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Heidelberger Tageblatt: unabhängige Zeitung für Nordbaden — 1885

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No. 281 - No. 305 (1. Dezember - 31. Dezember)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43927#1257
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Landgerlcht.

Mannheim, 22. Dez. (Strafkammer I.) Unter dem
orſitz des Herrn Landgerichtsrath Maurer ſowie dem
I. Staatsanwalt Herr Dietz und Duffner, als Vertreter
der Gr. Staatabehorde, wuͤrden in heutiger Sitzung fol:
gende Etraffälle erledigt:

1. Diebſtahl. Der Taglöhner Michael Werner von
Eppelheim eniwendete anlaͤßlich einer Tanzunterhaltung
im „Gambrinuskeller“ dahier einen dem Schmied Johann
Schaͤnzenbecher gehörenden Ueberzieher, welchen er ande—
ren Tagz dem Taglöhner Zech zun Kaufe anhot. Der
Angetlaͤgte hat ſich ſchon mehrfach des Eigenthumzver⸗
gehens ſchuldig gemacht und deſſentwegen Wohnung im
guchthaus und Gefaͤngniß bezogen. Heute werden die
Einträͤge in ſeinem umfangreichen Sündenregiſter unı ein
Jahr 3 Monate Zuchthaus vermehrt, außerdem verliert
er die buͤrgerlichen Ehrenrechte auf 3 Jahre und wird
unter Polizeiaufſicht geſtellt.

2. Geineiner Diebſtahl. Der verwittwete Küfer Peter
Boſſert von Heidelberg hatte ſich in einem hieſigen Gaſt⸗
hauſe einlogirt und theilte ſein Schlafgemach mit dem
auf der Wanderſchaft befindlichen Arbeiter Lorenz
Heß. Als Letzterer ſich Morgenz um Arbeit hier umſah,
unterzog Boffert deſſen Reiſetaſche einer genauen Reviſion
und eninahm derſelben ein Paar faſt neue Zugſtiefel, ſo⸗
wie ein Hemd. Dieſer, an einem armen Teufel verübte
Diebſtahl nägt dem Angellagten Boſſert 10 Monate Ge—
fängniß und 3jährigen Ehrverluſt ein.

3. Mehrfache Körperverletzung. Am 25. Auguſt mar
Nachkirchweihe in Sandhofen zu deren Verherrlichung
einige Burſchen, worunter ſich der Fabritarbeiter Kaſpar
Kühnle befand, auf einem Wagen in der Stadt herum⸗
fuhten und eine Fahne ſchwenkien. Als der Wagen vor
dem Gafthaus „zur Krone“ hielt, verſuchte der Fabrik⸗
arbeiter Franz WMicel dem Kühnle die Fahne aus der
Hand zu reißen und bedrohte zugleich die übrigen In:
ſaſſen des Wagens. In Folge der verwegenen Aufforde⸗
xung: „Konim nur Einer don Euch vom Wagen herunter,
ſo ſteche ich ihn nieder,‘ fiteg Kühnle vom Wagen und
wurden Beide alzbald handgemein. . Sie tamen bei der
Rauferei an das Hofthor des Landwirthz Andreaz Diehl,
dieſes gab nach und ſo geriethen die Raufenden in deſſen
Hof, wofelbft Michel den Kühnke auf den Boden warf
und naßhandelle. Kühnle ergriff zuerſt einen Beſen und
dann eine Schaufel, um ſich gegen feinen Angretfer zu verthei⸗
digen. Michel hatte aber da Weſſer gezogen u ihm 5 Stiche in
den Kopf und einen in die Bruſt beigebraͤcht; der letztere war





lebensgefährlich, während die anderen weniger gefährlicher
Natur waren. Als dem am Boden liegenden, verletzten Kühnle
deſſen Kameraden J Schenkel, Caſpar Ahl und Jakob
Wormſer, welch Leßterer eine gefüllte Kanne Bier mit
fich führte, zu Hilfe kamen und Wormſer den Inhalt des
Gefaͤßes über Michel ergoſſen hatte, ließ dieſer ſein Opfer
103 und verſetzte dem in der Abſicht Ruhe ſtiften zn wollen
herbeigekommenen Schenkel einen Stich in den rechten
Oberatm, der deſſen Aputation nothwendig machte,
da die ganzen Nerpenſtränge durchſchnitten waren. Der
müthende Michel fuchtelte dann noch mit dem Meſſer herum
und verletzte auch den Ahl nicht unerheblich an der Hand.
Michel ſeloͤſt erhielt bei dieſer Rauferei einen Stich in den
Oberſchenkeſ, von dem angenommen wird, daß er ſich den⸗
ſelben ſelbſt beigebracht hat. Dieſer äußerſt brutale Akt
traͤgt dem Angeklagten 3 Jahre Gefängniß ein, an denen
1 Monat Unterſuchungshaft abgeht.
Kühnle wurde dagegen freigeſprochen.

