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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 149-225)

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Nr. 181 - Nr. 190 (8. August - 20. August)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43251#0430
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* Seite 6 *

— Montag, den 20. Auguſt 1934

rer. 108
——





‚ Man meint, eine ſolche Frage ſei ſinnvoll
11 H überhaupt nicht zu beanworten. Denn ob

4 ein Menſch ein Verbrechen begehen will
oder nichi, hängt von ſeinem Willen ab,
alſo von einer vorher gar nicht zu beſtim—
menden letzten Entſcheidung, um ſo unbe—
rechenbarer je unbewußter die Motive ſein
fönnen. Das iſt richtig aber doch auch nur
vom Einzelmenſchen aus geſehen! Ueber—
ſchaut man jedoch die Kriminalzahlen inner⸗
hHalb größerer Zeiträume, ſo ergeben ſich
jeltjame Zuſammenhänge. Eine Unterſu—
chung der Reichskriminalſtatiſtiken 3. B.
über das Vorkommen leichten und ſchweren
Diebſtahls und der damit zuſammengehöri⸗
gen Hehlerei läßt merkwürdige Zulammen⸗
hänge mit der Kaufkraft der Bevölkerung
erkennen. Die Kaufkraft ergibt ſich aus dem
Verhältnis von Lohn und Preis Als Lohn⸗
Maßſtab dient für das Folgende die Berg⸗
arbeiterloͤhne im Ruhrgebiet Die Kohle als
Schlüſſelgut der Induſtrie reagiert auf kon—
junkturelle Aenderungen am ſicherſten und
ſchnellſten die Bergarbeiterlöhne geben alſo
ein beſtes Bild von den Einkommensverhält⸗
niſſen breiteſter Schichten! Als Maß der
Preiſe liegt der Roggengroßhandelspreis zu⸗
grunde Vergleicht man nun den ſich aus
dieſen beiden Faktoren ergebenden Inder
für die Kaufkraft mit dem Index für die
Häufigkeit des Diebſtahls, ſo ergibt ſich aus
folgender Ueberſicht, wie die Diebſtähle ab⸗
nehmen bei ſteigender Kaufkraft.

Bei ſteigender Kaufkraft.















Jahr Kaufkraft Diebſtahl
1882 240 345
4884 265 320
1886 200 290
} 1892 260 340
In 1893 7 270
1 1895 479 270
1896 338 263
4 1900 330 260
W 1902 322 278
j 1904 345 255

R Die Statijtif für die Nachkriegsjahre zeigt
i eine faſt gleichbleibende Kriminalkzahl, ein



4— ‚ überzeugender Beweis für die Bichtigkeit
des Bildes aus obiger Ueberſicht. Denn nach
M dem Kriege wurden ja Löhne wie Markt—
V preiſe von ſtaatswegen ziemlich feſt reauliert
AT es traten alſo keine nenneswerten Schwan—
kungen in der Kaufkraft auf, die Inflations-
zeit abgerechnet. Die Arbeitzlolig⸗—
A | ; feit hatzu-keiner Steigerung der Dieb⸗
W 46 ſtähle geführt, da ja durch Verſicherung und
andere ſoziale Maßnahmen einer Verelen⸗
dung der Erwerbsloſen vorgebeugt iſt. Dar⸗
aus ergibt ſich daß die Unterſtützung unſe⸗
rer ſozialen Einrichtungen unbeabſichtigt
auch Selbſtſchutz bedeutet.



Roman von Maria Renee- Daumas

Cohpright b9 Schleſiſche Volkszeitung“

; reslau.

16) j (Nachdruck verboten)
Die Gefangenen, die man in dem bren—

nenden Mostau gemacht hatte, das, ein Trick

der Ruſſen, freigelaſſene Züchthäusler an
allen Ecken angeſteckt hatten, krieb man in
einer Herde wie Schlachtvieh vorwärts; man
wollte doch wenigſtens ein paar hundert

Kriegsgefangene aus dieſem Feldzuge nach
V Frantkreich einbringen.

