchen die Flucht, wurden aber
von dem Beſtohlenen doch erkannt, ſo daß ſie ihrer Strafe
nicht entgehen werden.
Beidelberg, 8. Juli. (Unrentable Promenade.)
Ein geſtern früh don der Neuenheimer Kirchweihe zurück⸗
kehrender Herr wollte ſich in dex Neuenheimer Landſtraße
noch etwas ergehen, weil er noch keinen Schlaf verfpürte.
Er hatte ſeine Promenade kaum begonnen, als ſich eine
hübſche junge Dame zu ihm gefellte, die alsbald ſehr zu⸗
traulich wurde, ſo daß ſich der junge Herr ganz gluͤcklich
fühlte, zu ſo ungewohnter Stunde eine folche Bekanntſchaft
zu machen. Als man ſich nach der Promenade gegenſeitig
verabſchiedete, war mit der hübſchen Nachtwandlerin zu
gleich aber auch das Portemonnaie ſammi 23 Mark In⸗
halt des jungen Mannes verſchwunden, ſo daß die Kirch⸗
weihfreuden bei dem Herrn einen bedeutenden „Mora⸗
liſchen“ hinterlaſſen haben dürften.
Landgericht.
Mannheim, 7. Juli. (Strafkammer.)
handlung kamen folgende Straffaͤlle.
1. Die ledige Dienftmagd Veronika Breinig von Het⸗
tingen machte ſ durch niehrmaligen Genuß eines Ab⸗
guſſes von Rosmarin ꝛc. welchen ſie anfangs dieſes Jahres
als „Thee“ getrunken, des verſuchten Vergehens gegen
$ 218 R.-St.:®.:B. ſchuldig, ſo daß eine Gefaͤngnißſtrafe
von 1 Wonat 15 Tage, an der die bereits erlittene Unter⸗
ſuchungshaft abgeht, gegen ſie erkannt werden muß.
2. Der Steinbruchbeſitzer Hermann L. Höft von Frank⸗
furt a / M. hat ſich wegen Vergehen gegen das Kraͤnken⸗
verſicherungsgeſetz zu verantworten Der Angeklagte hatte
bei Leutershauſen 3 Steinbrüche gemiethet, welche er im
Sommer 1884 bis Januar d. J. in Betrieb geſetzt hatte.
Weil derſelbe ca. 50 Arbeiter beſchaͤftigte, wurde ihm zur
Auflage gemacht, daß er für dieſe eine eigene Betriebs⸗
krankenkaſſe errichten ſolle. Ehe dies geſchehen, ließ der
Geſchäftsführer des —— die Arheiter um ſich ver⸗
ſammeln und war das Ergebniß dieſer Verſammlung reſp.
Beſprechung, daß ſaͤmmtliche Arbeiter der Hamburger
Hilfskaſſe für Schreiner und Zimmerer beitraten. Hierin
erblickte das Bezirksamt Weinheim eine Benachtheiligung
der Arbeiter und legte dem Angeklagten eine Geldſtrafe
von 20 Mark auf. Er erhob Einſprache, der zu F3
das Weinheimer Schöffengerimt eine Strafe von tt.
event. 5 Tagen Gefaäͤngniß gegen ihn erkannte. Er ließ
durch Herrn Anwalt 4 Berufung einlegen, die den
Erfolg hat, daß der Angeklagte koſtenlos freigeſprochen
wird, da ſich der Gerichtoͤhof nicht davon zu überzeugen
vermochte, daß der Angeklagte ſich gegen die 55 80 und 82
des Krankenverſicherungsgeſetzes vergangen.
gur Ver⸗
3. Dex verheirathete Maurer Leonhard Reil von
Waldmichelhach machte ſich am 7, Yuni des Verbrechene
gegen $ 176 Biff. 3 R.-St.:G.:B. ſchuldig, indem er das
7jährige Kind eines mit ihm im gleichen Hauſe wohnen
den Eiſengießexs zuerſt mit ins Wirthshaus und dann
mit in ſeine Wohnung nahm und hier ſich genannten
Verbrechens ſchuldig machte. Er war betruulen und fjollte
ſeine eigene Frau Zeugin ſeines Verbrechens ſein Dem
verkommenen Menſchen werden 6 Monate Gefängniß zu-
erkannt.
4 Der ſchon mehrfach vorbeftrafie ledige Taglöhner
Karl Emanuel Fink von hier muß heuͤte wegen Diebftahls
einer Nachtigall mit 3 Monate Gefaͤngniß beſtraft werden
5. Der verheirathete Schuhmacher Karl Albert Bopp
von Münzingen, wohnhaft in Reilingen, hat ſich wegen
Gotteslaͤſterung zu verantworten. Der Angeklagte machte
ſich mehrfach in der Wohnung der Ph Büchner’jhen Ehe⸗
leute daſelbft durch beſchimpfende Acußerungen über Goit
und die Muttergottes, der Gotteslaͤſterung und der Be-
ſchimpfung einer der chriſtlichen — katholiſchen — Kirchen
Guldig. Der Angeklagte rief durch ſeine flegelhafien
Aeußerungen mehrfach die Entrüftung der Bewohnet
Neulußheims hervor, ſo daß ſchließlich Anzeige erfolgte
und wird heute eine 3 monatliche Gefängnißſtraͤfe für aͤn⸗
gemeſſen erachtet.