4, Körperverletzung. Widertand, Beleidigung,
Schmaͤhung oͤffentlicher Diener, Sachbeſchädigung und
Ruheſtoͤrung. All dieſer Reate machte ſich der verheirathete
Fuhrmann Martin Leib von Hemabach am 30. Auguſt
ſchuldig. Derſelbe kam Abendz nach der Feierabendſtunde
in die Halblauſche Wirthſchaft in Hemsbach, erhielt aber
kein Bier mehr, was ihn derart in Harniſch brachte, daß
er dem ahnungslos vor genanntert Wirthſchaft ſtehenden
Schuhmacher Kraus Fauſtſchläge ins Geſicht verſetzte.
Später warf er dem Franz Grünewald 2 Fenſterſcheiben
ein und mißhandelte den Geſchädigten, der ſich nach dem
Thäter umſehen wollte, indem er ihm Schlaͤge und Fuß⸗
tritte verſetzte. Als die beiden Poltzeidiener Hirt und
Jung zur Verhaftung Leib's ſchreiten wollten, wider⸗
fitzte ſich derſelbe energiſch, überhaͤufte nicht nur dieſe,
fondern auch den Nachiwaͤchter Kohl mit den gemeinſten
Schimpfworten, warf einen der Poliziſten zu Boden, daß
er den Finger verſtauchte und benahm ſich überhaupt
ſchon mehr wie ein wildez Thier. Das Weinheimer Schöffen⸗
goͤricht erkannte deshalb auf eine Gefängnißſtrafe von
3 Monaten und & Wochen gegen den Angeklagten; er
Jäßt durch Herrn Referendar Hermann Berufung gegen
dieſes Verditt einlegen, mit der er jedoch koſtenpflichtig
abgewieſen wird.

Neneſte Rachrichten.

Potsdam, 22. Dez. Prinz Wilhelm iſt an
den Maſern erkrankt.






Brüſſel, 22. Dez. „Mouvement geographique“
theilt mit: der engliſche Miſfionär Grenfell und der
Lieutenant Franlois beendeten ſoeben an Bord des
Dampfers „Peace“ die Erforſchung der linken
Nebenflüſſe des oberen Congo, Lolengo und Uruki
welche zwei große ſchiffbare Ströme find, „Mouve⸗
ment“ theilt ferner mit, Mobanji, der große rechte
Nebenfluß des Congo, komme von Oſten; ſeine
Identitaͤt mit dem Uelle ſei ſehr zweifelhaft.

Veuedig, 22. Dez. Seit Vorgeſtern find zwei
Cholerafaͤlle, einer in Venedig, einer auf dem Lande
vorgelommen.

Athen, 21. Dez. Die Kretenſer richteten eine
Kretas mit Griechenland beantragen.

Sofia, 22. Dez. In einem Tagesbefehl theilt
der Fürft der Armee den Abſchluß des Waffenſtill⸗
ſtandes mit und dankt den Offizieren und Soldaten
für ihre Tapferkeit und ausgezeichnete Haltung.
Er fügt hinzu, er erkenne mit Dankbarkeit an, daß
die bulgariſche Armee die erreichten Ecfolge der
ſteten Fürſorge des Kaiſers von Raßland für die
Armee und der hervorragenden Tüchitgleit der
ruſſiſchen Inſtrukteure verdanke, welche dem bul⸗
gariſchen Soldaten Manneszucht, Tapferkeit und
Vaterlandsliebe einflößten, wodurch dieſe die Siege
errangen.



Seſſerſtand
Vannkeim, 22. Dejbr. Rhein 4¶ Meter 83 Centimetet
Nettar 4 Meier 95 Centimeter.

Brleftaſten.
M. in M. Beften Dank.

Julius KMarlebach,
Heidelberg, Hauptſtraße 112.

Unterjacken, Unterhofen, Socken, Kni-wärmer, Leibbinden
in reiner Wolle, Merino und Baumwolle in großer Aus⸗
wahl, Jaadweſten.

















Zchöſteugericht geidelberg.
Deffentliche Sitzung
Donnerfieg, 24. Dezember ĩ885.