E Nachts ſchliefen dieſe Unglücklichen auf der

WE hartgefrorenen Erde in Dreck und Schnee;

zur Nahrung diente ihnen das rohe, vom
Froſt dunkelhefärbte Fleiſch der krepierten
Pferde, die am Straßenrande lagen; anderen
Proviant hatte man nicht für fie. Wer von
ihnen matt Und damit eine Belaſtung für
die zu ihrer Bewachung geſtellten Mannſchaf—
ten wurde den knallte man kurzerhand nie—
der er blieb auf freiem Felde liegen, ver—
ſank in dem noch nicht gefrorenen Schlamm,
vereiſte oder verweſte, miſchte ſich mit der
Mutter Erde, und die nahm ihn barmherzig
in ihren Schoß zurück

Das war der Rückzug der großen Armee,
das Ende des Feldzuges, der mit ſoviel Ruhm-
redigkeit und Hoffnungen von ſeiten des Kai—
ſers begonnen worden war.

Der große Feldherr, der ſich ſelbſt unfehlbar
dünkte, hatte einen böſen Fehler begangen.
Er hatte nicht mit dem harten, früh ein—
ſetzenden Winter in Rußland gerechnet, hatte
in Moskau fünf Wochen gezögert und ge—
wartet, ob Zar Alexander die ihm vorgeſchla—
genen Friedensbedingungen annehmen würde.

Der hatte ſie glatt abgelehnt, überzeugt
davon, daß mit der Hinopferung Moskaus
der ganzen Welt ein großer Dienſt pon ſeiner
des mächtigen Herrſchers aller Reußen, Seite
geſchehen jei, Denn durch dieſen Brand, der
Napoleons Vordringen ein Ende ſetzte und
eine Verproviantierung für die große Armee
zu Beginn des Winters unmöglih machte,
war die Armee von vornherein dem Unter—
gange geweiht.

Beswegen hatte Alexander ſich recht Zeit
gelaſſen, auf das Kaiſers Friedensvorſchläge
eine Autwort zu erteilen; mochte der Winter

ruhig heranlommen.

















„Seidelberger Voltsplatt“



Das Glas Bier am Sonntag
Eine harmloſe Sache, zweifellos. Aber
was ſieht man aus folgenden Zahlen über
die Häufigkeit der Vergehen von Menſch
zu Menſch: Beleidigungen, Körperverletzun—
gen uſw.? Von 1175 Körperverletzungen er—
eigneten ſich am

Sonntag 502
Montag 182
Dienstag 95
Mittwoch 67
Donnerstag 62
Freitag 82
Samstag 94
Feſttagen 126

Von den Körperverletzungen ereigneten
ſich hinſichtlich des Tatortes
in und vor Wirſchaften 66,5
auf der Straße 8,8
in und vor dem Wohnhaus 7,7
bei der Arbeit 7,8
Der natürliche Rückſchluß auf die Wirkun—
gen des Alkohols bekommt unbeſtreitbare
Gewißheit wenn man den Bierver⸗
brauch mit den Kriminalzahlen ver—

gleicht.
Jahresdurchſchnitt

Bierverbrauch Beleidigungen, Kör⸗
in Lir vro Kopf berverletzunjen uſw.