6. Der erſt 17jährige, ſchon vorbeſtrafte Auslaͤufer
Guſtay Raub von hier nimmt wegen Urkundenfaͤlſchung
und Betrugs die Anklagebank ein. Derſelbe wurde Ende
November von Herrn Kaufmann v. Derblin hier als Aus-
läufer engagirt und hatte Ausſicht auch fonft im Geſchaͤfte
verwendet zu werden, da er geiſtig gut beanlagt iſt. Herr
v. Derblin machte bald die Wahrnehmung, daß es der
Angeklagte mit der Ehrlichkeit durchaus nicht genau nehme
denn er entwendete fünf Rechnungsformulaͤre, benutzte aus
dem Schmierbuch geſchriebene Auszüge um die Formulare
auszufüllen zu quittiren und den Kunden zuͤzuſtellen;
auf dieſe Weiſe ließ er ſich mittelſt von ihm quittirter
Rechnungen mehrere Beträge verabfolgen, welcher er al8s
bald verjubelte. Der Angeklagte wird zu 9 Monate Ge⸗
fängniß, an denen 1 Monat Unterſuchungshaft abgeht,
und den Koften verurtheilt.
7, Der unbeſcholtene verheirathete Maurermeiſter Georg
Oberle von hier hat ſich wegen fahrläffiger Körpervers
letzung zu verantworten. Der Angeklagte hatte am 16.
März d. Is. in dem Hauſe T 3, 5a bauliche Veraͤnde⸗
xungen vorgenommen und um ein raſcheres Trocknen des
Raumes einen mit Coacs geheizten, offenen Trockenofen
aufgeſtellt. Ein Arbeiter desſelben haite den Auftrag,
eine durch die Bauerei verurſachte 50 Ctm. lange und
3 Ctm. breite Oeffnung in der Decke zuzumauern, was
dieſem jedoch unmöglich, da die Sache noch zu naß war.
Sei es nun, daß durch dieſen Riß oder durch die Fenftern
Gasoxyd drang, kurzum, gegen 11 Uhr — der Ofen war
ſeit 7 Uhr in Brand — fing eines der fünf im 2 Stocke
alſo gerade über dem Raunie, in welchem der Ofen ſtand
ſchlafenden Kinder des Taglöhners Conrad Kühner zu
weinen an, ſo daß deſſen im gleichen Zimmer ſchlafende
Eltern wach wurden und Licht anzündeten. Zu ihrem
größten Schrecken nahmen ſie nun wahr, daß alle Kinder
und zwar das 6⸗, 8:, 13-, 15 und 17jährige wie leblos
und theils ſchon mit Schaum vor deni Munde dalagen.
Auch Kühner war halb hetäubt ebenſo ſeine Frau, doch
konnte Erſterer noch auf die Straße eilen und Hülfe her⸗
beiholen. Die 84 war alsbald zur Hand, ebenſo
ärztliche Hilfe, ſo daß die Eheleute Kühner mit einem
14tägigen und deren Kinder mit einem 4tägigen Unwohl
ſein davon kamen. Daß Alle in Todesgefaͤhr ſchwebten
iſt ſicher, und iſt nach Anſicht des Sachverfiandigen die
Anwendung des Kohlenoxydgas entwickelden Trockenofens
ſehr gefährlich. Wären die Fenſter offen geweſen, ſo haͤtte
ſich das Gas nicht nach oben gezogen, weil e& ſchwerer
iſt als die Luft. Keiner, der Baumeiſter oder der Maurer
wußte, daß ſich eine ſo große Menge Gas an dem Ofen
entwickeln kann, hatten alfo auch keine Ahnung von der
Gefahr. Das Urtheil erfolgt am Donnerſtag.
Handels⸗Nachrichten.
WMannheim, 6. Juli. (Fettviehmarkt) Es waren
beigetrieben und koſtetẽ pr. 100 Kilo
63 Stück Ochſen I. Qulitãt 140 Mt
567 Stück Schmalvieh und Farren I. Qual. 130 „
200 Stück Kaͤlber —8
358 Schweine 109
— Stück Milchkaͤhe, pro Stück — —
9 Schafe pro Stück —
Geſammi⸗Erlös Mk 196,894.
Briefkaſten.
An verſchiedene Anfrageſteller hier.
Samſtag, aber ſchneidig. Red.
Nach Waldwimmersbach. Für dieſes Quartal iſt
leider eine Ueberweiſung des Blattes zu ſpät, beim Quartal⸗
wechſel werden Sie unbedingt berückſichtigt. Die Exped
Weuekte Nachrichten, 7
Hamburg, 7. Juli. Der „Hamb. Cour.“
ſchreibt: „Wie wir aus beſter Quelle erfahren, find
im Bismarck⸗Archipel von einer deutſchen, in der
Suͤdſee ſeit langen Jahren anſäſſigen Firma größere
Landankäufe gemacht worden. Die Einzelheiten
entziehen fich noch der Vrröffentlichung; um Miß—
verſtändniſſen vorzubeugen, wollen wir nur noch
bemerken, daß die Ende vorigen Jahres ſeitens
unſerer Regierung erfolgte Proteltoratserklärung
noch keine Beſitzergreifung ſeitens des deutſchen
Reiches bedeutete.“
Paris, 7. Juli. In der Kammer kritifiren
Soubehran, Wilcon und Germain das Budget der
Staatsbahnen und emp fehlen die deutſchen Staats⸗
bahnen als Muſter. Die Kammer adoptirt das
Budget der Staatsbahnen. — Der Senat rattfizirte
den Vetrag der Mächte über die egyptiſchen Finanzen.
London, 7. Juli. Das Unierbaus nahm mit
263 gegen 219 Stimmen den von Gladſtone be-
kämpfien Antrag Beacher auf Ausſchließung Brad⸗
laughs von der Eidesleiſtung und von der Kammer an.
Kommt nachſten
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