Aur Verhandlung tommen fol⸗
Benbde Straffälle:
1) Vormittag3 9 Uhr: Barbara
Ueberle, Dienfimaad von Hei⸗
delberg weg. Unterſchlaaung.
@#} Bormittaq3 9 Uhr: Michgel
Seldner II Jakob's Sohn,
Fabritarbeiter don Wieblingen
wegen Bedrohung.



Euipfehlung.
Unterzeichneter empfiehlt hier—
mit als paſſendes Weihnachts⸗
geſchenk ſeine ſelbſtverfertigte
gute und billige Cigarren und
erſucht verehrl. Publikum ſeine
Einkäufe bei ihm machen zu
wollen. Achtungsvoll
kriedrich Wohleber,









3) Vormittag& , 9 Uhr: Jakob
Rückmann I, deſſen Ehefrau
und Eliſabeth Rückmann von
Leimen weg. Körperverletzung.





Fiſchergaſſe 14.

Cmpfchlung.




el von

€) Bormittags 9 Uhr: Pbilipp
Stier IL, Schneider v. Kirch⸗
beim wegen deSgleidhen.

5) Bormittags 10 Uhr: Martin
Mohr, Landwirth von giegel⸗
haufen wegen Bedrohung.

Hekanntmadung

Die Straßenreinigung betr.
Die Verwaltung des Männer-
armenhauſes ſibernimmt es nach
wie vor, gegen angemeſſene,
zur Armenlaffe fließende Ver⸗
guͤtung die den Hauseigen⸗
Hümern bezw. Miethern nach
der ortspolizeilihen Vorſchrift
dom 22. Dezember 1865 oh⸗
liegende Reinigung der Geh⸗
Wege und Straßen durch In—
ſaſſen des Naͤnnerarmenhauſes
ausfuhren zu laſſen. Die⸗
jenigen, welche hievon Gebrauch
zu machen wunſchen, wollen ſich
behufe Lbfchluffts ſchriftlicher,
der Genehmigung der Auffichts⸗
Commiſſibn uͤnterliegender Ver⸗
einbarung gefälligſt an die unter⸗
zeichnele Verwallung wenden.
Aufträge zur Straßenreini⸗
gung von Dritten direkt zu
abernehmen, iſt den Spitaliten
trengſtens unterſagt. Ebenſo
iſt denſelben unterfagt, Trink⸗
gelder zu beanſpruchen.
Heidelberg, den 19. De—
ʒember 1885.
Die Verwaltung des Männer-
Armenhauſes:
— Schütz.
Regenschirme für Herren,
Regenschirme für Damen,

Regenschirme für Kinder

von Mk. 150 an bis zu den feinſten
in der groͤßten Spielwaaren · Hand⸗
lung, Hauptfiraße No. I70.










zu ſehr billigen Preiſen.



Achtungsvnll
Plötkſtraße 30.





in allen exiſtirenden




O! wie billig gibt es Puppen,
Angetleidet mit Geſchick, **
Hausrath und dabei Soldaten,
Die da kämpfen oft mit Olück,
Portemonnaie, Cigarrenſpitzen,
Von echtem Meerſchaum keine Spur,
Püppchen, die alleine ſitzen,

Gibt es bei C. Garbrecht nur.

Küchen und auch Puppenſtuben,
Möbel dazu, groß und klein,
Flinten, Säbel für die Buben,
Helm und Rüftung, nett und fein,
Nud für Mädchen, O! man ſtaune,
So ‚ne Puppengarnitur,

Luch die anſpruchvollſte Laune,
Stilit man bei C. Garbrecht nur.








Schachteln mit Dörfern, Jagden

Kegel,
Huͤhnerhöfe und Edelgur,
Bauern mit und ohne Flegel,
Leichenſtiſte, fein und aut.
An die Finger gold'ne Ringe,
Und auch Ketten an die Uhr
Und noch tayſend and're Dinge,
Gibt es bei C. Garbrecht nur.

Ales kann ich ſelbſt nicht kennen,

Der Artitel ſind zu viel,
Und auch alles hier zu nennen,
Vär ein gar zu theuͤres Spiel,
Doch, daß man ſich nicht verlaufe,
Und tomm an die rechie Spur,
SGehe man nur dreiſt und kaufe
Alles bei C. Garbrecht nur.










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zu 5 Mk. 50 Pfg. und kalblederne Herren⸗Zugſtiefel von
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Handarbeit wird garantirt.

Karl Ebert, Dreikönigſtraße No. 15.



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