1882/5 88 321,75
1886/9 99,25 —
1890/3 107,25 38475
1894/7 11550 44425
1898/1901 124,50 45325
1902/6 117,25 44650
1906/9 11150 420,75
1910/13 10200 38450

Volt im Umbau.
Die Ergebniſſe der Berufszählung

ſeres Voites ſtarke Veränderungen vor ſich
gehen, noch von wenigen bis jetzt beachtet,
doch darum deſto bedenklicher. Noch in kei⸗
nem Zahlabſchnitt ſeit 1880 haben die P e n
fjionäre, Rentenmempfängeruſw
die ſog „berufsloſen Selbſtändigen“, derart
zugenommen. Sie umfaßten
1882: 1,2 Millionen = 3,1 Prozent

der Geſamtbevölkerung

1895: 1,9 Millionen = 4,2 Prozent
der Geſamtbevölkerung
1907: 3,1 Millionen — 5,6 Prozent

der Geſamtbevölkerung

1925: 3, 8 Millionen = 6,2 Prozent
der Geſamtbevölkerung

5,8 Millionen 8,9 Prozent
der Geſamtbevölkerung
Dieſe Zahlen werfen bereits die Schat—
ten einer das Uebergewicht bekommenden
Greiſenſchicht voraus. Die Zunahme
betrug in dem kurzen Zeitraum von acht

1933

Und der bisher Unüberwindliche, Kluge
ging in die Falle. Er, der nie ein Fabius
Cunctator, ein Zögerer, geweſen war, haͤtte
zu lange in Moskau gewaͤrtet. Das war ſein
Verderben geworden.

Es geſchehen noch Wunder, ſo ſehr der Un—
gläubige es beſtreiten mag. Was niemand für
möglich gehalten hatte, der Kaiſex der Fran—
zoſen mußzte fliehen.

Nun endlich drang auch die Nachricht von
dem Rückzuge der franzöſiſchen Armee nach
Deutſchland.

Täglich fuhren ganze Wagenladungen mit
Verwundeten Kranken und Sterbenden in
Königsberg ein. Die ſie begleitenden Solda—
ten wankten totenbleich, mit erfroxenen Glie—
dern, in Lumpen daneben her.

Man erfuhr, Napoleon habe ſein auf kaum
ein Drittel zuſammengeſchmnolzenes Heer
fluchtartig verlaffen, ſei bei Nacht und Nebel
über die Berefina, gegangen und nach Paris
geeilt, um neue Streitfräfte aufzurufen.

Die Patrioten merkten auf.

Durfte man aus den Schickſalsſchlägen, die
den Kaiſer der Franzoſen betroffen haͤtten,
neue Hoffnungen für das eigene Vaterland
ſchöpfen?

Langſam wuchs ihnen der Mut, aber viele
unter ihnen, an ihrer Spitze der König, die
maßgebenden Stellen der Diplomgtie und
vielfach auch im Heere, glaubten, Napoleons
Tatkraft fei noch ungeſchwaͤcht, zumal man
von neuen Rüſtuͤngen in Frankreich und in
den Staaten des Kheinbundes hörte..

In Berlin war man alſo nach Wie vor
ſtedliſch und hielt es froß allem füt das Beſte,
treu zü dem Verbündeten zu halten—

Bülow aber, mit kluger politiſcher Cinficht
hatte jehr wohl die Tragweite der franzöſiſchen
Niederlage in Rußland erlannt und Mußte
auch, daß das preußiſche Volt vor die Wahl
geitell‘, fich zweifellos auf die Seite Rußlands
ichlagen und gegen die Franzoſen wenden
würde.

Daher fuchte er Kriegsmaterial und Trup⸗—
pen joweit es ihm möglich war, vor ſremden
Ginfluß ficherzuſtellen um ſie, welchen Ent-
ſchluß der König auch faſſen mochte, in Be—
reitſchaft für ihn zu haben.

Ueber alles aber, was er ſelbſt auf eigene



Fauft tat und unternahm, Hielt er den Ge-




Jahren genau 1977000 Perſonen, d. h. 51,4
Rrozent. Auch aus folgenden Zahlen ergiht
ich eine Umſchichtung im Altersaufbau der
deutſchen Bevölferung: Bedenktlich wächſt
das Uebergewicht der Erwachſenen gegen⸗
über der jüngeren Generation. Während die
Zahl der nicht hauptheruflich tätigen Ehe
fraͤlen um über eine Millionen, d. h. um 12



gehoͤrigen ohne Hauptoͤeruf um über 4 Mil-
lion, d. h. 3 Prozent zurückgegangen. Zum
erſtenmal ſeit einem halben Jahrhundert
nimmt auch die Zahl der induſtriellen Ar—
beiter ab (die Zahl. der Erwerbsloſen ein⸗
gerechnet!) Daß die landwirtſchaftliche Be—
doͤltetung zurückgeht, war bei dem Anwach—
jen der Induſtrie nicht weiter verwunderlich.
Diefes iſt feit einem halben Jahrhundert
ſchon feſtzuſtellen. Schrumpfen der In d u »
itriearbeiter aber kündet eine weſens⸗
beſtimmende Umſchichtung in unſexem ſozia—
len Aufbau für die kommenden Jahre an.
Bon 100 Erwerbsloſen 1933 entfielen auf

Induſtrie und Land⸗ und
Handwerk Forſtwirtſchaft
1882 34,3 42,2
1895 37,9 36,4
1907 39,1 340
1925 42,1 30,5
1933 40,4 28,9

Dieſe Zahlen rücken erſt in rechtes Licht,
wenn man gleih das Anwachſen der
Angeſterlten fieht (um Millionh,
ebenſo die Zunahme der in Handel und Ver⸗
kehr Beſchäftigten um 676 000, d. h. 13 Pro⸗
zent, ſo wie die der ſog. „öffentlichen und



privaten Dienſtleiſtungen um 590 000, d.
h. 28 Prozent. Die Beamten dagegen nah⸗

Europäiſcher Süden
und Aſiatiſcher Norden

Italien und Sibirien, das ſind die gegen⸗
ſätzlichen Themen der neuen Lieferungen
52—56 des Handbuchs der geographiſchen
Wiſſenſchaft (Atademiſche Verlagsgeſellſchaft
Athenaion mbH. Potsdam), das ſchon durch
dieſe Zuſammenſtellung ſeine Reichhaltigkeit
und Vielgeſtaltigkeit offenbart. Helmut
Kanter Hambürg behandelt Italien und
es iſt erſtaunlich wie ganz neu und von
Grund auf klar und überſichtlich ſich dieſes
ſchon tauſendfach beſchriebene und von allen
Seiten beleuchtete Land darbietet Was es
heißt, ein Land vom Geographiſchen her zu
erleben, es auf Grund ſeiner erdkundlichen
Bedingungen und Verhältniſſe zu erkennen
mit ſeinen Landſchaften und Menſchen, mit
Tier und Pflanzenwelt, Klima und Boden—
beſchäffenheit, das lehrt aufs beſte dieſe
Darſtellung, die in ihrer konzentrierten
Form Genuß und Belehrung vorbildlich ver⸗
dindet Wie gerade dieſer Beitrag mit Bild⸗
material, farbigen Tafeln, Textabbildungen
und ſchematiſchen Karten ausgeſtattet iſt,

hört hatte, daß dieſer ſich bereits ſelbſtändig
handelnd von den Franzoſen getrennt habe,
und, von den Kulfen umſtellt, in der ſicheren
Aın hme, daß Preußen nur zu bald in Ruß—
land en natürlichen Verbündeten gegen die
Yra in ſehen würde, ſchon Unterhandlun-
gen mit den ruſſiſchen Befehlshabern pflog.

So ftänden zur Zeit die Dinge in Preußen,
in Königsberg und im Hauſe des Generals
v..Bülow, und die Frauen mußten wohl ein—
ſehen, daß die Männer nur mehr auf Krieg
und. militäriſche Dinge die Gedanken Hatten,
als darauf, ſich den Damen in galanter Weiſe
zu widmen.

Barbara, ſelbſt glühende Patriotin und in—
folgedeſſen erbittert{te. Gegnerin Napoleons,
begriff recht gut die Zurückhaltung und Ver—
ſonnenheit Truſens.

Wahrſcheinlich hatte er jetzt nır den ein—
zigen Gedanken, was aus Preußen werden
würde und dieſe Sorgen und Nöte um das
Vaterland ehrte und ächtete ſie, ja vielleicht
machten ſie ihr den Mann ſogar noch Lieber.

Trotzdem wurde in dieſer Zeit, da eine
leichte Entfremdung zwiſchen ihnen eingetre—
ten war, ihre Halkung noch geſtraffter, ihre
Augen noch ernſter, und der herbe Zug um
die Lippen hatte ſich merklich vertieft.

8. Kapitel.

„Wo iſt Rielchen?“ fragte die Generalin
v. Bülow ihre Nichte Barbara. „Sie wollte
eine Beſorguͤng machen gehen, iſt aber nun
ſchon faſt zwei Stunden fort.“

Barbara zuckte die Achſeln.

„Ich habe ſie auch nicht geſehen; vielleicht
hHat ſie jemanden getroffen und ſich deshalb
berſpaͤlet! Ich will mal ſogleich Ausſchau nach
ihr halten denn es fängt bereits an dunkel
zu werden, und in den Straßen treiben ſich
ſetzt immer franzöſiſche Soldaten herum, die
Teicht auch einmal hier bis in den Garten kom—
men können.“ ;

Sie nahm einen Schal um und wickelte ſich
hinein.

Die Generalin ſah ihr nach.

Um dieſes Mädchen würden ihr Gatte und
ſie es nie nötig Haben, ſich zu ſorgen; die
würde allein und ſicher ihten Weg im Leben
gehen. Aber bei der lleinen Friederite hatte
man ſtets das Gefühl, daß man ſich um ſie
wie um ein Kind kümmern müſſe.

men entgegen der landläufigen Meinung um
100 000 ab!
Wer das Brot verdient

Unter uns 65,2 Millionen Deutſchen,
Saargebiet) fleht fajt die Hälfte (
49,5 Brozent) im Erwerbsleben (davon 2
16° Suni 1933 allerdings 9 Prozent 2
werbslos). Bon ihnen- jind fajt 15 Mil 5
nen (46,3 Brozent) Arbeiter, dazu FOMUME

noͤch 5,312 Millionen „mithelfende
lienangehoͤrige! (16,4 Prozent.) 2

ſtandige Berufe haͤben dagege
5,303 Millionen (16,4 Prozent),

4,033 Millionen (12,5 Prozent) Ange *
gegenüberjtehen. Die kleinſte männliche
rufsgruppe iſt die der Beamten und S0

daten, zulammen nur 1,484 Millionen ‘
4,6 Brozent der Gejamthevölferung! N
die Hausangeſtellten ſind noch um ein 2
ges geringer: 1,218 Millionen 88
zent). Ohne Beruf (Ehefrauen, Kinde
Greife ujw.) ſind 41,6 Prozent der eel!
bevöikerung, darunter 9,9 Millionen
Ioje Ehefraͤuen. Ueberraſchend iſt auch 4
Vethaͤllnis der erwerbstätigen Männer *
den erwerbstätigen Frauen, nämlich. 2

Millionen : 11,5 Mitlionen Hier butf“„ .
in Zuͤkunft noch ſtarke Veränderungen
erwarten fein; denn es ilt doch wohll⸗
gefunder Zuiltand, daß nodh eine deratti$
hohe Zahl von Frauen im felbſtändigen

dene
rellt

werbsleben iteht. Au die Zahl 1
nebenberufiich Tätigen war
noch Hoch: 3,34 Millionen (2,9 Millione

Männer, 453000 Frauen). Doch iſt hier
beachten doß die meiſten diefer nebenb.
ruͤflich Schaffenden Land bearbeiten; 4
aber liegt auf dem Wege zu einer virtjchaf
lichen Sicherung unſeres Volkes.


verdient als Muſter der Anſchaulichkeit 2
fonders hervorgehoben zu werden. —
ben daͤnn die Schilderung Sibirien aus 5
Feder Helmut Angers-Königsberg 2
iit falt alles neu, denn was wiffer wir 199 $
über dieles ungeheure Land; das wie Lein®®
ein Land der Zutunft mit kaum abſ *
baren Möglichkeiten iſt Da Anger
die allerneuejten politijden und wirtſchaft x
chen Veränderungen berückſichtigt, exrhalte

wir das hochintereſſante Bild des —
Sibirien, erfahren von ſeinen 180
ſchaften von ſeinen unbegrenzten Na
reichtümern, von ſeiner Beſſedlung und *
tur, furz, ein feffeindes Kapitel der Er %
und Menſchheitskunde wird zufgeſchea
und uns mit allen Hilfsmitteln noden;
Wiſſenſchaft, vor allem wieder durd) &*
erlejenes und inſtruktives Bildmaterial *
hegebracht — Man kann unmöglich *
wenig Worten den inhaltlichen 5
einer Publitation, wie ſie das —
der geographijhen Wiſſenſchaft. darlti
jgildern. Da Heiht es für jeden, der wil®
will, wie es auf unjerem Planeten zugeh
Romm feloͤft und Jieh, jtaune und lerne, ®

bringt Gewinn und Genuß!





ten leiſe flüſternde Stimmen Hörtfe, 2
Ihr Fuß ſtockte, das Herz begann wie it
jend 3zu ſchlaſen! . fie Hätte e3 jeDbft I
zu fagen vermocht, weshalb. da⸗
Jeßt beugte ſie ſich vorſichtig über
Geländer. 8
Da ſah ſie unten am Fuße der Treppe *
Schweſter und Truſen ſtehen. Er hatt 4
Hände erfaßt und ſprach leiſe und, wie
ſchien, eindringlich zu ihr. *
Sie aber haͤtte das Geſicht zu ihm

gewandt, es leuchtete weitz und zart, DOM ıu
blonden Locken umgeben, unter dem chute
hut bis zu der Lauſcherin hinauf. i

Und Barbara wußte mit einem Male, 7
heiden Kiebten einander, Hätte e8 o
auch wenn nicht, wie eben jetzt, der I
den Arm um die zierliche Geſtalt des N

chens geſchlungen und es geküßt hätte.

Da ging Barbara in ihr Zimmer und
es hinter ſich ab. e

Den Schal warf ſie aufs Bett, obgleich 2
Zähne ihr wie im Froit aufeinanderldude,

Die Schweiter hatte ihr den Mannn gen?
men, den einzigen, den fie je gelieht Hatte (tie‘"
je Heben mwürde, Sie würde fie dafür frg
Friederike, ihre ſüße kleine Schweſter,
iterben mürfjen, weil fie ihr das Leben zerf
hatte. 2

Und der Mann, der falſche, treuloſe *
der ſie hatte glauben laͤſſen, ſein Herg 9
ihr — er ſollte ſtraffrei ausgehen?“ !

Nein, beide mußten ſie zugrunde gehen
die Falſchheit, die ſie ihr gegenuher —
daß fie heimlich hinter ihrem Rücken ein
besverhältnis angeknüpft hatten.

(& tat ihr leid, daß ſie den Bülowo
ihnen ſo opferwillig ein Heim gebolen,
ten, ſolchen Verdruz würde bereiten
Sie fannte die leicht ervegbare Urk
Oheims und wußte, wie ſehr in der Beit u
Spannung foldhe, eine %ami[ienttagöb‘leäwd;
hn wirken mußte, aber ſie würde keine
ſicht kennen. 6

Eine Barbara v. Bülow hatte man 4
zum Rarren detrog man nicht ungeſtre

Pſotzlich ſtutzte ſie. 4

ſchlob

2*

4*







Barbara ging in den geräͤumigen Nur
— — —

Gortjehung folgt.)



























































































































 
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